nockenwellen einstellen nötig oder nicht ?

  • Beim Thema Nockenwellen wird immer darauf verwiesen, wie wichtig das einstellen ist.
    Ist das wirklich so relevant, oder ist das ein Mythos ?
    Gibt es Leute, die getestet haben, was es ausmacht, wenn die Welle um ein zwei Grad falsch ist ?
    Sind die heutigen Nockenwellen, die aus Rohlingen gefertigt werden nicht so genau, dass sie passen ?

    man darf einen Mini nicht als Kiste bezeichnen

  • Bin mal gespannt, wer dir hier aus seiner reichlichen persönlichen Erfahrung heraus, 'ne zweite Meinung geben kann.



    ...:headshk:...


    Bis später...
    Faxe

  • Das ist eine Frage des Prinzipis.


    Vermeintlich sind auch Kolben alle gleich. Trotzdem hont ein guter Motorenbauer nicht, bevor er nicht die Kolben hat und hont dann entsprechend den Kolben.
    Als Faustformel sagt man, daß 1° ca. 1 PS Verlust entspräche, was logischerweise n i c h t für alle Motoren gleich gelten kann. Je sensibler ein Motorensystem läuft, je filigraner es abgestimmt ist, desto mehr wirkt sich eine Störung des Systems aus.


    Am Ende entscheidet das ein jeder für sich selbst, ob es ihm wertvoller ist, die Zeit zu sparen zumindestens für die Kontrolle, oder die mögliche Einbuße in Kauf zu nehmen.


    Vielleichl läßt sich eine kleine Leitlinie ableiten:
    --Muß Arbeit(Einmessen) bezahlt werden, dann lohnt es sich nur ab wirklich hochleistenden Motoren. Grund (unter anderem) : Sonst könnte man besser für die Arbeitskosten
    des Einmkessens die nächste leistungssteigerne Komponente kaufen und verwenden.
    --Wird diese Arbeit selbst gemacht und ist zudem keine 'Strafe', sondern ein Teil des gelebten Hobbys, dann lohnt es bei jedem Motor.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andreas Hohls () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Die Präzision des Timings hängt ja auch nicht nur von der Nockenwellenfertigung ab, sondern auch vom Kettentrieb. Und ob da jedes Kettenrad auf's Grad genau ist...


    Die Frage bleibt natürlich, wer hat entsprechende Meßreihen gemacht. Ich nicht. ;) Da aber bei anderen Motoren z.B. ein (versehentlicher) Versatz des Zahnriemens um einen Zahn, was vielleicht eher 10° sind, mit einem Motorlauf "wie ein Sack Nüsse" betraft wird ist der Bereich vermutlich schon recht empfindlich.


    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Hat Calver nicht mal so eine kleine Versuchsreihe gemacht?
    Fragt mich aber nicht in welcher Ausgabe vom Mini Magazine

    Minifizierter seit 1990

  • Es kann also keiner eine genaue Auskunft geben......

    man darf einen Mini nicht als Kiste bezeichnen

  • miniforfun
    Es sind in den Beiträgen alle Auskübnfte enthalten, die es zu diesem Thema geben kann :
    --Es wird von 1PS pro '°' Ungenauigkeit als Riuchtwert ausgegangen, jedoch bei unterschiedlichen Motorkonzepten natürlich unterschiedlich stark in der Abweichung, wobei diese
    Angabe die Erfahrung mit Prüfstandsläufen widerspiegelt. Damit also Aussage zu :'Lohnt es sich ?'


    --Es sind außer der Nockenwelle an sich noch andere Komponenten an der Akuratesse (oder nicht) des Ventiltriebs beteiligt.
    Damit Antwort zu der Frage :'Eleminieren nicht heutige N/Wellen aus Rohlingen diese Notwendigkeit?'


    --Versatzkeile bieten eine Alternative zu Vernierkits.
    Hinweis zu der sich in den Antworten ergebenden Aussage:'Ohne Verstellrad ohnehin überflüssig.'


    Mehr Auskunft dazu kann es nicht geben und braucht es auch nicht, um eine persönliche Entscheidung zu erlauben.


    Andreas Hohls P.S.: Und eine Antwort zu einer möglichen Frage :"Bei mein em 'xyz-Motor' ist diese und jene Nockenwelle verbaut mit diesem und jenem Zyl.Kopf bzw. Umfeld, wird sich das lohnen `?" eine solche Antwort k a n n es n i c h t geben.

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  • Aus Erfahrung, allerdings 20 Jahre alt:
    SPI, BP6 Kopf, Nockenwelle MD286SP, Standard Kipphebel, Serien DK mit Weber Alpha Steuerung


    Motor 1: Eingemessen vom besten Motorenbauer den ich kenne: 86 PS bei 6200 1/min, sehr fahrbar durch extrem linearen Drehmomentverlauf


    Motor 2: Von mir selbst eingemessen, 74 PS bei 5200 1/min, zieht kein Hering vom Teller extrem drehunwillig, viel HC im Abgas, subjektiv hat der Serienmotor mehr Drehmoment


    Motor 2 wurde weil der Kunde so zufrieden war, wurde der Motor wieder zerlegt: Ergebnis waren 6° Fehler, in welche Richtung weiß ich nicht mehr. Nach Korrektur lief der exakt wie Motor 1.

  • Hatte halt mit mehr gerechnet, wie "Faustformel" "filigranes System und "Teil des gelebten Hobbys".


