An die Abdichtprofis

  • Hallo zusammen,


    der neu abgedichtete Motor hatte bei ersten Probelauf gleich Öl verloren....


    Nun habe ich gestern den Deckel vom Kettenantrieb plus Grundplatte wieder ausgebaut....


    War vermutlich nur der Deckel,aber mache nun lieber komplett alles neu...


    Damit es diesmal wirklich dicht ist, habe ich eine Frage zur Abdichtmasse....


    Beim Einbau damals hatte ich beidseitig Dichtmasse aufgetragen (war glaub Hylomar)


    Beide Seiten der Dichtung dünn eingestrichen...
    Hat anscheinend nicht ausgereicht....


    Werde natürlich Grundplatte und Deckel genau unter die Lupe nehmen auf Verzug


    Wie verwende ich Dichtmasse genau :rolleyes:


    Habe was gelesen von RTV Silikondichtmasse...


    Die gibt es wohl in verschiedenen Farben, je nach Anwendungszweck....


    Gehört die Dirko Dichtmasse zu diesen RTV ?


    Bzw welche Dichtmasse wäre ideal für Deckel und Co ?


    Besser beidseitig ne dünne Wurst auftragen ? oder verstreichen ?


    Dichtmasse antrocknen lassen ?


    Wenn ja, wie lange ?


    Tausend Dank im voraus :thumpsup:


    Gruß Ralle

  • Habe immer Silikondichtmasse genommen. (die Schwarze, Rote ist auch zum Draußen Dranschmieren geeignet)
    Keine Probleme damit gehabt.
    Immer mit dem Finger verstrichen (recht dünn).
    Einen Tag Trochnen gelassen.
    Schrauben hast du ja sicher nicht zu fest angezogen.
    Gruß Peter

    ..der immer schwarze Hände hat:D

  • Viele Möglichkeiten an der Stelle: zu lange Schrauben, Grundplatte wird vom Motor gedrückt -> wird nicht dicht. Gewinde Grundplatte ausgezogen -> wird nicht dicht. Deckel verzogen -> wird nicht dicht. Grundplatte verzogen -> wird nicht dicht. Deckel nicht zentriert -> wird nicht dicht (Simmerring). Halbmonddichtung sitzt nicht richtig -> wird nicht dicht. Oder eine beliebige Kombination beliebig vieler Fehlerquellen :D


    Bevor Du den Deckel anziehst, Kurbelwelle ein paar mal durchdrehen, damit sich der Deckel bzw. Simmerring zentriert.


    Dichtmasse nehm Ich die von Reinz (Reinzosil) und zwar an der Stelle satt statt sparsam (beidseitig). Und dann halt den Deckel gleichmäßig und nicht zu fest anziehen. Also nicht den Deckel verziehen. Da ist kein Druck dahinter, das darf nur nicht durchlaufen :)


    Auch nicht Dichtmasse zwischen Halbmonddichtung & Grundplatte vergessen. Das hebt ohne nicht lange. Frag nich woher Ich das weis... ;)


    Gruß,
    Jan

  • Danke für die Antworten !!!


    Also Halbmonddichtung war ok, dank biz.


    Der hatte mir geholfen, den Motor zu zerlegen.


    Nur Deckel, Grundplatte hatte ich dann alleine gemacht....


    die beiden aber nicht auf Verzug geprüft :rolleyes:


    auch den Deckel nicht zentriert :rolleyes:
    (so wie es ausgesehen hat, kam das Öl aus der Dichtung raus, Simmerring war ok )


    Schrauben waren richtig, da habe ich alle extra vorher nummeriert....


    Werde jetzt erstmal die alte Dichtung plus Dichtmasse runterschaben


    Hält wie Sau, wohl durch die verwendete Dichtmasse.


    In einem anderen Beitrag hier im Forum wurde mal geschrieben, beidseitig ne dünne "Wurst" auftragen und kurz antrocknen lassen ....


    Auch mal gelesen das zuviel auch nicht gut ist....aber ich denke, das kommt drauf an, an welcher Stelle abgedichtet wird...


    Piet007: einen ganzen Tag trocknen lassen ? ist da die Masse noch weich genug ?


    Also wenn ich es richtig verstanden haben, ist im Normalfall die Kette Ölfrei...?


    Die Grundplatte dichtet es komplett ab....Wofür ist eigentlich dieses Ölschleuderblech ? Wen Grundplatte dicht ist, muss ja trotzdem irgendwoher das Öl kommen....


