Nordic Walking - Altes Fett am Stiel
Wer dieser Tage die Wälder und Parks des Landes aufsucht, sollte auf das
Geräusch von Skistöcken auf Kies achten. Sonst könnte der lauschige
Spaziergang mit Freundin und/oder Hund ein blutiges Ende nehmen. Denn die
Nordic Walker
sind unterwegs und die verstehen überhaupt keinen Spaß.
Nordic Walking, das ist eine neue Trendsportart, die wie ein Hurrican über
die deutsche Bevölkerung zwischen 40 und 120 gekommen ist. Besonders Frauen
in dieser Alterklasse fahren voll auf den Sport mit den Skistöcken ab und
finden sich zu riesigen Gruppen zusammen, die, ganz nach dem Motto
"Gemeinsam sind wir stark!" Wald und Wiesen unsicher machen.
Was ist Nordic Walking?
Das ist eine verdammt gute Frage! Und die Antwort folgt sofort: Für Nordic
Walking wird nichts weiter benötigt als ein Satz ausgemusterte Skistöcke,
ein paar gute Turnschuhe, eine üble Figur und eine C&A-Windjacke, die flott
um
die viel zu breite Hüfte getragen wird.
Nordic Walker mit professionellem Anspruch ergänzen dieses Outfit noch durch
enganliegende Sport-Leggins der Kategorie Cellulite-Extra-View sowie eine
Skifahrer-Brille in grellen Farben, gegen die Fliegen. Diese ist, nach
Ansicht vieler Nordic Walker, Pflicht. Die unglaublichen Geschwindigkeiten,
die beim
Nordic Walking erreicht werden geben dem flugfähigen Insekt nämlich kaum
eine Chance, dem sicheren Tod zu entrinnen. KLATSCH - Gut, wenn eine Brille
das
Auge vor schlimmeren bewahrt.
Bei den Nordic Walkern handelt es sich meist um alte und nicht minder
unattraktive Frauen, die sich zu großen Gruppen zusammenrotten, angeführt
von einer normalerweise etwas jüngeren Fitnessstudio-Tante, die es sich
offensichtlich
zum Ziel gemacht hat, Kacke zu vergolden. Männer trifft man selten an und
wenn, tragen sie zu Recht die Namen Martin, Detlev oder einfach Der
semischwule alte Pornobalken-Puffgänger, der mitwalkt, um fiese alte
Chicksen klar zu
machen"
Was ist der Sinn von Nordic Walking?
...ist eine Frage, die sich der unbedarfte Beobachter wieder und wieder
stellen wird. Zyn.de wäre nicht Zyn.de, wenn es nicht über eine kompetente
Forschungsabteilung verfügen würde, die dem Phänomen Nordic Walking unter
Einsatz ihrer Gesundheit und ihres Lebens auf den Grund geht.
Sicher versteckt in einer alten, hohlen Buche konnten bereits beängstigende
Beobachtungen gemacht werden: Die Nordic Walker rotten sich gerne an
irgendwelchen Treffpunkten im Wald zusammen, um das gemeinsame Walking mit
einigen Dehnübungen einzuleiten. Die Dehnübungen dienen dazu, den
osteoporosezerfressenen Körper auf die kommenden Anstrengungen
vorzubereiten.
Es ist kein schöner Anblick, wenn 15 bis 30 überreife Birnenärsche in den
Spagat gehen.
Alles, was nun folgt, ist Spekulation und beruht auf dem Gestammel der
temporär erblindeten und wahnsinnig gewordenen Zyn-Forschungsabteilung.
Nach dem gemeinsamen Stretchen (ein Glück, dass Leggins dehnbar sind),
kreuzt die Gruppe die Skistöcke, schwört sich mit satanischen Sprüchen
aufeinander ein und stellt sich in Reih- und Glied auf, um sich auf den Weg
durch den
Wald zu machen.
Die Bedrohung ist allgegenwärtig
Nordic Walker sind militant und gefährlich! Sie betrachten sich als einzige
Waldbewohner und überrennen alles, was sich in ihrem Weg befindet. Vom
Eichhörnchen über Wildschweine, Spaziergänger, Hunde, Radfahrer, Förster und
Jogger, sie alle haben kaum eine Chance gegen die wandelnden Fleischmasse.
Selbst die schnellen Rehe sind unfähig zur Bewegung, wenn sich eine Horde
aus lauthals quaselnden Problemzonen rumpelnd (der Schritt) und klackend
(die Skistöcke auf Asphalt/Kies) auf sie zu bewegt. Das Reh ist völlig
perplex,
sein plattgewalzter Kadaver kann als moderne Form der Öko-Straßenmalerei auf
blutrot gefärbtem Kies bewundert werden.
Wie kann man sich vor Nordic Walkern schützen?
Effektive Schutzmaßnahmen sind rar gesäht. Brutalos werden jetzt auf die
vorzüglichen Schutzeigenschaften einer Pumpgun verweisen. Ihnen sei gesagt:
Selbst die beste Pumpgun hat nur zehn Schuss. Und selbst Elefantenschrot
dürfte gegen die rumpelnde Fettmasse wirkungslos sein. Zumal die Waffe
vermutlich
sinnlos ist, wenn man aufgrund eines Blickkontaktes mit einer der
medusenhaften Monsterweiber zu Stein erstarrt ist, um kurz darauf von ihren
plumpen Füßen
zu Feinstaub zermahlen zu werden.
Wichtiger sind die Präventivmaßnahmen. Die Ankunft einer Gruppe Nordic
Walker kündigt sich selbst in unübersichtlichen Waldstücken schon von weitem
an.
Der Boden bebt, ein lautes Klicken der Skistöcke ist zu vernehmen.
Dazwischen das laute Schnaufen von Herz-Kreislaufsystemen, die unter der
Überlastung
beinahe zusammenbrechen. Schweißgeruch breitet sich aus und schon bald ist
ein lautes Geschnatter wie von einem Schwarm Gänsen zu hören.
Spätestens, wenn aus diesem Geschnatter einzelne Worte verständlich sind,
zum Beispiel "Torte", "Prinz Charles", "David Beckham" oder auch "Wussow",
ist
es bereits zu spät. Vor Schreck erstarrt sieht man seinem Ende als
ausgewälzte
Mettwurst entgegen.
Erfahrene Spaziergänger sollten sich also aus der Walzlinie bringen. Ein
beherzter Sprung ins Gebüsch kann Leben retten, notfalls auch in
Brombeersträucher. Den Hund nicht vergessen, er weiß es nicht besser.
Bereits erstarrte Zeitgenossen sollten ihrem Schicksal überlassen werden, zu
groß ist die Gefahr, selbst vom Wanderfleisch erwischt zu werden. Mutige
Wanderer können sich allerdings mit zwei Tannenzapfen oder einigen
Brombeeren die Gehörgänge gegen den satanischen Singsang abdichten und zu
Tode
erschrockene Spaziergänger aus der Gefahrenzone bringen. Allerdings ist auch
hier
Vorsicht geboten.
Bei Beachtung dieser Ratschläge kann sogar in Nordic-Walkin-Fallout-Zonen
ein Spaziergang gewagt werden, ohne dass Gefahr für Leib und Leben besteht.
Achtung! Manche Nordic Walker sind ohne Skistöcke unterwegs und daher
schwerer zu erkennen.