Unterschied Polfett - Kupferpaste

  • Immer wieder lese ich, dass Leute ihre elektrischen Kontakte am Auto mit Polfett einschmieren.


    Ich habe anstatt Kupferpaste versehentlich ne Tube Polfett gekauft gehabt. Das sei jedoch dafür da, die Kontakte vor Feuchtigkeit zu schützen. Also alles zusammenstecken und dann mit Polfett einschmieren. Habe mir dann doch noch Kupferpaste besorgt.
    Dieses Polfett sieht aus wie Vaseline und hat auch ungefähr deren Konsistenz. Somit würde dies den Stromfluss doch eher hemmen?:confused:


    Um aber die Kontakte selbst leitfähig zu halten, nimmt man doch Kupferpaste, oder nicht?:confused: :confused:


    Kann mich mal bitte jemand aufklären?:)

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Kupferpaste nur zum Verhindern des Festfressens (z.B. Schraubenverbindungen) oder verhindern von Geräuschen (Bremsbelagrückseiten).
    Polfett für elektrische Kontakte. Wobei ich normale Kontakte nur mit Kontaktspry behandle, Polfett nur auf Batteriepole und Massepunkte um blankes Blech oder Batteriepole zu schützen....


    ;)

  • kupferpaste hat eigentlich die aufgabe um verbindungen bei hohen temperaturen zu schützen (das fett geht, das kupfer bleibt und bildet eine trennschicht)


    polfett schützt offene elektrische kontakte, wie die batteriepole vor der außenwelt in dem es einen film bildet dem auch die ausgasende batterie kaum was anhaben kann. deshalb wird es zb auch erst aufgetragen wenn der pol angeschlossen ist


    für stecker gibts es je nach oberfläche (vergoldet, verzinnt, etc.) spezielle sprays oder pasten


    ein edit wegen bremse: für bremsteile (gegen quietschen, für gangbarkeit, etc) gibt es eine spezielle paste, hochtemperaturfest und metallfrei. das kupfer in kupferpaste kann zu korrosion führen was speziell bei alu sätteln zu problemen führen kann (deswegen ua bei ATE ausdrücklich verboten an alu bremsenteilen)

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • jo, ATE hat da eine spezielle paste für die Bremssättel (Plastilube)




    und Polfett ist auch nichtleitend, führt zu "interessanten" fehlern, wenn nen kunde das in stecker füllt und dann das teil garnicht mehr funktioniert, der aber nichts sagt :scream:

  • Zitat von suki

    und Polfett ist auch nichtleitend, führt zu "interessanten" fehlern, wenn nen kunde das in stecker füllt und dann das teil garnicht mehr funktioniert, der aber nichts sagt :scream:



    Genau darauf wollte ich hinaus! :eek: Ich hab das Gefühl, dass ist vielen nicht bewußt und produzieren somit noch mehr Fehler.


    Allerdings ist es nicht "falsch" Kupferpaste auf Steckverbindungen aufzubringen, oder?

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Zitat von Mini-ster

    Allerdings ist es nicht "falsch" Kupferpaste auf Steckverbindungen aufzubringen, oder?


    ich würds nicht machen, das kann aber auch eine allgemeine abneigung gegenüber kupferpaste sein

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • ich auch nicht, wenn überhaupt kommt meistens WD-40 rein


    kupferpaste kommt bei mir nur an auspuffverschraubungen o.ä. halt wo hohe temperaturen sind


    achja, und Kupferpaste auch NICHT an Zünd/glühkerzengewinde schmieren (lambdasonden ja schon länger nicht...)


    hab den Grund gerade wieder vergessen, da ich selbst nicht auf dem lehrgang war sondern nur der Geselle

  • Ok, persönliche Abneigungen mal außen vorgelassen, ist das aus technischer Sicht trotzdem nicht falsch. Da Kupferpaste ja leitfähig und korrosionshemmend ist. Richtig?


    Ich persönlich habe eine Abneigung gegenüber Polfett:p da das eine schmierige Angelegenheit ist und sich an den eingeschmierten Kontakten der Dreck noch besser hält, wenn er auch wirkungslos ist.

