Getriebewechsel - Tips nötig !

  • Hallo Minifreaks,
    ich habe leider ein Problem mit meinem Getriebe. Es machte ziemlich üble Mahlgeräusche, worauf ich die Werkstatt konsultierte und die stellte die Diagnose Getriebeschaden - wohl zumindest ein Ritzel am Primärantrieb, außerdem ist das Gehäuse laut Werkstatt auch eingelaufen - auch kein Wunder bei original ca. 200000 km. Ich hab zufällig einen gebrauchten Motor vom 1000er Vergaser Bj. 87 mit Getriebe und allen Anbauteilen günstig zur Hand und möchte das Getriebe jetzt in meinen 92 er 1300 Spi verfrachten.
    Habe zu diesem Zweck wegen mangelnder Erfahrung erstmal ein Werkstatthandbuch besorgt und bekomm jetzt die Krise wenn ich lese was da alles ausgebaut werden soll, und welches spezielle Werkzeug dazu nötig ist.
    Meine Frage : Gibt es keine einfachere Möglichkeit das Getriebe zu wechseln, evtl. von unten ? Und welche Tipps könnt ihr mir zum Umbau geben ? Was brauch ich denn alles, und muß ich am Getriebe etwas umbauen (Tachowellenaufnahme, Primärantrieb??)
    Kann mir da jemand weiterhelfen ? Oder kennt ihr im Raum Augsburg oder südlich einen erfahrenen Schrauber ? - Vielen Dank! Laßt meinen kleinen nicht sterben, weil´s zu teuer wird.[/IMG]

  • Zum Getriebewechsel muß der Motor raus!
    Vielleicht gibt es jetzt wieder irgendwelche Besserschrauber, die es auch ohne Ausbau schaffen wollen, aber das dauert 1. länger und 2. hast du keinen Platz (reicht, wenn man an eine Schraube nicht drankommt...).
    Gruß
    Bosch
    PS: Den Aus- und Umbau gut vorbereiteten!

    Wer hat Infos zum Black Magic ?

  • Motor ausbauen ist halb so schlimm ...... aber wie schon gesagt unvermeidlich

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Die Schilderung ist insofern nicht ganz eindeutig, daß
    a) die alte Antriebseinheit wohl noch eingebaut ist,
    b) aber die Werkstatt schon sagen kann, was innen defekt ist.


    Die tatsächliche Diagnose und Listung des Bedarfs ist erst nach dem Ausbau und Zerlegen möglich.


    Sofern noch eingebaut ist folgendes Werkzeug entweder nötig (unabdingbar) oder sehr ratsam, um evtl. Beschädigungen zu vermeiden, bzw. den erfolgreichen Ausbau zu garantieren, ohne die inneren Antriebsgelenke zu zerlegen, was nicht gemacht werden soll !


    Werkzeug:
    --Schwungscheibenabzieher 'CE1'
    --Gelenkausdrücker innen '18G1240'
    --Kugelbolzenausdrücker '660550'


    Ausbau in groben Zügen:
    --Einheit kann komplett mit Nebenaggregaten (ohne Einspritzung) nach oben mit einem Kettenzug herausgehoben werden.
    --Kupplungsabbau mittels genannten Abzieher und ein paar Tips für erfolgreiches Vorgehen
    --Der Rest der Demontage erklärt sich selbst.


    Unter Umständen benötigtes Material zusätzlich zu der vorhandenen Einheit 998 A/Plus, die das Getriebe etc. spendet:
    --1300er Primärrad, falls das im Zuge des Schadens ebenfalls etwas abbekommen hätte(zum Beispiel Kragenbuchse aussen abgebrochen)
    --Zwischengehäuse für 1.3i Modelle (nicht billig)
    --Kupplungsteile, siehe unten
    --DAM5922 Zentralbolzen Kupplung


    Wenn das 1000er Getriebe komplett übernommen wird, mit gleicher Endübersetzung und den Abtriebsritzeln für den Tachotrieb unverändert, dann wird voraussichtlich die Tachoanzeige weiterhin i.O. sein.


