Rutschende Kupplung

  • Moin!


    Mal eine kleine Kupplungsgeschichte. Achtung: lang und mit vielen Fragen!


    Motor:
    1275cc, MG Metro Nocke, 'Stage 1' Kit, Inno Cooper Kopf (36/29).


    Kupplung:
    Verto


    Verbaut war eine Kupplungseinheit aus einem 1000er. 180mm Reibscheibe. Diese rutschte. Die vorher verbaute SPI Kupplung rutschte nicht. Hatte aber das Problem, dass bei schleifender Kupplung ein Quitschen zu vernehmen war. Da es schnell gehen musste, hab Ich - 1 Tag vor dem IMM - die 1000er Kupplungeinheit verbaut. Diese rutschte fast von Anfang an bei Vollgas.


    Ich habe das auf den Simmerring geschoben, da Ich diesen a) ohne das passende Werkzeug und b) in der Hektik ohne Protektor verbaut hatte.


    Was komisch war: die Kupplung rutschte nicht immer. Ich habe zwar Öl im Kupplungsgehäuse gefunden, allerdings nicht wirklich viel. Könnte mir höchstens vorstellen, dass minimal Öl in der Kupplung war, welches dann verdampft oder verbrannt ist beim durchrutschen und die Kupplung hat wieder Grip bekommen?


    Die Kupplung rutschte nach einem Schaltvorgang & Vollgas oder bei Vollgas. Nur, wie gesagt, nicht immer. Manchmal mehr, manchmal garnicht, manchmal nur etwas. Und keinem Muster folgend, nicht reproduzierbar.


    Was mir dann noch aufgefallen ist: die 1000er Kupplung ist 3mm 'dicker' als die SPi Kupplung; 101mm vs. 98mm. Eine andere 1000er Kupplung liegt ebenfalls bei 98mm. Gemessen von Grund (Einheit auf ebener Fläche liegend) zu Druckstück. Druckstücke sind alle identisch in den äusseren Maßen (abgesehen von ohne/mit Plastikeinsatz).


    Reibscheibe bei der SPI Kupplung hatte noch 7mm, die in der 1000er Kupplung ca. 6mm.


    Alle Automaten sind von Valeo.


    Die Ausrückmechanik läuft butterweich, Hydraulik ist freigängig und wurde bereits mehrfach entlüftet. Verschleis liegt zwar vor, der würde aber IMHO eher beim Ausrücken Probleme machen?


    Meine Theorie: die Kupplungseinheit baut zu hoch (3mm!?) und ist dauerhaft leicht betätigt.


    Meine Fragen:


    - Oder könnte es sein, dass die Reibscheibe auf dem Primärrad sich verklemmt hatte?


    - Bewegt diese sich überhaupt?


    - Muss hier die Verzahnung auf dem Primärrad geschmiert werden (bei der neuen Reibscheibe ist eine Tube Schmiermittel dabei)?


    - Woher könnte das Quitschen bei schleifender Kupplung herrühren? Ausrücklager ist beide male das Selbe gewesen.


    - Ist es normal, dass der Kupplungsdeckel unter (leichtem) 'Druck' steht? Beim Ausbau (1000er Kupplung) federte dieser beim lösen der letzen Schraube weg. Ich habe nicht darauf geachtet, wie das bisher war...


    - Sind die Automaten gleich stark (SPI/1000er)?


    Ich habe also zwei Probleme: Kupplung A rutschte, Kupplung B rutschte nicht, machte aber Gerräusche. Beide Probleme will Ich beim nächsten mal vermeiden. Leider ist die Kupplung für mich noch Neuland, da sie bisher einfach funktionierte. Deswegen viele blöde Fragen... :confused:


    Ich wäre sehr dankbar, wenn sich jemand die Zeit nimmt und mir alle Fragen beantworten kann. Ich bin mit meinem Kupplungslatein etwas am Ende.


    Gruß,
    Jan

  • Bei ner 10.1 cm und 9.8 cm kupplung hätte ich auch keine lust zu kuppeln ;)


    Hast du mal versucht wenn sie nicht durchrutsch die gänge ohne kuppel durchzusschalten ?


