Bremsbelagwechsel = Entlüften?!

  • Moinsen,


    hab' just beim Schmökern im Rover Werkstatthandbuch gelesen, man möge doch bitte vor dem Zurückdrücken der Bremskolben den Entlüftungsschlauch anbringen. Der Haynes schweigt sich darüber dagegen aus.


    Stellt sich mir die Frage: Wozu überhaupt den Entlüftungsnippel bei 'nem Belagwechsel frequentieren? Wenn das System dicht ist, sollte da doch nix passieren können - und wenn's undicht ist, muss man's doch eh' richten.


    Also: Einer eine Idee was da bei Rover wohl gedacht wurde?



    grüsse,
    dcm

    auf der flucht


    "I like driving in my car , I'm satisfied I've got this far..." Mini-Madness :D

  • Holla RUN DCM :)

    Ich denke die wollen das Kolben reindrücken einfacher machen und ausserdem drückst du ja die Kolben entgegen der normalen laufrichtung der Bremsflüssigkeit und könntest sonst evtl. den HBZ kaputt machen ???!

  • Zitat von El Gazolino

    Holla RUN DCM :)

    Ich denke die wollen das Kolben reindrücken einfacher machen und ausserdem drückst du ja die Kolben entgegen der normalen laufrichtung der Bremsflüssigkeit und könntest sonst evtl. den HBZ kaputt machen ???!


    Baut dein Bremssystem den Druck in eine Richtung auf und das wars? Einmal gebremst und fest? Die Einmalbremse :confused:


    Klär mich bitte auf. Was verstehe ich jetzt nicht?

  • Ich habe das selber in einem anderen Forum mal so erklärt bekommen ! :

    das nicht aber dein Hebel - Bremspedal geht synchron mit den Bremskolben !
    Diese nutzen sich ab und deine Kolben stehen dann weiter raus trotzdem dein Bremspedal in der Ruhestellung ist ! also in der "Geschlossen" stellung.
    Nun drückst du wenn du die Kolben einfach wieder so reindrückst die Bremsflüssigkeit gegen den "Geschlossenen" HBZ und das ist auf dauer nicht so gesund .

  • Also...ich hab auf die Weise noch nie wissentlich einen HBZ gekillt...ich denke der Grund fürs entlüften wäre:


    a) es geht ohne Gegendruck einfacher...
    b) steigt ja im HBZ der Flüssigkeitsstand entsprechend und schwappt dann unkontrolliert in den Motorruam, was a nicht ganz ungefährlich ist (je nachdem wie warm/heiß der Auspuff ist) und außerdem auch nicht so toll für den Lack im Motrraum und Umgebung ist...den Deckel des HBZ muß man übrigens unbedingt abschrauben vorher...


    Wie auch immer, bei einem Polo ist es mir mal passiert, das ich nachdem Zurückdrücken der Kolben Luft im System hatte, beim Mini ist das in 18 Jahren noch nie vorgekommen :rolleyes:


    Was gegen das Entlüften spricht:


    1) warum sollte man entlüften, wenn keine Luft da ist.... :rolleyes:
    2) beim pumpen wird mit Sicherheit erstmal der berühmte Tritt ins Leere kommen und der ist nicht besonders gut für die Langlebigkeit der Manchetten im HBZ (da kommen die Manchetten nämlich erst recht in den Bereich wo sie sonst nicht laufen und können Risse bekommen).


    Also, Deckel ab vom HBZ, wenn nötig ein wenig der Flüssigkeit absaugen, damit es nicht überschwappt, dann zurückdrücken (vorher natürlich die Kolben schön sauber machen), und nach dem Montieren der Klötze Druck aufbauen und prüfen und ggfs. Flüssigkeit nachfüllen.


    So kenn ich das...


    FF (fiel Fergnügen) :D


    hmmm

  • Zitat von El Gazolino

    das nicht aber dein Hebel - Bremspedal geht synchron mit den Bremskolben !
    Diese nutzen sich ab und deine Kolben stehen dann weiter raus trotzdem dein Bremspedal in der Ruhestellung ist ! also in der "Geschlossen" stellung.
    Nun drückst du wenn du die Kolben einfach wieder so reindrückst die Bremsflüssigkeit gegen den "Geschlossenen" HBZ und das ist auf dauer nicht so gesund .


    Ich versuche mal mir das so vorzustellen:
    Der HBZ soll "geschlossen" sein wenn sich das Bremspedal in "Ruhestellung" befindet.


    Mir kommen da ein paar Fragen:
    Wie soll man bei diesem System entlüften können?
    Wie schafft es ein gewöhnlicher Mensch genug Kraft zu haben die Kolben gegen ein "geschlossenes" System zu drücken?
    Wie, wann läuft Flüssigkeit nach, die das "verschwundene" Volumen ausgleicht, welches bei ausgefahrenen Kolben/abgenutzen Belägen entsteht?
    Wenn man Bremsen würde, baut sich dann auch Druck im Flüssigkeitsbehälter über dem HBZ auf?
    Wie soll dieses Bremssystem überhaupt mehr als einmal funktionieren?


