Welche Bremsleitungen bzw. DIY?

  • Moin,


    ich habe nach langer Zeit mal wieder an meinem Projekt weitergemacht und die Hilfsrahmen demontiert.
    Zu den Bremsleitungen habe ich ein paar Fragen.
    Die originalen waren sehr steif und leicht grünlich lackiert (ist ein MPI aus 89).
    die sehen an den Muttern nicht mehr so dolle aus.
    Nun hab ich bei minispares geschaut, aber die haben nur rund aufgewickelte Kupferleitungen.
    Da stellt sich mir die Frage, ob das die gleichen wie die verbauten sind. die sind nämlich sehr starr und halt grünlich, wie lackiert.


    sollten die Repros alle Kupfer sein, dachte ich mir, ich könnte die ja selber bördeln.
    welches Werkzeug empfehlt ihr da?
    sind die Leitungen die 4,75mm Leitungen und dann die massenden SAE Nippel ? wäre das 3/16?


    hatte an dieses hier gedacht : https://www.amazon.de/Vigor-B%…fRID=1VX7G9WMNN8E375YHD9B


    Wo bekomme ich denn die Nippel her, die man da so braucht?


    oder habt ihr eine Quelle für originale Sets, also für die komplette vorder und Hinterachse?
    ach ja die Bremsschläuche bräuchte ich auch noch.



    Vielen Dank für Eure Hilfe.


    lg
    rainer

  • MPI und Bj 89? :rolleyes:


    Beim Korresionsschutzdepot bekommst Du alles inclusive Bordelwerkzeug. Allerdings sind die Leitungen dann aus Kunifer. Ich habe das verbaut und noch keine Probleme seit über 10 Jahren damit beim TÜV gehabt. Man muss den Prüfer ja nicht darauf ansetzten :wink:
    Kunifer wird bei englischen Autos bisher ohne Anmerkung akzeptiert.

  • danke für die Info. meinte natürlich 98.


    ist es also richtig, dass ich 3/16 (4,75mm) leitung benötige und dazu die UNF Schrauben/Muttern etc.?




    lg


  • Korrekt. Die Überwurfmuttern/Schrauben haben im Allgemeinen ein 3/8" UNF Gewinde.


    Am Hauptbremszylinder allerdings sind es M10x1 Überwurfschrauben!


    Gruß, Diddi

  • Am besten bin ich mit diesem Gerät.
    Ich habe auch parallel hierzu das von "biz" empfohlene. Ich finde dieses greift nach einer Weile nicht mehr richtig und die Bördel werden unsauber. Auch ist dieses Gerät zu unhandlich um am Auto direkt zu arbeiten, eher auf der Werkbank.
    Mit den komplett fertig Sätzen habe ich schon mehrmals keine guten Erfahrungen gemacht.
    Bitte alles nur meine rein subjektive Meinung!!


  • Am Hauptbremszylinder allerdings sind es M10x1 Überwurfschrauben!


    Gruß, Diddi


    Ich weiß nicht wie es am MPI am HBZ ist aber einige HBZ`s haben einen M10X1 und einen UNF in 3/8 Abgang.

  • ...aber einige HBZ`s haben einen M10X1 und einen UNF in 3/8 Abgang.


    Turi, da wirfst du etwas durcheinander. Eine Kombi von metrisch und UNF an einem HBZ gibt´s nicht :rolleyes:


    Es gibt den späten, senkrecht stehenden (vorne/hinten) HBZ GMC227 (gelbes Band) mit einer Kombi 1 mal M10x1 (oben/VA) und 1 mal M12x1 (unten/HA)


    Der senkrecht stehende (diagonale) HBZ GMC167 hat übrigens auch 2 mal metrische M10x1 Anschlüsse.
    Der senkrecht stehende HBZ GMC168 hingegen hatte 2 mal 3/8" UNF Anschlüsse.


