2 1/2 Jahre, 1000 Std. ...Blue Star

  • Hallo Minigemeinde...


    Ich war heute auf der Zulassung u. hab meine Kennz., Stempel und was der Mensch sonst noch so braucht abgeholt :)
    Doch laßt mich die Geschichte von vorn erzählen...let`s go back into time...


    1998 hab ich die Arbeitsstätte gewechselt und die Freundin eines neuen Koll. kennengelernt. Sie war damals stolze Besitzerin eines "Blue Star" und ich durfte das erste mal in meinem Leben mit nem Mini fahren. Nach diesem Trip um den Häuserblock machte ich eine Bemerkung die knapp 10 Jahre später ungeahnte Folgen hatte..."Ines, solltest Du den jemals hergeben, sag Bescheid"


    Machen wir einen Sprung ins Jahr 2006


    Ines`und mittlerweile auch mein Freund ist am Tel. und meint " Spider der Mini ist kaputt, angebl. Motorschaden, die Werkstatt die den Kleinen über Jahre am Leben gehalten hat meint es lohne sich nicht mehr und Du hast doch mal gesagt...


    ...wenn nicht dann verkaufen wir die Ausstattung sowie ein paar andere Teile bei ebay und der Rest geht zum Schrott :(


    Dazu sollte noch angemerkt werden dass ich in meiner Freizeit für die hoffnungslosen Fälle zuständig bin. Zündapp 1957, 1953, beide eigentl. nur noch in Fragmenten vorhanden, BMW CS mit ner M6 Maschine ausgestattet..., BMW Isetta eines Freundes nach 30 Jahren Stillstand zurück auf die Straße...und noch ein paar andere Projekte.
    Ermöglicht wird das ganze durch eine Schraubergemeinschaft bei FFB nahe München in der sich die ganzen Wahns...getroffen haben, sich gegenseitig unterstützen und mit Rat, Tat, Werkzeug sowie Teilen immer wieder helfen :D


    Einer von Ihnen ist der Peter, ausgestattet mit "Schraubergott" T-shirt und sein erstes Auto war ein Mini im Jahre 1975.


    ...seine Antwort auf meine Frage "Du ich könnte da einen Mini kriegen mit Motorschaden u. anderen kleinen Mängeln, hab aber von dem Auto keine Ahnung und Du hast doch den Mini Innocenti Bj. 74 und nen 10 Zöller aus den 80ern...:eek:
    "Laß uns hinfahren, den Kleinen einpacken und dann schau ma mal. Für den is immer Platz in der Werke und ich glaub ich hab da noch nen 1275 Motor von nem Schlachter seit xxx Jahren im Regal stehn" ;)
    Zwischenzeitl. wurde man sich über den Kaufpreis einig und die Werkstatt gab jede Menge Tipps was denn alles defekt wäre, was sie schon alles untersucht hätten und was im Laufe der letzten Jahre alles gemacht wurde...doch dazu später mehr...:madgo:


    Und so kam es dass ich im Herbst 2006 stolzer Besitzer eines 96 er Blue Star mit 25000 km auf der Uhr und 3 Vorbesitzerinnen wurde :D


    Erste Amtshandlung war dann den Kleinen aufzuladen und ihn nach Hause zu holen. Dort angekommen wollten wir natürl. wissen was denn dran ist am Motorschaden und drehten am Zündschlüssel...er lief auf die erste Umdrehung machte aber furchtbare Geräusche.
    Kühlwasser...Fehlanzeige, Öl...keines vorhanden, Zündkerzen...abgebrannt bis zum Ende, Ventildeckel...weißer Schlamm überall...hatten die in der Werkstatt nicht gesagt dass der Motor nicht mehr anspringt, die Zündkerzen rausgeschraubt wurden und ein Blick in die Zylinder ergeben hat dass die Maschine kaputte Kolben hat...und dass sie ihn immer gut und natürl. für teures Geld gewartet hatten...wer so ne Werkstatt hat...!!!


