Ölsteigleitung - Pipelinebau

  • Da ich mangels Teilen derzeit nicht recht vorwärts komme, habe ich mir wieder mal eine kleine Beschäftigung gesucht.


    Eine der vielen Motor-Ölundichtigkeiten betraf die Zylinderkopfdichtung im Bereich Ölsteigleitung.


    Obwohl Motor 2 in der Kopfdichtung einen separaten Dichtring besaß, entstand außen Ölnebel. Dichtung hart und platt gedrückt.


    Auch nicht schön finde ich, daß die schräg im Zylinderkopf verlaufende Ölbohrung ganz dicht am Auslaßkanal entlang führt. Das Öl wird vor der eigentlichen Schmieraufgabe dadurch sicher noch ein paar Grad aufgeheizt.


    Normalerweise bin ich kein Freund außenliegender Ölleitungen, aber dieses mal fiel mir nichts Intelligenteres ein.


    Ja, ich weiß. Mit Silikon bekommt man alles dicht.




    Arbeitsumfang:


    Motorblock


    - Block auf Fräsmaschine ausrichten, bohren und anspiegeln


    - M10x1 Gewinde schneiden


    - M6 Gewinde an Blockoberseite in die Ölbohrung schneiden (für Madenschraube als Verschluß)


    Zylinderkopf


    - Blindniet ausbohren


    - Aufbohren, anspiegeln, M 10 x1 Gewinde schneiden


    - M6 Gewinde in Ölbohrung des Zylko einschneiden



    Fotos:
    http://img4web.com/g/QQ7YN

  • Na ja, bis jetzt brauchte ich an dieser Stelle noch nie Silikon. Die richtige Kopfdichtung und alles wird gut.


    Wenn du aber diese Möglichkeiten hast und wirklich etwas verbessern willst, kümmere dich um den Ölfluß vor der Ölpumpe.
    Ein Ölfilter zwischen Ansaugung und Ölpumpe würde Sinn machen.
    Sprich am Getriebe raus (Deckel vom Ölsaugrohr) außen hoch, zurück in den Block und zwischendrinn ein Ölfilter.
    So würde nur gefiltertes Öl die Ölpumpe passieren.:thumpsup:


    Bis später...
    Faxe


  • ...genau -aber genau das war unser heute Nachmittagsthema:thumpsup:

  • Hallo Faxe,
    an dem Thema Vorfilter habe ich auch schon etwas gearbeitet (siehe Fotos)


    Vorgeschichte:
    Meine Silikonallergie habe ich beim Zerlegen meines ersten Mini-Motors bekommen, dessen Ansaugsieb zum großen Teil durch Silikon verstopft wurde und für Lagerschäden sorgte, siehe Bild 1.


    Als Maßnahmen gegen derartige Probleme eignen sich folgende Dinge:
    - Silikon dosiert einsetzen
    - keine Putzlappen in den Motor werfen
    - Maschenweite der Vorfilterung verkleinern
    - Vorfilterfläche vergrößern



    Meine neues Ansaugfilter hat eine etwa fünfmal größere wirksame Filterfläche, als das Teil, das ich ausgebaut habe.
    Bei diesem Rohr wurde der überwiegende Teil des Siebes idiotischerweise direkt auf das Saugrohr gewickelt. Dort ist -mangels Strömung- natürlich keine Filterung möglich. Nur im Bereich der Abschrägung des Rohres wird gefiltert.


    - Eigentlich wollte ich eine separate, große Filterkapsel aus feiner Gaze in den Ölwannenboden einsetzen. Das ist aber gar nicht so einfach, wie ich bei näherer Überlegung feststellen mußte (Befestigung, Verbindung mit dem Ansaugrohr etc.)


    Aus diesem Grund versuchte ich das vorhandene Prinzip zu verbessern.


    - Das neue Sieb ist deutlich feiner, im Durchmesser größer und steht weitgehend frei über dem Ansaugrohr


    Bei einer Zusatzfilterung in der Saugleitung ist es immens wichtig, den Strömungswiderstand nicht sehr zu erhöhen, da es sonst in der Pumpe zu Kavitationsschäden kommen kann. Und die können ganz übel sein.
    Die Filterfläche muß deshalb möglichst groß sein und der zusätzliche Ansaugweg gering.


    Da der Ansaugweg im Mini (wegen der dämlich hohen Lage der Ölpumpe) bereits extrem lang ist, möchte ich eigentlich keine zusätzlichen Längen einbauen.


    Bei dem Thema gibt es sicher noch Handlungsbedarf.


    Fotos:
    http://img4web.com/g/RRX5H

  • Paß bei dem feinem Sieb auf, daß das dicke 20W-50 noch durch sickert:D


    Ne Spaß, sieht gut aus.


    Die Sache mit dem externen Ölfilterflansch und einer std. Ölfilterpatrone noch vor der Ölpumpe hat im Rennbetrieb zumindest funktioniert.


    Bis später...
    Faxe

  • .... aber VORSICHT .......


    Die Ölpumpe ist aufgrund ihrer Konstruktion eher zum "drücken" als zum "saugen" geeignet ..... deshalb soll man die Pumpe ja auch befüllen, bevor man einen neuen / neu gemachten Motor startet.


