Motor vom Getriebe trennen

  • Servus.


    Hab den Motor ausgebaut und Kupplung, Schwungscheibe, Zylinderkopf und sonstige Anbauteile sind abgebaut. Da der Motor 10 Jahre nicht mehr lief und komplett eingeölt war hab ich mich entschieden ihn komplett abzudichten. Muss ich da auf was Spezielles achten wenn ich den Block vom Getriebe nehme? Und gleich noch, gibt's beim Zusammenbau wichtige Details bzw. Tipps und Tricks?


    Danke.


    MfG Niko

  • beim trennen gibts eigentlich weniger zu beachten, merk dir nur welche Schraube wohin gehört (unterschiedliche Gewinde in Alu und Stahl, unterschiedliche Längen). Am besten du machst Fotos beim zerlegen. Nicht an den Dichtflächen hebeln....


    ansonsten beim Zusammenbau Zwischenradspiel richtig einstellen, Kupplungssimmerring mit speziellem Werkzeug einbauen, Simmering im Timinggehäuse zentrieren, Dichtungsring zwischen Getriebegehäuse und Block nicht vergessen, sorgfältig und sauber arbeiten, Drehmomente beachten..... so spontan aus der Hüfte geschossen.

  • Schubi hats auf den Punkt gebracht.
    Zwischenradspiel ist sehr wichtig, den Kupplungssimmering (wenn ohne Spezialwerkzeug) nur ueber die mit Panzertape umklebte Verzahnung schieben,
    drecks Halbmondichtung auf der Gegenseite mit Dichtmittel einschmieren und von einer Person bei der Hochzeit fixieren lassen.

  • Danke für die Antwort.


    Zwecks Kolben und Kurbelwelle ist da nichts zu beachten?

  • die kurbelwelle ist mit den hauptlagern am block fest - die kolben auch

  • Oh, ganz wichtig beim Zusammenbau (neben der gut gedichteten Halbmonddichtung): Der Oelsaugkanal (auf dem Photo gut zu sehen) hat am Uebergang zum Block einen Dichtring sitzen. Es macht grosse Freude wenn man alles wieder ausbauen darf weil der Motor keinen Oeldruck aufbaut, da der O-Ring vergessen wurde.

  • Danke für die Infos und vor allen für das Bild. Das ist sehr anschaulich. Bißchen Sorgen macht mir der Simmerring auf der Kupplungsseite. Weiß auch nicht ob der Aufwand wirklich nötig ist. Wie oft sind denn die Dichtungen zwischen Motor und Getriebe tot?

  • Das mit dem Zwischenrad-Spiel wäre am wichtigsten.


    Quasi - fundamental. Nutzt ja nix, wenn der Motor dicht ist, sich aber selber auffrisst...


    Ich fand's übrigens immer leichter, das Getriebe vom Motor zu nehmen als umgekehrt. Das Getriebe ist dann doch 'ne ganze Ecke leichter.

  • Braucht man dazu nicht so eine Einstelluhr?


    Der Hobbyschrauber montiert das Kupplungsgehäuse mit Zwischenrad (incl. Anlaufscheiben) und neuer Dichtung an das Getriebe. Weil der Motor fehlt kommt man recht gut mit einer Fühlerlehre zwischen Anlaufscheibe und Anlauffläche am Getriebe, um das Spiel zu auszumessen. Dann gilt es neue passende Anlaufscheiben zu besorgen bzw. auf genaues Maß planschleifen zu lassen und dann alles wieder mit baugleicher neuen Dichtung (wie beim ausmessen) zusammenzubauen.

  • Tja und schon wird's religiös; Ich hab bisher immer die Dichtung genommen die auch beim einstellen schon komprimiert wurde... :confused: Das Spiel hängt ja auch maßgeblich von dieser und deren Komprimierung ab. Wichtig ist's deshalb, die Schrauben auch wirklich penibel mit dem gleichen Drehmoment anzuziehen.



    Aber erstmal abwarten, ob's überhaupt noch verwertbar ist... Ging ja um einen SPI, wenn Ich mich recht erinnere.


    Gruß,
    Jan

  • Ja, richtig, geht um einen SPI. Warum sollte es nicht mehr verwertbar sein?

  • Weil beim SPI sehr oft ab Werk mit dem Zwischenradspiel geschlampert wurde und die auffällig oft Schäden in dem Bereich haben, leider.


    Gruß,
    Jan

  • Okay. Ich trenne die Tage mal beides und werde berichten. Welches Maß muss denn das Zwischenradspiel haben?

  • Ich habe mal alles abgeschraubt, auch Steuerkette usw. Leider bekomm ich den Block nicht vom Getriebe getrennt, weiß auch nicht wo ich da Hebeln könnte. Habt ihr da nen Tipp? Danke.

  • Ich habe mal alles abgeschraubt, auch Steuerkette usw. Leider bekomm ich den Block nicht vom Getriebe getrennt, weiß auch nicht wo ich da Hebeln könnte. Habt ihr da nen Tipp? Danke.




    gar nicht hebeln....


