MPI ... Tuning zweifelhaft?

  • Hallo,


    seit längerem mache ich mir schon Gedanken wie wohl mein MPI am sinnvollsten getunt werden kann. Inzwischen habe ich mich auch auf anderen Seiten etwas informiert wie das so allgemein läuft mit Einspritzern.
    Die Schlussfolgerung muss wohl die sein (wenn ich nicht völlig auf dem Holzweg bin), daß alles Tuning an einem Motor mit elektronischer Einspritzung nicht optimal ist wenn nicht zum Schluss die Elektronik hieruf abgestimmt wird. Nun denken sich wohl schon viele "alles Schwachsinn ... die Elektronik regelt erhöhte Luftzufuhr etc. von selbst über Sensoren". Aber wenn ich mich nicht irre hat der Mpi keinen Luftmassensensor sondern nur einen Drosselklappenstellungs-Geber. Die Elektronik hat also an sich nur vorprogramierte Kennfelder und schickt gemäß der Klappenstellung mehr oder weniger Sprit rein. Wird also nun die Luftzufuhr des Motors mittels Stufe 3 Kopf, HHKW, KN etc. optimiert, kriegt also der Motor mehr Luft aber immer noch die gleiche Menge Sprit und das Gemisch wird mager, der Motor läuft nicht mehr optimal ... Liege ich hier mit meiner Theorie richtig oder falsch? Wenn es nähmlich so ist kann ich mir ja gleich die ganzen Mühen sparen.


    Gruß,
    Örn

    Mini ... das ist die wahre Größe ...

  • Hallo Örn,


    Du hast nur teilweise Recht, zwar hat der MPi keinen Luftmassenmesser aber dafür eine Lambdasonde. Über diese wird das System zu einem geschlossenen Regelkreis. Dadurch ist die ECU durchaus in der Lage Fehlstellungen des gemisches zu erkennen und korrigieren.


    HTH
    Michael

  • 1. Wie bei Vergaserautos auch MUSS IMMER nach Änderungen im Bereich des Motors/Antriebs auf der Versorgerseite = Vergaser oder Einspritzung reagiert werden, wie oft auf der Auslaßseite (nicht immer) auch.
    2. Bei Einspritzautos (siehe Beitrag General Lee) besteht der Vorteil, daß sie innerhalb gewisser Grenzen selbst-- = eigenständig nachregulieren.
    3.ERGO: Es muß über Prüftsand und gleichzeitige Abgasmessung sichergestellt werden, daß die getätigte Maßnahme innerhalb dieses Nachregulierungsbereiches liegt. (Das muß nun nicht jeder selbst machen, sondern das sollten anbietende Firmen vorab getan haben)
    4. Deshalb funktioniert beim SPI wie beim MPI (innerhalb besagter Grenzen) das 'Hardware-Tuning' nach altbekannten Grundsätzen vorzüglich.
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Wage mich zwar hier sehr weit vor, aber wird nicht beim Tuning vom spi und mpi beim Benzindruck etwas getrickst, sodaß immer mehr Sprit fließt?
    Arick

    Better times without money than times without Mini

  • Hi Arick,


    nein, die Sache mit der Benzindruckerhöhung ist nicht wirklich Tuning. Es funktioniert zwar in gewisser Weise, aber das Wahre ist das nicht.


    Was passiert ist folgendes:
    Das Steuergerät regelt die Einpritzmenge nur über die Einspritzdauer - da der Druck bekannt ist, kann man über Dauer und Druck die Menge berechnen.
    Aber nicht überprüfen!!! Es gibt keine Möglichkeit, die wahre Einspritzmenge DIREKT zu messen. Das geht nur über den Umweg Lambdasonde - was mit Zeitverzögerung und Ungenauigkeit geschieht.
    Hier setzt nun die Erhöhung des Benzindrucks ein: Durch den höheren Druck wird eine grössere Menge eingespritzt - das ist prinzipiell gut, da die Motoren sowieso eher etwas mager laufen und vor allem beim Beschleunigen etwas fetteres Gemisch gut ist.
    Nun merkt die ECU leider über die Lambdasonde, dass das Gemisch zu fett wird und regelt die EInspritzzeit runter und somit sind wir wieder beim ursprünglich eingestellten Wert angelangt.


    Wo das Ganze funktioniert ist in dem kurzen Moment des Beschleunigens, bis die ECU das Gemisch wieder einregelt. Ich weiss leider nicht, mit welcher Zeitkonstante die Einspritzung geregelt wird, respektive die Lambdasonde abgeprüft wird, mir schwebt da ein Wert von einer Sekunde im Kopf welcher mir aber sehr lang vorkommt.
    Aber für diese eine Sekunde (oder wie lange auch immer) hättest Du dann eine etwas spritzigere Beschleunigung.