    Der horizontal liegende HBZ GMC90376, wie er ab `89 bis Produktionsende, mit integriertem BKV eingebaut wurde, hat ebenfalls 2 mal metrische M10x1 Anschlüsse.


    Die Einkreis-HBZ sowie auch der Kupplungs-Geber hatten, wenn ich mich nicht irre, alle immer 3/8" UNF.



    "Fatal" ist, dass man M10x1 und 3/8" UNF sehr schnell verwechseln kann, da sie von der Gewinde-Geometrie her sehr dicht beieinander liegen. Je nachdem wie man sie "kombiniert" passt´s vermeintlich gut oder etwas schlechter...


    3/8" UNF hat eine Steigung von 24 Gängen / Zoll, was einer Steigung von 1,05 mm/Gang entspricht. Bei einem Durchmesser von 9,5 mm und einer Steigung von 1,05 mm liegt man dann sehr nah an M10x1.


    Wenn dann noch die Herstellungstoleranzen dazu kommen... :rolleyes:


    Eine 3/8" UNF Überwurfschraube passt problemlos in ein M10x1 Gewinde, sitzt aber selbst voll eingeschraubt noch recht locker.


    Eine M10x1 Überwurfschraube geht etwas stramm in ein 3/8" UNF Gewinde, lässt sich aber rein drehen. Vor allem, wenn die Überwurfschraube aus Messing ist... Ist die Überwurfschraube aus Stahl, klemmt´s nach ein paar Umdrehungen... "Würgt" man dann mit Werkzeug weiter...:rolleyes:


    Nur wenn beide Gewinde identisch sind, lassen sie sich über die gesamte Länge leicht, mit den Fingern eindrehen und sind gleichzeitig weitgehend "spielfrei" ... Also uffbasse :tongue:


    Gruß, Diddi

  • Hi Didi,
    du hast vollkommen Recht!!


    "Es gibt den späten, senkrecht stehenden (vorne/hinten) HBZ GMC227 (gelbes Band) mit einer Kombi 1 mal M10x1 (oben/VA) und 1 mal M12x1 (unten/HA)"


    Genau dieser war mir in Erinnerung. Wußte noch, irgendwo gab es zwei verschiedene Gewinde!!!!

  • Hallo Community,


    danke für die Infos.
    Ich habe jetzt noch gelesen, dass es halt die Geräte für DIN und für SAE oder beides gibt.
    Welche Bördelung ist denn am Mini vorhanden?


    lg

  • Am Mini findet man beides.


    So genannte E-Bördel (Doppel-Bördel) in Verbindung mit Überwurf-Muttern wie z.B. hinten auf den Schwingen, wo Bremsleitung und Schlauch direkt miteinander verschraubt sind. Das andere Ende des Schlauches (Bremsleitung im Hilfsrahmen) wird hingegen mit einer Überwurf-Schraube und F-Bördel verschraubt...


    So genannte F-Bördel in Verbindung mit Überwurf-Schrauben, wo Bremsleitungen z.B. in Radbremszylinder, Hauptbremszylinder oder T-Stücken etc. verschraubt sind...


    Bei den F-Bördeln unterscheidet man zwischen DIN und SAE, je nach Typ der Überwurf-Schraube. Ist diese vorne flach, ist es DIN, hat sie einen kleinen Innen-Konus ist es SAE.


    Die meisten, heute verkauften Überwurf-Schrauben sind für DIN F-Bördel.


    Auf der sicheren Seite ist man, wenn das Bördel-Gerät beides kann :wink:


    Hier sieht man die Unterschiede: https://www.google.com/search?…grc=HII9_RqrtxCNxM:&vet=1


    Gruß, Diddi

    Einmal editiert, zuletzt von HOT () aus folgendem Grund: Link eingefügt

  • Oh super danke für die Erklärung.
    geht irgendwo aus den Unterlagen hervor, wo genau welche Bördelung zu sitzen hat? nicht dass ich an einer Stelle die Falsche herstelle.


