Projekt 24h vom Nordring

  • Eigentlich hätte ich als nächstes Projekt einen Mini mit Fremdmotor oder einen 67er Cooper S geplant gehabt aber jetzt wurde mir die Entscheidung abgenommen und die zwei Projekte wieder in die Schublade „mache ich später“ versenkt. Meine Konkurrenten mit den Puchs aus dem Histo Cup haben uns nämlich herausgefordert bei den 24h vom Nordring gegen sie anzutreten. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und so stehen wir jetzt also auf der Nennliste:


    http://www.24-stunden-nordring…ermin/16-british-leyland/


    Die 24h vom Nordring werden auf einer Rallyecross Strecke mit abwechselnd Schotter und Asphalt ausgetragen. Gefahren wird mit Serienautos, wobei früher eine Hubraumgrenze galt, aber mitlerweile sucht der Veranstalter die Autos aus, wo er sich denkt die passen gut ins Starterfeld ;)
    Am Fahrzeug dürfen nur Kleinigkeiten wie Unterfahrschutz, Überrollkäfig und dergleichen verändert werden, die Technik darf nicht angegriffen werden. Was das für die Technik bedeutet wenn 50 Autos 24h lang über einen Schotterabschnitt fahren kann sich glaube ich jeder vorstellen.


    Zweimal waren wir schon dabei mit einem Toyota Starlet, die erste Ausgabe konnten wir sogar gewinnen. Die Veranstaltung ist echt toll, da es um die Freude am Fahren geht zum minimalen Preis. Gewertet wird offiziell wer am nächsten zu einem 50km/h Schnitt hinkommt aber inoffiziell wird geschaut wer am meisten km fährt. Zur Wertung wird der Tachostand herangezogen. Wobei ein 50km/h Schnitt mit den Boxenstopps gar nicht so leicht zu erreichen ist, das letzte mal als wir dabei waren haben es nur 3 Teams darüber geschafft.


    Nach der kurzen Einleitung aber jetzt zum Einsatzwagen:


    Mini 1000 Bj.1989 von Anja hier aus dem Forum


    Nach 18h Fahrt mit dem Anhänger stand er dann endlich bei uns. Der Mini hat einen kleinen Frontschaden und hatte mal einen Heckschaden, der leider nicht ordentlich hergerichtet wurde, da ist Wasser beim Rücklicht reingelaufen und dementsprechend sieht jetzt auch der Kofferraumboden aus… Motor läuft nur auf Startspray und die Vorderachse ist gewaltigst tief warum auch immer. Aber im großen und Ganzen ist der Zustand viel besser als ich erwartet hatte.


    Da in unserem Fuhrpark mittlerweile auch 5 Minis sind, haben wir ihnen zwecks Übersichtlichkeit Namen gegeben. Meine Freundin hat den Neuzugang gleich Jenny getauft, also nicht wundern wenn der Name später mal auftaucht ;)


    Hier ein paar erste Bilder:


  • Da unsere Werkstatt von vorne bis hinten vollgestellt ist mit zerlegten Rennautos und Motoren muss der neue Mini vorerst am Anhänger bleiben.
    Beim Ausräumen stellten wir dann fest, dass die Substanz der Karosserie wirklich nicht so schlecht sein dürfte, davon abgesehen, dass jemand auf beiden Seiten mit einem Wagenheber das Bodenblech vergewaltigt hat… Aber der Unterboden hat keine Löcher, was sehr erfreulich ist. Die üblichen Stellen wie Schweller, Heckschürze und Kofferraumboden brauchen natürlich Zuwendung.



    Und dass jemand mit so einer Masseanbindung noch gefahren ist verblüfft mich auch ;)


  • Bevor wir den Motor ausbauten, wollten wir natürlich erst mal wissen ob er läuft. Da wir mit mechanischen Benzinpumpen schon einige Probleme hatten haben wir diese als erstes durch eine abenteuerliche Konstruktion mit einer elektrischen ersetzt. Der Motor wollte dann aber immer noch nicht laufen, also mal in die Schwimmerkammer schauen. Sprit war drinnen aber der Boden war komplett zugeschlammt also Düse durchblasen aber da wir nicht in der Werkstatt sondern in der Halle wo der Anhänger steht waren, hatten wir natürlich keinen Kompressor mit. Von Macgyver inspirert zerlegten wir einen Kugelschreiber und verwendeten diesen als Verlängerung für eine Dose Bremsenreiniger. Siehe da auf einmal läuft der Motor. Für alle die meinen Benzinfilter braucht man nicht die können gerne vorbeischauen und einen Blick in die Schwimmerkammer werfen.


