Motoraufbau...

  • Hallo!


    Ich habe diesen


    http://www.mini-forum.de/teile…egt-51972.html#post642752


    Motor von Privat gekauft und dabei einige Probleme.



    Es fängt damit an, dass AE 21251 Kolben verbaut sind, die wohl zu einem solchen Motor mit dieser Nockenwelle einfach nicht passen, da sie für niedrig verdichtete Motoren mit 8.8 : 1 Verdichtung gedacht sind.
    Das Konzept war ein Motor mit 286er Nockenwelle, HHKHW, Kopf kompl. 36/31,...
    Der (ursprüngliche, gewerbliche) Verkäufer versprach:
    An der Kurbelwelle ca. 105 PS. Prüfstand erprobt!!!


    Die Kurbelwelle ist als geschliffene, gewuchtete und nitrierte Welle verkauft worden, die Lagerschalen sind allerdings STD.
    Das passt nicht gerade zusammen...



    Die abgedrehte Serienschwungscheibe sieht bei genauerer Betrachtung nicht gewuchtet aus, oder kann es sein, dass die auch ohne Materialabnahme "rund" läuft?




    Ist eine abgedrehte Schwungscheibe empfehlenswert? Hält sowas?


    Ein weiteres Problem ist die Bohrung:
    Ich war beim Motorenbauer, um den Block, die Kurbelwelle und die Kolben vermessen zu lassen.
    Die haben ein Laufspiel von 7 / 100 mm von Kolben / Block und 8-9 / 100 Lagerspiel der KW gemessen und sagen, dass das etwas viel ist.
    Was sagen die Spezies?
    Kann man sowas ruhig zusammenbauen, oder braucht der damit in jedem Fall viel Öl, läuft nicht richtig,...oder sonstwas.


    Ich hatte den Plan, die 0.06" Hypertec Kolben zu verbauen, die bestimmt stabiler sind als die AE 21251, damit nicht alles für die Katz ist.


    Sind die angesprochenen Dinge so, dass auch ein Privater Verkäufer die Teile zurücknehmen muss, weil sie nicht der Beschreibung entsprachen?


    Alles in allem:
    Ja, ich habe die Lektion gelernt!
    Lieber einmal mehr Geld ausgeben und was vernünftiges kaufen, als Teile, bei denen man sich nicht ganz sicher ist.


    Viele Grüße


    Richard

  • Ein paar Dinge wurden ja bereits beantwortet im Vorfeld.


    --Eine Serienschwungscheibe abzudrehen ist nicht ratsam. Entweder man nimmt sowenig ab, daß es sich nicht lohnt oder geht in's Risiko.
    Dafür gibt es gefertige Produkte als leichte Version.


    --Bei der Wuchtung eines Kupplungspaketes sieht man meit, wo es 'apßiert' ist.


    --Omega Kolben wäre die richtige Wahl in der gegossenen Ausführung.
    Das Kolbenspiel bliebe dabei etwas großzügig.
    Um das aber wieder in's Maß zu bringen Presskolben (zu schwer) oder Schmiedekolben zu verwenden, das wäre ebenfalls nicht ratsam.


    --Eine gehärtete Wewlle sollte Vandervell 3-stoff Lager verwenden.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Deine Situation kommt mir bekannt vor, ich glaube den gewerblichen Lieferanten des Motors auch zu kennen, zumindest deutet die blaue Farbe darauf hin, aber das ist eine andere Geschichte...


    7/100 Kolbenlaufspiel sind OK.
    Wo sind 8-9/100 Laufspiel an der Kurbelwelle zum Block und oder auch zu den Pleueln? An den Pleueln geht das laut Werkstatthandbuch so grade, aber an der Kurbelwelle sollte es eher nur halb so viel sein.
    Mich wundert, dass es kein 1380er ist, das ist eigentlich die "Spezialität" des ursprünglichen Lieferanten, den ich im Sinn habe.


    Die 21251 sind aufgrund der Verdichtung nicht besonders geeignet für einen kräftigen Motor. Man müsste zu viel vom Block oder Kopf abnehmen um das zu korrigieren. Ich würde die 21253 als gute günstige Version vorschlagen. Die sind z.Zt.in England inkl. Versand für ca.170€ zu bekommen in allen Größen. Damit bekommt man eine anständige Verdichtung von 10+:1 hin


    Eine Schungscheibe kann nach der Bearbeitung wuchtig laufen, das wäre aber Zufall. Da hilft nur prüfen (lassen), wenn man so was überhaupt verwenden will. Ich halte von diesen abgedrehten Graugussdingern nichts!


