240Nm zuviel fürs Getriebe?

  • Hallo,
    nach langer Abstinenz melde ich mich auch mal wieder hier. :D


    Ich habe jetzt einen Job in Holland, wo wir Elektroantriebe für Kfz entwickeln. ( siehe http://www.thorr.eu )
    Ich will mir einen Elektro-Mini aufbauen und der E-Motor hat ein Drehmoment von max. 240Nm.
    Er soll den Mini über die Getriebeeingangswelle antreiben.


    Meine Frage: wieviel Drehmoment hält das Getriebe aus? Ein Elektromotor läuft ja sehr sanft im Vergleich zum 4-Zylinder. Die dynamische Belastung ist also fast identisch mit dem max. Wert.


    Gruss
    Olaf

  • ...wieso keine Radnabenmotoren an allen 4 Rädern? Dann könntest mal wirklich beachtliche Beschleunigungswerte auf die Straße bringen.


    dietmar

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • Es gibt ja einen New Mini mit PML-flightlink Radnabenmotoren. Der Mini hat aber bis heute noch keinen Meter gefahren, weil die Controller die Motoren nicht in den Griff kriegen. Ausserdem ist das Leistungsgewicht und der Wirkungsgrad schlechter bei 2 (4) Motoren/Controllern.


    Gruss
    Olaf


  • hab ein bissle über 200nm und die antriebswellen halten bis jetzt :)

  • warum überhaupt ein getriebe?
    n guter e-motor läuft doch auch ohne weil er nicht nur ein begrentzes nutzbares drehzahlband hat wie ein verbrennungsmotor

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Zitat von KLAS

    warum überhaupt ein getriebe?


    Vermutlich weil er das Differential braucht und das vorhandene "Teil" weiterverwenden möchte. Mit der Gangschaltung wählst du dann nur noch die "Endübersetzung". ;)

  • Der Motor, den ich im Auge habe, dreht nur bis ca. 4000 U/min mit gutem Wirkungsgrad. Er geht zwar bis 8000 aber das Drehmoment geht dann ziemlich in den Keller.
    Ich könnte mir vorstellen, das Getriebe fest im 4. Gang zu benutzen. Die Untersetzung vom Diff lässt sich dann ja noch anpassen an den Motor. Die direkte Kraftübertragung ohne Zwischenwelle ist hoffentlich der Aufgabe gewachsen, oder?


    Hier übrigens ein Video ( auf Nederlands ) von einem New Mini, den wir bereits gebaut haben:


    http://www.autoweek.nl/video/1337/Rij-impressie-Mini-E-drive


    Gruss
    Olaf

  • Radnabenmotoren verschlechtern i.A. die Fahrwerksdynamik erheblich (wegen des Gewichts)...man müsste sicher auch komplett neue Achsaufhängungen konstruieren.


    Es gibt im BMW Entwicklungszentrum München auf jedenfall einen New Mini, der auf der Hinterachse E-Motoren als Funbooster hat...laut Aussagen von einem Institutskollegen, der dort sein Industriepraktikum gemacht hat, geht der wohl "recht gut" ;)


    Ich denke, ein Getriebe braucht man so oder so...aber man braucht u.U. kein Schaltgetriebe. Aber je nach Auslegung des E-Motors wär ein Getriebe (=mit verschiedenen Übersetzungen) ganz sinnvoll. Ob das Minigetriebe konstruktionsbedingt geeignet ist würde ich mal stark bezweifeln...


    Olaf, wisst ihr schon, welche Batterien es sein sollen?

  • Wir haben einen guten Kontrakt mit Kokam aus Korea. Ich hoffe, dass mir mein Boss einen guten Preis macht für diese Zellen.
    Die sind viel höher belastbar, als die meisten China Lithium Akkus und kosten fast das Gleiche. Ich schätze 8000EUR für 100km Reichweite.


    Gruss
    Olaf

  • dann anders gefragt: warum eine unnütze fehlerquelle einbauen?
    und wann drehst über 4000upm? immerhin muß man nicht hochdrehen um drehmoment zu erreichen

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Macht ihr da auch einen Extra-Kühlkreislauf? Die Kokams werden ja relativ warm bei 200-400A.
    Habt ihr vernünftige Schutzmechanismen? 40Ah Lithium pro Zelle macht mal ordentlich Feuer, wenn die kaputt gehen.