    Ausser benötigten Dichtungen, Anlaufscheiben (teuer), um das Zwischenrad einzumessen (muß dringend erklärt werden, da sehr wichtig !), Zentralbolzen der Kupplung, wäre altersgemäß auf jeden Fall wohl die Reibscheibe zu ersetzen plus Ausrücklager, oder falls neuwertig vom 998er Triebwerk zu übernehmen.Die hat einen etwas kleineren Durchmesser funktioniert aber prima. wenn genug Belagstärke vorhanden ist.
    Der Zeitumfang dieser Arbeiten, wird je nach Werkzeug und Kenntnissen einzuschätzen sein.
    Freitagabend bis Sonntagabend und nichts Anderes während dieser Zeit machen, wäre nicht unrealistisch.
    Dazu müßte VORHER alles Material da sein und ein Ratgeber während dieser Zeit. Andernfalls 2 Wochenenden.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • dem kann man nicht viel hinzufügen außer vielleicht, daß bei der Laufleistung und einem angenommenen Getriebe o. Zwischenradschaden es Sinn macht, die Lagerschalen der Kurbelwelle und die Ölpumpe zu prüfen, da doch etliche Späne sich im Ölkeislauf befunden haben sollten.



    Bis später...

  • wenn ich noch weniger Ahnung vom Schrauben hab ... als ich hab


    Motor selbst ausbauen (für den ungeübten ist das ein Tag Arbeit)
    Motor und Getriebe trennen sowie Nebenaggregate abbauen (1/2 Tag)


    und dann jemanden fragen der sich damit auskennt! Und eben diesen (Minispezialisten!) vor dem Ausbauen involvieren, fragen was er zum Begutachten benötigt .. was man selbst an Arbeit abnehmen kann etc...

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Möönsch, seid ihr turbofix ! Und kompetent dazu ! Echt ne tolle Sache euer Forum - bei so hilfsbereiten und schnellen Mitgliedern ! Möchte mich herzlichst für die ausführlichen Tipps bedanken und werd mich daran halten.
    Also erstmal alles in Ruhe vorbereiten - hat ja Zeit, und dann nachsehen was ich wirklich alles brauche, dann die Teile und das Werkzeug möglichst günstig besorgen (Vielleicht gibts da ja noch eine Empfehlung?) . Das Werkstatthandbuch scheint ganz brauchbar zu sein, werd mich auch noch nach einem Spezialisten umsehen der mir evtl. beistehen kann. Und dann werd ich mal mein Glück versuchen !
    Kann allerdings noch eine Weile dauern, da ich immer nur wenig Zeit habe.
    Vielen Dank nochmals einstweilen - über Erfolg oder Mißerfolg werd ich dann wieder berichten ! Ich hoff es wird nicht zu teuer.
    Eine Frage hätt ich noch vorweg - und zwar zum Zwischengehäuse. Brauch ich da obligatorisch ein neues ? Und wie ist das mit dem OT-Geber? Die Kupplung vom Spi wär angeblich übrigens ziemlich neu !
    [IMG]

  • Das Zwischengehäuse wird nur neu benötigt wenn das Zwischenrad mit seinen Anlaufscheiben in der Lagerung "gefressen" hat. Sieht man bei der Demontage.
    Der OT-Geber sitzt in diesem Gehäuse und so lang er nicht zerstört(verbogen) ist, braucht er nicht ersetzt zu werden bzw. wird er in das neue Gehäuse übernommen.




    Bis später...

