immernoch kein Bremsdruck hinten

  • Hallo!


    Habe heute die hinteren Bremsen an meinem SPI eingestellt und den gesamten Kreislauf entlüftet. Leider kann ich immernoch das Rad von Hand drehen, wenn jemand die Bremse tritt und ich mit zwei Händen anpacke und etwas Kraft aufwende.
    Kann mir kaum vorstellen, daß das wirklich schon die Soll-Bremsleistung ist, zumal wenn ich die Handbremse (frisch eingestellt) in die dritte Raste bringe, kann ich das Rad nicht mehr drehen.


    Ich habe wegen schlechter Bremsleistung die Radbremszylinder und Beläge gewechselt, die Umlenkhebel der Handbremse sind gängig. Das Pedal spricht nach der Entlüftung sehr früh an, die Bremsleistung vorne ist sehr gut. Excenter sind gut eingestellt, da ist nix mehr zu holen.


    Woran kann es noch liegen, daß sich hinten keine Bremsleistung aufbaut?


    Gruß


    Kolja

  • Zitat von nerd


    - (immer noch) Luft im System


    kam keine mehr raus, da der Druck auch wirklich bombig ist kann ich mir das kaum vorstellen. Luft im hinteren Kreis wirkt sich doch negativ auf den Pedalweg aus, oder? Oder fühle ich am Pedal den Druck sobald die vorderen Bremsen greifen?


    Zitat von nerd


    - Schlauch zu


    Beim Entlüften kam an allen Rädern die Flüssigkeit gut rausgeschossen, würde ich also auch ausschliessen.


    Zitat von nerd


    - Radbremszylinder blockiert/schwergängig


    sind wie gesagt neu. Habe bei geöffneter Bremse gaaaanz leicht das Pedal treten lassen. Die Zylinder gehen auf und lassen sich nicht mit Muskelkraft zurückdrücken.


    Ich bin echt erstmal ratlos, weil wirklich alles daruf hin deutet, daß es bremsen müsste, tut es aber nicht.

  • hinten habe ich einen transparenten Schlauch benutzt, vorne hat der wegen der größeren Nippel leider nicht gepasst, weshalb ein undurchsichtiger herhalten musste. Habe dann jeweils den Schlauch in einen mit etwas Bremsflüssigkeit gefüllten Behälter gehängt nd nach folgendem Ablauf entlüftet:
    - Nippel auf
    - Helfer hat fünf Mal schnell die Bremse getreten und wieder losgelassen, beim letzten Mal gedrückt gehalten.
    - Nippel zu


    Das ganze Spiel jeweils zweimal pro Rad in der Reihenfolge HiLi-HiRe-VoLi-VoRe.
    Mal angenommen die Bremsflüssigkeit hätte vielleicht Wasser gezogen (was sich in naher Zukunft mit nem Tester prüfen liesse), würde das den selben Effekt geben? Oder hätte ich dann vorne auch keinen Druck?

  • nur zur Sicherheit:
    hat vielleicht jemand mal ein Bild von den Bremsbacken im eingebauten Zustand?
    Habe die neuen Beläge in gleicher Richtung eingebaut, wie die alten, nich das die schon falsch rum waren oder sowas.

  • gibts net..


    einige gedanken zum thema:


    - wasser lässt sich auch nicht komprimieren, daher hat das nix mit dem pedalweg zu tun :D
    - hast du die hinteren beläge richtig herum eingebaut? freie fläche auf dem bremsschuh ist beim in fahrtrichtung vorderen belag oben, beim hinteren unten.
    - hast du die bremsen hinten korrekt eingestellt? 4-kant und handbremsseil nachgestellt?
    - sind die trommeln sauber, staub und fettfrei (bremsenreiniger!!)
    - wie lange ist der pedalweg und ist das pedal hart zu treten, wenn sich widerstand aufbaut?
    - wieviel bremsflüssigkeit ist beim wechsel der radbremszylinder ausgelaufen?

    gruss andy
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • hmh, ich versuche grade mich zu erinnern, wie rum die neuen/alten Beläge jetzt drin sind, werd wohl nochmal auf machen müssen. Macht aber nix, Auto was nicht bremst bleibt sowieso inner Garage stehen.


    Beim Wehseln ist nicht viel Flüssigkeit ausgelaufen, das hab ich enfach mit nem Lappen aufgefangen.


    Die anderen Punkte stell ich morgen nochmal sicher...


    *edit*
    grad nochmal auf ein bild der Beläge geguckt, links bin ich 100%ig sicher, daß sie richtig rum sind, rechts müsste ich nachgucken, da bin ich nur zu 90% sicher.

