Garagenfund ohne Papiere, aber welcher ist es denn nun?

  • Hallo Leute,


    ich bin neu hier im Forum und bin auf euch gestoßen, da ich einen Mini nach 10 Jahren Standzeit in einer Garage unter Zeitungen begraben, gekauft habe.
    Leider war der Mini ohne Papiere, Schlüssel etc. Das Schlüsselproblem hat sich mittlerweile erledigt nur möchte ich ihn ja irgendwann mal anmelden.
    Ich habe laut der Identnummer mal ein bisschen geforscht bin auf zwei Möglichkeiten gekommen.
    Entweder ist es ein 1984 Baujahr "city E" mit 998ccm oder aber auch ein Checkmate ( auch wegen enblem auf motorhaube ), der soweit ich weiss anfang der 90er gebaut wurde?!
    Kann mir da jemand weiterhelfen anhand der, leider wenigen bilder, die ich grad zur Verfügung habe?
    Und auch wenn sich bei der Frage jetzt vielleicht einige an den Kopf fassen, was sollte ich denn nach so langer Standzeit auf jeden Fall austauschen außer Zündkerzen,Bremsen, Öle usw. ?!
    Will schonmal so viel wie möglich selber machen bevor ich ihn zu meinem Schrauber gebe.


    Hier die Bilder : https://www.dropbox.com/sc/93w…AACjLos-Ur4mFXzE7CKLARtja


    Viele Grüße
    Felix

  • Da ein Bremskraftverstärker verbaut ist, würde ich auf den ersten Blick auf einen Mini älter als 1988 tippen. Baujahr 1984 ist ehr unwahrscheinlich (12Zoll-Bereifung, BKV, ...). Außerdem ist der Mini ziemlich verbastelt (Stoßstangen hinten eckig, vorn rund, Relais links im Motorraum, lackierte Verbreiterungen, Seitenspiegel, Seitenlinie, weißes Dach, Stahlfelgen, 3.Bremsleuchte, ...) was aber nix Schlimmes heißen soll. :smile:


    Edit: Nach langer Standzeit, alle Gummis prüfen und ggf. (v.a. Bremsschläuche und Dichtungen) ersetzen. Flüssigkeiten wie Öl, Benzin(!), Wasser, Brems- und Kupplungsflüssigkeit würde ich sowieso wechseln. Mechaniken an Achsen, Bremse, Motor usw. gangbar machen, sowie Fahrwerk abschmieren. Elektrik durchmessen, Ladestrom, Sicherungen und Kontakte pflegen

  • Bevor Du irgendwas an dem Kleinen machst, solltest Du Dich erstmal um Papiere kümmern. Sonst steht womöglich irgendwann der Besitzer vor der Tür und hätte gern sein restauriertes Schätzchen wieder ... ohne Entlohnung.

  • super danke schonmal für die Antwort. Ja verbastelt ist er das stimmt, stört mich erstmal nicht weiter solange ich ihn zum laufen kriege ;) Gibts denn ne andere chance zu sagen was es für einer ist, ausser identnummer? Flüssigkeiten und Bremssschläuche etc. hab ich schon. gucke mir die Gummis nochmal genauer an wenn er mal auf ner bühne steht.
    @godspeed, ja das denk ich mir auch nur wurde mir im KBA erzählt ich müsse zuerst eine Vollabnahme beim TÜV machen um meine Papiere zu beantragen, dann dieses Aufgebotsverfahren etc. ?! Ich habe auch gehört das es irgendwie andere Möglichkeiten gäbe, die so halblegal sind mit anderem Brief usw. aber da will ich erstmal gar nich dran denken ;)

  • Goodspeed. da stimm ich dir total zu, aber ist es denn möglich so an neue Papiere zu kommen?


    Nein, nicht an neue Paiere. Die gibt es erst nach erfolgreicher HU / Vollabnahme. Aber man kann vorab eine Anfrage ans zentrale Fahrzeugregister des KBA in Flensburg stellen. Da bekommt man dann Auskunft, ob das Fahrzeug unbedenklich ist, d.h. in D nicht als gestohlen gemeldet oder anderweitig zugelassen ist, also vielleicht ein anderer Mini mit den Papieren dieses Mini unterwegs ist. Soll ja durchaus schonmal vorgekommen sein, sowas..... :rolleyes: Wenn von dort ein OK kommt kannst du mit der Restaurierung loslegen, ansonsten ist's ein ncht unerhebliches Risiko. Wäre recht peinlich, wenn du dann versuchen würdest, ein Auto zuzulassen, das es anderswo bereits gibt. Würde wohl unangenehme Fragen nach sich ziehen.....

