Toaster

  • Ein schon länger nerviges aber selten kritisches Problem bei meinem Lamm-Cabrio mit MG-Metro-Motor, Fächerkrümmer, Peco:


    Ab ca. 3500 u/min, bevorzugt natürlich auf der Autobahn wo ich mich ständig oberhalb dieser Drehzahl bewege tendiert die Kühlwassertemp in Richtung heiß (oberhalb des 90° Strichs, bei 88°c Thermostat) bis hin zum dreiviertel-Strich und bleibt da bis die Drehzahl wieder unter 3000 geht.


    Bei der Geschichte habe ich letztes Jahr schon einen Zylinderkopf getoastet (Auslassventil 2. Zyl. durchgebrannt, Kopf gerissen) obwohl Kühlsystem, Gemisch (Standardnadel, Kerzen rehbraun), Thermostat, Ventileinstellung (0,35) und Zündung (damals 10°) absolut einwandfrei waren.


    Jetzt habe ich testweise die Zündung auf 12° stellen lassen mit einem kleinen Fortschritt. Johannes Koschel empfahl mir, testweise mal ohne Unterdruckanschluß (elektr. Verteiler) zu fahren und dann bei Gelegenheit auf den Aldon-Yellow Verteiler umzurüsten.


    Da das Haynes-Manual lediglich Zündungseinstellungen von 6 bis 8° empfiehlt jetzt meine Frage: welche Zündungseinstellung ist empfehlenswert für dem Motor (MG118M) zumal bei 12° ohne angeschlossenen Unterdruck der Leerlauf noch relativ ruhig ist und der Motor im mittleren Drehzahlbereich spürbar mehr Druck hat als bei 10° ?


    Da mir nicht bekannt ist, welche Nockenwelle verbaut ist ist das natürlich nicht unbedingt einfach..


    Oder wüsste jemand noch eine andere mögliche Ursache als die Zündung?


    Gruß
    Gerhard

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    Schwobe schaffe, Badner denke!

  • Es gibt für die Jahreszeiten verschiedene Thermostate. Sommer 74°C, Übergang 82 °C und Winter 88°C. Du hast für diese Temperaturen momentan def. das falsche Thermostat drin! Also tausche es mal.
    Wie alt ist denn der Kühler. Eventuell ist der ja auch nicht mehr der Beste(mal ordentlich durchspülen) und das summiert sich dann vielleicht mit dem Thermostat zu deinem Problem. Das Thermostat öffnet zu spät und der Kühler kann nichts mehr gegen die Wärme machen da er hinterher "hinkt".


    Martin

    Minibesitzer seit 9/97

  • Hallo Martin,


    leider Falschangabe von mir, es ist ein 82er drin - Problem allerdings unabhängig von Thermostat (der 74er vorher hat die Temp auch nicht halten können). Kühlsystem wie beschrieben einwandfrei, der Kühler ist sogar neu (same thing: alter oder neuer Kühler kein Unterschied).


    Die Wassertemp geht auch nie in den roten Bereich, ist aber deutlich höher als unter gleichen Bedingungen bei meinem Vergaser-Cooper.


    Das eigentliche Problem liegt im getoasteten 1. Zylinderkopf und bei dem 2. nach längerer Autobahnfahrt in Ventilspielproblemen an den Auslassventilen - auf 6000km dreimal nachstellen müssen, das darf nicht sein! Problem tritt nur auf wenn Autobahn und hohe Drehzahl und das einzige sichtbare Merkmal war bis jetzt halt "nur" die erhöhte Wassertemp wie ich sie von meinen anderen Minis bisher nicht kannte.


    Da alle möglichen Fehlerquellen bis auf Wasserpumpe und Zündung ausgeschlossen werden können und gegen Wasserpumpe das normale Temperaturverhalten (konstant) auf gebirgsähnlichen Schwarzwaldsträssle auch im forcierten Fahrbetrieb spricht bleibt eigentlich nur noch die Zündung übrig.


    Da der Motor mit 12° offensichtlich geschmeidiger und kraftvoller läuft als mit 10°, im Haynes Manual für die elektr. Zündg. allerdings von 5°+1° die Rede ist bin ich natürlich etwas ratlos, daher vorsichtig.


    Stellen sich nun folgende Fragen:


    - gibt es differierende Angaben für das MG Metro Triebwerk?
    - ist evtl. eine andere Nockenwelle verbaut die Einfluss auf diese Werte haben könnte? (wäre mir nicht bekannt, ist aber auch nicht auszuschließen)

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    Schwobe schaffe, Badner denke!