    Nix für Ungut, aber nach handfestem Wissen das klingt nicht :(


    Ich kenne kein Bremssystem das so funktionieren kann.
    Alle mir bekannten funtionieren so:
    Ist das Bremspedal in "Ruhestellung" befindet sich der HBZkolben vor der Bohrung/Ventil durch das Bremsflüssigkeit nachfließen kann.
    Wird das Bremspedaledal getreten wird der Kolben hinter besagte Bohrung gedrückt, Druck baut sich auf, die Kolben der Bremszangen geben ihn an die Bremsklötze/beläge weiter.
    Die Bremsklötze/beläge nutzen sich bei jedem Bremsvorgang ab und es entsteht ein "Mehr"Volumen im System, welches durch nachfließende Bremsflüssigkeit ausgefüllt wird.


    Trotzdem lasse ich mich gern eines Besseren belehren.


    Zur eigentlichen Fragestellung von dcm kann ich leider nichts sagen, da ich kein Handbuch hab und eh nicht immer nachvollziehen kann was sich manche Roverleute gedacht haben.


    Schaden tut es bestimmt nicht wenn man beim Belagwechsel auch einen Bremsflüssigkeitswechsel vornimmt, solange man das gewissenhaft tut oder jemand machen lässt.
    Denn daraufhin zielt die Anmerkung mit dem Entlüftungsnippel ab, meiner Meinung nach.

  • Moin,


    cool - im wesentlichen waren das jetzt sogar die Fragestellungen, zu denen ich verständnisseitig vorher noch gar nicht durchgedrungen war :D


    Paula: Wie schaut's - hasse die nächsten Tage / Wochen mal Lust, mir das mal in Natura zu zeigen? ;) Ich zier' mich irgendwie ein bisschen, da völlig unbefleckt ranzugehen... :D


    Der komplette Wortlaut klingt übrigens so:



    Nur falls es jemanden interessiert...



    grazie & grüsse,
    dcm

    auf der flucht


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  • ...beides, herr nachbar


    ein wesentlicher vorteil die "überflüssige flüssigkeit" über den entlüfternippel abzubauen, liegt darin, dass "frische" flüssigkeit in den bremssattel gelangt. habe bei jeder entlüftung festgestellt, dass die flüssigkeit aus dem sattel stark verschmutzt ist (schwarze farbe mit deutlichen schwebstoffen).


    gibt es allerdings probleme mit dem öffnen des entlüfternippels, dann lieber die flüssigkeit zurückdrücken und auf genug volumen im hbz-reservoir achten.

    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
    __________________________________________


    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Hmmm... das klingt doch eigentlich recht ermutigend :D
    Nun gut, Versuch macht kluch, dann planschen wir mal 'ne Runde :D



    grüsse,
    dcm :)

    auf der flucht


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  • Um den Fred zu fertigen: Lief alles problemlos.
    War aber auch _allerhöchste_ Zeit, auf einem der Klätze waren nur noch rund 1 mm Belag... :D


    Das einzige, was mich wunderte, ist der unterschiedliche Verschleiß der Klötze - rechts waren's IIRC 1 und 2,5 mm, links dagegen noch locker 3 mm. Wie geht denn sowas? Viel Brems in Linkskurven? :D



    grüsse,
    dcm

    auf der flucht


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  • *Uff* - wat 'ne fiese Frage... :D


    Die Scheiben sahen für mein hochgenau kalibriertes Augenmaß eigentlich gleich aus. Darf denn die unterschiedliche Wegstrecke der Hydraulik vom Verteiler einen so grossen Unterschied machen?


    Mir geht's primär mal darum, dass ich gerne wüsste, wenn irgendwo der Wurm drin ist. Bremsen tut der Kleine ja einwandfrei, von daher hab' ich keinen Grund zur Klage. Wenn nun aber einer sagen würde "Hey, die Beläge müssen gleichmässig abgenutzt sein, sonst ist xyz defekt", dann würde ich da doch noch mal einen Blick drauf werfen lassen.

    auf der flucht


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  • ...da muss man niemanden lassen.


    also erstmal die geschichte mit der hydraulik und den unterschiedlich langen wegen ist wirklich eine geschichte!! der hydraulik ist es piepegal wie lange der weg ist (und jetzt bitte keine dipl ings mit theoretischen berechnungen :D )


    nun zum test der bremse:
    - vorderwagen aufbocken
    - räder abnehmen
    - 2. person betätigt bremse
    - kontrollieren, ob die beläge bei losgelassenem bremspedal überhaupt und wenn ja ca. denselben weg wieder zurückgezogen werden. (kann man evtl. mit fühlerlehre machen)


    so ist sichergestellt, dass kein belag leicht schleift und somit einen schleichenden verschleiß verursachen kann.


    gut brech...I mean brake!!

    gruss andy
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  • Zitat

    so ist sichergestellt, dass kein belag leicht schleift und somit einen schleichenden verschleiß verursachen kann.


    .... wenn korrodierte Kolben nicht mehr ganz zurückstellen und der Belag
    damit leicht schleift, kann man dies auch mit montiertem Rad testen und zwar
    durch Handauflage ==> Das Rad / Felge ist deutlich wärmer ... ;)

  • Moin,


    na das klingt doch auch recht überschaubar. Dann werd' ich mal meinen zweiten Männecken nötigen, sich aufbocken zu lassen :D



    grazie é ciao,
    dcm

    auf der flucht


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