Kurbelwelle richten??

  • Hallo Leute,


    ich hab hier ne Kurbelwelle von einem Motorschaden liegen.
    Ein Pleuellager hat gefressen und der Pleuelzapfen an der Kurbelwelle sieht nicht mehr wirklich gut aus.


    Kann man sowas richten und rentiert sich das noch?


    Bezeichnung der Kurbelwelle: CAM 6232 16S8 16HM




    Grüße
    migo1980


  • Wieder gelbe Seiten, Stichwort Motorenbauer ;)


    Der kann Pleuelzapfen auf Untermaß schleifen. Da gibt´s mehrere Stufen und entsprechende Lagerschalen dafür.


    Aber nur der Motorenbauer kann abschätzen, ob das noch geht oder nicht ;)


    Ob sich das rentiert? In UK kostet eine 1275er A+ Kurbelwelle ca. 360,-€ zzgl. Versand.


    Gruß, Diddi

  • Hi,


    das wird "Kaffeesatzlesen". :headshk:
    Schnapp dir das Ding und schlepp´s zum Motorenbauer. Nur der kann Dir sagen ob es geht und was es kostet.;)


    Grüße!


    Leo.


    Ups, Diddi war schneller


  • Für diesen Preis muß man übrigens nicht unbeding in UK Ausschau nach einer Kurbelwelle halten.
    Sowas gibt es auch in Deutschland.


    Bis später...
    Faxe

  • Den Hubzapfen schon versucht mit Schleifleinen zu polieren?
    Hast Du eine Bügelmeßschraube?
    Masse für den Hubzapen findet man im Werkstatthandbuch.
    Hubzapfen mit Schleifleinen überpolieren (220er und mit 400er nachläppen) und dann mit Bügelmeßschraube messen. Hat Du Untermass, dann kannst Du immer noch zum Motoreninstandsetzer gehen.


    Viel Erfolg.
    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Ich persönlich würde von Schleifleinen und ähnlichen Dorfschmied-Technologien abraten. Damit sich in dem Schmierspalt zwischen KW und Lagerschale ein sicherer Olfilm aufbauen kann, müssen an Formgenauigkeit und Oberfläche sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Der Spalt ist schließlich nur wenige µm, und sobald er zu groß wird, ist der Öldruck lokal weg, und dann ist der nächste Schaden vorprogrammiert. Bei gelaufenen Wellen ist meist mit unrunden Zapfen zu rechnen, aber (und das ist richtig!) das kann mit einer Meßschraube gemessen werden. Die Erfahrungen und das Equipment, um evtl. verbogene Wellen zu messen und ggf. zu richten, hat nur ein Fachmann...

  • Ich persönlich würde von Schleifleinen und ähnlichen Dorfschmied-Technologien abraten. Damit sich in dem Schmierspalt zwischen KW und Lagerschale ein sicherer Olfilm aufbauen kann, müssen an Formgenauigkeit und Oberfläche sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Der Spalt ist schließlich nur wenige µm, und sobald er zu groß wird, ist der Öldruck lokal weg, und dann ist der nächste Schaden vorprogrammiert. Bei gelaufenen Wellen ist meist mit unrunden Zapfen zu rechnen, aber (und das ist richtig!) das kann mit einer Meßschraube gemessen werden. Die Erfahrungen und das Equipment, um evtl. verbogene Wellen zu messen und ggf. zu richten, hat nur ein Fachmann...


    Man sollte nur von Dingen schreiben, von denen man auch etwas weiß!
    Der Motoreninstandsetzer macht genau nichts andres! Einen Hubzapfen mit einem Leinenstreifen zu überläppen hat mit Dorfschmied-Technologie nichts tun!
    Schon eine Welle gemessen, gerichtet, gewuchtet, eine Motorradwelle gepreßt?
    Ich schon! Und auch verbaut und gefahren!
    Da müssen schon andre kommen! Weiß schon, wovon ich rede!


    Ein Ölfilm in einem Gleitlager hat eine Dicke von 1-2/100 mm, daß sind 10 - 20 my! Also nicht nur ein paar wenige.
    Definition für ein my: Man ******t sich auf die Hand und verreibt es so lange, bis man nichts mehr sieht, sondern es nur noch riecht. Das ist dann ein my.



    Gruß. Martin.


    Und wenn man von Dorfschmied-Technlogien spricht, dann geh mal zu einem 08/15 Motoreninstandsetzer (oder besser -schmied) und schau mal zu, was die so zusammenklotzen!

