Unterschied Anzugsdrehmoment - Lösedrehmoment...

  • Nur eine kurze Frage....
    ist das normal?
    Lösedrehmoment von Radmuttern 6 Wochen nach Montage mehr als das Doppelte vom Anzugsdrehmoment? Rostfreie Felgen, Muttern und korrektes Anzugsdrehmoment vorausgesetzt...


    Danke im voraus


    Gruß Stefan
    PS: geht hier nicht um mini. Vorgegebenes Anzugsdrehmoment war 120NM, Lösedrehmoment gute 230NM

  • Kommt gelegentlich vor, dass die Muttern förmlich 'losgebrochen' werden müssen, ned nur beim Mini. Hat wohl mit der Flächenpressung zu tun, sodass sich Mutter und Anlagefläche einander angleichen und so eine Art Verzahnungseffekt erreicht wird. Tipp (auch Steinigung in Kauf nehmend): Einen Hauch (!) Fett an den Kegel. Das Zeug quetscht sich zwar weg, verhindert aber auch das Festfressen.
    Machen wir schon seit Urzeiten so, bei allen Fahrzeugen und Bund-Formen. Räder gingen uns aber bisher noch ned verlustig, wohlgemerkt...:cool:

    91er Vergasercooper. Einer wie keiner...:cool:

  • Ja, das "Losbrechmoment" ist in der Regel immer deutlich höher als das Anzugsmoment.


    Beim Anziehen einer Schraubverbindung löst der Drehmomentschlüssel (in der Bewegung) in dem Moment aus, wenn das Moment zur Überwindung der Gleitreibung gleich dem eingestellten Anzugsmoment ist.


    Beim Lösen einer Schraubverbindung muss zuerst die hohe Haftreibung überwunden werden, bevor nur noch die Gleitreibung Einfluss hat.


    Das Losbrechmoment kann durchaus das doppelte des Anzugsmoments betragen.


    Aus dem selben Grund muss auch beim Nachziehen von Zylinderkopfschrauben/Mutter zuerst 1/4-1/2 Umdrehung gelöst werden, bevor in einem Zug wieder auf korrektes Moment angezogen wird ;).


    Gruß, Diddi

  • Zitat von brummy

    Tipp (auch Steinigung in Kauf nehmend): Einen Hauch (!) Fett an den Kegel. Das Zeug quetscht sich zwar weg, verhindert aber auch das Festfressen.


    Fett am Kegel- oder Kugelsitz von Radschrauben/Muttern ist eigentlich keine gute Idee :headshk:. Denn gerade der Effekt der Haftreibung ist als Selbstsicherungseffekt durchaus gewollt.


    Auch z.B. Lack im Kegel-/Kugelsitz bei restaurierten Felgen stellt durchaus ein nicht zu unterschätzendes Gefarenpotential dar. Vor allem, wenn das Auto sportlich bewegt wird und noch einiges an Hitze aus der Bremse dazu kommt.


    Vielleicht habt ihr bisher auch nur Glück gehabt :rolleyes:.


    Gruß, Diddi

  • Zitat

    Fett am Kegel- oder Kugelsitz von Radschrauben/Muttern ist eigentlich keine gute Idee . Denn gerade der Effekt der Haftreibung ist als Selbstsicherungseffekt durchaus gewollt.


    Jepp. Abgesehen davon gilt das Anzugsmoment von Schrauben grundsätzlich nur bei trockenen, fettfreien Schraubverbindugnen. d.h. mit Fett zieht man die Muttern zu fest an und gerade beim Mini kennt man die Problematik der abfatzenden Bolzen.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Dem kann ich mich nur Anschliessen. Niemals Fett (auch keinen Hauch) an die Radmuttern machen.
    Mit dem richtigen Drehmoment werden die Bolzen dann zu stark gedehnt/überdehnt!

    Minifizierter seit 1990

  • Was man jedoch machen kann, ist das Gewinde nachschneiden, damit es wieder gängiger wird.
    Bzw. die Bolzen mit einer Drahtbürste reinigen, damit Dreck nicht ins Gewinde gerät.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Das mit dem etwas hohem kraftaufwand kenn ich besonders beim radwechsel beim lkw. anzugsmoment bei stahlfelgen 220Nm, losbrechmoment von hand nach einem jahr nicht möglich, also den 600nm druckluftschrauber ein paar minuten auf der mutter halten und hoffen das das handgelenk den spass aushält...
    somit normal...

    MINI is cool. Aber als umzugsauto eindeutig zu klein...

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