Radlager vorne selber wechseln ?

  • Hallo erstmal!
    Bin seit 6 Monaten vom Minivirus infiziert- hab ihn eigentlich für meine Frau gekauft, aber jetzt bin hauptsächlich ich damit unterwegs:D !
    Damit es niemand langweilig wird: Ich glaube , meinen vorderen Radlager schreien nach Austausch! Hat da jemand Erfahrung damit, oder wäre es ratsam, beim ersten Mal die Karre in dei Werkstatt zu bringen- von wegen böser Überraschungen und so:madgo:
    Ich habe nämlich keine Lust , die Kiste für Wochen auf die Böcke zu stellen, weil ich die passenden Teile nicht habe und alles umständlich bestellen muss. Vielen Dank für gute Ratschläge:eek:

  • Zitat von tom65

    Ich glaube , meinen vorderen Radlager schreien nach Austausch



    Wie kommst Du darauf? Geräusche? Welche? Spiel? In welche Richtungen?

  • Beim tausch der Lager solltest du natürlich auch die Achsschenkelbolzen bereit liegen haben.


    Je nach km Stand des Mini und Wartung kann natürlich auch einiges weitere Überholungsbedürftig sein.
    z.B.


    Eingelaufene Achsstummel
    Eingelaufene Flansche
    Spurstangenkopf
    Bremsscheiben
    Bremsbeläge
    Kronenmutter
    Bundring


    Und du brauchst einen Abzieher oder Trenngabel für die Achsschenkelbolzen.
    Und natürlich ein gutes Handbuch.


    Lernen kannst du nur wenn du es selber machst.
    Also lieber mal nen Kollegen fragen der dir hilft als gleich die Werkstatt anzusteuern.



    Gruß Altöli

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  • außer den bereits genannten Tips: Nimm Kugellager vom Metro...nicht die Schrägrollenlager vom Mini..


    Ansonsten würd ich grad da mir einen zur Seite holen der das wirklich schon 1 bis 2 mal gemacht hat ...


    Gruß
    Chris

  • Nun, wenn Du schrauben kannst und das passende Werkzeug hast, ist das kein Akt.
    Allerdings kann schon sein, daß Du nach der Demontage feststellst, daß die Achse Spuren vom mitdrehenden Lager hat oder die Simmerringe unddicht waren und Du findest rostspuren auf der Achse. Dann brauchst Du auch das äußere Antriebsgelenk. Du sparst Dir das Geld für den zweiten Satz Radlager, wenn Du bei den geringsten Spuren vom Lager oder Rost das Gelenk gleich mitwechselst. Sonst hält das neue Radlager nämlich max 5000 km und es wackelt wieder das Rad. Das habe ich leider am eigenen Leibe erfahren. Ich dachte auch, die kleinen Rostkrater, das hält schon :headshk: .
    Und wie die Vorredner schon sagten, ein Handbuch sollte auch zur Hand sein. Und wenn Du Timpken Lager nimmst, dann hast Du mit Schrägrollenlager keine Probleme, wenn Der Lagersitz (siehe oben) einwandfrei ist und das mindest Drehmoment für die Kronenmutter (250Nm und dann auf das nächste Splintloch weiterdrehen) eingehalten wurde.

  • Hallo miniwilli !
    Wenn die Karre kalt ist, schleift ! es , geschwindigkeitsabhängig, beim Einlenken in Kurven, nach wenigen Kilometern ist allerdings Ruhe!
    Geradeauslauf bestens, Räder schleifen nirgends, neue Bremsscheiben kommen nächste Woche drauf-kann aber kaum glauben , daß die schuld sind. Dreht sich den da aussen sonst noch was !?

  • Zitat von tom65

    ....neue Bremsscheiben kommen nächste Woche drauf........


    Bei dieser Arbeit muß die Nabenmutter gelöst werden.
    Diese muß später wieder mit mindestens 250Nm + nächstes Splintloch angezogen werden.
    Mit normalem Hobbywerkzeug ist das kaum zu bewerkstelligen.


    Bei dieser Gelegenheit kann der Allgemeinzustand des Radlagers überprüft werden:
    - Fettfüllung
    - Kontaktfläche Lager an Nabe


    Ist kein sauberes Fett mehr vorhanden bzw. die Kontaktfläche zu Nabe auch nur mimimal eingelaufen sind die Radlager und ggfls. andere Teile zu erneuern.


    Siehe auch Technische Hinweise unter:


    http://www.allbrit.de/etk_deta…MIN&Artikelnummer=GHK1140


  • Na, dann reserviert doch schon mal die Teile !- grinssssss!