    Grüssle lars

  • ...merkwürzig...

    obwohl ich nicht so der verto experte bin, versuche ich es mal:

    Meine Fragen:


    - Oder könnte es sein, dass die Reibscheibe auf dem Primärrad sich verklemmt hatte? wohl kaum, da der druck des automaten seht hoch ist und eine verklemmung der reibscheibe unwahrscheinlich ist. die reibscheibe "rutscht" ja in der längsverzahnung, was soll da sooo fest klemmen? (mit rutscht ist gemeint, die bewegung, die die reibscheibe machen könnte, denn...)

    - Bewegt diese sich überhaupt? ...in längsrichtung m.e. nur im 1/100mm bereich, es wird ja beim kuppeln die schwungscheibe zum motor hin abgedrückt und der nachlassende anpressdruck lässt die haftung der reibscheibe zur schwungscheibe und gegendruckplatte abreißen. d.h. zwischen reibscheibe und schwungscheibe sollte ein spalt entstehen und zwischen reibscheibe und druckplatte ist ein geringster luftspalt vorhanden. wer sollte die reibscheibe denn jetzt noch verschieben?

    - Muss hier die Verzahnung auf dem Primärrad geschmiert werden (bei der neuen Reibscheibe ist eine Tube Schmiermittel dabei)? keine ahnung, mache ich aber immer so mit einem hauch kupferfett

    - Woher könnte das Quitschen bei schleifender Kupplung herrühren? Ausrücklager ist beide male das Selbe gewesen. von eben diesem ausrücklager? auch keine ahnung, da nicht selbst gehört, damit rumprobiert...

    - Ist es normal, dass der Kupplungsdeckel unter (leichtem) 'Druck' steht? Beim Ausbau (1000er Kupplung) federte dieser beim lösen der letzen Schraube weg. Ich habe nicht darauf geachtet, wie das bisher war...
    nein, das ist ganz und gar nicht normal!!! das bedeutet, das zum einen das ausrücklager die ganze zeit mitgelaufen ist und zum anderen die kupplung leicht betätigt hat. der deckel muss plan auf seiner monatgefläche anliegen, OHNE gegendruck! und der tauchkolben muss sich ein wenig hin und her schieben lassen (längsrichtung), wenn der nehmerzylinder noch nicht montiert ist.

    soviel zu meinen ideen;)



    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Zitat

    wohl kaum, da der druck des automaten seht hoch ist und eine verklemmung der reibscheibe unwahrscheinlich ist. die reibscheibe "rutscht" ja in der längsverzahnung, was soll da sooo fest klemmen? (mit rutscht ist gemeint, die bewegung, die die reibscheibe machen könnte, denn...)

    ...in längsrichtung m.e. nur im 1/100mm bereich, es wird ja beim kuppeln die schwungscheibe zum motor hin abgedrückt und der nachlassende anpressdruck lässt die haftung der reibscheibe zur schwungscheibe und gegendruckplatte abreißen. d.h. zwischen reibscheibe und schwungscheibe sollte ein spalt entstehen und zwischen reibscheibe und druckplatte ist ein geringster luftspalt vorhanden. wer sollte die reibscheibe denn jetzt noch verschieben?


    Ok, das hab Ich vermutet - sicher war Ich aber nicht.


    Zitat

    keine ahnung, mache ich aber immer so mit einem hauch kupferfett


    Ok, also mit 'Lube'.


    Zitat

    von eben diesem ausrücklager? auch keine ahnung, da nicht selbst gehört, damit rumprobiert...


    Ich hatte eher das Druckstück im Verdacht (siehe auch hier: http://www.mini-forum.de/motor…verto-kupplung-60633.html ), das hinterlässt ja auch Kampfspuren auf dem Automaten. Gedanke: zu loser Sitz -> Geräusch.


    Was mir grad noch einfällt: Ich habe das bei der 1000er Kupplung mit einem Hauch Kupferpaste geschmiert - war das falsch oder richtig? Davor war es 'trocken' verbaut, wenn ich mich nicht täusche... Vieleicht war auch das mein Fehler...


    Zitat

    nein, das ist ganz und gar nicht normal!!! das bedeutet, das zum einen das ausrücklager die ganze zeit mitgelaufen ist und zum anderen die kupplung leicht betätigt hat. der deckel muss plan auf seiner monatgefläche anliegen, OHNE gegendruck! und der tauchkolben muss sich ein wenig hin und her schieben lassen (längsrichtung), wenn der nehmerzylinder noch nicht montiert ist.


    Ok, dann ist da defintiv genaue Fehlersuche angebracht! Die Kupplungsdeckel sind doch alle gleich, oder? Vieleicht sind hier einfach zu viele Toleranzen zusammen gekommen... Die 'lange' Kupplung und ein 'kurzer' Deckel?


