MPi: Leerlaufdrehzahl zu hoch

  • N'abend alle miteinander,


    seit ich den Zylinderkopf auf meinem MPi wieder drauf habe, leidet mein Mini immer noch unter einem kleinen Problem: die Leerlaufdrehzahl ist einfach zu hoch. Sie liegt laut DZM zwischen 1300 und 1500 1/min, wobei die Motortemperatur keinen nennenswerte Einfluss zu haben scheint. Habe schon diverse Dinge untersucht.


    Meine erste Idee war, Gaszug zu eng eingestellt. Ist aber alles OK. Hab sogar ein bisschen Spiel im Gaspedal. Außerdem ändert auch ein ganz ausgehängter Gaszug nichts.


    Die Drosselklappe scheint auch richtig zu schließen. Zumindest kann ich sie von Hand nicht noch weiter zudrücken und ich kann auch keinen Grund erkennnen, warum sie nicht richtig schließen sollte.


    Das nächste, was ich untersucht habe, war möglicherweise Falschluft. Kann aber auch hier nicht wirklich einen Fehler entdecken. Alle Schläuche und Stecker scheinen richtig gesteckt zu sein. Habe auch mal bei laufendem Motor mit WD40 den Ansaugkrümmer und die Unterdruckleitung angesprüht, um zu hören, ob irgendwas an der Drehzahl passiert, aber keine Reaktion feststellen können. Probehalber habe ich den Ansaug- und den Auspuffkrümmer nochmal demontiert und mir die Dichtung angeschaut. Die sah aber gut aus und nach gerade mal 150 km seit der Erstmontage konnte man auch nichts erkennnen, was auf eine Undichtigkeit schließen ließe.


    Jemand 'ne Idee, was da los ist? Könnte ich beim Zusammenbau was falsch gemacht haben? Kann sowas mit einer schlechten Ventileinstellung zusammen hängen(war das erste Mal für mich)? Wobei der Motor ansonsten tadellos läuft und auch normal Leistung bringt. Oder irgend was anderes defekt?


    Sollte es doch die Flanschdichtung sein, kann man die zusätzlich mit was anderem abdichten (z.B. temperaturfestes Silikon o.ä.) oder besser gleich eine neue nehmen (die jetzt eingebaute ist natürlich auch einen neue)?


    Vorschläge sind wie immer sehr willkommen ;)!


    Gruß, Jan

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    Ich leide nicht unter Realitätsverlust - ich genieße ihn!

  • Wenn es nicht an der Drosselklappe liegt, dann könnte es am Temperaturfühler vom Kühlwasser liegen.Wenn bei der ECU -180°C ankommen, wird die Drehzahl angehoben. Legt dann aber auch einen Fehler ab.
    Oder ganz banal: Drosselklappenanschlag zu weit draußen?


    Grüße!
    Stefan

  • wenn:


    "Oder ganz banal: Drosselklappenanschlag zu weit draußen?"


    dann:


    nicht dran rumschrauben wenn kein testbook zur hand


    viele antworten warum gibt die suchfunktion. ich antworte auch gerne ausführlich bin grad aber in eile.

    kristian cilas

  • Suchfunktion hab ich schon genutzt, bin aber nur auf die Dinge gestoßen, die ich eh schon überprüft habe. Deshalb frage ich ja nochmal mit genauer Beschreibung des Problems.


    Bei welcher Aktion kann man den Drosselklappenanschlag verbiegen? Hab eigentlich nichts am Drosselklappenkörper gemacht. Während ich am Zyko gearbeitet habe, habe ich die Ansaugbrücke nach rechts (von vorne gesehen) "weggeklappt", um die Kraftstoffleitungen nicht demontieren zu müssen. Die Brücke lag dann in dieser Position einige Wochen auf dem Kotflügel rum, bis ich den Motor wieder komplettiert habe. Eigentlich sollte man dabei doch nichts verbiegen können, oder?


    Gibts irgend ein Maß, wie weit die Drosselklappe offen stehen muss? Wenn ja, wie messen?


    Nächste Frage: Vermute weiterhin Falschluft. Wird im Fehlerspeicher bei Falschluft ein Eintrag hinterlegt, den ich mit einem Testbook auslesen könnte?


    Oder hilft nur weiter raten :(?


    Gruß, Jan

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  • Es gibt da nicht viel, wass du selbst überprüfen kannst.
    Was ich nocheinmal überprüfen würde:


    1. Unterdruckschläuche alle dran? Dicht?
    2. Stecker der Sensoren noch i.o.? (Mapsensor, Leerlaufsteller, Kühl-Temp, Drosselklappensensor, Ansaugtemp)
    3. Geht die Drosselklappe ganz zu (dazu Drosselklappengehäuse notfalls ausbauen)


    Wenn keine Besserung zu erziehlen ist: Testbook anschließen und eine systematische Diagnose machen. (Fehlerspeicher auslesen würde ich immer machen)


    Viele Grüße!
    Stefan


  • ...
    Gibts irgend ein Maß, wie weit die Drosselklappe offen stehen muss? Wenn ja, wie messen?