  • Würde mich nicht wundern, wenn du da ein Problem mit dem Bremsdruckregler/Verteiler vorne im Motorraum hast.


    Hatte schon mal ein ähnliches Problem nach dem kompletten Entlüften der Bremsanlage.
    Bei niedrigem Druck (Entlüften = Leitung offen) funktionierte alles perfekt. Flüssigkeit kam, Luft war irgendwann draußen. Aber dann.....
    Bei hohem Druck aber hat der Bremsdruckregler den Weg zur Hinterachse gesperrt.
    Habe mir dann zum Testen ein Druckmanometer auf der Arbeit geliehen und an Stelle eines hinteren RBZ an die Bremsleitung gehängt.


    Und siehe da, mehr als 2 Bar waren nicht drin, egal wie ich aufs Bremspedal getreten habe. Auf der gegenüberliegenden Seite ließ sich das Rad auch noch drehen, wenn auch nur sehr schwer.


    Vielleicht kannst du dir ja irgendwo einen Regler/Verteiler ausleihen, um das zu testen, denn mit rund 140,-€ (http://www.minimotorsport.de/e…MIN&Artikelnummer=FAM7821) ist das Teil nicht gerade ein Sonderangebot :headshk: .


    Gruß, Diddi

  • Zitat von HOT


    Vielleicht kannst du dir ja irgendwo einen Regler/Verteiler ausleihen, um das zu testen


    Oder halt ein Manometer mit passendem Anschluss an den Bremsschlauch. Das dürfte für mich einfacher zu beschaffen sein. Weiß jemand, wieviel Bar bei funktionierendem Verteiler hinten anliegen?

  • Zitat von HAZARD

    Weiß jemand, wieviel Bar bei funktionierendem Verteiler hinten anliegen?


    Das hängt natürlich auch davon ab, wie stark du auf´s Pedal trittst. Einen genauen Wert kann ich dir nicht sagen, denke aber so 5-10 Bar sollten da schon ankommen. Der Regler macht normaler Weise auch nicht bei x Bar einfach zu, sondern regelt den Druck auf x % vom Druck der Vorderachse


    Ich habe damals den Regler dann gegen einen gebrauchten getauscht und die Bremsen waren wieder in Ordnung. Habe danach den Druck aber leider nicht noch mal gemessen :headshk: .


    Gruß, Diddi

  • Naja, prinzipiell klingt das schon sehr plausibiel, daß der Regler Schuld ist. Die Suchfunktion hatte mir bisher nur verraten, daß ein defekter Regler zum Überbremsen der Hinterräder führen kann, deshalb hatte ich den erstmal nicht in verdacht gehabt.
    Das sieht jetzt aber anders aus, ich werd mal meinen lokalen minischrauber fragen, ob er noch einen gebrauchten Regler rumliegen hat, den ich vor Kauf einbauen kann. 140Euro sind ja doch etwas heftig falls sich dann rausstellt, daß er's nicht war.
    Gehe ich recht in der Annahme, daß der Kreislauf oberhalb des Reglers für den Wechsel leer gemacht werden sollte? So viel Bremsflüssigkeit hab ich nämlich grad nicht vorrätig, müsste ich also bei der Gelegenheit gleich noch mit beschaffen.

  • ...bevor ein weiteres teil unbekannter funktion eingebaut wird...


    soweit ich weiß, funktioniert der bremsdruckregler wie folgt:


    eintretender druck bewegt einen kolben gegen eine feder, der bei erreichen eines bestimmten druckwertes die ausgangsleitung zu den hinterradbremsen verschliesst. bei ansteigendem druck auf das bremspedal bleibt von nun an der druck an der hinterachse konstant.
    eine prozentuale minderung des druckes findet m.e. nicht statt. ist auch aus technischer sicht schlecht möglich, wenn man sich mal einen druckregler von innen ansieht.

    gruss andy
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  • nun, mir würde noch einfallen: den Umlenkhebel Handbremse IN der Bremstrommel zu kontrollieren...


    Gruss
    Klaus

    edelrost stahlfrei

  • Nur so 'ne Idee: Da man beim Entlüften das Bremspedal häufig
    über den gesamten Pedalweg bewegt, kann es passieren das sich die
    Gummidichtung im Hauptbremszylinder zerstört.
    Bei älteren Zylindern ensteht durch den immer gleichen Weg des Kolbens bis zum Druckpunkt quasi eine Laufspur mit leichter Kante. Beim Entlüften wird der Kolben über diesen Punkt hinausgequält, was die Gummidichtung zerstören kann.