    Die Welle ist leider bearbeitet worden, das auch noch falsch, nachdem was ich mittlerweile herausbekommen habe. Die Wangen wurden einfach grade abgefräst, der Massenausgleich wurde überhaupt nicht beachtet. Laut David Vizard, soll der Anteil der Wange gegenüber dem Zapfen schwerer sein, das ist bei Deiner Kurbelwelle leider nicht so. Richtig bearbeitete Wellen werden schräge abgefräst. das ist natürlich aufwendiger und teurer. Für sich ist die Welle massenmässig augeglichen durchs Wuchten, aber dynamisch im Betrieb ist das nicht optimal für die Haltbarbkeit. Abgesehen davon ist die Bearbeitung der Kurbelwelle für einen Strassenmotor total überflüssig. Viel wichtiger ist es alle bewegten Massen (Kolben, Pleuel) anzupassen und den Kurbeltrieb fein zu wuchten.


    Die Wuchtbohrung finde ich an der Stelle etwas merkwürdig, wahrscheinlich war an der üblichen Stelle nicht mehr genug Material.


    Wenn Du die Welle trotzdem verwenden willst, solltest Du die Zapfen noch einmal vermessen (lassen). Dann hast Du Gewissheit, vielleicht sind nur falsche Schalen beigelegt worden.

    Minifizierter seit 1990

  • Zitat


    Wenn Du die Welle trotzdem verwenden willst, solltest Du die Zapfen noch einmal vermessen (lassen). Dann hast Du Gewissheit, vielleicht sind nur falsche Schalen beigelegt worden.


    Habe ich schon machen lassen. Die Welle hat STD Maß und die Lagerschalen passen.


    Zitat

    Wo sind 8-9/100 Laufspiel an der Kurbelwelle zum Block und oder auch zu den Pleueln? An den Pleueln geht das laut Werkstatthandbuch so grade, aber an der Kurbelwelle sollte es eher nur halb so viel sein.


    An der Kurbelwelle zum Block. Der Motoreninstandsetzer meinte, dass man durch Abnehmen von Matrial an den Lagerböcken das noch etwas reduzieren könne. Meiner Meinung nach wird das Spiel dadurch aber ja nur in einer Richtung geringer.

  • Habe ich schon machen lassen. Die Welle hat STD Maß und die Lagerschalen passen.




    An der Kurbelwelle zum Block. Der Motoreninstandsetzer meinte, dass man durch Abnehmen von Matrial an den Lagerböcken das noch etwas reduzieren könne. Meiner Meinung nach wird das Spiel dadurch aber ja nur in einer Richtung geringer.


    Ist die KW Bohrung im Block denn ausserhalb der Toleranz? Ist die überhaupt rund? Wie habt Ihr gemessen, dass das Spiel so groß ist?
    Liste bitte mal die Messwerte auf. Evtl. kann man auch durch Wahl anderer Std Lagerschalen auf ein richtiges Spiel kommen. Die Dicken sollen teilweise von Hersteller zu Hersteller leicht variieren.


    Im Schlimmsten Fall muss die Grundbohrung des Blocks neu gemacht werden und das ist leider unwirtschaftlich teuer (ca. 400€)

    Minifizierter seit 1990

  • Mit der Bügelmessschraube wurde an der Welle gemessen, dann der Innentaster darauf "genullt" und dann damit das Lager (mit montierten und auf Drehmoment festezogenen Bock) vermessen.
    Das KW Maß wurde mit einer Liste verglichen und war innerhalb der Toleranzen für das STD Maß.

  • Ok, aber die Grundbohrung ohne Lagerschalen habt Ihr anscheinend nicht gemessen, dafür müsste der Motorenbauer auch die Werte vorliegen haben.
    Das solltet Ihr noch mal messen. Wenn die Bohrung etwas unrund (in der "Höhe") sein sollte, kann man die Böcke evtl. tatsächlich etwas abnehmen.

    Minifizierter seit 1990

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