  • To Do Liste:


    -Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Fahrzeugregister einholen
    -Kerzen rausdrehen und mittels Endoskop die Zylinderlaufbahnen begutachten (Nach der langen Standzeit durchaus möglich, das die Laufbahnen Rost angesetzt haben, dann sollte man den Motor öffnen und Revidieren bzw. austauschen)
    -Wenn Zylinder OK sind dann Rostlöser auf die Kolben sprühen, damit die Kolbenringe sich lösen können.
    -Nach ein paar Tagen Einwirkzeit den Motor von Hand einige Umdrehungen durchdrehen. Hierbei schauen, ob die Wasserpumpe überhaupt noch dreht.
    -Bremse nach Leckstellen untersuchen, Bremsscheibe und Trommel ebenfalls prüfen.
    -Alle Flüssigkeiten Öl; Kühlwasser; Benzin und Bremsflüssigkeiten im Brems- und Kupplungssystem austauschen. Beim Öl würde ich erst einmal günstiges einfüllen und wenn der Motor läuft nach einer langen (mind. 50 km) Fahrt nochmals im warmen Zustand tauschen.
    -Zündung komplett überholen und Verschleißteile wie Unterbrecher; Verteilerfinger und -kappe sowie Kondensator und Zündkerzen tauschen und die Zündung richtig einstellen.
    -Wenn das soweit alles OK ist , dann den Motor mit dem Anlasser und ohne Zündkerzen starten, bis die Ölkontrollleuchte ausgeht. Das bringt das frische Öl erst mal an alle Lager. Eventuell ist nach 1 Minute Orgeln immer noch kein Öldruck vorhanden, dann sollte die Ölpumpe von außen mit Öl gefüllt werden, damit die frisches Öl ansaugen kann. Ist der Öldruck da, dann Kerzen rein und mit Choke starten. Springt der Motor an, dann einige Minuten mit erhöhter Drehzahl >1500 U/min laufen lassen und die Zündung mit Stroposkoplampe korrekt einstellen.
    -Motor richtig warmfahren und dann nochmals einen Ölwechsel machen.


    Eigentlich sollte man einen Motor, der 10 Jahre stand und man sonst nichts weiß erst einmal öffnen, um ihn wirklich beurteilen zu können. Da es aber nur um einen 1000er Motor geht werden viele Sagen, der Aufwand lohnt nicht, Ersatz ist nicht teuer. Dennoch muß man sich im klaren sein, dadurch werden es immer weniger Motoren, die erhältlich sind. Die Entscheidung liegt bei Dir, ob Du dem Endoskop vertraust, oder den Zylinderkopf demontierst. Der sicherere aber auch aufwendigere Weg ist das öffnen des Motors.


    Viel Erfolg

  • Geil! Vielen Dank biz! Genau sowas hab ich gesucht ;) !! Beim Rostlöser wahrscheinlich eher sowas wie fertan und kein WD40 nehme ich an?!

  • nee...kein fertan in den motor sprühen....einfaches "caramba", o.ä. reicht völlig.
    fertan muss man mit wasser ab/auswaschen...nicht gerade förderlich für ein motorinnenleben...


    bei dem mini handelt es sich um ein modell zwischen oktober 1988 und 1992.
    schau mal auf die schlossplatte des heckklappenriegels ob da ein produktionsdatum eingestanzt ist, oder auf der rückseite des scheibenwischermotors, oder auf dem verteiler, sicherungskasten...

    gruss andy
    ------------------------------------------------
    Mini, you only get what you make of it!!!
    ------------------------------------------------
    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
    __________________________________________


    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Könnte ein 1989er Racing Green sein.... :)


    Yep,


    sehe ich genau so. Damals gab es 3 Sondermodelle:


    Flame Red (einfarbig rot)


    Checkmate (schwarz mit weißem Dach)


    Racing Green (british racing green metalic mit weißem Dach)


    Alle drei, der Flame Red, Checkmate und Racing Green hatten diesen weißen, doppelten Streifen auf der Seite unterhalb der Fenster, genau wie auf den Fotos :thumbs_up:


    Die hintere, eckige Stoßstange ist bei diesem Modell original. Mittlerweile bzw schon immer recht teuer, daher vermutlich vorne die runde montiert...