    Sie muss ganz geschlossen sein. TB zeigt dann 4°-5°



    Nächste Frage: Vermute weiterhin Falschluft. Wird im Fehlerspeicher bei Falschluft ein Eintrag hinterlegt, den ich mit einem Testbook auslesen könnte?


    es wird meiner Meinung nach kein Eintrag hinterlegt. Anhand eines Echtzeitdisplays der Sensorausgänge kann man aber weitere Rückschlüsse ziehen. (Unterdruck, Schrittmotor, Lambda, Kühlwassertemp. usw)

  • Vielleicht nochmal den Unterdruckschlauch zum BKV auf Falschluft checken. Ist bei der Art deiner Demontage eine Leitung die ganz ab war. Aber bitte mit Bremsenreinger, da reagiert der Motor viel sensibler drauf.


    Bis später...
    Faxe


    P.S.1: ...Map Sensor würde beim auslesen Undichtigkeiten anzeigen...
    P.S.2: ...alles nochmal mit Bremsenreiniger auf Falschluft prüfen...

  • Zitat von JumboHH

    Drosselklappenanschlag weiter raus drehen, zündung an +5xGaspedal voll durchtreten -> eingestellt. Dafür brauchts kein TB.


    Nicht ganz.... (gilt doch eh nur für SPI und nicht für MPI, oder?)


    Drosselklappenanschlag weiter raus drehen, zündung an +5xGaspedal voll durchtreten -> Steppermotor Arbeitsbereich verschoben.
    Um dann die korrekte Mittelstellung wieder zu finden, braucht es sehr wohl ein TB. ;)



    Die Methode mit 5x Gaspedal durchtreten löst (beim SPI) einen Stepper-Reset aus. Dient als Hilfe beim Einstellen des Gaszuges.

  • Großzügiges Absprühen mit Bremsenreiniger hat auch keine neuen Erkenntnisse gebracht. Die Drehzahlnadel zuckt nicht mal. Also vielleicht doch keine Falschluft.


    Bei laufendem Motor mal den Schlauch zum Leerlaufregler zu drücken.
    Wo liegt dann die Leerlaufdrehzahl ?


    Entschuldige die dumme Frage, aber ist das der dicke Schlauch, der von dem Ventil mit dem blauen Stecker links vom DK-Gehäuse unten abgeht und oben wieder (hinten) ins DK-Gehäuse mündet? Wenn ich diesen Schlauch mit den Fingern abquetsche, sinkt die DZ deutlich. Genaue Zahl kann ich nicht nennen, da ich ja vor dem Auto stehen muss. Außerdem hört man ein Zischgeräusch (vermutlich aufgrund des veringerten Schlauchquerschnitts). Weiß jetzt aber nicht, ob ich damit tatsächlich einen Fehler aufdecke oder nur das Symptom eines anderen Fehlers überdecke. Welches Verhalten wäre normal (auch wenn normale LL-Drehzahl anläge)?


    Achso, hab den blauen Stecker mal mit WD40 eingesprüht. Beim nächsten Start sank die LL-DZ auf 1000-1100 1/min, stieg dann nach kurzer Zeit aber wieder an. Kann aber auch Zufall gewesen sein und muss nichts mit dem WD40 zu tun haben.


    Danke schonmal an alle für die Tipps.


    Gruß, Jan

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  • Der hohe Leerlauf beruht auf zuviel Luftstrom über das Leerlaufregelventil.
    Mögliche Ursachen:


    - Dichtkolben verrusst
    - Leerlaufregelventil defekt
    - Kabelbruch Leerlaufregelventil-ECU oder Stecker
    - ECU steuert Leerlaufregelventil nicht mehr an
    - Leerlaufregelkreis Einstellung mittels TestBook nötig


  • Für den hypothetischen Fall, dass das Ventil nur ein wenig hängt, kann man es irgendwie wieder gangbar machen? Also z.B. ausbauen und mit Bremsenreiniger und WD40 durchspülen? Oder hilft dann nur ein neues Ventil?

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  • Für den hypothetischen Fall, dass das Ventil nur ein wenig hängt, kann man es irgendwie wieder gangbar machen? Also z.B. ausbauen und mit Bremsenreiniger und WD40 durchspülen? Oder hilft dann nur ein neues Ventil?


    Lass alles sein!!! Testbook rann und Fehler löschen. Wird wieder laufen.