  • Warum eigentlich 250Nm für die Kronenmutter? Gut das ist die Hersteller Vorgabe, aber in meinem Handbuch steht was von 207 Nm auf`s nächst Spintloch( 1275 GT).
    Für die neueren Modelle gibts da keine Werte. Für die Modelle mit kleineren Motoren sogar unter 200 Nm!
    Was kann denn passieren, wenn ich 207 Nm u. nächstes Spintloch nehme? Ist dann ja wahrscheinlich nur ein Spintloch vorher, oder?!

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  • Weil mit weniger hält das Lager nur 700 km (auch leider eigene Erfahrung). Ich war bei 210 Nm genau auf dem Splintloch und hab es dabei bealassen. Der Druck reichte nicht aus und die Antriebswelle ist dank rutschendem Lager eingalaufen und war hinüber.

  • Die Werte variierien, da 207NM angegeben waren für A/Gelenke aussen mit Kreuzbohrung für den Splint und 262NM mit 1-fach Bohrung.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Ich hab auf der einen Seite scheinbar ein A/Gelenk (Kreuzbohrung)!
    Kann ich es da bei 207Nm... belassen?
    Die andere Seite habe ich schon erneuert.

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  • Zitat von Mini85

    Ich hab auf der einen Seite scheinbar ein A/Gelenk (Kreuzbohrung)!
    Kann ich es da bei 207Nm... belassen?
    Die andere Seite habe ich schon erneuert.


    Ich halte auch diese Werkangabe für zu gering. Bei 207Nm hat die so wichtige Vorspannung der Spannscheibe FAM9270A gerade erst begonnen.

  • Das ist eine Frage, die niemand guten Gewissens beantworten kann !


    --Das Werk empfahl zu Zeiten der Kreuzbohrung 207NM. Das wird seinen Grund gehabt haben.
    Weder Cooper S, noch Inno B39 oder 1275Gt waren dafür bekannt, daß die Radlager nach kurzer Zeit auseinanderfallen.


    Von dieser Logik 207NM, denn


    --Eine Kreuzbohrung schwächt den äußeren Stumpf erheblich. Hohe Lasten darauf könnten einen Abbruch zur Folge haben. (MINI-Rennleute wissen, daß dort ein Schwachpunkt liegt, und daß bei entstehenden Radlagerschäden oft der äußere Stumpf samt Mutter dort abbricht)


    Ich traute mich nicht, guten Gewissens zu empfehlen:"Man immer druff".
    Denn wenn dort etwas bricht ist man für kurze Zeit Passagier. Und je nach Geschwindigkeit länger oder kürzer, aber lenken kann man nicht mehr !


    --Es ist durchaus möglich, daß auch 260NM unter allen Umständen, Belastungen und Alterungen vertragen würden. Probieren würde ich das nicht wollen, denn es hatte einen Grund, daß man von der praktikableren Kreuzbohrung zu einer 1-Lochbohrung zurückging.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • @ Andreas Hohls
    Danke für die Einschätzung! Dann werde ich nur die eine Kronenmutter mit 250 Nm anziehen und bei gelegenheit die andere Welle austauschen.
    MfG

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  • Hm, da hab ich jetzt etwas nicht ganz verstanden und da würde ich gerne mal nachfragen.


    Zitat von Andreas Hohls

    Das Werk empfahl zu Zeiten der Kreuzbohrung 207NM. Das wird seinen Grund gehabt haben.


    Welchen Grund? Ist das jetzt "Glauben" oder "Wissen"?


    Zitat von Andreas Hohls

    Eine Kreuzbohrung schwächt den äußeren Stumpf erheblich. Hohe Lasten darauf könnten einen Abbruch zur Folge haben.


    Welche Last (ausser der Windlast des Fahrtwindes) kann denn "jenseits" der Kronenmutter noch in den Stumpf eingebracht werden? Alle Lagerseitigen Kräfte müssen zwangsläufig von der Kronenmutter aufgenommen werden, und dies wird sie zwangsläufig im Gewindebereich VOR den Splintlöchern tun.


    Ich bitte meine mögliche Naivität des Theoretikers zu entschuldigen, aber ausser die Kronenmutter am verdrehen zu hindern, sehe ich keinerlei weitere Funktion einer Einfachen oder Kreuzbohrung. An der Kräfteverteilung im CV Joint ändert sich da überhaupt nichts.


    Zitat von Andreas Hohls

    Probieren würde ich das nicht wollen, denn es hatte einen Grund, daß man von der praktikableren Kreuzbohrung zu einer 1-Lochbohrung zurückging.


    Ohne eine plausible Begründung kann ich dem nicht folgen. Die Engländer haben beim Bau des Minis über Jahre mehr als einmal unlogisch gehandelt. Daraus würde ich eher ableiten, das der Grund "warum" irgendwann mal verloren ging, weil irrelevant.