    Kopf ist runter? Zwischenradgehäuse runter? Und ALLE!!! Schrauben/Muttern raus? da wird gern mal eine vergessen (und ich verrat jetzt nicht woher ich das weiß :biggrin::rolleyes:)
    Dann block wie Jan schon schreibt kopfüber auf die Werkbank/unterlage....


    eine netter großer gummihammer oder noch besser ein Kunststoffhammer hilft dann weiter. ich schlage immer erstmal ringsum auf das Gehäuse nahe der Dichtflächen, dann geht auch gut der (noch festgeschraubte) Differentialdeckel, Seitlich auf die Kanten vom Tachogehäuse / Übergang Zwischenradgehäuse aber immer dran denken, das ist Guß und keien Amboß, also bissl mit Gefühl.


    Wenn gar nix hilft... Motor an Motorkran hängen, so 3-4cm übern mit teppich oder Gummi oder ähnlich belegten Boden, dann gleiche Prozedur. Dabei hilfts wenn ein zweiter den ganzen Kram vorm verdrehen hindert....das Getriebe hilft dann mit seinem Gewicht ein bissl mit.


    Achso, was noch wichtig ist, wenn sich eine Seite löst, nicht weiterhebeln. Da sind Passungen, die verklemmen gerne wenn das Getriebe nicht gerade herunter kommt

  • Es wurde mit Sicherheit eine oder beide Schraube/n vergessen, welche sich auf der WaPuSeite 'um die Ecke' am Getriebeflansch befinden.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Motor und Getriebe sind getrennt. Schrauben und Muttern waren alle ab, nur die Dichtung hat wohl so sehr gehaftet.


    Wie fang ich an mit dem Zusammenbau, wegen dem Axialspiel?

  • Motor und Getriebe sind getrennt. Schrauben und Muttern waren alle ab, nur die Dichtung hat wohl so sehr gehaftet.


    Wie fang ich an mit dem Zusammenbau, wegen dem Axialspiel?


    Auch hier kann ich nur empfehlen, ein Reparaturhandbuch zur Hand zu haben. Vorzugsweise ein Haynes!
    Denn da steht genau erklärt, wie´s geht (sogar mit Bildern), sowie alle Maße und Drehmomente...
    Darauf zu verzichten, ist am falschen Ende zu sparen!!!


    "Kurzbeschreibung":


    Die derzeit vorhandenen Anlaufscheiben des Zwischenrades exakt messen und notieren.
    Zwischenrad mit diesen Anlaufscheiben einsetzen.
    Zwischenradgehäuse mit neuer Dichtung (ohne Dichtmasse) am Getriebe montieren und mit Drehmoment anziehen. (Siehe Foto oben von Asphalt)
    Axialspiel des Zwischenrades mit 2 Fühlerblattlehren (gleiche Stärke) im Spalt zwischen Rad und Anlaufscheibe ermitteln. Beide Lehren müssen "saugend" durch den Spalt gleiten.
    Maß(e) der erforderlichen Anlaufscheibe(n) errechnen, um das Axialspiel möglichst nah (auf keinen Fall unter´s) an´s Minimum zu bekommen.
    Zwischenradgehäuse wieder abbauen.
    Entsprechende Anlaufscheibe(n) beim Händler des Vertrauens bestellen.
    Wenn man die Möglichkeit und "Lagerbestand" hat, kann man zu dicke Scheiben auch auf Maß plan schleifen lassen...
    Getriebe mit neuen Dichtungen (ganz sparsam Dichtmasse), "Halbmond" (mit Dichtmasse) und O-Ring an den Block anbauen und mit Drehmoment anziehen. Steht Dichtungspapier über die Dichtungsfläche zum Zwischenradgehäuse über, mit Cuttermesser abschneiden


    Jetzt die "religiöse" Seite (siehe oben, Asphalt):
    Manche bevorzugen es, die Dichtung, mit der das Zwischenradspiel ermittelt wurde, auch wieder beim Zusammenbau zu verwenden. Darf natürlich nicht beschädigt worden sein!
    Manche bestellen 2 identische Dichtungen und verwenden eine zum Messen und die zweite für die Montage.
    Ich persönlich gehöre zur 2ten Gruppe...:wink: ...denke aber, beides ist OK...


    Primärrad auf die Kurbelwelle aufsetzen und die Verzahnung bis zur Lauffläche des Simmerringes mit Isolierband umwickeln und einölen.
    Zwischenradgehäuse mit neuer oder "alter" Dichtung und ganz sparsam Dichtmasse, sowie neuem Simmerring aufsetzen, mit Drehmoment anziehen und Sicherungsbleche umlegen (oder Loctite verwenden...). Isolierband entfernen...
    ...Kupplung... ...Kupplungsdeckel...


    Gruß, Diddi

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