Neue Achsschenkelbolzen unten

  • Hallo zusammen,


    ich habe neue Achsschenkelbolzen montiert & eingestellt. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass für die Einstellung unten die Feder nicht montiert werden soll, sondern erst beim Zusammenbau. Nun, das habe ich missachtet und sie auch schon beim Einstellen dringehabt. Meine Frage nun: Warum darf die Feder beim Einstellen nicht drin sein? Wenn ich doch hinterher die Feder erst reinpacke, wird das Spiel doch nochmal verringert, oder?


    Kann dadurch jetzt irgendwas passieren? Muss ich nochmal alles auseinanderbauen?


    Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich die Bolzen durch probieren mit korrektem Drehmoment eingestellt habe. Also Shims aufgelegt, langsam angezogen und kontrolliert. Wenn vor 102NM schon fest, dann Shims dazugepackt, weiter angezogen, kontrolliert, wenn locker weiter auf 102NM... solange bis korrekt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tim_1275 ()

  • Nun die untere Feder drückt den Achsschenkelbolzen in die Führung der Hutmutter und läßt den Achsschenkel dadurch schwer beweglich erscheinen. Wenn die Feder draußen wäre würde er vielleicht noch wackeln. deshalb ohne Feder einstellen und dann mit Feder montieren, dann ist er sicher richtig eingestellt.
    Bei Dir könnte es sein, daß der Bolzen zu locker sitzt.

  • Ok, also würdest du sagen bei Zeiten mal kontrollieren reicht oder fliegt mir die Karre um die Ohren? Meines Wissens sind nur zu fest montierte Bolzen gefährlich, oder?

  • Na wenn das Spiel zu groß ist, dann klopft das immer in der Hutmutter und arbeitet sich mit der Zeit somit da raus. Beim Bremsen reißt dann irgendwann der Kugelbolzen aus der Hutmutter und das Rad klappt ein. Ist der Bolzen zu stramm, kann der Bolzen einfach abreißen. Auch hier klappt das Rad einfach ein. Zwei Ursachen die gleiche Wirkung, wenn das auf der AB bei 130 km/h passiert, ist das nicht lustig.

  • @'Tim1275'


    Vielleicht läßt sich die Frage selbst beantworten, wenn man die dazugehörigen Aspekte einmal in die Reihe stellt :


    --Die Kugelbolzen wurden vom generellen Verfahren richtig eingestellt(Probieren), welches aber 'für die Katz' ist, da es mit der Feder montiert paßierte. In Summe: Falsch bzw. nicht eingestellt.
    --Der (übersichtliche) Arbeitsumfang das zu korrigieren ist bekannt, da ja erst kürzlich die Achsschenkelbolzen erneuert wurden.
    --Die Exaktheit der Radaufhängung ist wesentlich für die korrekte Funktion des Fahrwerks und auch ein Sicherheitsaspekt, das in Ordnung zu bringen.


    Daraus resultiert die Gegenfrage :Warum sollte dieser Fehler nicht korrigiert werden, jetzt wo er bekannt ist ?"


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Weil ich die Funktion der Feder nicht nachvollziehen kann. Die Feder ist doch nur ein Klapperschutz, wenn der Bolzen verschleißt. Packt man die Feder hinterher rein, sitzt der Bolzen fest. Kann sich dann eingebaut aber doch nicht mehr entspannen, da die Feder doch nicht vom Fahrzeuggewicht zusammengedrückt wird, da unterhalb der Antriebswelle liegend.


    Vielleicht hab ich auch einfach nur einen Denkfehler..

  • Denn das würde ja bedeuten, dass die 102NM unten nicht ausreichen, die Feder soweit zusammenzudrücken, dass die Pfanne auf dem Bund aufliegt, sondern auf der Feder.

  • Wenn man natürlich die technischen Vorgaben nur einhalten möchte, wenn man sie auch einsieht, dann ist es in der Tat kompliziert, weil ja alle Angaben wie Ventilspiel, Zündzeitpunkt usw., usw. erst einmal eine Begründung liefern müssen.
    In der Regel der bessere Weg ist, die Vorgaben fraglos einzuhalten --mit einem ganz 'schlimmen' Wort belegt 'technisch zu gehorchen'-- und erst danach zu versuchen, sich die funktionalen Notwendigkeiten zu erschließen.


    In der Frage der Achsschenkelbolzen ist es dahingehend sogar noch recht einfach wenn man sich vorstellt, was fahrdynamisch paßiert beim Bewegen des Rads mit Beschleunigung, Verzögerung, sowie rechts herum und links herum Einschlagen der Lenkung bzw. seitlichen Drücken bei Kurvenfahrt.


    Natürlich ist dieser Antwort ein Hauch von Ironie eigen, aber diese ist nicht boshaft zu verstehen.


    Andreas Hohls

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  • Gut, dann sehe ich das einfach mal ein ;) . Eine Frage bleibt mir dann doch noch: Wenn ich dann die Feder hinterher reinpacke und mit 102NM festziehe, muss sich der Bolzen dann noch bewegen können..sprich, nicht b o m b e n f e s t sitzen?