    VG
    Ralf

  • Hallo.
    Bei einem früheren Beitrag hatte jemand, ich glaube es war Michael Hagedorn über das Thema Anzugsmoment geschrieben: 250 NM plus nächstes Loch, daß können dann ruhig 350 NM sein. Vor einiger Zeit hatte ich an meinem SPI auch die Radlager offen, beim Zusammenbau war ich dann auf beiden Seiten bei 250 NM genau auf dem Loch:confused: . Nach meinem Gefühl war das für diese Verhältnisse ( Durchmesser und Steigung ) aber noch nicht richtig fest. Also noch mal meine Frau geholt ( für das Bremspedal ) und ohne Drehmomentschlüssel ( aber mit Verlängerung ) auf das nächste Loch gezogen:mad: . Radlager sitzen bombig. So zimperlich braucht man hier wirklich nicht sein.
    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Zeit heute etwas sehr begrenzt. Antwort erfolgt morgen. Ist nicht vergessen/ignoriert.
    Andreas Hohls

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  • Die zugesagte Stellungnahme:


    Zunächst vorweg gesagt, daß es nicht wissen ist (war auch nicht so ausgewiesen), daß es nicht glauben ist (da 'glauben' 'Glaube' beinhaltet. Ein teils schlechter Ratgeber).
    Es handelt sich um abgeleitete Annahmen.


    Zur Sache
    Es ging um die Frage, ob 'immer feste druff' der richtige Weg wäre, angesichts 2er Empfehlungen vom Werk, nämlich 207Nm für Kreuzbohrung und 262NM für 1-Loch Bohrung.
    Und die Aussage war, daß es ratsamer sei, bei einer Kreuzbohrung der Werksempfehlung zu folgen.


    Das Problem ist nämlich vorrangig, daß man als Anwender nichts prüfen kann.
    Man ist auf abgeleitete Annahme angewiesen.


    Es k ö n n t e sein, daß zwischen Kreuzbohrung und 1-Lochbohrung ein verbessertes Material eingeführt wurde, wo man einfach sagte:"Das verträgt mehr, und dem Lager tut's auch besser."
    Die Kreuzbohrung wurde u.U. weggelassen, da 1 Arbeitsgang mehr (teurer), und das verbesserte Material verträgt das zusätzliche Anziehen bis zum Fluchten. K a n n sein, muß aber nicht, und keiner weiß es.


    Die nächste Überlegung ist, daß beim Anziehen der Mutter der Zug auf der inneren Gewindeflanke nach außen ansetzt. Hinzukommt noch, daß bei Lastwechseln, Kurvenfahrt oder Wedeln, ein zusätzlicher Druck nach außen über den Flansch an die Mutter weitergegeben wird.
    Die Splintbohrung/en liegen aber innerhalb des Gewindebereiches des Gelenkes, welches von der Mutter noch belastet wird.


    Und da es diese 'unter Umständen' und 'eventuell' gibt, da es keiner wissen kann, der nicht mit der Entwicklung zu tun hatte, aus diesem Grunde ist bei sicherheitsrelevanten Teilen Vorsicht angesagt.
    Und eine Kreuzbohrung ist eine Schwächung, ohne Frage.
    Da aber besagte 10" Scheibenbrems-MINIs, die diese Kreuzbohrung mit 207NM dann hatten, da die nicht als exessive Radlagerfresser bekannt sind/waren, deshalb ist es ratsamer eine Vernunft und Vorsicht an den Tag zu legen, an Stelle der leichtfertigen Erhöhung. Und Drehmomente sind 'ab Werk' nicht ohne Grund vorgegeben.


    Viel wichtiger wäre es und viel ertrag- und erfolgreicher, wenn sich die Monteure (auch Hobbymonteure) der Stärke des inneren Anpreßringes widmen würden. Ist der richtig angepaßt, läuft das Lager ohne Spiel aber deutlich, deutlich leichter. Ja, stimmt, das macht viel Arbeit, einfach kräftiger Anziehen nicht.


    Das richtige Anzugsmoment aber durch 'Trial und Error' oder 'Learning by Doing' auszuprobieren und evtl. (!) herauszufinden, das scheint mir doch sehr gewagt bei einem 700 Kilogramm Gefährt, welches dann vielleicht gerade mit 110km/h oder gar mehr unterwegs ist. (Im Zweifelsfall dann mit 3 Rädern ?)


    So war der Beitrag zu verstehen.


    Andreas Hohls

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  • Danke für die ausführliche Antwort!!


    Mir ging es primär um die Aussage der abgerissenen CV-Joints.
    Das an der Selle der Bohrungen eine Schwächung des Materials vorliegt ist unstrittig. Ich bin aber dennoch der Meinung, das dies irrelevant ist, da nahezu Kräftefrei. Zu allen anderen Fragen wie z.B. verwendete Materialien kann ich nichts sagen, da kein spezifisches Wissen vorliegt.



    VG
    Ralf Grafe

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