Motorrevision

  • Tach allerseits


    Ich spiele momentan mit dem Gedanken einer Motorrevision beim 1100er Spez. und da sind einige Fragen aufgetaucht.


    Haltbarkeit:


    Gibt es heute bessere Kolben/Kolbenringe damit der die Kolbengeschwindigkeit besser erträgt, oder hab ich nachher einfach einen revidierten Motor der wieder genau so sauer auf hohe Drahzahlen reagiert wie der alte?


    Wieso bringt beim 1100er das Feinwuchten der Kurbelwelle in Bezug auf die Drehzahlfestigkeit was? Werden da die Lagerdrücke und Kolbenseitendrücke kleiner? Wie stehts mit leichteren Kolben, lebt er dann auch länger?


    Man kann den Kleinen ja gut mit max. 4500 rpm fahren, er bietet erstaunlich Drehmoment.. Aber wer dreht nicht gerne mal auf 5500..


    Übersetzung:


    Ich möchte auch mal einen längere Fahrt antreten können ohne mit 110 auf der Autobahn zu schleichen. Was ist übersetzungsmässig vernünftig damit man eine Reisegeschwindigkeit von 130-140 Tacho (oder darüber) erreicht? Und welche Teile sind dafür verantwortlich, muss da beinahe der ganze Rädersatz raus oder nicht?


    Verdichtung:


    Wenn der Motor ja eh wieder frischen Wind eingehaucht bekommt kann ich ja ganz gut die Verdichtung ein wenig raufsetzen.. Muss man da unbedingt mit auslitern und weissderhimmelwasauchsonstnoch oder kann man einen vernünftigen Durchschnittswert mehr abfräsen und das passt?


    Ansonsten steh ich nicht so auf Tuning, wenn dann interessieren mich Modifikation die der Haltbarkeit oder Sparsamkeit zugute kommen..


    Für eure immer sehr fachkundigen Antworten danke ich mal schon im Voraus..


    Grüsse Oli

    Hütet euch vor kleinen Autos!! Die Fahrer neigen dazu das Gaspedal in der Stellung *Notleistung* zu arretieren....

  • Der 1100er hat mit einem Stage-1 Kit locker Kraft für Tempo 130 bei ca. 4500 U/min (und hat dabei noch Reserven).


    Grüße,
    Klaus

  • Die eierlegende Wollmilchsau hätte ein jeder so gerne, daß dieser Begriff auch einem jeden etwas sagt.
    Kurz gesagt :"Geht nicht !"


    --Hohes Drehmoment, langer Hub mit resultierenden hohen Kolbengeschwindigkeiten bei hoher Drehzahl, das sind Dinge die Vor- und Nachteile begründen, aber sich auch konträr entgegenstehen.


    --Wie bereits empfohlen ist ein Drehmomentskit 'aussenrum' empfehlenswert.
    Wuchtungen des Kurbeltriebes und ein Auswiegen der Kolben/Pleuelkombi (als komplette Einheit genügend) tragen erheblich zur längeren Lebensdauer und zum Fahrspaß bei, da Leistung 'freiwillig' und nicht geqüält abgegeben wird.


    --Die Auswahl bei 1100er Kolben ist sehr begrenzt. Eine Erhöhung der Verdichtung geht also nicht 'mal so eben' und schon gar nicht 'Pi x Daumen'.


    Fazit:
    Eine 3.2:1 Endübersetzung in Verbindung mit einem durch Wuchtung und Wiegen weicher laufenden 1100er, der auf Grund des Drehmomentkits etwas kräftiger noch ist, das ergibt ein Triebwerk, welches 140Km/h Tachoanzeige Dauergeschwindigkeit auf der Autobahn gerade schafft und erträgt.
    Es macht viel Freude, aber nur dann, wenn man die 5.500 U/MIn eben vermeiden kann.


    Hat man sich nicht im Griff, dann wäre es der falsche Basismotor. Klar dreht der 5.500 U/Min, und es steht unter Motorhaube auch kein Schild:"Diese letzten 250Km entsprechen 1.500Km durchschnittlichem Verschleiß."
    Der Besitzer aber weiß, daß es dort stehen müßte.
    Und nur weil man es nicht gesehen hat, ist dieser Zustand ein anderer.


    2. Fazit:
    Solch ein 1100er kann viel Freude machen, wenn man sein Angebot zu schätzen weiß und die Daumenschrauben für den Motor nicht weiter anzieht. Sonst 'Finger davonlassen.'


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • @ A. Hohls


    Danke für die Antwort, ich möchte aber trotzdem einige Punkte richtigstellen:


    Sie haben in einem anderen Thema (als ich nach dem Verbrauch fragte) geschrieben der 11er ertrage keine hohen Dauerdrehzahlen, es sei denn er sei speziel dafür vorbereitet worden. Das klang halt so als könne man heute mit guten Kolben bzw. allgemein guten Materialien und einer guten Auswuchtung das Kerlchen absolut standfest erziehen.
    Wenn dem nicht so ist ist es nicht so und man kann daran nichts ändern.


    Ich will keine eierlegende Wollmilchsau. Aber ein Motor wird vermutlich wenn er mit erwähnten Mitteln optimiert wird eher etwas mehr ertragen als original.


    Das hiesse dann er erträgt vielleicht 5100 rpm 3 Stunden lang so gut wie vorher 4700 (nur als Beispiel)


    Ich fahre momentan mit meinem 11er und lerne den elastischen Charakter des Motors wirklich schätzen. Schalten zwischen 4000 und 4500 tut der Freude kaum Abbruch.