  • Hallo, erstmal vielen Dank nochmals an alle, hat sehr geholfen!
    Die momentane Lage ist jetzt folgende: Am (neuen) 1000er Aggregat habe ich Motor und Getriebe getrennt, soweit in Ordnung, nur mit der Kupplung hatte ich arge Probleme weil sie absolut nicht runterging und die Gewinde ausgerissen waren. Nachdem ich zu dem Thema auch einiges im Forum fand hab ich mich schließlich entschlossen den Automaten zu opfern, hat auch geklappt, sogar Scheibe und Konus sind noch heil. Getriebe scheint soweit auch in Ordnung, habe aber gelesen daß es angebracht wäre die Nadellager vom Zwischenrad evtl. vorsichtshalber trotzdem gegen verstärkte Version auszuwechseln ? Ein klein wenig Verschleiß meine ich nämlich festzustellen.
    Der Originalmotor ist jetzt auch draußen und getrennt. Das Getriebe selber scheint noch zu funktionieren, wenngleich es natürlich nichtmehr neu aussieht, aber das mittlere Zwischenrad ist hinüber offensichtlich infolge des defekten Nadellagers im Kupplungsgehäuse. Das Primärrad ist selbst auch in Ordnung, aber die hintere Scheibe ist beschädigt (vom Zwischenrad).
    Sieht aber so aus als könnt ich evtl. das Primärrad und natürlich das Zwischenrad vom 1000er verwenden.
    Das Problem ist das Kupplungsgehäuse, weil es ja nicht ganz baugleich ist. Vielleicht könnt ich das Originale ja noch verwenden, weil es innen nur ganz leicht angekratzt wurde (ist ja nicht billig)evtl. vielleicht mit Epoxyknete ausbessern, aber die äußere Lagerschale vom defekten Lager hängt ziemlich arg fest drin. Wie bekomm ich die am besten raus? Von hinten komm ich ja nicht hin weil der Deckel ja geschlossen ist? Vielleicht mit dieser seitlichen Bohrung (so ne Art Kanal zur Lagerinnenseite)?
    Vielen Dank im voraus !
    Euer Minifriend

  • --Das Primärrad paßt nicht, da die 1300er Kurbelwelle einen 'Absatz' hat und das 1300er Primärrad folglich einen größeren Innendurchmesser in der inneren Buchse.


    --Das Zwischengehäuse darf an den Anlaufflächen des Zwischenrades, bzw. dessen Anlaufscheiben auf garkeinen Fall beschädigt sein oder geflickt werden.


    --Die Lagerhülle kann man mit einem Korundfräser in der Bohrmaschine mit etwas Geschick und noch mehr Obacht auffräsen.
    D.-h. einen 'Spalt' hineinfräsen, dann verliert die Hülle die Spannung und kann herausgehebelt werden.
    Aber genau auf den Farbwechsel achten, wenn der Stahl durch ist und das Aluminium beginnt.


    ALLES IN ALLEM ABER ist der noch kommende Arbeitsumfang sehr komplex und verlangt Erfahrung, wenn die Arbeit länger als 5000 Kilometer halten soll.


    Es wäre dringend anzuraten, einen erfahrenen Menschen dazuzuholen. So oder so.
    Ein Forum kann Tips geben, aber die ausführenden Hände müssen gewiße Dinge 'im Gefühl haben', bzw. die kontrollierenden Augen auf sehr viele Dinge gleichzeitig achten, die man nicht per 'Kochrezept' beschreiben kann.


    Viel Arbeit aber und auch ein Stück Geldes und keinen nachhaltigen Erfolg, das wäre eine schlechte Belohnung.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Mal grundsätzlich willst Du jetzt ein 1xxtkm altes Getriebe, von dem noch nicht einmal 100%ig sicher ist ob noch OK mit viel Mühe und Arbeit in deinen SPi pflanzen um dann zu sehen "schei_e" das Ding funzt nicht ?

  • Zitat von minimotorsport

    Mal grundsätzlich willst Du jetzt ein 1xxtkm altes Getriebe, von dem noch nicht einmal 100%ig sicher ist ob noch OK mit viel Mühe und Arbeit in deinen SPi pflanzen um dann zu sehen "schei_e" das Ding funzt nicht ?