    Danach hab ich ihn gewaschen, er stand seit der letzten Fahrt gut 3 Mon. in der Nähe einer Baustelle, und dann haben wir den Grill angeschürt :)


    ...und morgen erzähl ich Euch den zweiten Teil der letzten 2 1/2 Jahre....

  • ...wie versprochen heut das II. Kapitel meines Kleinen...der Motor


    Nachdem wir festgestellt hatten dass die Maschine zieml. am Ende war gabs nur eine Möglichkeit eine genaue Diagnose zu treffen...runter mit dem Kopf und reinschauen. Haube auf, den traurigen Rest des Kühlwassers, oder das was es mal war, ablassen, Deckel runter, Schrauben auf, Ansaugspinne demontieren und Kopf abnehmen.
    Siehe da, kein Kolben hatte ein Loch oä., Laufbahnen ohne Riefen, einzig die Kopfdichtung war hinüber. Das erklärt den Schlamm im Ventildeckel und das nichtvorhandensein jeglichen Kühlwassers. Nur warum war kein Öl mehr im Motor...:rolleyes:
    Der Kopf sah eigentl. ganz gut aus bis auf starke Ablagerungen an den Ventilen und steinharte Schaftdichtungen.
    Daraufhin wurde entschieden nach dem Spendermotor zu suchen und den Kopf meines Motors aufzuarbeiten und diese beiden zu einer Einheit zu verbinden.
    Mit dem Kran wurde das Spenderherz aus dem Regal gehoben und an den Haken gehängt
    1275er Vergaser Cooper, Laufleistung bei Ausbau ca. 40000 km und schön eingemottet für seine neue Aufgabe. Dass die Anbauteile fehlten störte nicht weiter da ich ja alles von mir verwenden wollte. Einzig das Getriebe war angebaut...ein Glück, nicht nur wegen der anderen Übersetzung, wie sich kurze Zeit später herausstellen sollte :D
    Da ja zum Motorwechsel bekanntlich der "alte" raus muss wurde entschieden den kaputten samt Vorderrahmen von der Karosserie zu trennen.
    Mini auf die Bühne, runter mit den Rädern, alles trennen was sich da noch so an die Karosse bindet, einen fahrbaren Untersatz für den Motor vorbereitet und den Mini laaangsam nach oben fahren...nach kurzer Zeit lag das Teil vor uns.
    Alles gut gegangen, nix vergessen, nix abgerissen, nix kaputt gemacht und die Karosse auch nicht beschädigt.
    Der optische Zustand war gelinde gesagt...furchtbar. Alles voller Öl, eingebrannt und frisch, Farbe...er müsste irgendwann mal rot gewesen sein, die Schrauben rostig...ein echter Genuss :headshk:
    Um die Hebebühne nicht zu blockieren haben wir aus vierkant ein Gestell geschweißt das an den Origanalbefestigungen angeschraubt wurde und mit zwei großen Lastenrädern versehen war. So konnten wir den Mini problemlos von der Bühne nehmen und durch die Werkstatt rollern ;)
    Als nächstes stand eine Reinigung des Motors auf dem Programm und unter all dem Dreck kam der Grund für den Ölverlust zum Vorschein...das Getriebegehäuse hatte einen satten Riß durch den sich der Schmierstoff verflüchtigt hatte.
    Auf Nachfrage bei der Vorbesitzerin stellt sich heraus dass der Kleine in letzter Zeit einen starken Konsum der lebensnotwendigen Flüssigkeit aufwies, die Werkstatt das aber als normalen Verschleiß bezeichnet hatte...wir erinnern uns...etwas über 20000 km Laufleistung original und nachweisbar...ah ja die Werkstatt meines Vertrauens :madgo:
    Da der Block aber ohnehin nicht weiter verwendet werden sollte hab ich Ihn vom Rahmen getrennt und auf einem Rollbrett in die Ecke gestellt.
    Danach hab ich den Austauschmotor mit der Zopfbürste metallisch blank gemacht, die Frostschutzdeckel poliert und anschl. gabs einen neuen Anstrich in Rot und anschl. noch Klarlack. Beides mit hitzebeständigem Lack.
    Alle Bleche, Halter und sonstigen Kleinigkeiten wurden gestrahlt und in schwarz glanz lackiert.
    Die Teile wie Kupplungsglocke Anlasser, Lima hab ich mit der Bürste gesäubert und teilweise poliert.
    Getriebegehäuse, Ölwanne, Kupplungsgehäuse wurden anschl. ebenfalls mit Klarlack überzogen.
    Zwischenzeitlich hatte ein Freund den Kopf komplett überholt, sprich zerlegt mit heißem Öl gespült, plan geschliffen, Ventile gereinigt neue Dichtungen verbaut, Ventile eingeschliffen und alles wieder zusammengesetzt.
    Mir blieb die schöne Aufgabe alles in "Rot" zu tauchen :)
    Der Rahmen wurde ebenfalls einer gründl. Überholung unterzogen, Bremsleitungen gereinigt, kleine Roststellen entfernt und schwarz lackiert.
    Jetzt konnte ich den Motor wieder auf den Rahmen setzen.