    Ich gebe außerdem zu bedenken, dass das Einmessen der Nockenwelle auch keine einfache Sache ist.
    Wenn man 2 mal misst bekommt man schon mal verschiedene Ergebnisse. (Habe das auch von anderen gehört)
    Da ist also die Gefahr, das "FaustformelPS" zu verlieren auch schnell mal gegeben.


    st_mages: 6° ist natürlich schon ein gewaltiger Fehler und die Minderleistung leuchtet dann auch mir ein.


    @Jumbo: Woher nimmst du diese 2° Aussage ?

    man darf einen Mini nicht als Kiste bezeichnen

  • 12 PS bei 6° sind echt extrem und würde von meinen Erfahrungen abweichen. Kann mir fast nicht vorstellen, daß der Fehler nur am Timing gelegen haben soll.
    z.B. die MD310SPM wird bei Kent mit 106° angegeben, habe diese mit 101° eingemessen, der Unterschied in der Top-Leistung war hier deutlich geringer.


    Allerdings ist die Eingangsfrage auch relativ: 1 bis 2° falsch gibt es meiner Ansicht nach nicht.
    Zuerst sollte man sich vielleicht fragen, ob man überhaupt in der Lage ist, so genau einzustellen. Dann sollte man sich anschauen in welche Richtung sich Änderungen bei entsprechender Verstellung auftun: Sprich wie und was ändert sich? Fehlt vielleicht die spitzen Leistung aber Drehmoment setzt füher ein? Oder das maximale Drehmoment bleibt über ein längeres Drehzahlband erhalten? Oder ist die maximale Leistung gefragt, dafür aber die Fahrbarkeit eher im Hintergrund?


    Grundsätzlich gilt jedoch, einmessen ist immer wichtig und richtig.
    Mir sind schon so viele Steuerkettenkits untergekommen, wo die Markierung auf den Steuerrädern sehr ungenau waren oder auch völlig daneben. Ungenaue Paßfeder-Nuten gibt es auch, dazu stimmen ja schon oft genug die OT-Markierungen nicht. Witzig sind auch falsch zusammengebaute "Verniers-Kits"
    Wer allerdings alle verbauten Komponenten aus Erfahrung heraus wirklich gut kennt, kann vielleicht auch bei sich wiederholenden Standarts auf die Einstellung verzichten.


    Bis später...
    Faxe

  • miniforfun


    Dieses erhoffte 'mehr' ist aber nicht möglich, auch wenn das vielleicht eine enttäuschende Nachricht ist.


    Da es eben ein Unterschied ist, ob, wie im Vorbeitrag, eine KCMD310SP zum Einsatz kommt, oder der hochverdichtete A+ Serientausender neu aufgebaut wird, ist es beim 1000er auch sinnvoll einzumessen, wenn der recht aufwendige Messvorgang 'Teil des gelebten Hobbys' ist, also Spaß macht und nicht ungeliebten Zusatzaufwand darstellt.
    Muß man für den 1000er das Einmessen beauftrag ausführen lassen und bezahlen, dann ist das de facto nicht lohnend.
    Einen Rennmotor(das 'filigrane System' zum Beispiel) uneingemessen aufbauen zu wollen wäre hanebüchener Unsinn.


    Deshalb muß man entweder ganz konkret einzelfallbezogen denken oder aber eben, wenn generalisiert, 'Faustformeln' bemühen als gewogenen Durchschnitt der prüfstandsgesicherten Erfahrung.


    Und so erklärt sich dann auch die Verwendung der zitierten Termini.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Beim alten 1275er MPi hatte ich bei der Erstmontage die SW5-07 bei 106° eingemessen. Maximales Drehmoment lag bei 113Nm und 2.950 U/min (zweiter Peek mit 110Nm bei 4.000 U/min). etwa ein Halbes Jahr später habe ich die NW auf 114° gestellt. Maximales Drehmoment 115Nm bei 4.900 U/min. Irgendwo hier im Forum müssen auch die Protokolle dazu rumschwirren. Ein verdrehen der NW Richtung spät hat also eine Verlagerung des Drehmomentes in Richtung höherer Drehzahl zur Folge gehabt. Das Einlassventil geht später zu, was der größeren Strömungsgeschwindigkeit im Ansaugkanal zu Gute kommt. Mehr Leistung gab es nur rechnerisch. Nockenwellen mit größerer Überschneidung werden vermutlich sensibler reagieren.

  • Moin,
    ich habe hierzu auch eine Frage.


    Ich habe meine standard MPI komplett zerlegt und neue Kolben verbauen lassen.
    nun beim zusammenbau stellt sich mir die Frage auch, ob ich das mittels eines Keils neu Timen muss?
    Kurbelwelle (standard) und Nockenwelle (standard) sind über die Standard Single (aber bessere) Steuerkette laut manual getimed.
    sollte ich das noch nachmessen und ggf. nen Keil verwenden, oder wird das beim MPI eh nicht relevant, da die MCU eh alles stuert?
    Mir wurde mal gesagt, dass auch eine andere Nocke beim MPI wegen der Steuerung nix bringt. daher die Frage.


    Ach ja, zylinderkopfmuttern IMMER neu machen, oder kann man die nochmal verwenden?
    Ich habe den competition Satz bekommen von spares, aber da sind die Nüsse nur vorne mit u-Scheiben. Hinten an der Rockerwelle sind keine dabei. Dort saßen vorher die flanged Nuts(also mit scheibe dran). kann ich da besser die nochmal verwenden?


    lg
    Rainer

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