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • gut, kupfer selber ist leitfähig, was an sich bei unterschiedlichen materialien, wie alu, zu korrosionsproblemen führen kann. der korrosionsschutz beschränkt sich meiner meinung nach rein auf den fettanteil, das kupfer kommt erst bei hohen temperaturen ins spiel. ich bin ganz von der kupferpaste weg und nehm keramikpaste.
    mich stört aber auch das kupferpaste im alter hart und krümelig wird, das könnte sicherlich beim trennen der verbindung dazu führen das ein kabel abreißt und nicht der stecker so abgeht wie gedacht, oder man zerstört das gewinde der zündkerze/der "schmutz" (kupferstaub) fällt in den brennraum.


    ich denke du bist mit einem normalen kontaktspray besser bedient als mit den pasten

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Gut, jetzt ist mir endlich klar, das Polfett auf Kontakten nichts zu suchen hat, sondern eher eine nachträgliche Isolation darstellt. Vorher sollte eben Kontaktspray angewendet werden.:)

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • Zitat von Mini-ster

    Gut, jetzt ist mir endlich klar, das Polfett auf Kontakten nichts zu suchen hat, sondern eher eine nachträgliche Isolation darstellt.


    Es kommt grundsätzlich darauf an, wie man das Polfett anwendet.
    Natürlich schmiert mann nicht erst alles ein und baut´s dann zusammen :headshk:.
    Davon mal abgesehen, montiert man einfache Massekabel mit einer Zahnscheibe zwischen Kabelschuh und Karosserie.
    Danach trägt man etwas Polfett auf um das nackte Blech zu schützen.


    Bei dicken Massekabeln wie z.B Batterie oder Motormasseband ist es kein Problem, das Polfett vor der Montage aufzutragen.
    Das Anzugsmoment der Schrauben ist so hoch, dass das Polfett überall soweit weggedrückt wird, dass es elektrisch keine Probleme gibt. Einzig in eventuellen "Hohlräumen" in der Verschraubung (wo eh nichts leitet) kann sich etwas sammeln, und verhindert, dass sich hier Feuchtigkeit sammeln kann.


    Ich baue z.B. meistens meine Kabellbäume selbst.
    Hier für verwende ich grundsätzlich nur nicht-isolierte Kabelschuhe.
    Nach dem Verpressen (auch crimpen genannt) mit einer hochwertigen Zange wird der Kabelschuh in Polfett getaucht und danach mit einem Schrumpfschlauch isoliert. Durch die Wärme verflüssigt sich das Polfett und zieht durch Kapillarwirkung in die Litze unter die Isolierung.


    Probleme mit korrodierten Kabelnverbindungen ala Lucas kenne ich nicht mehr ;)


    Gruß, Diddi

  • Zitat von HOT

    Ich baue z.B. meistens meine Kabellbäume selbst.
    Hier für verwende ich grundsätzlich nur nicht-isolierte Kabelschuhe.
    Nach dem Verpressen (auch crimpen genannt) mit einer hochwertigen Zange wird der Kabelschuh in Polfett getaucht und danach mit einem Schrumpfschlauch isoliert. Durch die Wärme verflüssigt sich das Polfett und zieht durch Kapillarwirkung in die Litze unter die Isolierung.



    ...würde ich als vorbildlich bezeichnen. :D
    Einzig verwende ich anstelle von Schrumpfschlauch diese Flachsteckergehäuse in die die gecrimpten Flachstecker eingeklickt werden. Ich finde das passt optisch besser zur im Auto erwarteten Optik. Elektrisch ist es jedoch schlechter als die von HOT beschriebene Methode.


    VG
    R

  • Zitat von dougie

    ...Einzig verwende ich anstelle von Schrumpfschlauch diese Flachsteckergehäuse in die die gecrimpten Flachstecker eingeklickt werden. Ich finde das passt optisch besser zur im Auto erwarteten Optik.


    Die Polfett/Fön-Behandlung kannst du ja auch ohne Schrumpfschlauch machen und danach die Flachschteckgehäuse einsetzen.
    Der korrosionsschützende Effekt des Polfettes in der Litze bleibt der gleiche ;).


    Gruß, Diddi (...der Lord Lucas schon lange den Schrecken ausgetrieben hat :D


    Übrigens: In der Luftfahrt versiegelt man einfache Massekabel an der Struktur noch einmal anders. Struktur metallisch blank, verschrauben und danach mit etwas unverdünnten 2K-Lack drüber pinseln (geht auch mit Schraubensicherungslack).
    Bei besonders gefärdeten Massepunkten zusätzlich noch mit einer semiflüssigen 2K-Dichtmasse versiegelt.

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