    Viele Grüße!
    Stefan

  • Lass alles sein!!! Testbook rann und Fehler löschen. Wird wieder laufen.


    Viele Grüße!
    Stefan


    Das ist doch mal ein richtig guter Tipp :D! Aber hast natürlich recht. Sollte das erstmal probieren, bevor ich weitere Maßnahmen ergreife.


    Hat irgend jemand im Raum Stuttgart ein Testbook im Keller und kann das auch bedienen (zahle gerne in Sixpacks oder ähnlicher Währung)?


    Oder muss ich doch zum Mini-Apotheker meines Vertauens fahren (Ironie), um ihn mit dieser wahnsinnig komplizierten und zeitraubenden Aufgabe zu betrauen, für die er dann ohne den geringsten Anflug von schlechtem Gewissen sicherlich 100 € in Rechnung stellen wird :D?


    Grüßle, Jan

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  • Zitat von JumboHH

    Lass alles sein!!! Testbook rann und Fehler löschen. Wird wieder laufen.



    Darf ich die Euphorie ein ganz klein weing dämpfen?


    Ob ein Fehler in der ECU abgelegt ist oder nicht, interessiert den Motorlauf überhaupt nicht! Wichtig ist, ob er PRÄSENT ist.


    Die Rover ECU nimmt für fehlerhafte Sensorwerte "Hilfswerte" an. Das nennt man Notlauf. Tritt der Fehler nur sporadisch auf, wird zwar ein Fehler im Protokoll abgelegt, aber die ECU nimmt die normale Arbeit wieder auf, wenn der Sensorwert wieder da ist.


    Also: Fehler auslesen, Fehler beheben, dann weiterfahren! Nur durch Auslesen/Löschen von Fehlern ändert sich am Motorlauf überhaupt nichts.

  • Nichtsdestotrotz würde ein Testbook im Raum Stuttgart helfen, den Fehler weiter einzugrenzen, bevor ich anfange auf gut Glück Teile zu tauschen.

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  • Bin heute endlich nochmal dazu gekommen, mich weiter auf Fehlersuche zu begeben und die erhaltenen Tipps auszuprobieren. Was soll ich sagen, keiner hat funktioniert :D. Trotzdem nochmal vielen Dank an alle.


    Mehr oder weniger durch Zufall habe ich das Problem dann aber doch gelöst :easmile:. Ursache für die Probleme war letztendlich ein wenig kontaktfreudiger Stecker zum Drosselklappensensor :rolleyes:. Nachdem das behoben war, ist der LL wieder auf normale 800-900 1/min gefallen und schwankt auch nicht mehr. Zudem ist der Motor beim Öffnen der Droselklappe auch wieder weniger störrisch.


    Was mich wundert ist allerdings, dass das Fehlen des Sensorsignals ansonsten gefühlsmäßig keinerlei Auswirkungen auf den Motorlauf hatte. Bei der heutigen Probefahrt fühlte sich im Rollen jedenfalls alles gleich an und ich bin bei solchen Sachen eigentlich eher empfindlich:confused:. Aber was soll's, hauptsache er läuft wieder.


    Den Fehler hätte ich aber vermutlich in Sekunden gefunden, wenn ich direkt mal ein Testbook bemüht hätte. Aber so habe ich wenigstens nochmal einiges über meinen Motor gelernt :).


    So, gehe jetzt spielen.


    Gruß, Jan

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  • Bin heute endlich nochmal dazu gekommen, mich weiter auf Fehlersuche zu begeben und die erhaltenen Tipps auszuprobieren. Was soll ich sagen, keiner hat funktioniert :D. Trotzdem nochmal vielen Dank an alle.




    ;)


    Mehr oder weniger durch Zufall habe ich das Problem dann aber doch gelöst :easmile:. Ursache für die Probleme war letztendlich ein wenig kontaktfreudiger Stecker zum Drosselklappensensor :rolleyes:. Nachdem das behoben war, ist der LL wieder auf normale 800-900 1/min gefallen und schwankt auch nicht mehr. ...


    ...Den Fehler hätte ich aber vermutlich in Sekunden gefunden, wenn ich direkt mal ein Testbook bemüht hätte.
    ...


    Jo, denke, es wäre schneller gegangen. Trotzdem würde ich bei Gelegenheit trotzdem mal ein TB ranhängen und den Fehlerspeicher mal auslesen lassen.


    Herzlichen Glückwunsch zur Reparatur und viel Spaß!
    Stefan

  • Ups :D


    OK, wurde also schon vorgeschlagen :).


    Muss aber sagen, dass das Problem an der Steckverbindung nicht so ohne weiteres zu erkennen war. Die üblichen WD40-Sprüh-Tricks hätten bzw. haben jedenfalls nichts gebracht.

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