  • Vielleicht ist Deine Nadel ja oberhalb 3500 1/min zu mager. Wenn jetzt noch eine falsche Zündeinstellung dazu kommt leiden die Auslassventile natürlich.
    Mein Mini hat exakt das gleiche Temperaturverhalten, wobei ich kein Problem mit den Ventilen habe. Ich habe absolut jedes Teil der Kühlung mehrfach getauscht ohne Erfolg. Diverse Vergasereinstellungen mit Tendenz fett hat auch nichts gebracht. Zündung nach früh, 16° stat. (Aldon Yellow mit MD 266 Nockenwelle), hat eine deutliche Verbesserung gebracht. Ab 5000 1/min wird mein Motor aber immer noch sehr heiß (knapp unter rot). Das schaffe ich sogar bei unter 10° Aussentemp nach 5 Minuten.
    Jetzt warte ich auf einen neuen Zyl.kopf.Wenn es der nicht war, hol ich mir einen anderen Kühler, obwohl jetzt schon ein relativ neuer 2 Reihen Comp verbaut ist.
    Wenn es das auch nicht war, biete ich hier bald einen Mini zum Verkauf an.
    Oder ich lass die Sch*** Karre in einem Radiogewinnspiel für einen zuverlässigen Neuwagen verschrotten. Für soviel unnütze Kohle wie in dem Auto versunken ist, hätte ich ein pasables Mittelklasse Auto kaufen können.
    Naja genug aufgeregt. Wenn Du die Lösung hast, schreibs ins Forum.
    Mir macht der Mini momentan jedenfalls keinen Spaß mehr.
    Gruß
    der gefrustete Martin

    Minifizierter seit 1990

  • Um von der Genauigkeit des Kaffeesatzlesens wegzukommen, gibt es nur 1 Weg:
    --Die Antriebseinheit ziehen, seitlich den Steuerkettendeckel abnehmen, und schauen, ob auf der Nockenwelle Bezeichnungen eingeschlagen sind.


    --Evtl. die Antriebseinheit nicht ziehen und obigen Vorgang eingebaut erledigen, ganz nach Geschmack.


    Und bis dahingehend Klarheit besteht, bei std. Luftfilter die MG METRO Nadel 'BDL' verwenden oder bei offenem K&N Filter eine Tuningnadel (z.B. CUD100blau), um den Motor bis dahin nicht zu ruinieren.


    Andererseits ist die Aussage 'Kühlsystem in Ordnung' eine sehr umfassende !
    Ist tatsächlich alles geprüft, was dafür in Frage käme ?
    Das ein Motor bei Vollast und Magerlauf heiß werden kann ist nicht überraschend.
    Wenn ein Motor bei 4000U/MIN schon heiß wird ('über 3500 U/MIN') weil er mager liefe, dann müßte er auch sonst so eindeutige Magerlaufsymptome aufzeigen, daß es der Temperaturanzeige nicht bedürfte das herauszufinden.


    Und bis die Nockenwellentype nicht geklärt ist, braucht auch über die Zündung nicht länger nachgedacht zu werden.
    Wäre die N/Welle standard, dann aber wäre immer der originale Zündzeitpunkt der Beste +/- 2 bis 3 °, was probiert werden müßte.
    (Wie das ist nachlesbar unter http://www.mini-mania.tv TECHNOTHEK).


    Also Zusammenfassung:
    --Nach Vergleich mit bisheriger evtl. übergangsweise andere Nadel einsetzen


    --Feststellen, welche Nockenwelle verbaut ist. Wichtig , falls eine geänderte zum Einsatz kommt.


    --ALLE Möglichkeiten für Temperaturprobleme ausschließen durch systematische Prüfung des Kühl--, Zünd-- und Gemischaufbereitungssystems (was trotzdem kniffelig sein kann und oft unterschätzt wird in seiner Komplexität).


    Auf diesem Wege sollte auch der MINi in den Griff zu bekommen sein.


    Macht man es nicht so umfangreich, bleibt es in der Regel Stückwerk und kostet durch Folgeschäden Geld und Fahrspaß.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Danke Andreas,


    das hat mich jetzt schon ein Stück weitergebracht. Mir war nicht bekannt daß man die Nockenwelle in eingebautem Zustand identifizieren kann. Daher steht dies für Wochenende schon auf meiner to-do-Liste.


    Verbaute Vergasernadel ist übrigens BDL, LuFi ist Serie, Kerzenbild super.


    Melde mich wenn ich mehr weiß

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    Schwobe schaffe, Badner denke!

  • BDL is eindeutig zu mager
    nach kerzenbild kann man auch nicht immer gehen

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Na das hört sich doch gut an !


    Wenn das Kerzenbild stimmt und die verwendete Kerze den richtigen Wärmewert hat --hier sollte irgendetwas in Richtung GSP163/4362/4482/4462 oder N9Y/N9YC/RN9YC verbaut sein--
    Dann ist das ein untrügliches Zeichen, daß es dem Motor 'gemischspezifisch' sehr gut geht.


    Bevor die umfangreiche Arbeit der Nockenwellenidentifikation vorgenommen wird, scheint es lohnender nochmals einem möglichen Fehler im Kühlsystem auf den Grund zu gehen.
    Der MG METRO hat nämlich eine sehr gut und kräftig laufende Nockenwelle, so daß deren Austauschnotwendigkeit nicht ein naheliegender Erstschritt in der Vorzeit gewesen wäre.
    Was nicht heißt, daß auch 'Dummheiten' gemacht wurden.