    Zu diesem Zeitpunkt dachte ich spätestens an Weihnachten 2006 läuft der Kleine wieder...doch erstens kommt es anders und zweitens als man denk...


    doch dazu morgen mehr in Teil III...




  • ich auch! :D und freu mich auf neue Bilder!

    Grüße,
    Max

  • Good job !


    Bin auch auf die Fortsetzung gespannt !


    Alex

    [SIGPIC][/SIGPIC]


    Lassen sie mich Arzt, ich bin durch.

  • Wirklich schön! Sehr präzise Arbeit und Bericht!


    Gespannt auf Teil 3.


    Gruess Stefan

    Das nächste Projekt steht an....

  • ...zuerst danke für die Antworten :D


    Noch ein zwei Sätze zum Antrieb...nachdem ich mir einen Abzieher gekauft hatte wurde eine neue Kupplung montiert und das Spiel eingestellt.
    Das Ventilspiel wurde natürl. auch eingestellt.
    Jede Schraube, Scheibe, Sicherungsring und Mutter hab ich per Hand vom Dreck und Rost mit der Kupferbürste befreit, anschließend gefettet und dann wieder eingebaut...wirklich jedes Teil...fragt mich nicht wie viele Bürsten im Lauf der Zeit draufgegangen sind, aber in der Vergangenheit hat sich diese Vorgehensweise mehrfach bewährt. Besonders bei wirkl. alten Schätzchen die absolut original bleiben sollten. Bei Motorrädern sind die Schrauben mit den Namen geprägt und die Schlüsselweiten waren früher auch anders.
    Ausserdem gefällt mir der Gedanke so viele Originalteile wie nur irgend mögl. zu verbauen und zu wissen die waren schon ab Werk im Auto oder Motorrad
    Dass alles mittels Drehmoment aus dem Werkstattbuch angezogen wurde denke ich versteht sich von selbst


    So nun aber genug der Philosophie...jetzt gehts richtig los :eek:


    Nachdem also Motor und vorderer Hilfsrahmen in neuem Glanz erstrahlten kam ein Schrauberkollege in der Werke zum Cafe vorbei und meinte mehr beiläufig "Du hast doch nicht wirkl. vor dieses Teil in die Karosse zu setzen und die Rostlöcher zuzuschweißen oder gar zu spachteln...wäre ja Pfusch am Bau...!!!! "


    Er ging und ich saß da und musste Ihm recht geben...ganz einfach :scream:...und die Folgen waren mir fast, aber nur fast klar.


