Frage zur Differentialüberholung

  • Hallo,


    von meinem 92er SPI habe ich das komplette Getriebe überholt. Nun bin ich beim Differential angelangt.
    1. Frage: Im Überholsatz von Minispares waren unter anderem ein neuer X-Pin und zwei neue Ausgleichsräder für den Differentialkorb. Nun habe ich hier gelesen, dass man auf keinen Fall die gebuchsten Ausgleichsräder verwenden soll und das es bei der "normalen Ausführung" auch Qualitätsprobleme geben soll. In dem Satz waren die "normalen". Was ratet ihr mir: Soll ich die neuen oder lieber wieder die alten einbauen? Sie haben ein bisschen mehr Spiel auf dem X-Pin, auch ein paar leichte Laufspuren auf den Zahnflanken, aber ansonsten in Ordnung.
    2. Frage: Der Differentialdeckel und die Flanschdeckel waren nur mit schwarzem Silikon abgedichtet. In besagtem Rep-Satz befinden sich dafür aber auch Dichtungen. Laut Werkstatthandbuch sollen die komprimierten Flanschdichtungen eine Dicke von 0,18mm haben - den Wert braucht man ja, um die Ausgleichsscheiben für die Vorspannung der Differentiallager zu bestimmen. Meine Dichtungen bekomme ich nur auf 0,30mm komprimiert; d.h. 0,6mm mehr, wie original ohne Dichtungen. Ich müsste dann auf jeden Fall noch Ausgleichsscheiben dazu kaufen, um die Vorspannung von 0,1mm zu realisieren. (Interessanterweise sind die Dichtungen für den Deckel nur 0,18mm dick.) Ist es besser, mit den Dichtungen zu arbeiten, oder kann ich genausogut - wie original - nur eine hochwertige Silikondichtmasse nehmen (hat ja auch mal funktioniert). Was meint ihr?


    Vielen Dank im Voraus.


    Viele Grüße, Sunny

  • 1. Der Beitrag von Faxe beantwortet diese Frage glaube ich und Faxe weiß, wovon er redet: https://www.mini-forum.de/thre…ntial?p=711032#post711032


    2. Die Papierdichtungen gehören unter die Deckel, rauslassen ist Pfusch! Die korrekte Vorspannung erreichst Du mit den Ausgleichsscheiben, die (in Fahrtrichtung links) zwischen Deckel und Gehäuse gelegt werden.

  • Ich habe meine eigenen Räder mit Lagerbronze selbst gebüchst und mit einem neuen Pin wieder eingebaut. Bei mir waren die Räder von der Zahnung gut, hatten aber auch auf dem neuen Pin zu viel Laufspiel. Mir wurde damals auch orakelt, dass würde nicht halten, jetzt fahre ich aber schon drei Jahre (15000 km) damit rum.
    Mit Rotguss oder Karobronze ausbüchsen, ordentliches Überdeckungsmass und auf Mass reiben, dann hält das.
    Mein Diff war damals am kollabieren. Der Grund war eine von den beiden Fiberscheiben. Vollkommen zerrieben von den scharfen Kanten des Diff-Körpers. Die scharfen Kanten müssen schön gebrochen sein.


    Gruss. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Danke für Eure Antworten. Wer kann mir denn etwas zur Qualität der Nachbauräder (ohne Buchse) von Minispares sagen? Zu den Dichtungen: Im Original waren keine Dichtungen verbaut, ob man das jetzt unbedingt als "Pfusch" bezeichnen kann, weiß ich nicht. Hat ja über 25 Jahre gehalten.... Es wäre halt einfacher, das Spiel ohne Dichtungen einzustellen....


    Norton: Ich habe Deinen damaligen Beitrag gelesen - das mit der Fiberscheibe war bei mir genauso. Auch die Lagerbuchsen der Kegelradzapfen und der Potjoints habe ich erneuert und auf Maß ausgerieben - war alles ausgeleiert.


    VG Sunny

  • Hi,


    bei mir haben sich die Bronzebuchsen aus http://www.minispares.com/prod…arbox/Diffs/C-BTA167.aspx komplett in kleine Chips aufgelöst. Hat aber mehr als 15.000km gedauert, und ich beschleunige auch gern mal bei nur etwas geöffneter Lenkung aus Kurven heraus. Will heissen, da muss das Diff auch mal arbeiten. :wink:


    War kein schöner Job, die Chips überall rauszuwaschen. Aber der Ölfilter funktioniert, nur die Ölpumpe musste neu.


    Ich hab jetzt gute gebrauchte verbaut, mit einem neuen Pin. Ich hab aber die neuen ohne Buchse auch mal testweise montiert. Die, die ich hatte passten und funktionierten. Zur Haltbarkeit kann ich aber nichts sagen.


    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Bei den großen Lagern gibt's zwei unterschiedliche Bauformen, die auch unterschiedliche Vorspannung bekommen. Man muss die aber immer einstellen durch passende Shims, mit Dichtungen an den Deckeln.


    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Das ist halt die Frage, was Minispares da nimmt? Ich hab halt CuSn8 Carobronze genommen. Das zu bearbeiten ist halt schon kein Spass.
    Nach dem Ölwechsel (10W40, ACEA A3/B3, 10000km) hab ich mir das Öl und den Filter auch genau angesehen. Keine Späne, oder Chips.
    Und aus einer Kurve heraus, oder beim Abbiegen gibt doch jeder mal Gas, oder?


    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Keine Ahnung was Minispares da nimmt. Ich kann nur sagen, dass mich das Set aus den beiden gebuchsten Rädern und dem Pin nicht überzeugt hat. :wink:


    Ich hab leider keine Möglichkeit Buchsen selbst zu fertigen, und mir fehlt etwas die Materialkunde. Kann also gut sein, dass deine Materialpaarung das aushält, das wollte ich nicht in Frage stellen.


    Und zur Fahrweise: ich wollte damit nur sagen, dass beide Bediener das Gerät nicht unbedingt mit Samthandschuhen fahren. :laughing:


    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • So, ich habe die Minispares Räder jetzt drin gelassen - hoffentlich halten sie. Die Vorspannung der Differentiallager habe ich jetzt mit Dichtungen eingestellt. War etwas schwierig, da die Dichtung eine Dicke von 0,4mm hat und nur schwer abzuschätzen ist, wie stark sie sich beim Einbau zusammendrückt. (Im Werkstatthandbuch steht, dass eine Originaldichtung zusammengedrückt ein Maß von 0,18mm hat). Mit dem stärker angezogenen Mikrometer kam ich auf 0,37mm. Habe also die Ausgleichsscheiben so gewählt, dass der Flansch 0,4mm Abstand vom Differentialgehäuse hat. Dann ist das Kompressionsmaß der Dichtung gleich dem Vorspannwert. Hoffe, es funktioniert.
    Nochmal vielen Dank für die Hilfe.
    Gruß, Sunny

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