Zitat von Drumjo
wovie:
Was ich meinte ist folgendes: Wenn Schulen dem Zweck dienen, der nächsten Generation die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, um auch in Zukunft eine tragfähige Gesellschaft zu haben, muss sie auch die notwendigen Mittel dazu aufbringen. Nicht zuletzt, um den Anschein einer Chancengleichheit auf dem Bildungssektor zu wahren, die es allerdings noch nie gab. Der Tanz um die Eliteschulen wird diese Situation nicht gerade verbessern.
findet Hannes
Ich schreibe nicht von Eliteschulen, sondern von Privatschulen. Die Qualität ist an diesen Schulen nicht besser, weil sie privat finanziert werden, sondern weil dort in der Regel nur Schüler von Eltern sind, denen die gute Ausbildung der Kinder etwas Wert ist. D.h., dass das Lernverhalten der Schüler aufgrund der Erziehung der Eltern ein ganz anderes ist. Es gibt kaum Chaoten und Lernunwillige, die den Lernprozess der gesamten Klasse blockieren und die Schule uneffektiv werden lassen.
Es gibt in Köln z.B. auch Grundschulen, die fast nur deutsche Kinder aufnehmen, um das Lernniveau halten zu können. Es gibt viele ausländische Familien, die ihren Kindern auch in der zweiten Generation in Deutschland nicht die deutsche Sprache vermitteln (es gibt übrigens auch schon viele deutsche Eltern, die dies auch nicht schaffen) und die Lehrer sind damit total überfordert und schleusen diese Schüler einfach durch. Dies wirkt sich im Lernstoff natürlich auf die ganze Klasse aus. Meine Frau ist Lehrerin im den Fächern Englisch und Französisch an einer Schule mit ca. 70% Ausländern. Jeder kann sich vorstellen, wieviel Engagement es bedarf, wenn man versucht in solchen Klassen den Schülern etwas zu vermitteln. Und meistens sind dann sogar die deutschen Schüler die Störenfriede.
Es geht hier nicht nur um finanzielle Mittel der Gesellschaft, sondern um ein sich veränderndes Verhalten der Gesellschaft. Die Gesellschaft sind wir alle und ohne Respekt vor denen, die Arbeitsplätze schaffen und die in die Gesellschaft etwas einbringen können, wird es keine Verbesserung geben. Ein Sozialstaat lebt vom Sozialverhalten der Menschen, d.h. vom bereitwilligen Geben und vom verständnisvollem Nehmen. Der Trend in der Gesellschaft geht jedoch in Richtung unsozialem Verhalten, viele möchten nichts abgeben und mindestens das wieder zurück haben, was sie irgendwann einmal bezahlt haben. Viele die bereitwillig geben werden enttäuscht, weil von Ihnen dann immer mehr verlangt wird. Und viele, die gelernt haben zu nehmen, möchten gar nichts mehr in die Gesellschaft einbringen.
Es wird in Zukunft mehr private Schulen und Hochschulen geben. Ohne diese wird es in Deutschland keine Qualität geben, die mit anderen Ländern mithalten kann. Und wenn wir diese Qualität nicht haben, dann wird es mit den Arbeitsplätzen in Deutschland noch schlechter aussehen.
Ich behaupte, dass es in Deutschland eine Chancengleichheit auf dem Bildungssektor gegeben hat und immer noch gibt und dass es an einem selbst oder an den Familien liegt, wenn die Chancen nicht genutzt werden. Ausnamhmen gibt es immer.