    Bestandsaufnahme Karosse...fürs erste...
    beide Kotflügel im Bereich der Radläufe durch, Dreiecksbleche stark angegriffen...nein auch durch, Frontmaske mehrere Durchrostungen und zentimeterdicker Spachtel, Blinker einfach mit neuen Schrauben ins Blech gespaxt, Türaussenhaut links unten weitgehend durch und schön drübergespachtelt, Scheibenrahmen nach Ausbau der Scheibe teilweise nicht mehr vorhanden...sah doch gar nicht so schlimm aus :p, Kofferaumboden hinten durch und woher stammen diese merkwürdigen Falten im Boden...kann doch gar nicht original sein...ahhh stammt wahrscheinl. von dem kleinen Auffahrer der auch den Heckdeckel in Mitleidenschaft gezogen hat, deswegen schließt der so gut, ich verstehe. Und dann war da noch so eine kleine Erhebung an der hinteren linken Seite zwischen Scheibe und Deckel...sollte etwa das Heck gestaucht...nö nö nö...


    Es kam wie es kommen musste...ich hab den freundl. Teilehändler besucht und meinen Alltagskombi voll mit Blechen geladen.
    Blech ist ja eigentl. ganz günstig, so im Vergleich, aber die Menge machts...


    Jetzt galt es den Vorbau sauber abzutrennen. Ja wie viele Schweißpunkte haben die denn noch gesetzt...und warum muss ich jeden einzelnen aufbohren...weils Spaß macht :)


    Außerdem hatte ich den Entschluss gefasst die alte Front später aufzuarbeiten und zu Hause an die Wand zu hängen, also schön vorsichtig arbeiten.


    Ich könnte jetzt schreiben dann hab ich alle Bleche wieder drangeschweißt und gut wars, aber Ihr wisst ja wie es mit der Paßgenauigkeit der Teile ausieht, obwohl nur originale verwendet wurden. Allein für die Spalte des rechten Kotflügels mit dem Scheibenrahmeneck hab ich nen halben Tag verbracht bis er so passte wies sein soll. Den Scheibenrahmen hab ich in Teilen rausgeschnitten und selbstgefertigte Bleche wieder eingeschweißt.


    Alles in allem...so eins zwei Tage anpassen, punkten, nachrichten, wieder anpassen, Spaltmaße checken, schweißen, verschleifen, nachzinnen...das übliche Programm halt.
    Zwischendrin immer mal wieder den Grill anschüren, sich vors Auto setzen, aufmunternde Worte einheimsen...und ach ja beinahe hätte ichs vergessen...in die Arbeit gehn :madgo:


    Für die Kotflügel hab ich mir die Papierschablonen besorgt dann ausgeschnitten und den neuen Falz wieder drangeschweißt...13 Zöller.
    Irgendwann zwischendrin hab ich die Stoßdämpferaufnahmen abgeschraubt und drunter war wie nicht anders zu erwarten...nix
    Also wieder Blech, besser gesagt Stahlplatte anfertigen und einschweißen.


    Irgendwann stand er aber dann doch mit neuem Vorbau, Türe, Scheibenrahmen usw. da und das ganze mit dem selbstgebauten Hilfsrahmen auf Rollen...einfach nur G...!!!


    Front fertig


    ...und dem geneigten Leser sei versprochen...Freitags folgt Teil IV

  • ...wie versprochen ;)


    Heute gibts noch ein paar Bilder zu Teil III


    Bin grad erst von der Arbeit nach Hause gekommen drum beschränk ich mich heute auf einige Impressionen aus der Werkstatt einer Fahrt mit meinem Käfer und ein paar schönen Kopfbedeckungen :D


    Mehr Worte und den weiteren Fortgang der Restauration folgen morgen


    Schönes WE allen und endl. mal Sonne...:cool:

  • [FONT='Comic Sans MS']...jetzt sagt er immer "Fehler beim hochladen" ???


    Ich versuchs morgen noch mal...geh jetzt ins Betti

  • ...na also, geht doch :D


    u. morgen erzähl ich Euch den nächsten Teil der Geschichte...

  • ...wo war ich stehen geblieben...???


    ach ja...Motor neu aufgebaut, auf vorderem Rahmen wieder montiert und probegelaufen...
    neue Frontmaske, neue Kotflügel, neue Dreiecksbleche, Scheibenrahmen instandgesetzt, neue Türhaut links aufgezogen.
    Soweit so gut


    Danach stand eine längere Pause an. Peter, Ihr errinert euch, der Mann der dieses Projekt mit seiner unkomplizierten Art erst ermöglicht hat, musste einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen und der Mini war eine Zeit lang wirklich nicht so wichtig !!!