    Ist mir bei alten Amerikanern schon öfter passiert. Auch hier liess sich
    die Bremse entlüften und es entstand ein normales Druckgefühl im Pedal durch den noch dichten zweiten Kreis. Aber im ersten Kreis kam der benötigte Druck gar nicht auf. Ein Überholtkit mit neuer Dichtung
    schuf Abhilfe.


    Vielleicht könnte das beim Mini-Hauptbremszylinder auch passieren?


    Gruß, Jan

    '96er SPI, MK1 Umbau in progress

  • Zitat von Madblack


    soweit ich weiß, funktioniert der bremsdruckregler wie folgt:


    eintretender druck bewegt einen kolben gegen eine feder, der bei erreichen eines bestimmten druckwertes die ausgangsleitung zu den hinterradbremsen verschliesst. bei ansteigendem druck auf das bremspedal bleibt von nun an der druck an der hinterachse konstant.


    Demnach wäre es doch denkbar, daß die Feder ausgelutscht oder vielleicht um ein-zwei Windungen kürzer gebrochen ist und somit weniger Druck bereits zum Schliessen führt, oder?


    Mir widerstrebt es, Teile auf Verdacht auszutauschen, das macht die Fehlersuche immer so kostspielig.

  • Hier können verschiedene Probleme vorliegen...


    1. Ihr habt 5 mal "schnell" getreten - FALSCH! Langsam treten ist angesagt!! (am besten wie von madblack geschrieben jedes mal den Entlüfternippel auf und zu machen)
    Sonst kann Luft Durch dir Sekundärmanschette angesaugt werden.


    2. Wenn "Dreck" im System ist bekommt man ihn teilweise nur mit einem Druckentlüfter raus. Dieser Dreck kann aber Leitungen, Bohrungen oder Übergänge zeitweise verschließen. Wenn ein Kompressor vorhanden ist kann man mit einem selbstgebauten Adapter (alter HBZ Deckel + Luftdruckanschluß) Druck ins System geben. Es MUSS dann aber immer darauf geachtet werden das genügen Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter ist.


    3. Fasch eingebaute Backen hinten haben natürlich auch einen Einfluß - aber die Bremsleistung wäre immer noch hoch genug das Du das Rad NICHT drehen kannst. Aber auf jeden Fall auf BEIDEN Seiten noch mal nachschauen.


    4. es kann auch ein Bremsschlauch eine innere nicht sichtbare Beschädigung aufweisen die wie ein Ventil den Schlauch irgendwann dicht macht und keine Flüssikeit und keine Druck mehr durchläßt.


    Ein defektes Regelventil kann den Bremsdruck auch zu stark begrenzen. Auf keine Fall zerlegen - aber ein gebrauchtes Bekannter Herkunft sollte es auch tun.

    ALEX!!! :D


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  • Komme grade aus der Garage.
    Habe nochmal beide Trommeln runter genommen und die Einbaulage verifiziert. Beide Seiten sind korrekt.
    Entlüftet haben wir auch nochmal, leider hab ich den Beitrag von Alex eben erst gelesen, weshalb wir dieses Mal nach Veits Taktik entlüftet haben. Also: Auf - Treten - Zu - Lösen - GOTO start.
    Habe gestern Abend zu hause auch noch einen Schlauch gefunden, der durchsichtig und für vorne passend war. Auch dieses Mal kam keine Luft mehr, außer beim ersten Treten der Inhalt des Schlauchs. Danach Blasenfreies Zapfen von Bremsflüssigkeit.
    Was nu? Bremsschläuche oder Ventil auf Verdacht wechseln?


    *EDIT*
    Ob ich eine Druckanzeige mit passendem Gewinde finde muss ich mal sehen. Mein Vater hatte ledier erstmal nix im Fundus.


    nochmal *EDIT*
    es muss natürlich heissen (und wurde auch so gemacht)
    Treten - Auf - Zu - Lösen

  • hab übrigens vorhin mal versucht, das Ventil zu finden, aber erst nachdem ich den 500W Strahler schon abgebaut hatte. Kann es sein, daß das unter bzw hinter dem Steuergerät sitzt? "in Fahrtrichtung rechts, hinten an der Spritzwand" hieß es in einem älteren Beitrag. Meine gesehen zu haben, daß vom HBZ zwei Leitungen dort hin verschwinden.

  • Das Gesehene ist das Bremsdruckreduzierventil und die Wahrscheinlichkeit liegt bei den mittlerweile durchgeführten Tests bei mehr als 80%.
    Es ist nicht servicefähig und muß komplett ersetzt werden.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Vielen Dank, diese Aussage aus dieser Quelle (nichts gegen die Vorredner, ohne deren Hilfe die Eningrenzung des Problems nicht so präzise und schnell erfolgt wäre) gerechtfertigt für mich die Ausgabe für ein neues Ventil.

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