Zündung eingestellt - springt nicht mehr an

  • Hallo!


    Entgegen dem Leitsatz "Never touch a running system" habe ich die Zündung an meinem Vergaser-Cooper mit Gutmann G-Kat bei der Motorinspektion von 8° auf den Serienwert 5° eingestellt. Der Motor lief so auch, sprang aber schon etwas schlechter an. Heute morgen bei kaltem Motor tat er das dann aber nicht mehr.
    Meine Fragen dazu sind die: Können drei Grad schon so einen großen Unterschied machen? Kann man irgendwie feststellen, wo tatsächlich der obere Totpunkt ist, verglichen mit der Skala am Motor? In welche Richtung und wie weit muss ich den Verteiler jetzt drehen, um den vorherigen Wert zu erreichen, 3/6/1,5 Grad entgegen/mit dem Uhrzeigersinn?


    Danke für eure Hilfe!
    Ronald

  • An der Zündungseinstellung wird es sicher nicht liegen. Ob 5 oder 8 spielt keine Geige.
    ABER:


    Wurde die Zündung auch richtig eingestellt ? Sprich ohne Unterdruck und mit Blitzlampe ?


    Wurde die Regelung eingestellt ?
    Auf welchen Lambda Wert ?

  • Also die Zündung habe ich mit abgezogenem Unterdruckschlauch mit Hilfe einer Stroboskoplampe eingestellt. Am Vergaser habe ich aber keine Änderung vorgenommen, da ich für das Abgas kein Messgerät habe.
    Spielt denn die Zündungseinstellung für die G-Kat-Regelung eine Rolle?


    Gruß Ronald

  • Zur G-Katgeschichte weis ich nichts aber:
    O-T Festlegen mache ich mit einer alten Zündkerze die ich ausgeräumt habe und mit einer M10 Schaube versehen habe,
    dies im 1 Zylinder um dem Kolben eine oberen Anschlag zu geben einsetzen, nun dem Motor von hand bis Anschlag drehen Markierung machen Motor anders herum bis Anschlag und ebenfals makieren, beide Markierungen mitteln, ist exakt O-T.
    Übrigens, du weist das der oberste Zacken OT darstellt und jeder weitere 4 Grad bedeutet?

    Gruß Peter


    a fool with a tool is still a fool


    PS schraube und fahre seit 85 Minitechnik

  • Zitat von Julius

    Spielt denn die Zündungseinstellung für die G-Kat-Regelung eine Rolle?


    Gruß Ronald


    Nur indirekt, aber diese ist sehr empfindlich und muß regelmäßig gewartet werden (min alle 10tkm) und Hauptverantwortlich für den Motorlauf !

  • @ Schrott-Peter: das mit den Zacken ist mir klar, aber man sollte auch einfache Fehler ausschließen ;)


    Leider habe ich noch keine Werkstatt gefunden, die mit dem G-Kat überhaupt klarkommt. Ich befürchte die Einstellung des Motors wurde immer so vorgenommen, wie bei einem normalen Vergaser. Kommentare dazu waren sinngemäß: "Das System funktioniert sowieso nicht/erreicht die Werte nicht.", "Eintragen, dann Ausbauen.", etc.
    Wie muss ich mir denn die Wartung der Kat-Regelung vorstellen? Einstellung von Vergaser und Zündung, oder noch mehr?
    Der Motorlauf war bisher immer vollkommen in Ordnung. Außerdem war ich davon ausgegangen, dass die Regelung sowieso erst eine gewisse Weile nach dem Motorstart einsetzt, oder liege ich da falsch?


    Ronald

  • Eigentlich gibt´s da außer Zündung und Vergaser nichts zu warten. Frischer Luftfilter und gute Zündkerzen sind auch noch zu erwähnen. Ansonsten eigentlich nur die normale Wartung.
    Solange der Vergaser und die Zündung korrekt eingestellt sind, ist die Anlage eigentlich "wartungsfrei". Die Zündung verstellt sich nicht von allein, da sie beim Vergaser-Cooper elektronisch ist (Ausnahme Verschleiß der Steuerkette/Ritzel). Der Vergaser verstellt sich auch nicht allein (Ausnahme Verschleiß der Düsennadel).


    Funktionsprinzip der G-Kat Anlage mit Vergaser:
    Zwischen Vergaser und A-Krümmer in die Adapterplatte wird ein zusätzlicher Luftanschluß eingebaut, der mit einem regelbaren Ventil verbunden wird.
    Der Auspuffkrümmer bekommt an geeigneter Stelle eine Lambda-Sonde verpasst.
    Ein Steuergerät bekommt die Lambda-Info von der Sonde und beeinflußt das Regelventil um zusätzliche Luft NACH dem Vergaser (wie Falschluft) beizumischen.
    Dieses setzt voraus, dass der Vergaser in allen Betriebszuständen etwas zu fett eingestellt ist. (Bei abgeklemmtem Regelventil den CO-Wert etwas höher als normal (ohne G-Kat) einstellen).
    Durch das Beimischen von "Falschluft" im richtigen Verhältniss wird dann auf Lambda 1 geregelt.
    Der Regelberich ist recht eng begrenzt, sodas bei Volllastbeschleunigung das Gemisch nicht abgemagert wird. Wenn sich dann bei konstanter Drehzahl alles wieder eingependelt hat wird wieder geregelt.