    Nachein paar Monaten, in dene ich eine Honda Bj. 72 wiederbelebt habe, einfach auch um etwas zu tun stellte sich die Frage wie gehts weiter ???
    Habe mich dann dafür entschieden den Motor wieder einzubauen, einmal um den Platzbedarf etwas zu minimieren und ich wollte den Kleinen wieder auf seinen eigenen Füßen stehen sehn :)


    Doch dafür musste natürl. erst der Motorraum sowie die Maske und die Kotflügel von innen lackiert und geg. Rost versiegelt werden.
    Ein Freund von mir ist Lackierermeister und hat sein Handwerk in Zuffenhausen erlernt...welch Glückes Geschick. Dass er zudem ein Pedant ist war in diesem Fall natürl. nur von Vorteil.
    Kurz gesagt ich konnte Norbert für das Mini Projekt gewinnen, war nicht wirkl. schwer :D, hatte er doch jedem Arbeitsschritt beigewohnt und die "tolle Qualität" der neuen Blechteile aus der Sicht des Lackierers schon gewürdigt. "so was trauen sich die zu verkaufen, als neues Originalteile ? Beulen, Dellen, derjenige der das lackieren darf wird sich freuen..."
    Das tat er dann auch :mad:


    Als erstes haben wir dann das richtige Thaiti Blue rausgesucht, Jahrgang 96 und festgelegt dass die Kotflügel mit überlackierbarem Unterbodenschutz an den Seiten und im oberen Bereich mit einem neuen Schutz aus der Forschung von ... in schwarz lackiert werden sollen. Der Motorraum, ohne die Dämmmatte an der Stirnwand normal blau und die Frontmaske im unteren Bereich innen, sowie aussen bis zur Stossstangenkante ebnfalls einen ganz feinen, überlackierbaren U-bodenschutz erhalten soll.


    Somit wanderte mein Kleiner in Norberts Werkstatt auf die Hebebühne und ich hab unter seiner Anleitung alles angefließt und für den Farbauftrag vorbereitet.
    Irgenwann war er dann mit meinen Vorarbeiten zufrieden, die Bühne wurde sauber abgedeckt, alle Gewinde mit "Ausschußschrauben" verschlossen und der Mini nach allen Regeln der Kunst eingepackt damit weder U-bodenschutz noch Farbe an eine Stelle gelangen konnte wo es nicht gewünscht war.
    Hätte nicht gedacht wie lang das dauert...


    Und dann schritt der Meister zur Tat :D


    U-bodenschutz in verschiedenen Ausführungen, Grundierung, Thaiti Blau, Klarlack in mehreren Schichten, dazwischen immer wieder schleifen zum Schluss alles wieder auspacken und dann bin ich mindestens wenn nicht länger unter meinem Mini gesessen und hab das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht gekriegt...:D


    Jetzt konnte der Motor samt Rahmen wieder an seinen Bestimmungsort kommen.
    Mit vereinten Kräften wurde der Arbeitswagen auf dem alles stand ebenfalls zu Norbert geschoben, unter den Mini platziert und in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus wieder eingepflanzt.
    Sprich der Kleine war auf der Bühne und fuhr von oben über den Motor.
    Ich hatte einen Ruhepuls von ca. 180 ob denn alles glatt gehen würde, passt noch oder wieder alles, bleiben wir irgendwo hängen, mach ich einen Kratzer in den neuen Lack und und und...naja Ihr kennt das ja.


    Es ging gut...vier Mann, jeder kuckt, drückt, hilft ein wenig nach, Stop wieder zurück, ja jetzt gehts, weiter runter, nein noch mal nach oben, alles klar...und nach ner Std. waren die Schrauben festgezogen und ich durfte zum Bäcker fahren und Erdbeerkuchen für alle holen...