    Für mein Motorrad gibt es einen Umbausatz bei dem eine Pkw-Wechselpatrone (Ölfilter) vor die Ölpumpe "geschaltet" wird ......


    Bei vielen "Normalos" funktioniert das gut, aber bei einigen Sportlern, die zu allem Überfluss noch eine Ölpumpe mit höherer Leistung verbaut haben, kam es zu Motorschäden ..... auch hier liegt die Ölpumpe ÜBER dem Ölsumpf.


    Die Pumpe zieht sich, wenn der Filter nicht genug Durchlass hat (für die Hochleistungspumpe wird es eng), durch ihren Antrieb Luft rein (klingt bescheuert, ist aber so) und die Leistung der Pumpe kollabiert ..... Luft lässt sich verdichten .... die Pumpe fördert nicht mehr ....


    Silikon hat am / im Motor nichts zu suchen .... als der Mini das Licht der Welt erblickte gab es das Zeug noch nicht und die Motore bekam man trotzdem dicht ..... wundersam nicht wahr ???


    PapierDichtungen nennt man Papierdichtung weil sie aus Papier sind und abdichten ... echt .... ja, die machen das auch ganz ohne Silikon.


    Wer Ruhe haben will, streicht die Dichtfläche dünn mit Abschmierfett ein, klebt die Papierdichtung auf das Fett (so haut die Dichtung nicht beim nächsten Luftzug ab) und montiert die Bauteile ... fertig .... nix Silikon .... und für die "Feldinstandsetzung" sehr schön, mit Fett angesetzte Dichtungen lassen sich oft noch Problemlos "demontieren" und sogar wiederverwenden. Ausserdem sind Gehäuse besser zu trennen, wenn da nicht mit Dichtmasse "geklebt" wurde.


    Max

  • Ergebnis der Begutachtung:
    Ein Zusatzfilter mit kurzen Zusatzlängen erfordert doch einen etwas größeren Aufwand an den Gehäusen.


    Filtergaze mit 36my (0,036mm) Maschenweite gäbe es bei Ebay.
    Doch bis das in einem Gehäuse untergebracht ist und die Anschlüsse zu den Gehäusen gebastelt sind, würde doch einige Zeit drauf gehen.


    Dazu habe ich ehrlicherweise derzeit keine Lust.


    Ich habe inzwischen so viele Drehteile an meinem Motor, daß er eigentlich kugelrund sein müßte.


    Ich bekomme langsam eine Drehbankallergie.


    Heute morgen konnte ich sie noch einmal kurz unterdrücken.


    Da habe ich einen Magnetstopfen gebaut und einen Montageflansch angefertigt, der den Deckel vom Ölansaugrohr ersetzt.


    Der kräftige Neodym Magnet sollte an der Stelle zumindest ferrometallische Partikel herausfiltern können, da die Strömungsgeschwindigkeit, wegen der großen Querschnitte, gering sind.


    Zur Kontolle/Reinigung läßt er sich einfach herausschrauben.


    Und da ich den Hals immer noch nicht voll hatte, kam noch ein Deckel für den Tachoantrieb mit heraus.


    Und jetzt reichts.


    Der Tunnel ist immer noch stockfinster.


    Fotos:
    http://img4web.com/g/C7R8Q

  • Geile Nummer ....... dieser Magnet in der Saugleitung ist nicht verkehrt :D


    Solltest du dir schnell patentieren lassen :cool:


    Es gibt ja für die Leute die das "ST-Ölsaugrohr" im Getriebe montiert haben, auch eine Spezielle Ölablaßschraube mit "Verlängerung" .... da ist der Magnet dann im Ansaugbereich des "ST"-Rohres.


    Max


  • Na ja, Patent...:confused:


    http://www.minispares.com/Prod…px?ty=pb&pid=36693&title=


    http://www.minispares.com/Prod…px?ty=pb&pid=35169&title=


    Kostet nicht die Welt.


    Ölfilter vor der Ölpumpe funktioniert prima, auch wenn es woanders vielleicht Probleme gibt.


    Bis später...
    Faxe

  • Tja,
    das hätte ich wohl einfacher haben können.
    Kannte ich aber nicht.

  • Die Überlegung der Vorfilterung wäre so ein neuer Gedanke nicht , da für Langstreckenrennmotoren bei gutklassigem engl. Motorenbau schon in den '80ern als Standard eingesetzt, um eben die Lebensdauer der Pumpe auch für 24Std.-Belastung ohne Einschränkung zu gewährleisten.


    Eine grundsätzliche Frage ist allerdings eine ganz andere, was eben auch der 'Drehbankallergie' vorbeuegen würde.
    A/Serien Motoren und A+ entsprechend sind sicherlich technisch veraltet.
    Mit allerdings kleinem Aufwand an Überlegung, der Verwendung von weitestgehend Originalteilen, ist, gutes Handwerk vorausgesetzt, ein Mini Motor dicht, recht hoch belastbar, sehr zuverlässig usw., usw.