    Sorry, wegen blöder Frage, aber wenn ich genau verstehe, wie es funzt, fühle ich mich wohler :)


    Danke im voraus


    Gruß Ralle

  • Bei der Dichtmasse hältst Du dich am besten an das, was der Fabrikant dazu sagt :) Gutes gelingen - kann 'ne ätzende Stelle sein...

  • Also wenn ich es richtig verstanden haben, ist im Normalfall die Kette Ölfrei...?


    Die Grundplatte dichtet es komplett ab....Wofür ist eigentlich dieses Ölschleuderblech ? Wen Grundplatte dicht ist, muss ja trotzdem irgendwoher das Öl kommen....


    Das vorderste Nockenwellen- und auch Kurbelwellenlager sind, wie auch die anderen Lager, Druck-Ölgeschmiert. Diese Lagerstellen sind in den Steuerkettendeckel hinein natürlich nicht abgedichtet und ein Teil des Öls aus diesen beiden Lagern läuft dann in den Steuerkettendeckel auf die Rückseite der Kettenräder. Diese schleudern dann wiederum das Öl durch Fliehkraft nach außen. Dabei kommt dieses Öl dann natürlich an der Kette vorbei.
    Sie wird also durch Schleuder-Öl geschmiert.


    Um den Simmerring der Riemenscheibe zu entlasten, und gleichzeitig die Kette besser zu schmieren hat man das kleine Schleuderblech eingesetzt. Das Öl, das dort an das Schleuderblech gelangt wird genauso wie von den Kettenrädern, ganz nah an der kette nach außen geschleudert. Ein Teil dieses Schleuderöls gelangt dann zusätzlich an die Kette.
    Aus Platzgründen hat man das aber bei der Duplex-Kette nicht mehr eingesetzt.


    An der tiefsten Stelle der Kurbelwellenöffung in der Frontplatte ist wiederum eine Aussparung, durch die das überschüssige Öl zurück ins Getriebe fließen kann.
    Da das aber nicht gleichzeitig der tiefste Punkt des Deckels ist, bleibt immer eine kleine Pfütze unten stehen.


    Alles klar ;)


    Noch ein Tip zur Deckeldichtung:


    Wenn die Schrauben irgendwann einmal zu fest angezogen wurden, bilden sich kleine Erhöhungen in der Dichtfläche.
    Beim nächsten Anziehen wird dann nur im Bereich der Schrauben der gewünschte Anpressdruck erreicht während zwischen den Schrauben zu wenig Druck erreicht wird = wird nicht mehr dicht.


    Kontrollier die gereinigte Dichtfläche des Deckels mit einer geraden Metallkante (Anschlagwinkel, Haarlineal oder ähnlich geeignetes).
    Wenn du Erhöhungen im Bereich der Schraubenlöcher feststellst, diese wieder vorsichtig flach klopfen.
    Die Schrauben grundsätzlich mit Drehmoment anziehen.
    Hier heißt es: Wenn fest, dann OK. Wenn mehr wie fest, dann bald undicht ;)


    Ich setzte die Dichtung mit Dichtmasse wie folgt ein:
    - Deckeldichtfläche entfetten
    - Dünne Raupe Hylomar auf die Dichtfläche
    - Dichtung auflegen und ausrichten
    - Deckel mit der Dichtfläche auf eine ebene Holzplatte (Arbeitsplatte) legen und mit Gewicht beschweren.
    - Nach 1 Stunde Trockenzeit wieder eine dünne Raupe Hylomar auf die Dichtung geben und auf die entfettete Frontplatte setzen
    - Schrauben nur ansetzen
    - Riemenscheibe mit leicht gefettetem Schaft einsetzen und festschrauben
    - Kurbelwelle ein paar Umdrehungen durchdrehen (Riemenscheibe richtet Deckel aus)
    - Schrauben "über Kreuz" mit Drehmoment anziehen.


    Gruß, Diddi

  • Danke Jungs für die vielen Antworten


    @ HOT : Perfekt, super Erklärung und Anleitung :thumpsup:


    Danke !!
    Gruß Ralle

  • Halbmonddichtung sitzt nicht richtig -> wird nicht dicht.



    Will ja nun endlich Motorplatte und den Rest einbauen....


    Die Halbmonddichtung wurde ja erneuert. Dank BIZ Hilfe....


    Mir ist nun aufgefallen, das die Halbmonddichtung minimal hervorsteht ....