    Dieser Regelkreis läßt sich eigentlich nicht "warten". Bei Störungen gibt´s eigentlich nur 3 Bauteile (Lambda Sonde, Regelventil, Steuergerät) sowie Schläuche und elektrische Leitungen, die in Frage kommen.


    Die Startproblem liegen aber nicht hier begraben, da, wie oben bereits angemerkt, der Regelbereich recht eng gehalten ist. Vermute ein Problem bei der Zündung.


    Warum eigentlich Serienwert 5°? Mein Vergaser-Cooper will 8° bei 1500rpm und Unterdruck abgeklemmt. Habe noch nichts von 5° gehört oder gelesen. Weiß da jemand mehr???


    Gruß, Diddi.

  • Hallo!


    Der Wert von 5° steht in meinem Rover-Werkstatthandbuch und in der Anleitung zum G-Kat?! Woher kommt denn dein Wert?
    Allerdings habe ich den Fehler gerade auch schon gefunden: Der mittlere Kontakt in der Verteilerkappe ist komplett weggeschmort :eek: .
    Ist das als normaler Verschleiß zu werten, oder sollte ich nach einer Ursache suchen? Die Zündspule werde ich morgen früh noch mal untersuchen, ansonsten hoffe ich, dass das schon alles war.
    Daher vielen Dank für eure Hilfe und ein schönes Wochenende!


    Ronald

  • Der Wert steht leider nicht in meinem Handbuch, da es nur für Modelle bis `89 ist (Haynes Manual aus UK). Habe mir sämtliche Einstellwerte aus dem Web geholt. Stehen aber auch in meiner letzten AU-Bescheinigung. In der alten Bescheinigung (noch vom Vorbesitzer) standen sie zwar auch, aber der Wagen lief wie ein Mülleimer, da noch eine Düsennadel vom Stage 1 Kit drin war, obwohl der Rest davon nicht mehr vorhanden war. Hatte aber "frische" AU. Zeigt nur, wieviel Wert die hat, wenn sie "nur auf dem Papier" gemacht wurde.
    Mit der Einstellung (8°/1500) läuft er echt super. Zum Anlassen (eiskalt) braucht er nur kurz voll Choke und etwa Halbgas, danach für die ersten paar hundert Meter nur noch "halb". Wenn er warm ist reicht Schlüssel drehen ohne gasgeben und er springt sofort an umd läuft ganz ruhig.
    Er nimmt sehr gut Gas an und zieht bis oben herum gut rauf. Ab etwa 5500 merkt man dann, dass ihm langsam die Luft ausgeht.
    Für seine rund 130.000 Km läuft er echt super.


    Zu deiner Verteilerkappe:
    Ganz normal ist das mit dem Mittelkontakt nicht, wenn die Kappe regelmäßig gewechselt wurde. Zu empfehlen ist einmal im Jahr (bei geringer Km-Leistung alle 2 Jahre). Idealerweise im Herbst (wegen der Feuchtigkeit). Das Gleiche gilt auch für den Verteilerfinger, Zündkabel und Kerzen. Sind tatsächlich alles Verschleißteile.
    Wenn diese Teile rechtzeitig gewechselt werden und die elektrischen Anschlüsse in gutem Zustand sind, ist die Zündanlage sehr zuverlässig.


    Gruß, Diddi.

  • Mein Mini lief mit der Einstellung 8° ja auch sehr gut, vielleicht gehe ich dann einfach wieder auf diesen Wert, denn er verhielt sich damit immer so ähnlich wie du es auch beschreibst. Nur dass ihm die Luft erst ab 5500 ausgeht, habe ich nie so empfunden. Unter wirklicher Last, also auf der Autobahn im vierten Gang, oder am (Landstraßen-)Berg auch im dritten, dreht er schon ab 4500 deutlich unwilliger hoch.
    Der letzte Tausch der Verteilerkappe ist allerdings schon bald drei Jahre her, die Kabel habe ich noch nie getauscht, werde ich dann wohl alles mal machen. Zündkerzen sind aber schon neu.


    Ronald

  • So, mit neuer Verteilerkappe und -finger läuft der Kleine wieder. Zündkabel waren bei Kischka gerade aus, kriegt er dann bei Gelegenheit. Zur Belohnung habe ich ihn noch gewaschen, jetzt regnet es wieder! Super.


    Schönen Dank für die Hilfe
    Ronald

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