Schweißgerät, nur welches?

  • Hallo Leute,


    ich wollte mir ein Schutzgas-Schweißgerät anschaffen.
    Was könnt ihr empfehlen bzw. mit was schweißt ihr?


    Würde mein Budget zwischen 400,00 und 800,00 legen.


    Darf natürlich auch ein gute gebrauchtes sein....



    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    ich habe mir vor 2 jahren ein neues Erfi ergoline evo 170 Schweißgerät gekauft und bin damit vollauf zufrieden!
    Sehr robust mit einem riesen (für die Klasse) Kupfertrafo!


    Grüße


    Jörn

  • Die Frage taucht hier regelmäßig alle paar Monate auf. Geh ggf. mal über die Suche. Mein Schutzgasgerät (Limora) ist mind. 15 Jahre alt, gibt es wahrscheinlich nicht mehr. Ist aber ein Semi-Profi-Gerät. Ich empfehle ein Starkstromgerät, das gibt eine stabilere, ruhigere Zündflamme.

  • Ein dicker schwerer Kupfertrafo ist heutzutage nicht mehr unbedingt ein Qualitätsmerkmal:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…elle#Schwei.C3.9Finverter


    Ich würde auch Drehstrom verwenden, wenn möglich. Und eher ein Markengerät, da gibt eher Ersatzteile.


    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Ich habe mir vor etwas mehr als einem Jahr ein Iskravar 210L gekauft. Das kann man sowohl mit 230 als auch mit 400V betreiben, was ich sehr praktisch finde. Für Hobby-Anwendungen, Schweißarbeiten am Auto und ähnliches finde ich es völlig okay, ich bin zufrieden mit dem Teil.
    Ich musste damals leider feststellen, dass der Markt für Gebrauchtgeräte nichts (zu diesem Zeitpunkt) nichts vernünftiges hergegeben hat. Selbst für uralte, total abgerockte Geräte von Rehm, Lorch oder ähnlichen bekannten Namen wurden viele Hundert Euro verlangt. Macht meines Erachtens wenig sinn, da habe ich mir lieber das günstige neue mit Garantie gekauft.


    Grüße,
    Thomas

  • Ein dicker schwerer Kupfertrafo ist heutzutage nicht mehr unbedingt ein Qualitätsmerkmal:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…elle#Schwei.C3.9Finverter


    Ich würde auch Drehstrom verwenden, wenn möglich. Und eher ein Markengerät, da gibt eher Ersatzteile.


    Grüße
    Andreas


    ein mit Kupfer gewickelter Trafo ist, bei gleicher Leistung, kleiner als wenn Aludraht verwendet wird weil der Widerstand von Kupfer geringer ist als von Alu, daher ist dies noch immer ein Qualitätsmerkmal da höherwertiges Material verwendet wurde.
    In dem Link steht zudem ja auch "über einen relativ kleinen Transformator ", warum sollte man also den einen Vorteil (Invertertechnik) mit dem anderen Nachteil wieder zunichte machen!?

    Hab zwar keine Ahnung, davon aber ne ganze Menge!


  • Eine Empfehlung kann man erst geben, wenn man weiß, was du mit dem Gerät vor hast. Falls du 0,8mm Karosseriebleche schweißen möchtest reicht ein kleines Gerät mit einem 230V Anschluß völlig aus. Willst du zwischendurch Bahnschienen schweißen, würde ich unbedingt zu einem 400V Gerät raten.

  • Genau so ist es. Es kommt auf den Einsatzzwecke an.
    Eines ist mir aber völlig unklar. Warum ist ein Kupfertrafo besser, als ein Alutrafo? Wenn beide 160 kVA haben, dann sind beide auch gleich gut. Die Trafobleche und die Wicklungsanzahl usw. machen hier aber einen Unterschied, wie gut die Kurzschlußspannung gehalten wird und somit wie konstant der Lichtbogen brennt. Aber das erkennt man nicht am Wicklungsmaterial.
    Dann ist beim Schutzgasschweißen auch der konstante Drahtvorschub eine sehr wichtige Größe für gute Schweißnähte.
    Ich persönlich habe mich für ein recht günstiges kleines 230 V Gerät entschieden, daß 8 Schaltstufen (bessere Einstellmöglichkeiten für Dünnbleche beim Auto) hat und eine recht kleine Pistole, damit man auch gut in die Ecken kommt. Ich bin sehr zufrieden und würde das Gerät wieder kaufen. Allerdings brauche ich nicht daran denken, damit einen T-Träger zu schweißen.

  • Klar sind 230V-Geräte praktischer, aber wie miniwilli schon geschrieben hat, haben Drehstromgeräte einen stabileren Lichtbogen. Das macht beim Schweißen einen riesigen Unterschied. Auch bei Karosserieblech.
    Der Unterschied liegt in der erzeugten Gleichspannung.
    Wechselstromgerät
    Drehstromgerät



    Grüße


    Jörg

    ...because they don't build cars like they used to...


  • Richtig.
    Mir ging es in der Erläuterung aber mehr um das Wicklungsmaterial des Trafos. Es erweckt hier den Anschein, daß das die Qualität ausmacht. Und das ist einfach falsch.

  • VA bzw KVA ist die Maßeinheit für Scheinleistung und gibt die Anschlussleistung (und nicht die Abgabeleistung) an,
    vereinfacht beschrieben, Scheinleistung (das was ein Gerät aufnimmt) setzt sich aus Wirkleistung (das was uns interessiert) und Blindleistung (Verlusten) zusammen.
    Zwei Geräte mit gleich großer Anschlussleistung müssen also noch lange nicht die gleiche Abgabeleistung haben!