    Jetzt bin ich mir unsicher, ob das "schädlich" sein kann, wegen Dichtigkeit...:rolleyes:


    oder ist das Normal, weil die Dichtung eh etwas breiter ist ...und sobald die Motorplatte befestigt wird, dann zusammengedrückt wird....



    Habe es jetzt nicht gemessen, so ca 1/2mm steht die Halbmonddichtung hervor....


    Dachte eigentlich das es der Deckel war, der sifft....
    aber da es ja nicht gerade ein Arbeit ist, die man großer Freude macht, frage ich lieber mal nach...


    Die Dichtung hat ja eine Nut und kann theoretisch nicht verrutschen, beim Einbau ?



    Ich Dummerchen habe den Merkzettel verloren, in welcher Reihenfolge die Schrauben kommen vom Steuerdeckel..
    Unnötiges herumprobieren, wo die längeren genau hinkommen.... :scream:


    Danke im voraus


    Gruß Ralle

  • Also ich bin mir immer noch sehr sicher, daß die Halbmonddichtung gut sitzt, schließlich haben wir das beim Zusammenbau ja mehrfach kontrolliert. Wäre die erste, die nicht paßt, aber es gibt ja bekanntlich immer ein erstes Mal.


    Wichtig ist beim Steuerdeckel, bevor Du den festziehst, den Motor erst mal einige Umdrehungen zu drehen, damit der Simmerring zentriert wird. Ebenso würde ich den Simmerring neu einbauen, dann gleich mit der nötigen Sorgfalt montieren. Du erinnerst Dich, wie schnell der Kupplungssimmerring hinüber war?
    Dann den Deckel über kreuz langsam in mehreren Schritten auf das Drehmoment anziehen.

  • Hi Michael,


    danke für die Tipps....


    Das zentrieren hatte ich damals nicht gemacht :rolleyes:
    Den Simmerring habe ich gestern gewechselt


    der Neue ging relativ leicht rein.. nur mit drücken...mit Holzstück, letzten Millimeter reingeklopft...dachte das die als mühsamer zum reinmachen sind ?


    Im Handbuch steht "innen mit Fett füllen"


    Bisher noch nie Fett reingeschmiert....denke das kann nicht schaden, wenn ich Mehrzweckfett nehme ?


    Bei den Händlern werden als 2 Simmerringe angeboten....


    Original und Nachbau...


    Der Preisunterschied ist gewaltig 2 Euro oder über 30 Euro :eek:


    Warum so heftig ?


    Gruß Ralle


    PS:


    Du merkst bestimmt, das bei mir alles langsamer geht ....


    Wurde geplagt durch Winter, Unlustphase und wenn Motivationshoch, dann herschte akuter Zeitmangel ...:rolleyes:


    Jetzt habe ich 2 Wochen vor mir, wo alles passt: Lust, warmes Wetter und Zeit :thumpsup:

  • Hallo,


    Hylomar (Rolls Royce Paste) finde ich persönlich nur bedingt einsetzbar. Gerade für thermisch belastete Sachen (Ölwanne, Steuerdeckel etc.) würde ich zu Petec HT Silikon tendieren (schwarz, bis 250°C Hitzebeständig) oder etwas vergleichbares.


    Beim Ventildeckel (A-Series, z.B 1098ccm) würde ich so wie Hot beschrieben hat verfahren (um ihn wieder "gerade" zu bekommen), allerdings nicht mit Hylomar etc. beschmieren. Wenn du den Deckel abnehmen willst, hast du dann etwas zu kämpfen und die Korkdichtung ist auch hinüber. Zudem kannst du alles mühsam wieder abkratzen und sauber machen.


    Ich habe die Korkdichtung einseitig mit UHU-Kleber beschmiert sowie den Ventildeckel. Den Kleber dabei leicht anziehen lassen und dann beide Seiten miteinander verbunden. Dabei darauf achten, dass die Korkdichtung korrekt auf den Ventildeckel sitz (Deckel besitzt einen kleinen "Zaun" bzw. Führung).


    Alles montiert, dabei die beiden Schrauben handfest + 1-2 Umdrehungen mit dem Schlüssel/Knarre. Falls mal die Ventile eingestellt werden müssen, lässt sich somit der Deckel leicht entfernen und die Dichtung bleibt erhalten!


    Die Angaben beruhen sich auf meine Erfahrung im Umgang mit den A-Series Motor 1098ccm und sind natürlich nicht maßgebend ;)


    LG

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