  • Da wir den Motorkran nicht herumschleppen wollten und der vordere Hilfsrahmen sowieso auch raus sollte haben wir uns entschieden den Motor dieses Mal nach unten auszubauen. Hat sich mit dem Anhänger auch irgendwie angeboten :tongue: Sieht zwar auch abenteuerlich aus aber es hat ganz gut funktioniert ;)



    Jetzt wird erstmal die Kupplung gemacht und dann wird alles was am vorderen Rahmen so draufhängt renoviert. Und sobald es etwas wärmer wird geht’s mit der Karosserie los bis Mai ist ja nicht mehr so viel Zeit.

  • Ein bischen was hat sich wieder getan, vorderer Hilfsrahmen wurde komplett zerlegt. Das war allerdings gar nicht so einfach, da der Bolzen vom oberen Querlenker komplett eingerostet war. Nur mit roher Gewalt konnte ich den Bolzen dann einige cm hinaus bewegen und den Querlenker dann ausfädeln. Langsam wundert es mich nicht mehr dass der Mini den Ruf hat, dass immer alles kaputt wird, wenn sich keiner um die Wartung kümmert. Wie kann den bitte ein Bolzen der im Fett schwimmen sollte auf voller Länge festrosten?!?


    Da auf den Rahmen ja einige Schlaglöcher und andere unsanfte Dinge zukommen habe ich alle Schweißnähte nachgezogen und diverse Knotenbleche gesetzt.



    Danach das Ganze noch etwas aufgehübscht, da macht dann das Weiterarbeiten gleich viel mehr Spaß.

  • Da die serienmäßigen Zugstreben sehr weich und dünn sind aber das Auto mit kleinst möglichem Budged aufgebaut werden soll, habe ich mich entschieden statt die verstellbaren Verstärkten zu kaufen einfach die originalen zu verstärken. Also habe ich ein Rohr mit dem richtigen Innendurchmesser genommen, halbiert und auf die Zugstreben draufgebraten.



    Ich glaube wenn dann gibt jetzt wo anders etwas nach :tongue:


    Noch in schwarz lackiert und demnächst kann das Ganze wieder zusammengebaut werden.

  • Das erste schöne Wetter genutzt und Jenny in die Werkstatt überführt, jetzt können endlich die Karosseriearbeiten beginnen.



    Der vordere Hilfsrahmen ist schon fast fertig zusammengebaut fehlt nurmehr der Achsschenkel auf der Beifahrerseite. Ich hätte eigentlich geglaubt, dass der eingerostete Querlenker nicht mehr zu überbieten ist aber es geht noch besser!!!


    Ohne Worte:




    Warum tut man so etwas?!? Wie kann man da noch damit fahren, das muss man doch merken?!? Die Mutter ist nichteinmal mit anwärmen und 1,5m Verlängerung aufgegangen. Der Bolzen ist mit einem kleinen Hammerschlag durch die Mutter herausgesprungen. Der hat sich schon so teif hineingearbeitet, dass das halbe Gewinde vom Achsschenkel fehlt. Die Kugelpfanne ist überhaupt nurmehr in Spurenelementen vorhanden. Muss mir also noch einen neuen Achsschenkel organisieren bevor ich den Mini wieder auf die Räder stellen kann...

  • Leider haben wir wie jeden Frühling das gleiche Problem, die Rennsaison ist viel zu früh losgegangen :tongue: Da die englischen Teile wieder mal so gut gepasst haben, mussten wir einige Nachtschichten einlegen, um überhaupt bis zum ersten Lauf vom Histo Cup am Red Bull Ring fertig zu werden. Aber es ist sich gerade so ausgegangen und hat sich auch ausgezahlt Sieg in Lauf 1 & 2 :biggrin:



    Dass da am 24h Renner natürlich in der Zeit nichts geschehen ist liegt auf der Hand. Wir haben zwar vom ersten Rennen auch wieder einiges an Arbeit mitgenommen aber notgedrungen ist in den letzten 2 Wochen dann doch einiges passiert. Der hintere Teil vom Kofferraumboden und die Heckschürze wurden ausgelöst und getauscht. Das Dämmmaterial aus dem Innenraum entfernt und die Front mal grob ausgebogen. Danach wurden vorne ein paar Rostlöcher geschlossen und dann der Käfig und der Sitz endlich eingebaut. Zeitgleich wurde der Vergaser revidiert und die Kupplung und ein paar Simmeringe getauscht. Die Neulackierung wurde aus Zeitgründen gestrichen. Aber nächste Woche gehts ans Zusammenbauen und wir sind guter Dinge, dass wir rechtzeitig fertig werden bis zum 22. Mai :tongue:



    Dieses Wochenende gehts aber erstmal nach Brünn zum zweiten Lauf vom Histo Cup Austria :cool:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!