    Ich werde auch mal das (neue) Ausrücklager vermessen, ggfs. ist das ja auch zu lang...?

    Zitat

    [I]soviel zu meinen ideen;)


    Danke dir für den Input! :)


    Gruß,
    Jan

  • Zitat

    Woher könnte das Quitschen bei schleifender Kupplung herrühren?


    Quietschen kommt meist von schlechtem Planlauf einer der beiden Platten.
    Es ist dann meist so eine Art Zwitschern (Lerche, Buchfink oder sowas...) und es ruckelt (trotz Vergaser) beim Anfahren. Der Druckpunkt variiert dabei auch gern etwas.


    Bei Demontage müsste man dann einen leicht erhöhten Verschleiß an einer Stelle finden.


    Hast du eine Meßuhr (in besorgbarer Nähe)? Dann könnteste den Planlauf messen.




    Wenn das Ausrücklager defekt ist, müsste es eher dröhnen. Ähnlich wie ein kaputtes Radlager. Und zwar spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn du den Fuß schon leicht auf die Kupplung legst.



    Fazit: Du hast zu wenig Druck auf der Kupplung.
    Hmm...Fehler in der Matrix? Den Spruch kenn ich irgendwo her... ;) )



    Um eine Demontage wirste also eher nicht rumkommen. :p

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • 1. Wenn das Töpfchen auf dem Automaten eiert , ist das nicht OK


    2. die Kupplungsdeckel sind gleich und dürfen keine Vorspannung auf das Ausrücklager machen


    3. ein alter 998er Automat kann mit der Leistung eines 70 PS Motor überfordert sein


    4. metallisches Quitschen kann von den Federn der Mitnehmerscheibe kommen , deshalb nur Turbo Mitnehmerscheiben verwenden ( sind auch billiger ) !


    5. Fett gehört in keinster Weise in eine Kupplung


    6. Mitnehmerscheiben können auf dem Primärrad klemmen , nur dann trennt die Kupplung nicht sauber


    7. Unplane Scheiben würden sich durch " Rattern " bemerkbar machen , hatte ich allerdings noch nie beim Mini


    8. Alle Kontaktflächen müssen absolut sauber sein


    9. die Freigänigkeit der Automaten sollte geprüft werden , da gibts lustige Kombinationen , die nicht funktionieren


    10. die Mechanik der Betätigung muß in Ordnung sein


    11. das Loch im Kupplungsdeckel sollte noch rund sein , wackelt der Dorn schon hin und her ist das Teil Schrott


    ..... mehr fällt mir grad nicht ein

  • Eine Kupplungsscheibe, die nur noch 6 mm dick ist, ist verschlissen und gehört in die Mülltonne, kein Wunder, dass die rutscht. Neue sind ca. 8 mm dick.

    Mini Center Holicka
    65554 Limburg
    Schulstr. 19
    06433 / 947513 Uwe Holicka (Ersatzteile, Ersatzteilversand, Tuning Kits und Zubehör)
    info ät mini-center-holicka.de

  • So. Mit der SPI Kupplung passt wieder alles unter den Deckel, ohne Spannung.


    Die Ausrücklager die Ich hier noch habe sind alle genau gleich groß/dick. Was mir aufgefallen ist: 3 von 4 lassen sich von Hand nur schwer drehen, eines aber sehr leicht. Da das neue auch ein Schwerdreher ist, denke Ich das ist so gedacht/OK?


    Und bekommen die Schrauben um das Schwungrad am Automaten zu befestigen wirklich nur 25nm? Kommt mir etwas wenig vor!?


    Gruß,
    Jan

  • Die Kupplung rutscht nicht mehr. Verbaut ist jetzt wieder Automat & Schwungrad vom SPI, eine starre Reibscheibe 'Turbo' (bzw. GCP204AF), Druckstück mit Plastikeinsatz und ein anderes Ausrücklager (ein gebrauchtes, was Ich mal pauschal nach wenigen 1000km getauscht hatte). Und ein neuer Simmerring vom Einspritzer + Protektor.


    Jetzt hält die Kupplung und ist frei von Geräuschen.


    Die Verzahnung habe Ich mit dem beigefügten roten Schmiermittel gleitfähig gemacht, so wie's in der Anleitung zur neuen Reibscheibe stand.


    Gruß und bedankt bei allen,
    Jan

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