    Prospekte vom Flame Red und Checkmate zum Vergleichen findest du hier: http://www.miniacs.de/mini-net/prospekte.php Leider nicht vom Racing Green :headshk:


    Gruß, Diddi

  • Als Racing Green Besizer denke ich auch das dies ein Racing Green ist.
    Die Nummer auf dem Typenschild links im Motorraum sollte nochmal im Windleitblech eingeschlagen sein (in dem Falz in dem die Motorhaube sich versenkt, Spritzwand versteht sich). Der Farbcode auf dem Typenschild sollte eine Verschluesselung sein, welche fuer Gruen mit weissem Dach steht.
    Edelholzarmaturen sind nachgeruestet, die Innenausstatung ist wohl auch selbstgenaeht (sollte naemlich mit dem 90er Cooper identisch sein).

  • Ja laut meinen Nachorschungen bin ich auch auf den Checkmate Racing Green gekommen. Vielen Dank für eure Bemühungen. Ich bin jetzt bald vor ort und werde erstmal die Checkliste abareiten.

  • Hi,
    Alles was bis her geschrieben wurde ist ok. Gerade Vera hat genau das gesagt was du machen musst.
    Aber meist solltest du die Schwimmer
    Kammer säubern. Sonst geht nix mehr. Habe ich schon oft gehabt. Vergaser also erstmal demontieren und reinigen.
    Und vertan würde ich nicht nehmen, da es Phosphorsäure enthält, das bekommst du nie wieder ganz raus.
    Lieber ein wenig wd 40 oder nur Öl.
    Oder was meint das Forum ?


    Gruß Martin

  • Wie lautet denn die VIN -Nr? Müsste doch eigentlich auch im Rückfenster eingeätzt sein, oder? Über die Nr. kann man einiges in Erfahrung bringen.

    Gruß aus luftiger Höh´ MINI 1.3 SPI Bj.1993 53 PS

  • So das modell und baujahr etc. Konnte ich nun rausfinden. Hab neues zündschloss einebaut, neue Kerzen, neues öl und filter, motor dreht jetzt. Habe ihn dann überbrückt und wollte versuchen ihn zu starten, licht und hupe etc ging aber die zündung hat keinen mucks gemacht, die instrumente auch nix angezeigt. Hat jemand eine idee? Habe gefühlt zu viele lose kabel die ich nich zuordnen kann. Oder zündschloss vll falsch verkabelt? Die sicherungen die ich gefunden habe waren ok.

  • Die losen Kabel kamen vom Anasserrelais an der rechten Motorraumseite, der anscheind alt/abgeklemmt wurde. Auf der linken Motorraumseite findet sich dieser nochmal der auch richtig angeschlossen ist. Die Instrumente sind immernoch ohne Funktion, jedoch konnte ich mit Strom der Batterie auf die 50er Klemme den Anlasser starten. Der Anlasser luft gut und der Motor etc. dreht, nur bekommt er keinen Zündfunken! Auch kurze stromabgabe auf die Zündspule gab keinen Erfolg. Hat jemand eine Idee??

  • ... der Motor etc. dreht, nur bekommt er keinen Zündfunken! Auch kurze stromabgabe auf die Zündspule gab keinen Erfolg. Hat jemand eine Idee??


    Vermutlich ist der Kontakt des Unterbrechers nach längerer Standzeit korrodiert, so dass der Stromfluß und Unterbruch für den Zündfunken nicht vorhanden ist. Einfach mal ein gefaltetes Schmirgelleinen zwischen den Unterbrecherkontakten durchziehen, vielleicht klappt das dann auch mit dem Funken.
    Eigentlich sollte man da erst einmal alles kontrollieren und vielleicht sogar ersetzten und frisch einstellen... :rolleyes:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!