    Meines Wissens sind die Steuergeräte in der Regel aber auch selbstlernend (wird z.B. auch eingesetzt um Alterserscheinungen zu "erkennen" und von vorneherein auszugleichen), das heisst es wird mit der Zeit lernen das eigentlich immer zu lange eingespritzt wird und die Grundwerte von vorneherein runter setzen.


    Meines Erachtens bringt eine Erhöhung des Benzindruckes nur dann etwas, wenn der ursprüngliche Druck nicht mehr ausreichend ist - sprich wenn der Motor durch wirkliches Tuning (LuFi, Kopf, Nocke etc.) einen höheren Benzinbedarf hat, als die Einspritzdüse liefern kann.
    Irgendwann ist die maximale Einspritzzeit der ECU erreicht, und dann kriege ich nur noch durch eine Erhöhung des Drucks mehr Sprit in den Brennraum. Meines Wissens ist beim Steuergerät des SPi bei ~80PS Schluss. Vermutlich wird das daran liegen, dass bis zu dieser Leistung genügend Sprit eingespritzt werden kann und dann ist Schluss.
    Hier wäre es mal sinvoll, den Benzindruck zu erhöhen und zu prüfen, ob eine höhere Leistung erzielt werden kann.


    Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt...
    Meine zwei Eurocents ;)


    Michael

  • @ stammtischspezialisten


    da das Benzin eine mischung verschiedener kohlenwasserstoffe ist, gibt man statt der anzahl der benötigten sauerstoffmoleküle das massenverhältnis an. das stöchometrische verhältnis, bei dem aller sprit mit allem sauerstoff reagiert, liegt für den handelsüblichen spritsorten bei 14,7:1, so daß also 1 kg Benzin auf 14.7 kg luft kommt. das volumenverhältniss ist dabei rund 9000:1, also 9000 liter luft auf einen liter benzin.

    ein lambdawert von 1 entspricht also gerade der zusammensetzung für eine optimale verbrennung. bei einem lambdawert von > 1 steht mehr luft zur verfügung, als für die verbrennung nötig wäre. das schimpft sich dann mageres gemisch. ein benzinüberschuß bedeutet fettes gemisch und wird durch lambda < 1 charakterisiert.


    ... und ein fettes gemisch ist wirtschaftlicher und ökonomischer???


    bitte beim nächsten stammtisch weitersagen, da das verbreiten von nicht selbstgemachten sondern gelesenen erfahrungen seit dem bestehen der diversen foren ja zum massensport geworden ist!
    hauptsache ich kann mit meinem "fachwissen" glänzen, auch wenn ich gar nicht weiss worum es geht!


    ich sag, das wars dann von meiner seite aus,
    auf nimmerwiederhören


    andy

    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Madblack
    Traurig zu lesen! Das ist aber doch normal... Ich hoffe wir treten deine etwas schroffe Reaktion jetzt nicht breit. Es ist numal so, dass Viele von uns auf so Leute wie Dich angewiesen sind um unsere Rätzelratmaschine auf Kurs zu bringen. Denke schon, dass jeder versucht so gut er kann etwas beizutragen. Klar, dass von den Eingeweihten unter uns Geduld und Toleranz gefordert ist. Ich hoffe Du schaffst es irgendwann uns wieder zu ertragen, und mal 'reinzuschauen. Es ist nicht nur alles Glanz. Es ist auch helfen wollen, und gemeinsame Interessen.


    Veit
    nimm's nicht tragisch, das passiert halt...


    General Lee
    Hab's kapiert! :) Thx! Es geht also quasi nur um ein "Mager-Loch" beim Gasgeben. Ansonsten passt die MEMS die Benzinzufuhr "korrekt" an, auch an eine größere Luftmenge.


    Zu genau diesem Thema hab ich einen Thread vom März 2002 gefunden, wo für den mpi (nicht spi) folgende Lösung von Spot angeregt wurde:


    Frage, auch an Andreas Hohls: Ist das eine bewährte Methode oder sogar notwendig, wenn entsprechend getunt wurde?
    TB79 war damals froh dadurch seinen leicht getunten mini (K&N, Fächer, HHKHW) endlich auf gerechtfertigte 180 km/h Spitze zu bringen (statt 160). Das hieße ja, dass die Düsen ziemlich früh überfordert sind...
    Arick

    Better times without money than times without Mini

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