    Ich könnte natürlich einfach nach den originalen gehen, aber könnte ja eventuell auch sein, dass da schon mal jemand eine falsche angebracht hat und ich würde den Fehler wiederholen.


    lg

  • Eine Übersicht, welche Bördelung wo am Mini verwendet wird, gibt es meines Wissens nach nicht.


    Ich habe allerdings oben einen Fehler gemacht...


    Die Bremsschläuche hinten an den Schwingen werden an beiden Enden mit einer Überwurf-Mutter verschraubt, also wird an beiden Enden auch ein E-Bördel (Doppel-Bördel) benötigt!


    Sieht man hier auf dem Bild klar, da der Schlauch an beiden Enden ein Außengewinde hat... http://www.minispares.com/product/Classic/Brakes/Hoses/GBH250.aspx?0403&ReturnUrl=/search/classic/brake%20hose.aspx|Back%20to%20search


    Die vorderen Bremsschläuche, egal ob Trommel oder Scheibe, haben ein Innengewinde für den Anschluss der Bremsleitung, also F-Bördel (links) sowie Banjo-Bolzen mit Kupfer-Dichtringen (rechts).


    Warum es links/rechts unterschiedlich ist, kann man hier gut erkennen: http://www.minispares.com/cata…lit~1985~on.aspx?2~17~143


    Aller anderen Verschraubungen am Mini werden mit Überwurf-Schrauben verschraubt, also F-Bördel... :wink:


    Ob diese F-Bördel dann DIN oder SAE sein müssen, hängt dann von den Überwurf-Schrauben ab, die du kaufst...


    Ich würde folgende verwenden:


    Alle Anschlüsse außer HBZ: https://www.korrosionsschutz-d…-3/8-24unf-21mm-lang-sw11


    Anschlüsse am HBZ: https://www.korrosionsschutz-d…aube-m10x1-21mm-lang-sw11


    Anschlüsse hintere Bremsschläuche (4 Stck): https://www.korrosionsschutz-d…/8-24unf-17.5mm-lang-sw14


    Rohrmaterial: https://www.korrosionsschutz-d…nickel-4.75mm-7.5-m-rolle



    Gruß, Diddi

  • Hallo Didi,


    TOP!! vielen dank für die Erklärung und verlinkung zu den Teilen. ist alles bestellt.
    lackiert ihr die KUNIFER Leitungen nachträglich noch, oder bleiben die blank?


    lg

  • ich muss auch nochmal meinen Senf dazu geben. Wir bördeln hier auch selbst. Ist ein einfaches Rechenbeispiel:
    - Ab dem 3en Auto lohnt sich die Anschaffung eines guten Werkzeuges, bei einem Auto sind fertige Leitungen günstiger.
    - ich kann die Leitungen etwas anders verlegen. Gerade am hinteren Hilsrahmen hab ich gern etwas mehr Leitung, lässt sich günstiger montieren. Vorn liegt die Leitung dann auf dem HiRa und nicht irgendwo in den Ecken frei in der Luft. Und ich kann hinten am Übergang zum HiRa eine schöne schleife legen...


    Ich verwende fast nur Stahlleitungen, lasen sich schöner gerade verlegen. Und es gibt hier TÜV-Prüfer die Kunifer nicht mögen... Und ich nutze meist nur die SAE Bördelung mit den passenden Muttern.


    Als Bördelwerkzeug hab ich was von KS Tools (https://www.kstools.com/produk…ndel-16-tlg.?c=1001736690) und bin top zufrieden damit.


    Stahlleitungen gibts überall im Teilehandel (Stahlgruber, Wessels Müller etc.. ) Dort gibts auch die Anschlüsse. Oder eben die obige Quelle.

  • Ich habe mich mit den fertigen Leitungen bis zur letzten Leitung geärgert. Wollte sogar kurz vor fertig noch ein Bördelgerät kaufen.


    Mein Geiz stand dem nur entgegen.
    War ein Fehler.

    Gruß
    der Michael


    (alle Angaben in Fahrtrichtung)

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