Irgendwann hatte ich das dann auch im Griff und ich konnte fahren. Das funktionierte aber nicht so toll, weil er sich ständig verschluckte und auf keinen Einstellung oder Nadeltausch reagierte.
Völlig frustriert entschied ich mich zu den freundlichen Herrn zu fahren. Die Lösung war für mich sehr peinlich… die Verteilerkappe war total hinüber. das hatte ich irgendwie übersehen.
Der Motor hatte ziemlich gelitten, die Honspuren waren weg und der Ölverbrauch dementsprechend hoch. Diesen Fehler schreibe ich alleine mir zu!
Ziemlich gekinckt habe ich den Motor, der erst 6000km gelaufen hatte, dann zerlegt und inspiziert. Was ich dann gefunden habe, war not amusing.
Auf den neuen Nockenwelle liefen eindeutig gebrauchte Stößelbecher, die an der Lauffläche lediglich überpoliert wurden. Wieso macht man sowas? Die Dinger sind so billig.
Im Zylinderkopf fand ich noch gebrauchte Auslassventile. Beides war aber als neu auf dem Angebot und neue hatte ich auch bezahlt.
Ein Einlassventil hatte auch schon in der Führung gefressen, die wieso auch immer um 5mm gekürzt wurden.
Damit konfrotiert bekam ich das Angebot für eine "kostenlose" Motorüberholung. So kostenlos war die dann doch nicht. Ich habe die Gelegenhiet genutzt die für meine Bedürfnisse viel zu scharfe MD286SP und den zugehörigen Verteiler zurückzugeben. Der Gegenwert wurde nur verrechnet.
Wie erwartet verzögerte sich die Fertigstellung wieder um Wochen, weil angeblich keien Kolbenringe zu bekommen waren. Nachdem ich ich ihm eine Frist gestzt hatte, ging es ann doch.
Als ich das ganze Geraffel dann wieder abholen konnte, sah wieder mal alles toll aus und ich zog zufrieden ab.
Zu Hause zerlegte ich den Motor und fand wieder Murks, auf einer Seite waren unterschiedliche Axialdruckscheiben montiert (eine Hälfte war 5/100 dicker als die andere), Im Zylinderkopf steckten nun neue Auslassventile, aberzu kurze.
Auf meine Reklamation sagte Herr Xyz.. das sei alles OK und das würde so funktionieren. Auf neue Ventile bestand ich dann doch, die kamen dann auch umgehend (genau... nach ca. 2 Wochen).
Diese waren dann aber so bearbeitet, dass sie 0,5mm zu tief in den Sitz sanken.
Nun hatte ich die Faxen dicke und forderte eine finanzielle Entschädigung, zumindest aber den Pries für die Ventile. Das wurde mir zugesichert und umgehend (diesmal sogar erst 4 Wochen später überwiesen).
Da ich das Minifahren nicht aufgeben wollte, habe ich in den sauren Apfel gebissen und bin zu einem richtigen Motorenbauer gegangen und habe dort den Motor nochmal prüfen lassen.
Dort hat man dann die verzogene Lagergasse entdeckt (wahrscheinlich auf einen Produktionsfehler zurückzuführen) Zum Glück war mein alter Block einwandfrei und musste nur nachgehont werden.
Eigentlich hätte schon Herr Xyz.. den Fehler der Lagergasse finden müssen und mich informieren sollen. Angesichts der ganzen Vorkommnisse hatte mich das jetzt nicht mehr gewundert. Bei einem letzten Telefonat, meinte er sogar, dass wäre kein Problem den Motor so zu betreiben.
Im Prinzip wurde ich für meine eigene Dummheit bestraft. Traurig an der Sache ist, dass meine Gutgläubigkeit so schamlos ausgenutzt wurde. Deshalb rate ich jedem einen großen Bogen um die kleine Firma in Nordrhein Westfalen zu machen.
Noch einige Tipps:
- Bei Problemen grundsätzlich Fristen setzen, bis wann die Mängelbeseitigung zu erfolgen hat. 2 Wochen sind meistens realistisch.
- Eine Rechtsschutzversicherung abschliessen und beraten lassen
- Gut technisch informiert an die Sache gehen oder einen Sachverständigen zu rate ziehen
- Am besten alles selbst machen, wenn mans kann!
Zum Glück gibt es zum größten Teil seriöse und kompetente Firmen an die man sich beruhigt wenden kann.
P.S. meinem Bekannten sind in 1 Saison mind. 2 Motoren geplatzt (1x Kurbelwellenbruch, 1x Pleuelbruch), natürlich war es immer seine eigene Schuld... wer es glaubt, ich nicht!
Eine Rechnung habe ich trotz mehrfacher Mahnung nicht bekommen. Ob der gute Herr Xyz.. wohl Steuern gezahlt hat…ich zweifel daran.