  • Ehrliche Antwort ?


    Nie probiert. Korrekten Zustand in über 40 Jahren nie in Frage gestellt.


    'Intelligent geraten' aber würde ich sagen :'Ganz sicher fest', jedenfalls mit Handkraft.
    Die Bolzen sollen ja korrekt eingestellt schwer beweglich sein. Kommt da die zusätzliche Spannung gegen die Feder hinzu, ist das wohl fest m i t H a n d k r a f t.
    Gewicht und Fahrdynamik aber setzen ja ganz andere Kräfte frei. Da gibt dann die Feder nach, der Bolzen ist weiterhin straff, aber eben nicht bombenfest wie bei gleicher Passung ohne die Feder als Kompensator.


    Ich denke so ist es nachvollziehbar.


    Andreas Hohls

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  • Interessante Diskussion.
    Da stellt sich mir die Frage warum dann das Federchen nicht unten und oben verbaut ist.
    An sich stützt sich das Gewicht ja vollständig auf der oberen "Pfanne" ab, beim Einfedern kommt noch der viel größere dynamische Anteil dazu. Unten geht es kräftemäßig gemütlicher zu, da würde bei geringstem Soiel die Pfanne beim Einfedern entlastet und ich glaube da möchte die Konstruktion ein "Abheben" der Kugel von der Pfanne unbedingt vermeiden; da mag die Feder helfen.
    Eine mögliche Erklärung, für mich halbwegs plausibel.
    MfG
    Schelle (der bisher ungefragt "technischen Gehorsam" ausgeübt und immer ohne Feder eingestellt hat).

  • @'Schelle'
    Zum besseren Verständnis gedanklich die Einheit der Radaufhängung 'zerlegen', dann wird es einfacher, es zu übersehen.
    Es gibt oben und unten jeweils einen Tragarm mit auf Konuspassung fixiertem Kugelbolzen zwischen denen oben nach unten oder unten nach oben eine lichte Weite ergibt.
    Diese lichte Weite wird ausgefüllt von einem Achsschenkel mit oben und unten je einem Widerlager.
    Und um die notwendige Beweglichkeit trotz straffer Passung hinzubekommen wurde nun einseitig etwas eingebaut(Feder), was die Spannung hält, gleichzeitig aber auch nachgibt.


    Andreas Hohls

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  • Soweit ist das ja klar, dafür haben wir das ja oft genug (gedanklich und mit Schraubenschlüssel in der Hand) durchexerziert.
    Nicht klar ist warum die obere und untere Aufhängung unterschiedlich ausgeführt ist. Das ist konstruktiv, fertigungstechnisch und ersatzteilemäßig ein Mehraufwand, das mag keiner machen der mit einem spitzen Bleistift rechnen muss.
    Also: was hat das untere Gelenk, was das obere nicht hat? Warum muss man unten die Spannung halten (mit anderen Worten; ein Abheben verhindern), oben aber nicht? Und da war (ist) meine Vermutung dass das obere Gelenk die ganze Last trägt und naturgemäß der Bolzen immer in der Pfanne sitzt, der untere Bolzen nur führen muss aber eben (bei Spiel) zum Abheben neigt.
    (Ganz seltener Betriebszustand (na gut: bei manchem Fahrer weniger selten:rolleyes:) ist wenn das Rad bei einem Sprung oder zügiger Kuvenfahrt frei ausfedert, da kehren sich die Lastverhätnisse kurzzeitig um.)


    Wenn man den Gedanken weiter spinnt und obige Beiträge berücksichtigt, dann könnte man weiter vermuten dass oben die Feder und deren Bohrung weggespart wurden, da sie da (s.o.) ohnehin plattgedrückt wird und nichts bringt. Die stört sogar, weil die "Pfanne" an ihrer Rückseite weniger Auflagefläche hat.
    Bleibt noch die exakte Führung des Rades: oben sitzt der Bolzen vermutlich meistens in seiner Halbkugel, unten eher nicht, wenn da die Feder nicht wäre.
    Wie auch schon geschrieben: bei dem bisschen Aufwand nochmal den Bolzen ohne Feder einstellen und anschließend alles wieder zusammenbauen gibt einem etwas mehr Sicherheit (unser Geschreibsel hier eher nicht). Schaden tut es keinesfalls, und macht auch noch Spaß. Wo bekommt man sowas im Leben noch.
    MfG
    Markus


  • Also: was hat das untere Gelenk, was das obere nicht hat?


    Schlicht und einfach "Vorspannung"...


    Auf das obere Gelenk "drückt" das Auto mit einem Teil seines Gewichts. Auf das untere "drückt" nichts, außer eben fahrdynamische Kräfte...


    Dadurch unten zusätzlich die Feder, um das Gelenk auch bei minimalem Verschleiß noch einigermaßen "ruhig" zu halten...


    Gruß, Diddi

  • Zitat

    Dadurch unten zusätzlich die Feder, um das Gelenk auch bei minimalem Verschleiß noch einigermaßen "ruhig" zu halten...


    Die Verschleiß Version gefällt mir.

    man darf einen Mini nicht als Kiste bezeichnen

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