Inno-Motor: lohnt sich Neuaufbau?

  • Moin,


    in meinem 74er Inno werkelt derzeit ein 1300er Inno(?)-Motor. Leider hat er Ende der letzten Saison angefangen, kleine Mucken zu machen, obwohl er angeblich vom Vorbesitzer vor 15000 km neu aufgebaut wurde (ich hab eine Rechnung über 3000 DM, die u.a. Zylinder bohren und honen, Kurbelwelle Härte + Riss prüfen, Pleuel + Hauptlager schleifen und Zylinderkopf planen auflistet).
    Zuerst drückte er Öl am Verteiler raus, weil die Deppen beim Einbau die Dichtung vergessen hatten. Dann kommt jede Menge Öl am Messstab raus - Ursache???
    Schon von Anfang an hatte ich auch tierische Lastwechsel beim Gasgeben und -wegnehmen, und als dann die Kupplung den Geist aufgab (das Öl stand dort zentimeterhoch), fand sich auch die Ursache: fast 90° Spiel, die Zähne des Primärrades sind rund. Ausserdem ist die Kurbelwelle am Primärrad eingelaufen. Wahrscheinlich alles Folgeschäden falschen Zusammenbauens...
    Weiter habe ich das Problem, dass öfter mal der 4. Gang rausspringt.
    Die Kompression war bei der letzten Messung ok (über 10), was mir die Hoffnung gibt, dass wenigstens die Kolben und der Kopf noch in Ordnung sind.


    Meine Frage ist, ob sich da ein Neuaufbau lohnt (Kurbelwelle überholen, Getriebe überholen, Ursache für den Ölverlust finden und beheben, ...). Ich habe keine allzu grosse Ahnung von Mini-Motoren (hab früher eher an meinem Vespa-Motor geschraubt ;) ) und müsste daher evtl. auch einiges in der Werkstatt machen lassen (ok, Kurbelwelle sowieso).


    Ich weiss, dass eine Ferndiagnose immer schwierig ist, aber ich bin wirklich für jeden Tip dankbar! Der Kleine soll spätestens bis zur IMM wieder fahren...


    Gruss,


    Istvan

  • Wenn der Rest des MINIs = Karosseriesubstanz etc. in Ordnung ist, dann lohnt das auf jeden Fall.
    Der Motor scheint mangels Kenntnissen kaputtgeschraubt worden zu sein.
    Das Ölpantschen aus dem Peilstab kann Überdruck im Kurbelgehäuse sein,welches auf eine nicht ausreichende Entlüftung oder zu hohes Druckangebot zurückzuführen ist.
    Lastwechsel kommen von schlechten Motorauflagern/Drehmomenstützen(Knochen) und/oder mangelndem Däpmpferöl in den Vergasern.


    Die Kurbelwelle gibt es neu zu bezahlbarem Geld, das Primärrad auch.
    Das Getriebe muß vermutlich zur Fehlerbehebung zerlegt werden (auch um die Späne herauszubekommen).
    Da kann ein AT-Getirebe lohnender sein.


    Keinesfalls wird es billig zu korrigieren sein, aber ein INNO B39 ist ja auch schon ein fast 30 Jahre altes Sammlerauto.
    Hatte wohl aber auch seinen Grund, daß der Vorbesitzer den verkauft hat. Das wäre nicht unüblich oder überraschend.
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Hallo Andreas,


    Danke für die schnelle Antwort! Mit wieviel Euro muss ich denn ungefähr rechnen, wenn ich Kurbelwelle, Primärrad und das Getriebe (evtl. mit kleinerer Endübersetzung...) ersetze?


    Karosserie / Unterboden wurden neu gemacht und sind daher in einem guten Zustand. Beim Fahrwerk muss ich aber nochmal beigehen, da wurde beim Zusammenbau wohl auch geschludert...


    Gruss,


    Istvan

  • ca.1000- 1500€
    Tipp:
    Primärrad gebraucht kaufen z.B. bei Pro Street
    Getriebe checken und dann entscheiden, ob AT sein muß.
    Es sollten aber schon sehr gute Schrauberfähigkeiten vorhanden sein, ansonsten Finger weg davon. Das Getriebe ist das sensibelste Teil am Mini.
    Gruß
    Martin

    Minifizierter seit 1990

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