Das stimmt nicht so ganz, dass BMW nichts mit dem Mini zu tun hat(te).
Als BMW damals den Pleite-Laden Rover übernommen hat, war Bernd Pischetsrieder der Lenker bei BMW. Er ist ein Großneffe von..... genau... Sir Alec Issigonis
;)
Der hat also "Mini" im Blut und hat dafür gesorgt, dass der Mini noch rund 10 Jahre weiterentwickelt und gebaut wurde.
Wäre BMW damals nicht gewesen, gäbe es definitiv keine MPis mehr und es ist fraglich, ob der SPi überhaupt noch gebaut worden wäre.
Nur mit dem MPi musste dann definitiv Schluß sein, da es absolut unmöglich war, mit dieser "altertümlichen Konstruktion von `59" die gesetztlichen Vorgaben in EU noch zu schaffen.
Schon beim MPi musste man sich gewaltig strecken und mit allen Tricks arbeiten, um in noch zugelassen zu bekommen.
Iniziiert von Pischetsrieder, wurde dann parallel zum SPi/MPi schon an der Entwicklung des MINI (übrigens mit Unterstützung der Familie Cooper) gearbeitet, da man unbedingt einen würdigen Nachfolger für dieses tolle Auto haben wollte, denn das Ende kam unaufhaltsam näher.
Leider war Rover selbst (wie in der Geschichte schon mehrfach bewiesen) ein Fass ohne Boden und BMW musste irgendwann die Notbremse ziehen um nicht selbst in den Strudel zu geraten.
Zu der Zeit musste dann auch B. Pischetsrieder gehen...
Es zählt halt nicht die Liebe zum Automobil sondern Shareholder Value. Und wenn die Aktionäre ihre Gewinne geschmälert sehen...
Das BMW dann die "Perlen" für sich behalten hat, nachdem man viel Geld in die Neuentwicklung des Mini gesteckt hat und den Rest "versilbert" hat ist sicher verständlich.
Wobei bei dem riesigen Schuldenberg sicher nicht von versilbern die Rede sein kann.
Bis hier hin ist auch für den Classic Mini Fan noch alles irgendwie verständlich und nachvollziehbar, auch wenn man noch auf ein gutes Ende gehofft hat.
Nur was danach passierte,...
Ein Heer von übermotivierten Markenrechtsanwälten hat auf alles mit dem Justiz-Knüppel geschlagen, was im entferntesten danach aussah, als könnte es vom Namen Mini profitieren, während dieses alleine dem Markenrechtsinhaber zustand......
Ein karrieregeiler Junganwalt hat halt keinen Sinn für sentimentale Tradition und eine lange gewachsene Scene. Der sieht nur €-Zeichen und die Möglichkeit sich zu profilieren...
Ich bin mir sicher, dass das alles nicht unbedingt immer im Sinne von BMW war und BMW das so nicht gewollt hat.
Aber das Kind ist nun mal in den Brunnen gefallen... ...und die Classic Mini Scene wird noch sehr lange brauchen, um das zu vergessen, wenn es denn überhaupt möglich wären....
In UK ist dieser Graben noch viel tiefer, denn da steckt noch ein anderer Dorn seit ca. 65 Jahren tief im Fleisch...
Es wäre sicher anders gekommen, wenn BMW damals zusammen mit der Classic Mini Scene in die Zukunft gegangen wäre, anstatt Anwälte auf sie loszulassen, die sie selbst nicht kontrollieren können.
Ich persönlich habe nichts gegen den MINI. Es ist an sich ein gutes Auto, mit gutem Fahrwerk etc. welches im Retro-Style seine Kundschaft anspricht und auch an unseren Liebling erinnert.
Aber ein MINI ist eben kein Mini.
Versuch mal einem Käfer-Fan zu erklären, dass ein New Beetle doch auch ein Käfer-Nachfolger ist...
Oder einem Fiat 500 Fan dass der neu Cinquecento........
Gruß, Diddi