Fahrprüfung? Welche von den Dreien? 
An die Prüfung für den A1-Lappen kann ich mich nicht mehr so richtig erinnern, ging ne halbe Stunde, ein wenig durch die Stadt, Übungen mit Slalom, Vollbremsung etc. und war natürlich, genauso wie die vorangegangene theoretische Prüfung, aufs erste Mal von Erfolg gekrönt. Fahrlehrer und Prüfer unterhielten sich, soweit ich das durch das Funkgerät ab und zu hören konnte, über Hundezucht. "Kann man sie auf den Straßenverkehr loslassen?" fragte der Prüfer noch, als das Moped wieder in der Garage der Fahrschule verstaut war - und schon hatte ich mein erstes Plastikkärtchen.
An die Führerscheinprüfung fürs Auto denk ich noch mit Schrecken zurück. Nicht, weil mir die Prüfung Angst gemacht hätte, sondern weil ich am festgesetzten Termin die böseste Grippe meines Lebens hatte. Aber als Schwabe "lässt mr ja nex verkomma", also hab ich den Termin als Häufchen Elend wahrgenommen. Ich seh mich noch am hellen Morgen des Prüfungstages Ende Januar 2001 auf der Treppe neben der Garage der Fahrschule sitzen, links was zu trinken in der Hand, rechts ne mit Widerwillen angeknabberte Brezel, die das fiebrige Gefühl auch nicht vertreiben konnte. Die Fahrprüfung war trotzdem cool, Prüfer und Fahrlehrer unterhielten sich über ihre ersten Autos, lustige Geschichten über technische Lösungen an Oldtimern (z.B. vom Luftdruck des Reserverads betriebene Scheibenwaschanlagen und andere Kuriositäten) und andere entspannte Sachen. Es ging durch die Stadt, über Land und die Autobahn, dann wurde im Wohngebiet 3x mit dem Audi A4 rückwärts eingeparkt (auch nur so oft, weil der Prüfer nicht glauben konnte, dass ich das Auto aufs erste Mal ohne Glück perfekt hinstellen konnte). Ich war eh schon halb in Trance, das ging schon so mechanisch, dass es nicht schiefgehen konnte. Ich kann mich noch erinnern, wie ich zwischendrin dachte: "Egal ob ich jetzt durchfall oder nicht, ich will in mein Bett und diese Grippe loswerden!"
Zurück bei der Fahrschule stellte mir der überaus nette Prüfer mit der grünen Baskenmütze kritiklos den vorläufigen Führerschein aus (diesen Papierwisch, denn die Motorradprüfung sollte erst etwas später folgen) und ich schleppte mich in Richtung Innenstadt, von wo aus ich Richtung Heimat fuhr. Ein Paar Stunden später hab ich dann im Wahn noch das erste Mal nen MPI im Straßenverkehr bewegt, bevor ich eingesehen hab, dass ich doch ins Bett sollte... 
Die Motorradprüfung hab ich dann erst einige Monate später gemacht, weil mir noch Fahrstunden fehlten. Routine im Verkehr war durchs Mopedfahren ja schon da, Fahrzeugbedienung auch ein Klacks da alles altbekannt. Der Prüfer den ich da hatte, seines Zeichens BMW-GS-Fahrer, erzählte diesmal Heldengeschichten aus seinen wilden Motorradtagen und wie er schonmal mit den Securities eines damaligen Verteidigungsministers aneinandergeraten war. Fand ich unterhaltsam, die Prüfung ging reibungslos, selbes Spiel wie beim Moped, allerdings mit einer zehnminütigen Autobahnfahrt über die unbegrenzte A8. Prüfer meinte hinterher nur was von progressivem Fahrstil und "Flucht nach vorne", die beim Motorrad in seinen Augen von hoher Wichtigkeit war.
So hatte ich mein neues Plastikkärtchen ungestreift ohne Fehlerpunkte
und habs nach rund 100000km bis heute ohne Punkte in Flensburg. Hoffentlich bleibt das so.
MfG
Tobi