    Erst recht nachhaltige Leistungssteigerungen machen die Verwendung anderer Komponenten unverzichtbar.


    in diesem speziellen Falle scheint es sich doch eher um Fahrzeuge /Triebwerke gehandelt zu haben, die einerseits sträflich n i c h t geserviced wurden, bzw. (Silikon) handwerklich einfach falsch behandelt worden sind. Und diese 'Fälle' trafen dann auf einen versierten Feinmechaniker, der zudem die Möglichkeiten hatte, ausser gutklassigem Serienersatz (z.B. Kopfdichtung AF470 mit Gummiring) besonders aufwendige Rep.- und Verbesserungslösungen zu realisieren.


    Tausende anderer Minis, in jeder denkbaren Art von auch Leistungssteigerung z.B., weisen jeden Tag nach, daß bei guter technischer Pflege 'draußen' ein sehr zuverlässiges Vehikel wartet.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Tausende anderer Minis, in jeder denkbaren Art von auch Leistungssteigerung z.B., weisen jeden Tag nach, daß bei guter technischer Pflege 'draußen' ein sehr zuverlässiges Vehikel wartet.


    Andreas Hohls


    ....... schöööööön ..... :D


    Besser kann man das kaum ausdrücken ...... wie ich es auch vielen vielen anderen Auto und Motorradbesitzern versuche klar zu machen .....


    Wenn die Katze zuckt oder das Pferd nießt, gehen alle Alarmlampen an und die Rechnung von Tierarzt / Tierklinik kann garnicht hoch genug sein, um das Gewissen zu beruhigen ..... aber ein Fahrzeug hat einfach zu funktionieren .... Wartung ?? Pflege ?? ...... !! what Oil !! ... ist komischerweise beim Reitervolk sehr ausgeprägt .....


    Max

  • Auch wenn meine gelegentlich herben Bewertungen englischer Ingenieurkunst den Eindruck wecken mögen, daß ich alles am Mini schrottig finde, ist das nicht der Fall.


    Vor 60 Jahren war eben alles noch nicht so perfekt, wie heute.


    Eigentlich genieße ich ja seit Jahrzehnten gewisse Unvollkommenheiten an Fahrzeugen (Triumph Trident, alte BMW's etc).


    Vor allem dann, wenn sie sich mit normalen Werkstattmaßnahmen verbessern lassen.


    Bei neueren Konstruktionen ist das oft nicht mehr möglich (z.B. undichte Formdichtungen oder nicht mehr zerlegbare Baugruppen).


    Mit Bitte um Nachsicht bei meiner Ausdrucksweise.


    Gruß Guttenberg

  • Es ging in der als 'Entgegnung' klingenden Einlassung mehr darum den Eindruck zu vermeiden, als seien die beschriebenen Vorkommnisse minitypisch und eben nur mit diesen Kenntnissen und Möglichkeiten korrigierbar.
    Das müßte dann jeden mittelmäßig begabten Schrauber schockieren und abhalten und jeden potentiellen Minikäufer sowieso in die Flucht jagen.


    Abgesehen davon ist es doch grandios, wenn 2 so schlecht (technisch) gepflegte Triebwerke endlich einmal auf jemanden treffen, der 'kann & will'


    So war/ist es zu verstehen,


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Vor 60 Jahren war eben alles noch nicht so perfekt, wie heute.



    Sicherlich .....


    ... aber ich hab das Gefühl , das Du Dich etwas verrennst .


    Du hast Klamotten vor Dir liegen , die zum Einen typische Fehler aufweisen und zum Anderen aber eigentlich nie ein Problem darstellen .


    Ich lese alle Deine Themen , antworte aber mal hier " im Paket " .


    Thermostatgehäuse :


    Hier gibt es kein Problem , wenn man ordentlich arbeitet und die richtigen Dichtungen und Dichtmassen verwendet .


    Ölkanal Zylinderkopf :


    Auch hier gibt es eigentlich kein Problem , wenn man weiß , das der Gummiring der Kopfdichtung im Laufe der Jahre ganz einfach aushärtet .


    Dichtung Block / Getriebe :


    Auch hier gibt es nur ein Problem , wenn " vorher " nicht ordentlich gearbeitet wurde .


    ... oder ein Motor mit mächtig Dampf und geradeverzahnten Zwischenräder montiert wurde , ohne die Schrauben zwischen Block und Getriebe eine Nummer größer zu wählen .


    Magnet im Ölkanal an der Rückseite des Getriebes :


    Mein Tipp , schau mal , ob Du überhaupt zum Reinigen an diese Stelle später dran kommst .


    Ölsieb :


    Einfach das std Sieb benutzen und in lang gezogenen Kurven den Fuß vom Gas nehmen , der Golf GTi überholt Dich sowieso .



    Wenn Du weiterhin den " Mini Motor " aus Deinem Blickwinkel weiter so betrachtest , kommst Du zu einem Punkt , an dem Du die komplette Funktionsweise in Frage stellst ;) .


    Bau alles ordentlich nach Bestem Wissen und Gewissen zusammen und Du hast kein Problem .


    ... es ist und bleibt ein alter Motor , den man aber auch ganz normal " dicht " bekommt ;) .

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