    Ist das bei euch noch Forschung? Oder baut ihr Module zusammen?


    Falls ihr Hilfe braucht...ich arbeite bei einem Institut an der RWTH Aachen, das sich mit zum einen chemischen Energiespeichern und zum anderen mit Leistungselektronik und Antrieben beschäftigt. Kontakte kann ich gerne herstellen...

  • oh...grad gesehen...die 40Ah gelten ja nur für den Entnahmestrom von 20A.

  • @ Crappy Thumb


    Ich glaube für ein privates Projekt will ich nicht die RWTH beanspruchen. Ansonsten arbeitet mein Arbeitgeber natürlich auch mit offiziellen Niederländischen Institutionen zusammen. In NL werden Elektrofahrzeuge ganz anders gefördert als in D...


    Gruss
    Olaf

  • Macht ihr da auch einen Extra-Kühlkreislauf? Die Kokams werden ja relativ warm bei 200-400A.
    Habt ihr vernünftige Schutzmechanismen? 40Ah Lithium pro Zelle macht mal ordentlich Feuer, wenn die kaputt gehen.


    Ist das bei euch noch Forschung? Oder baut ihr Module zusammen?


    Falls ihr Hilfe braucht...ich arbeite bei einem Institut an der RWTH Aachen, das sich mit zum einen chemischen Energiespeichern und zum anderen mit Leistungselektronik und Antrieben beschäftigt. Kontakte kann ich gerne herstellen...


    Von Wärme hab ich bisher noch nichts bemerkt. Der New Mini Akku wird gerade mal 5 Grad wärmer als Umgebung. Dort sind aber auch grössere Akkus verbaut. Wir haben aber eine Temperaturregulierung vorgesehen, damit wir die Akkus auch unter 0 Grad laden können.


    Zur Zeit verwenden wir ein Batteriemanagement von reapsystems aus UK.

  • Zitat

    ..ein privates Projekt..


    Ahsooo...dachte eure Firma will so ein Projekt aufbauen...ja dann :D

  • Also, überhaupt die Idee Elektro-Mini hat was, finde ich. Und so zukunftsträchtig...:cool:

    91er Vergasercooper. Einer wie keiner...:cool:

  • Also, überhaupt die Idee Elektro-Mini hat was, finde ich. Und so zukunftsträchtig...:cool:


    Und ist überhaupt nichts neues - gab es schon vor Jahren. Natürlich hat sich in Sachen Batteriesysteme und Regler vieles getan in der Zwischenzeit.


    http://www.solarmobil.net/mini.htm


    dietmar

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • Ich finde die 8000€ Bat fuer 100km unrealistisch.
    Ein eAuto will etwa 15kWh pro Kilometer und grob
    ueber den Daumen gepeilt kostet 1kWh-Batterie 900€.
    Also glaube ich eher an Akkukosten von 13500€.
    Liege ich da falsch oder haben sich die Preis in den letzten 6Monaten
    dratisch geaendert ?

  • 1252er
    Wie gesagt, ich sitze fast an der Quelle...aber was deine Einschätzung des Verbrauchs angeht, bin ich deiner Meinung. Mein Clio wiegt 1300kg und braucht etwa 11-12kWh/100km. Aber beim Aufladen muss ich 15kWh reinpumpen ( NiCad ). Bei Lithium sieht der Ladewirkungsgrad schon besser aus.


    Dodo
    Für mich gehts auch nicht darum etwas Neues zu schaffen, sondern den E-Antrieb, der hier rumoxidiert, sinnvoll einzusetzen.
    Der Mini bietet sich dafür an, weil er im Hilfsrahmen und unter der hinteren Sitzbank genug Raum für Akkus liefert. Der E-motor wird auf das Getriebe gepflanzt und braucht nur mit einem Knochen abgestützt zu werden. Diff-Ratio ist in weitem Bereich anpassbar. HiLos ermöglichen eine Fahrwerksanpassung, etc etc...


    @ brummi
    Hallo Nachbarin :D


    Gruss
    Olaf
    PS: Heutige Lithiumakkus brennen nicht mehr.

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