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • zu was für Motoren-Instandsetzern Du gehst, aber wenn der mit Schleifleinen anfangen würde, wäre das für mich das Ende des Geschäfts. Die Leute, denen ich meine Wellen anvertraue (kommt zum Glück oder wegen deren Qualitätsarbeit nur sehr selten vor), haben alle jahrzehntelang Erfahrung, und so etwas habe ich bei denen noch nie gesehen. Schleifleinen nehme ich nur, um z.B. bei alten Chromteilen die Rostnarben auszuschleifen.
    Ich habe etwa 10 Oldtimer, darunter viele Motorräder, wenn dort Kurbelzapfen unrund sind, werden die gewechselt (ja, ich kann mit einer Presse umgehen), wenn Pleuelaugen unrund sind, werden sie geläppt...
    Das empfohlene 220er Leinen hat eine Korngröße von (im Mittel) 68µm, selbst 1000er hat noch 18µm, für Gleitlager wird (lt. meinem Dubbels) eine Toleranz: e7 oder f7 und eine Rauhtiefe von max. Rz 6,3 empfohlen. Bei Wälzlagern (Motorrad) noch weniger. Und daß man mit Schleifleinen die nötige zylindrische Formgenauigkeit nie und nimmer hinbekommt, braucht ja wohl nicht weiter erörtert zu werden...
    Entschuldigung, wenn ich Dich mit dem "Dorfschm..." beleidigt habe, das wollte ich nicht.
    Ich wünsche Dir allzeit gute Fahrt, bin aber überzeugt, daß meine Wünsche wohl nicht viel nützen werden...

  • zu was für Motoren-Instandsetzern Du gehst, aber wenn der mit Schleifleinen anfangen würde, wäre das für mich das Ende des Geschäfts. Die Leute, denen ich meine Wellen anvertraue (kommt zum Glück oder wegen deren Qualitätsarbeit nur sehr selten vor), haben alle jahrzehntelang Erfahrung, und so etwas habe ich bei denen noch nie gesehen. Schleifleinen nehme ich nur, um z.B. bei alten Chromteilen die Rostnarben auszuschleifen.
    Ich habe etwa 10 Oldtimer, darunter viele Motorräder, wenn dort Kurbelzapfen unrund sind, werden die gewechselt (ja, ich kann mit einer Presse umgehen), wenn Pleuelaugen unrund sind, werden sie geläppt...
    Das empfohlene 220er Leinen hat eine Korngröße von (im Mittel) 68µm, selbst 1000er hat noch 18µm, für Gleitlager wird (lt. meinem Dubbels) eine Toleranz: e7 oder f7 und eine Rauhtiefe von max. Rz 6,3 empfohlen. Bei Wälzlagern (Motorrad) noch weniger. Und daß man mit Schleifleinen die nötige zylindrische Formgenauigkeit nie und nimmer hinbekommt, braucht ja wohl nicht weiter erörtert zu werden...
    Entschuldigung, wenn ich Dich mit dem "Dorfschm..." beleidigt habe, das wollte ich nicht.
    Ich wünsche Dir allzeit gute Fahrt, bin aber überzeugt, daß meine Wünsche wohl nicht viel nützen werden...


    Wenn Du Qalitätsmann bist, dann geh aus deiner Messbude auch mal raus!
    Was denkst Du macht der Motoreninstandsetzer, wenn er den Hubzapfen überschliffen hat (auf einer Prinz z. B.)? Er läpt den Hubzapfen mit einem Schleifleinenband nach.
    Ein Hubzapfen ist ja auch hart, wieviel meinst Du eigentlich bekommt man da mit einem 220er Leinen überhaupt runter? Bis Du da überhaupt 1/100mm runter hast, sind Dir schon lange die Arme abgefallen!
    Hat der Zylinderschleifer dann ins weiche geschliffen muss die Welle sowieso zur Härterei.
    Warum meinst Du hab ich auch das messen mit einer Bügelmeßschraube erwähnt? Erst überläppen, dann messen. Ist auf dem Hubzapfen nur das Weissmetall von der Lagerschale drauf, bekommt man das mit dem Leinen runter. Wenn man dann den Hupzapfen dabei nicht verorgelt, braucht man auch keinen überschleifen. Der Motoreninstandsetzer macht nichts andres, mit etwas Gefühl, Nerven und Meßwerkzeug kann man das auch selber.
    Und was das xxxer Schleifleinen für Korngrößen hat ist ja wohl nebensächlich, das Ergebnis zählt. Und da ist ein Daumennagel immer noch recht aussagefähig.
    Lernt ihr heutzutage eigentlich noch was anständiges, oder thoretisiert ihr nur noch rum?
    Ein Verbrennungsmotor ist kein Schweizer Uhrwerk!