    Vorteil-Kupfer: Kupfer hat eine bessere Leitfähigkeit als Alu, daraus resultieren bei Alu höhere Verluste folglich schlechterer Wirkungsgrad. Diese Schwäche kann man nur bedingt durch reine Querschnittserhöhung kompensieren zudem muß man auch das Eisenpaket an die größere Spule anpassen. Die Aufwicklung dickerer Drähte zieht die Feldlinien der einzelnen Drähte auseinander, gewünscht wäre aber dicht gebündelt.
    Vorteil Alu: Alu ist um einiges günstiger als Kupfer. Das teurere Kupfer hilft aber, daß man im Betrieb weniger Energie einsetzen muß um gleich gute Abgabeleistung zu erhalten (da höherer Wirkungsgrad) wie mit Alu, diesen Posten trägt aber der Hersteller, da er ja mit dem billiger hergestellten Aluprodukt konkurieren muß. Die höheren Betriebskosten der Aluspule trägt aber der Endverbraucher, kann dem Hersteller also egal sein ... ;)


    Warum sind die meisten Maschinen mit teurem Kupferdraht gewickelt wenn das billigere Alu genauso gut sein sollte!? Ich denke weil die Nachteile überwiegen ;)


    klick mich

    Hab zwar keine Ahnung, davon aber ne ganze Menge!


  • Das was Du schreibst, stimmt ja alles. Dennoch ist die Aussage falsch, daß ein Kupfertrafo besser ist, als ein Alutrafo. Das ist er nämlich erst dann, wenn beide Trafos gleich gebaut sind. Wird aber ein Alutrafo richtig gebaut, ist dieser genauso sparsam und effizient, wie ein Kupfertrafo. Auch die mechanischen Kräfte, die hier auftreten sind durchaus beherrschbar. Voraussetzung ist, daß der Trafo richtig gebaut ist und das kann keiner beurteilen, wenn er den Trafo anschaut. Aber ob ein Trafo mit Kupfer oder Alu gewickelt ist, das kann man recht gut beurteilen. Das allein ist aber absolut keine Aussage über die Qualität eines Schweißgerätes. Es ist somit nicht der richtige Rat, einfach zu sagen, ist ein Kupfertrafo verbaut, dann ist das Gerät gut. Auch wenn es oftmals so ist, ist das pauschal gesagt nicht OK.


    Aber das wird zur Haarspalterei und verwirrt hier mehr, als daß es zur Beurteilung von Schweißgeräten beiträgt.

  • ....


    Aber das wird zur Haarspalterei und verwirrt hier mehr, als daß es zur Beurteilung von Schweißgeräten beiträgt.



    100% Zustimmung ;)

    Hab zwar keine Ahnung, davon aber ne ganze Menge!


  • Hallo zusammen,


    ich wolllte mit dem "riesen Kupfertrafo" nur darstellen das es ein sehr gut verarbeitetes Gerät ist, das sehr gut schweißt und durchdacht konstruiert ist.


    Grüße Jörn

  • Hallo zusammen,


    hab jetzt ein gut gebrauchtes Lorch SH 155 gekauft.
    Ist ein 400V Gerät. max. 155A ist jetzt nicht die größte Leistung, aber ich denk für Karosserie-Schweißen und alles rund um Mini-Restauration ausreichend.
    Bekomm es wohl nächste Woche und bin schon totaaaal gespannt.....


    Viele Grüße
    Michael

  • Nein das hab ich nicht unbedingt vor, aber wer weiß was noch kommt ;)


    Ich bin echt gespannt wie es beinander ist. Hab zwar viele Bilder gesehen, aber bin gespannt wies funzt ....

  • ein mit Kupfer gewickelter Trafo ist, bei gleicher Leistung, kleiner als wenn Aludraht verwendet wird weil der Widerstand von Kupfer geringer ist als von Alu, daher ist dies noch immer ein Qualitätsmerkmal da höherwertiges Material verwendet wurde.
    In dem Link steht zudem ja auch "über einen relativ kleinen Transformator ", warum sollte man also den einen Vorteil (Invertertechnik) mit dem anderen Nachteil wieder zunichte machen!?


    Um das nochmal aufzuklären: mir ging es nicht um das (Kupfer-)Material des Trafos, sondern um das Gewicht. Früher™ konnte man die Leistungsfähigkeit eines Schweissgerätes am Gewicht beurteilen. Je schwerer desto gut. :wink: Mit Einführung der Invertertechnik gilt das nicht mehr. Vergleicht einfach ein dickes Steckernetzteil als Ladegerät für ein altes Telefon mit einem neueren Ladeadapter. Das neue ist kleiner, leichter, leistet mehr und wird nicht warm, wenn kein Telefon dran ist. Das ist Trafotechnik vs. Invertertechnik.


    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Leider nennt hier keiner das Verfahren, was in meinen Augen das beste im Karosseriebereich ist:
    MSG Löten
    Damit lassen sich sogar problemlos Alutürhäute auf Stahlrahmen befestigen, ohne das es daneben gleich einreißt.
    Verzinkungen werden nicht abgebrannt und müssen nachträglich aufwendig erneuert werden.
    Ich hab meinen Mig/Mag Brutzler weggegeben, seit ich dieses wunderbare Verfahren nutze und frage mich bis heute, warum ich mich jahrelang so gequält habe.

  • Hallo Steve (?),
    kannst Du ein bißchen mehr zu dem MSG Löten schreiben? Noch besser wäre, wenn Du ein paar Angaben zu den dafür notwendigen Geräten machen könntest. Auch Fotos wären spitze.
    Das, was ich bislang rausgefunden habe, ist, dass man wohl gute Schweißkenntnisse haben muss - oder?


    Grüße
    Dieter

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