    Wenn ich sage schalten bei 5500 dann meine ich damit mit eben diesem revidierten Motor der ein bisschen mehr ertragen sollte als absoluter Ausnahmefall und als Obergrenze beim Beschleunigen wenns einen mal nen Pass rauf in den Fingern juckt oder man irgendso n lästiges Plastikgeschwür demoralisieren möchte..


    Mit 3.2er EÜ und langstreckentauglichem Drehzahlmaximum bei 140 kann ich absolut leben, mehr will ich ja gar nicht..


    Aussenrum-Kit kan ich absolut nachvollziehen, ich frag mich allerdings ob es wirklich zwingend notwendig ist. Der kommt doch auch mit originaler Leistung mit der etwas längeren Übersetzung noch auf Touren, der 1000er hat doch auch 3.44er original, oder irre ich mich da?


    Wegen der Verdichtung, da komme ich nicht ganz klar mit. Wenn man z.B. ein ZKD wechseln muss und der Kopf wird geplant, wieso soll man da nicht gleich anstelle von 0.3 mm halt 0,6 oder 0,8 abnehmen? Und das führt ja wohl sicher auch zu etwas höherer Verdichtung. Dass man dabei die maximalen Werte in Bezug auf Herstellerempfehlung, Ventilkollisionsgefahr usw. berücksichtigt ist absolut logisch..


    Klaus88:


    Meiner dreht momentan bei 130 so beinahe gegen 5000 rpm, und es höhrt und fühlt sich so an als sei genau die besagte Ichfühlmichnochwohl-Grenze um 300- 400 Touren überschritten..


    Und noch ne allgemeine Frage: Kennt jemand die Teile von Minisport.com? Bieten die gute Qualität, kann man mit dem Zeug was anfangen?


    MfG Oli

    Hütet euch vor kleinen Autos!! Die Fahrer neigen dazu das Gaspedal in der Stellung *Notleistung* zu arretieren....

  • Die Einstellung war nicht ehrabschneidend, sondern nur technisch eindeutig zu verstehen.


    --5.500 U/MIn entspricht bei einer 3.44er Endübersetzung und 10Zoll Rädern einer Tachoanzeige von 150Km/h.
    Das kann ein gutgemachter 1100er durchaus verkraften.


    --Ständig auf 5.500 U/MIn Schaltpunkt gedreht, das wird er deutlich übler nehmen, da die Belastung beim Hochbeschleunigen nennenswert höher ist, als im großen Gang eine gewiße Zeit die Last zu halten.


    --1100er sind recht niedrig verdichtet. Entsprechend sind die Kolben auf diese niedrige Verdichtung zugeschnitten. Eine 'unkontrollierte' Erhöhung der Verdichtung kann dann zum Kolbenkollaps führen. Das wird sehr oft nicht bedacht. Übrigens auch bei 1300ern nicht, wo einfach 'irgendwelche' 1300er 'Originalkolben' angepriesen und verkauft und verbaut werden. Niemand aber macht sich Gedanken, für welchen Zweck die produziert wurden, und warum sie daher billiger sind.
    Wenn also die Verdichtung erhöht wird, dann zunächst genau berechnen, wieviel das sein wird/soll und herausfinden, ob der Kolben das vertragen wird. Übrigens auch unter ungünstigen Betriebsbedingungen noch, wenn die Zündung ungewollt etwas früh steht und das Gemisch etwas mager.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Alles klar, jetzt kann ich die Aussagen auch nachvollziehen :) Demnach sind bessere Kolben für den 1100er kaum erhältlich? Sind denn 1000er-Kolben so viel anders? Wie stehts mit den Teilen von Minispport.com? Verkaufen die nur Originalzeugs? Ich weiss noch nicht genau ob ich mir die Arbeit antun soll, andererseits würde ein anderer Minifahrer den 1100er seiner Freundin auch in die Kur nehmen. Er will das zwar eher seeeeehr sparsam und absolut pragmatisch machen, was mir nicht so sehr behagt. Ich hab momentan eine Suche laufen hier auf Schweizer-Webseiten nach entweder einem 1100er Motor der noch fit ist oder einem 1000er HL.. Ma gucken. Wie gesagt, im Extremfall tu ich mir die Arbeit an, und dann lieber mit Feinwuchten und allem Pipapo, der Andere will bloss hohnen und frische Kolben, das ist mir nicht ganz geheuer.


    Ich danke vorläufig mal und harre der Dinge die da kommen..


    MfG Oli

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  • --Die Kolbenauswahl bei 1100ern ist sehr begrenzt.


    --Was der 'Kollege' vorhat (ohne den tatsächlich betroffenen Motor zu kennen) klingt nach weggeworfenem Geld. Und wenig falsch investiert ist zu teuer, als daß sich das Normalverdiener leisten sollten.


    --'Soviel' anders müssen 1100er Kolben nun ja auch nicht sein. Eine andere Kompressionshöhe genügt.


    --Über verschiedene Anbieter muß sich ein jeder sein eigenes Bild machen. Erfahrungen sind schwer übertragbar, da das ein/e jede/r aus der persönlichen Brille betrachtet.
    In der Schweiz ist sicher die Nordgarage in Bischofszell eine sehr seriöse Adresse und fachlich integer.


    Andreas Hohls

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