    Auf Wunsch könnte ich gerne per E-Mail eine Liste zusammenstellen, die das Suchen erleichtert.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Problem solved!!!!!!


    Wie Metroholocs bereits erwähnte hat der Metro eine etwas andere Wasserführung als der Mini. Zur Ursachenforschung und schnellen Problemlösung hat mir Johannes Koschel freundlicherweise eine Kiste mit allen möglicherweise notwendigen Ersatzteilen überlassen, dadurch fand sich der Fehler recht schnell:


    - Metro Zylinderkopf (direkt von einem völlig intakten, unverbastelten Metro-Motor runtergeschraubt)
    - Ersatz-Wasserpumpe
    - kompletter Dichtungssatz
    - Thermostat
    - Schrauben und Kleinteile


    Damit bewaffnet bin ich dann an das Cabrio herangegangen und habe zunächst Kopf, Kühler und Wasserpumpe abgebaut. Der Kopf (6000km alt) war deutlich sichtbar wieder im Eimer (3 Auslassventile haben sich großzügig reingearbeitet), die Wasserpumpe einwandfrei, der Thermostat nach kochendem Wasser und Einmachthermometer einwandfrei. Gemisch war nach Kerzenbild und Auslassventilfärbung einwandfrei (rehbraun).


    Da ich absolut nichts Auffäliges für mein Temperaturproblem gefunden hatte, habe ich mir den Ersatz-Metro-Kopf mal genau angeschaut. Beim Abschrauben vom Thermostatgehäuse habe ich dann gesehen daß beim Metro der Thermostat nicht im Kopf sondern eine Etage höher im Anschlußring für die Ansaugbrücke sitzt.


    Ein kurzer Vergleich, Wasserführung beim normalen Mini und beim Cabrio brachte dann das Ergebnis: dadurch daß der Thermostat im Cabrio wie im Mini im Kopf saß ist das heiße Wasser aus dem Kopf nicht in den Kühler sondern über die Ansaugbrücke zurück in den Kopf und wahrscheinlich nur ein Teil in den Kühler. Dadurch hat die Kühlleistung bis zu einem gewissen Durchfluss gereicht, darüber aber nicht mehr (Autobahn, hohe Drehzahl) und der Kopf ist logischerweise immer heißer geworden.


    Ich habe also nun den Ersatz-Kopf verbaut, den Thermostat eine Etage höher montiert, Zündung wieder auf 10° zurück (12 war einen Tick zu früh), Ventile und Gemisch eingestellt und vorsichtig ein paar km Landstraße zum testen. Nach einwandfreien 60km bin ich dann mal auf die Autobahn und habe die Kiste richtig gezwiebelt:


    Temperatur absolut konstant, läuft SUPER.


    Jetzt wird das Cabrio die nächsten Tage so viel wie möglich gefahren, am Donnerstag die Zylinderkopfschrauben nachgezogen, Ventile eingestellt und dann kann's hoffentlich problemlos nach GB gehen...


    Danke an Andreas Hohls, Metroholics und Johannes Koschel!!!!

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    Schwobe schaffe, Badner denke!

  • Freut mich, dass wenigstens Dein Mini wieder läuft.
    Mir erscheint es aber etwas unlogisch, dass die Einbaulage, des Thermostats dafür verantwortlich gewesen sein soll, dass er überhitzt ist. Die Zwischenplatte vom Thermostatgehäuse ist eigentlich (beim Vergaser Cooper jedenfalls) für die Versorgung der Heizung zuständig. Wenn jetzt der Thermostat direkt in den Kopf eingesetzt wird, heisst das nur, dass die Heizung erst bei geöffnetem Thermostat warmes Wasser bekommt. Der restliche Volumenstrom der dann nicht zum Heizen abgezweigt wird, kann doch durch den großen darüberliegenden Querschnitt vom eigentlichen Gehäuse in den Kühler strömen. Mir fällt kein Grund ein warum ein Kreislauf über die Brücke entstehen sollte, wodurch der Kopf überhitzt???
    Vielleicht kannst Du mal ein Bild von Deiner Verschlauchung im Motorraum machen.


    Gruß
    Martin

    Minifizierter seit 1990

  • @ Horzi


    die Wasserführung ist komplett anders als beim Vergasercooper den ich hier als Vergleichsmittel auch stehen habe. Die Wasserführung geht vom Zwischenstück am Zylinderkopf in die Ansaugbrücke und von da über eine Rückleitung an die Wasserpumpe. Die Heizung geht allerdings auch von da ab (zwischen Ansaugbrücke und Rückleitung). Fakt ist auf jeden Fall folgende Beobachtung:


    - Thermostat 88° unten (im Kopf), Autobahn 4500 U/min, Temp auf 3/4
    - Thermostat 82° unten, (im Kopf) Autobahn 4500 U/min, 4/4 Temp rot (!!)


    jetzt:


    - Thermostat 88° oben (im Zwischenstück), Autobahn 5500 U/min, Temp 1/2 (normal)


    Alles unter ähnlichen Außentemperaturbedingungen.

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    Schwobe schaffe, Badner denke!

  • ...nach England.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

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