    Danach gings wieder zurück in meine Werke und es folgt...genau Teil VI


  • ...nach längerer Pause hier der nächste Teil...
    nachdem der Motor wieder an seinem Platz war gings zurück in meine Werke und ich hab mich dem Unterboden gewidmet.
    Der gesamte Boden war mit schwarzer Farbe aus der Dose besprüht...sehr schön...und ich hab erst mal mit Verdünnung und Lappen alles sauber gemacht. Was zum Vorschein kam war nicht sooo schlecht. Blaue Farbe und nur ein paar kleine Roststellen. Einzig der Kofferraumboden war wie üblich zum Heck hin durchgerostet. Also mit der Miniflex die betroffenen Stellen rausgetrennt und neue Bleche stumpf eingeschweißt.
    Danach alles mit Rostschutzfarbe gestrichen. Den hinteren Hilfsrahmen hab ich nur gesäubert, Flugrost entfernt und dann in Glanzschwarz gestrichen.
    Der Unterboden sollte ebenfalls mit Unterbodenschutz lackiert werden und danach mit Wachs versiegelt.
    Dazu hab ich alles was da unten so ist abgeklebt, eingepackt und danach gings ans Spritzen. Der Schutz wurde in schwarz aufgetragen mit feiner Struktur und reicht bis zu den Einstiegen.
    Wachs war ganz zum Schluss geplant.
    Jetzt gings an das Heck des Kleinen.
    Er hatte vor einiger Zeit von hinten einen kleinen Schubser bekommen der sich bei näherem Betrachten aber doch etwas gravierender darstellte...
    die Heckklappe hatte eine Delle im Bereich des linken Scharnieres, genau bei der Verstrebung...und im Heckblech war links ein kleiner Knick unterhalb der Scheibe über der Heckklappe. Der weggerostete Kofferaumboden war in diesem Fall eher ein Vorteil da sich die Kräfte nicht weiter auf das Bodenblech übertragen konnten...
    Ich habe eine "Neue" gebrauchte Heckklappe in Österreich aufgetrieben. Bj. 96, 1000km gelaufen und nach einem kapitalen Frontschaden wurde das Fzg. zerlegt und einige Teile eingelagert. Die war mir lieber als ein Neuteil...die Presswerkzeuge werden nicht besser...;)
    Volky, ein befreundeter Karrosseriespenglermeister hat dann mit viel Liebe und Geduld den Knick enternt, das Heckblech instandgesetzt, dei neue Klappe eingepasst und mit Zinn und Feile alles in die richtige Form gebracht.
    Unglaublich wenn man das sieht wie der mit offener Flamme, Wachs und Gefühl das Zinn aufträgt...


    Damit waren eigentlich alle Blecharbeiten erledigt...eigentlich...wenn nicht der Gedanke "Was ist geiler als Mini fahren ? Stimmt...offen Mini fahrn !!!! " nicht mehr aus dem Kopf zu bringen war...:cool:


    Also hab ich erst mal alle Beiträge hier im Forum gelesen was, wie, Vor- und Nachteile, was wurde verbaut, ist es ein Stilbruch nen Blue Star damit auszurüsten und vor allem... mach ichs wirklich...denn damit war klar 2008 wirds nix mehr mit fahren.
    Entscheidung fiehl zugunsten des Daches aus, geträu dem Motto...darauf kommts jetzt auch nicht mehr an und ich liebe offen fahren...:D


    Und dann ging die Suche nach nem Aero Top 1 los...
    ...klingt einfach...ist es aber nicht...


    Die Suche und was dabei herauskam gibts in der nächsten Folge des ganz normalen Wahnsinns...Teil VII


    Grüße an alle infizierten...

  • Hi,


    schönes Auto, saubere Arbeit!


    Ich würde auf jeden Fall die Radhäuser vorne gut mit Mike Sander's Wachs einpinseln und dann noch Innenkotflügel verbauen. Die Frontmaske, der untere Teil des Scheibenrahmens und die Dreiecksbleche werden es dir danken!



    Gruß


    Jörg

    ...because they don't build cars like they used to...