    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!


  • Definition für ein my: Man ******t sich auf die Hand und verreibt es so lange, bis man nichts mehr sieht, sondern es nur noch riecht. Das ist dann ein my.



    Gruß. Martin.


    Klasse! You made my day!:D:thumpsup:

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • seinen Motor mit Schleifleinen zu überholen.
    Aber merkst Du nicht selbst, daß da was nicht stimmen kann? Einerseits "wieviel meinst Du eigentlich bekommt man da mit einem 220er Leinen überhaupt runter", andereseits willst Du auf diese Weise einen Hubzapfen, der evtl. ein Zehntel unrund ist, wieder rund bekommen?
    Dort wo ich schleifen lasse, nimmt man übrigens nicht nur eine Meßschraube, um das Absolutmaß zu bestimmen, sondern auch eine Meßuhr, um sicherzustellen, daß der Zapfen auch rund ist, und das an mehreren Stellen über die Länge, auch wird die Schleifscheibe immer vorher mit einem Diamanten abgezogen.
    Klar kostet das ein wenig mehr als "220er Leinen", aber dafür habe ich die Garantie, daß ich meine Motoren nicht alle 20.000km ausbauen muß.
    Damit ist für mich die Diskussion beendet, jeder Leser kann sich selbst ein Bild machen.

  • seinen Motor mit Schleifleinen zu überholen.
    Aber merkst Du nicht selbst, daß da was nicht stimmen kann? Einerseits "wieviel meinst Du eigentlich bekommt man da mit einem 220er Leinen überhaupt runter", andereseits willst Du auf diese Weise einen Hubzapfen, der evtl. ein Zehntel unrund ist, wieder rund bekommen?


    Davon hat Norton doch überhaupt nichts geschrieben :rolleyes:
    Er reinigt/poliert nur die Lagerzapfen BEVOR er sie mit der Bügelmessschraube vermisst.


    Man, lies erst mal richtig, bevor du hier unterstellst, dass jemand mit Schleifleinen unrunde Lagerzapfen wieder "restaurieren" will :rolleyes:


    Mit dem Schleifleinen entfernt man nur eventuell vorhandene Rückstände vom Lagerweißmetall, welches sich auf den Lagerzapfen abgelagert haben könnte. So erhält man ein exakteres Messergebnis der Lagerzapfen und nicht der Lagerzapfen + Weißmetall.
    Und jeder Motorenbauer zieht, nachdem die Lagerzapfen auf der Maschine geschliffen wurden, diese noch mal mit Schleifleinen ab um sie zu polieren.


    Das hat mit Hinterhofschlosserei nicht im geringsten etwas zu tun.


    Gruß, Diddi

  • Den Hubzapfen schon versucht mit Schleifleinen zu polieren?
    Hast Du eine Bügelmeßschraube?
    Masse für den Hubzapen findet man im Werkstatthandbuch.
    Hubzapfen mit Schleifleinen überpolieren (220er und mit 400er nachläppen) und dann mit Bügelmeßschraube messen. Hat Du Untermass, dann kannst Du immer noch zum Motoreninstandsetzer gehen.


    Viel Erfolg.
    Gruß. Martin.


    Das ist wohl die Aussage um die es geht.
    Ich würde "BritishOpen92" keine böse Absicht unterstellen. Aus oben aufgeführten Zitat hab ich auch im ersten Moment gedacht, hier will mal wieder einer mit Schmirgel die Welle an das untere Toleranzmaß "schleifen" um ordentlich Geld zu sparen. Und das dabei i.d.R. unrunde Zapfen nicht wieder rund werden, ist absolut richtig.
    Und das gerade beim Mini es eh nicht so genau genommen wird, weil " es ist ja nur ein Mini", hab ich auch schon bei professionellen Motoreninstandsetzern erlebt. Gerade in Ermangelung einer sündhaft teuren Kurbelwellenschleifmaschine.
    Es ist halt im thread etwas aus dem Ruder gelaufen, hat glaub ich aber mehr mit dem geschriebenen Wort zu tiun. Bei einer Unterhaltung von "Mann zu Mann" wäre nix passiert.


    Bis später...
    Faxe


  • Richtig! Nicht mehr und nicht weniger!
    Ist der Hubzapfen nach dem polieren aus dem Mass, geht es am Zylinderschleifer nicht mehr vorbei. Bloß, bevor man diesen Gang geht, geht am messen erst mal nix vorbei und bevor man messen kann, braucht man erst mal eine saubere Fläche.
    So ist halt das reale Leben. Sieht halt etwas anders aus, wie eine sterile Meßbude.


    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

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