    Mach mal einen besseren Vorschlag ?! Alles mit Neuteilen in der Werkstatt machen zu lassen übersteigt wohl den tatsächlichen Wert - (Habe vor 4 Jahren 2900 DM für ihn gezahlt) dafür bin ich dann doch zusehr Schwabe.
    Aber einfach kampflos aufgeben oder so verkaufen bring ich dann auch nicht fertig.
    Bin dem Kleinen einfach schuldig daß ich wenigstens um ihn kämpfe, er hat mir 4 Jahre treu gedient, da darf ich die Arbeit nicht scheuen auch wenn´s eigentlich Blködsinn ist!
    Gibts noch eine bessere günstige Möglichkeit als es mit gebrauchten Teilen wenigstens zu versuchen ?

  • Vielen Dank für deinen Rat Andreas, werde mich also wohl doch nach einem anderen Zwischengehäuse umsehen, ist gescheiter, vielleicht kann ich ja eines günstig ergattern.

  • Prüf mal das 1000er Getriebe auf Verschleiß an den Synchronringen , Schaltgabeln. Insbesondere auch auf gebrochenen Lagerkäfig des Hauptlagers , Axialspiel Vorgelege etc. Wenn diese alles OK kann man das Risiko eingehen.


    SPi Kupplungsgehäuse sind gebraucht recht rarr. Teilebedarf hier mal im Teileforum posten oder ebay ???


    Welche Endübersetzung hat das 1000er Getriebe ?

  • Was zu dem Rat führte, sachkundige Unterstützung einzuholen :


    --Primärrad ist einzumessen (wichtig)


    --Zwischenrad ist einzumessen (noch viel wichtiger)


    --Neues (gebrauchtes) Getriebe im o.g. Sinne prüfen, wobei man die Majorität dessen, was zu prüfen ist, schon durch das Hin- und Herschieben der Schaltmuffen ermitteln kann (Synchronringverschleiß) oder durch das Wackeln, wie zum Beispiel am Vorgelege.
    Das sind natürlich sehr oberflächliche Prüfungen, die aber das aufwenige Zerlegen des Getriebes ersparen und unzulässig sehr hohen Verschleiß auch offenbaren.


    Ansonsten ist ein Versuch, der überwiegend nur Arbeit kostet (wenn es dabei bleibt), immer lohnend. Besser als den MINI zu beerdigen in jedem Falle.


    A n d r e a s H o h l s

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Ich streck grade mal meine Fühler aus nach einem Mini oder Getriebespezialisten, damit der sich die Sache mal ansieht, kann aber dauern.
    Endübersetzung scheint bei beiden 3.1 zu sein, trifft sich also gut.
    Am Zwischengehäuse bin ich auch noch dran, aber danke für den Hinweis!
    Gruß Claus

  • So ein neues Getriebe kostet dich im Austausch ca 500-700 Euro das wäre doch ein viel " sicherer" Streich als ebbes einzubauen wo mann dann evtl in 1-100000 km schon wieder ausbauen und wechseln muß oder :)

  • Zum Ausmessen des Zwischenradaxialspiel´s ist im Werkstatthandbuch vom Werkzeug 18G 1383 die Rede - So ne Art Lineal, offensichtlich mit einer Ausfräsung im mittleren Bereich. Ich hätte ne´Feinmechanische Werkstatt die mir sowas anfertigen könnte, wenn ich die genauen Maße hätte. Kann mir die jemand mitteilen, oder gibt´s noch ´ne einfachere Möglichkeit zum Ausmessen des Axialspiels, oder kann ich sowas vielleicht günstig irgendwo kaufen ?


    -Danke!

  • Zitat von El Gazolino

    So ein neues Getriebe kostet dich im Austausch ca 500-700 Euro das wäre doch ein viel " sicherer" Streich als ebbes einzubauen wo mann dann evtl in 1-100000 km schon wieder ausbauen und wechseln muß oder :)


    Eigentlich schon, aber bei der Laufleistung (200000km) müßte ich dann konsequenterweise gleich den halben Mini auswechseln. Zumindest muß ich damit rechnen daß bald wieder etwas fällig wird (Motor ect.). Also probier ich´s mal mit der Minimallösung. Falls dann doch der Motor ect. auch schlapp macht muß ich neu kalkulieren und evtl. ein komplettes Aggregat einbauen o.ä.

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