  • ...Karrosserie fertig und jetzt begann die Suche nach einem Faltdach, nicht dass mir noch die Arbeit ausgeht :)
    Es sollte auf jeden Fall ein Webasto Aero Top 1 sein, da diese Version original bei diesen Bj, eingesetzt wurde. Außerdem gab es lt. Zubehörprospekt von Rover die Möglichkeit seinen Mini mit diesem Dach ausstatten zu lassen. Aufpreis damals knapp 2000 DM.
    Im Forum wurde damals leider keines angeboten und die Bucht rief Preise um die 400€ auf. Selbstabholung vorausgesetzt. Dass die angebotenen Dächer natürl. immer im "Großraum München" lagen versteht sich von selbst :headshk:. Frankfurt war noch das am günstigsten gelegene...
    ...dazu kam noch die Frage nach den Einbaumaßen und funktioniert das ersteigerte Dach auch wirkl. einwandfrei ? Ein Test in ausgebautem Zustand ist ja nicht ganz so einfach und so kam der Gedanke auf ein Schlachtfahrzeug zu kaufen, das Dach meinem zu implantieren und viel. auf diesem Wege noch ein paar E-teile zu erhalten. Zusätzl. ist es meist günstiger kompl. Fzg. zu kaufen als einzelne Teile da sie mit Hänger geholt werden müssen, Platz zum abstellen benötigt wird und was macht man mit dem Rest den man nicht benötigt...
    Nach längerer Suche nach Dach oder Auto...Anzeige bei Mobile: BO Bj. 92, Originalzustand, 7 Besitzer, starker Rost, Motor läuft, Dach i.O. VB 1000€
    Hört sich gut an :)
    Das ganze 350km von MUC...angerufen, kurz verhandelt und am Fr. den Hänger geholt und hingefahren...Mini entsprach fast der Beschreibung...Gänge ließen sich nicht einlegen, Kupplungspedal schon verbogen und Brief war auch keiner mehr da...
    und so kam es daß ich nach kurzer Verhandlung über den Preis mit nem BO im Gepäck nach Hause fuhr.
    Dort angekommen hab ich das Kupplungsgetänge mit WD 40 behandelt das Kupplungspedal wieder zurechtgebogen und nach 15 Min. bin ich die Straße rauf und runter gefahren...dass das Dach trotz 0 Grad offen war brauch ich nicht zu erwähnen oder...:D


    Zwischenzeitlich hatte ich bei Allbrit eine Montageanleitung / Einbauschablone gekauft und Volky durfte wieder ran ;)
    Zuerst wurde das Dach aus dem BO entfernt und alle Maße noch mal genommen. Die Einbauschablone haben wir mit der Dachöffnung verglichen, für gut befunden, und dann auf meinem fixiert.
    Die Umrisse werden mittels einer Reißnadel durch das Papier auf den Lack übertragen und dann hat man nach Entfernen des Papiers eine Art Schnittmuster auf dem Lack.
    Den Himmel haben wir im Fzg. belassen und dann kam Volky mit der Spezialkarrosserieschere für solche Arbeiten und hat den Ausschnitt vorgenommen.
    Die Löcher für die Befestigungsschrauben haben wir vorgebohrt und anschl. mit einer Lochfräse auf das gewünschte Maß vergrößert. Die Längsschlitze hinten hab ich mit einem kleinen Fräser ins Blech gefräst.
    Die letzten Feinheiten an den Rundungen wurden mit der Karrosseriesäge nachgearbeitet.
    Zu guter letzt wurde noch der Blechhalter für den Schalter des Daches aus dem BO entfernt und in meinen eingeschweißt.
    Das ganze hat incl. Kaffeepausen und mehrfachem Probeeinsetzen des Daches einen Tag gedauert.
    Abends konnte ich das erste mal das Faltdach im "Kleinen" auf- und zufahren :D
    Als Abschluss hab ich das Dach wieder in den BO eingebaut. Er musste aus Platzgründen wieder ins Freie und bei meinem kamen ja jetzt die Lackiervorbereitungen...


    Das und noch mehr...in Teil VIII

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