Konservation

Hallo, ich möchte nicht zynisch sein. ein nach der Wetterseite hin offenes Carport hat höchstens den Vorteil,das du zusehen kannst,wie der kleine wegrostet.versuche lieber einen günstigen Stellplatz in einer trockenen gut durchlüfteten Scheune zu bekommen. in Deiner Umgebung gibt es sicher die eine oder andere aufgegebene Landwirtschaft. die paar €,die du dafür investierst,machen sich später bei der Restauration bezahlt.
Viel Spass mit deinem Nachwuchs.

Das Problem eines Carports sind die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, die dem Auto zusetzen.
Z.B. rostet inenrhalb weniger Wochen die Bremse komplett fest.
Es dauert zwar länger als auf'm Laternenparkplatz, aber optimal sieht anders aus. Nämlich trockene und frostfreie Garage.

Zitat von J&A

... Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ...

Ganz genau, das sorgt für Feuchtigkeit durch Kondensation, auch in Hohlräumen. Deswegen nicht das Auto mit einer Plane abdecken, sondern irgendwas besorgen, das "atmen" kann. Es gibt da fertige Überwürfe z.B. mit Goretex Membran.

Ich würde die Brennräume mit Öl einsprühen, ein paar mal die Kurbelwelle drehen und Kerzen wieder rein, und einen öligen Lappen in den Auspuff stecken. Handbremse nicht anziehen. Luftdruck auf 3,5 Bar erhöhen, eventuell auf alte "Standreifen" wechseln, wenn vorhanden. Batterie ausbauen und an ein Dauerladegerät anschliessen. Ölwechsel mit irgendeinem Billig-Öl und nicht mehr starten. Frostschutz prüfen. Ab und zu mal auf das Bremspedal und die Kupplung treten, damit die Kolben sich bewegen. Hohlräume mit FluidFilm behandeln. Und es gibt bestimmt noch mehr Tipps die ich jetzt vergessen hab, z.B. in der Oldtimer Markt.

Und auf keinen Fall das Auto ab und zu mal für 15 Minuten warmlaufen lassen, oder nur zum Umparken anlassen. Dann besser die Kurbelwelle einfach nur durchdrehen.

Aber trotzdem, "was steht, geht kaputt". Da ist schon was dran...

Grüße,
Andreas

Zitat

"was steht, geht kaputt".

Hier speziell, selbst in einer trockenen Garage, sämtliche Gummiteile, da sie die Weichmacher ausdünsten und dadurch verspröden.

Gudn Abend,

erstens:
Hohlraumkonservierung mit Mike Sander´s
Unterboden + Hilfsrahmen mit Wachs oder ebenfalls MS

zwotens:
Lack mit ultra viel Wachs versiegeln

drittens:
Vergiss die Mär mit der "trockenen" Garage, so wat gibt es auf´m Land in der Strohscheune. Für alle anderen hängt mal ein Hygrometer in die Garage :D... Wir reden hier zwar von der "relativen" Luftfeuchtigkeit, aber die ist gerne mal deutlich dauerhaft über 90% im Winter und auch im Sommer nach Regenfällen, und je nach Lüftung hält sich das subtropische Klima auch gerne mal länger

viertetens:
Für den Innenraum Easy Dry oder ähnliches. Davon mehrere Packs in den Innenraum plus ein Hygrometer

fümftems:
Wenn der Wagen Schlagregen ausgesetzt ist, ist es völlig wurscht, welche Wundermembrane :) die Plane hat, geht eh durch ...
Wagen ab und an mal umparken, damit der gleichmäßig ausbleicht.

sextens:
Wenn es ernsthaft sein soll, über Permabag oder so wat nachdenken ...

Was tun???

Also Standplatz ist nicht optimal, aber wenn es nicht anderst geht.

Reden wir über die Konservierung:
Motor richtig heiß fahren und einen Ölwechsel incl. Filter machen. Mit frischem Öl und einem Fingerhut voll Öl in den Brennräumen auf jeden Fall nochmal auf Öldruck bringen, damit überall neues Öl ist. Geht mit Kerzen raus und gut 2 Minuten mit dem Anlasser laufen lassen ganz gut.
Je nach Zustand kann man den kalten Motor mit Balistol einsprühen, dann ist der schon mal vor weiterer Korrosion geschützt. Frostschutz solte vor der Stillegung geprüft sein und mind. -27° betragen.
Bei den Bremsen würde ich die Bremsflüssigkeit wechseln, bei der Scheibenbremse die Kolben komplett reindrücken (vorher auf einen Rostgrat prüfen, wenn da einer ist, macht das keinen Sinn) bei der Trommelbremse den Konus soweit rausschrauben, daß die Backen komlett zusammen sind. Wenn die Bremsen in einem guten Zustand sind, kann man die Beläge demontieren und Scheiben sowie Trommeln mit Öl/Fett vor Korosion schützen, dann gehen die auch nach 5 Jahren noch. Unbedingt aber einen Hinweis im Wagen plazieren, daß die Bremsen nicht funktionieren und das Metall gefettet ist
Das Fahrwerk komplett abschmieren. Achsteile kann man auch gut mit Balistol kontervieren. Das Fahrzeug auf alten Standreifen abstellen.
Die Karosserie, Waschen und je nach Zustand mit Wachs einreiben, aber nicht mehr abreiben. Kanten- und Fugenrost kann man ganz gut mit Ovatrol aufhalten. Auch hier könnte man die ganze Karosse mit Balistol einsprühen (ist aber schwer wieder runter zu bekommen...) Eventuell mit Fluidfilm eine Hohlraumversiegelung machen. Türgummis usw. mit einem Pfelgemittel oder Vasiline einreiben. Im Inneraum kan mann Säcke mit Trockenperlen verteilen, die müssen aber alle paar Wochen unbedingt wieder getrocknet werden. Wenn möglich kann man auch die Fenster auf der geschützten Seite etwas auf lassen damit da immer Luft zirkulieren kann. Den Teppich würde ich rausnehmen und im Keller lagern.
Dann würde ich den Mini so nah wie möglich an die schützenden Wände stellen und von Westen einen Windschutz in welcher form auch immer aufstellen, damit das Auto so wenig Schlagwetter, wie möglich abbekommt. Eine Garage wäre natürlich vorzuziehen.
Ich hoffe ich hab nichts vergessen....;)

Der Aufwand macht natürlich nur Sinn, wenn das Fahrzeug einen einigermaßen guten Zustand hat und nicht nur ein Jahr stillgelegt wird.:thumpsup: