Beiträge von Faxe-Racing

    Nach weiterem Durchlesen stellen sich mir quasi die (nicht vorhandenen) Haare auf...

    Messen, messen messen...und das mit den richtigen Mitteln. Daraus die richtigen Schlüsse ziehen und schon weiß man das die hauseigenen Mittel nur mit viel Glück zum Erfolg verhelfen.
    Klar dreht sich ein Pleuellager auf der Kurbelwelle nach dem Zusammenbau, es hat ja auch reichlich Spiel. Bei unseren geliebten Minimotoren (in diesem Fall mal ein A+1300 SPI) wird nämlich ordentlich Luft gelassen: Wird dieser Motor mit Hausmitteln revidiert, kauft der Kunde in der Regel unter anderem einen Satz Haupt- und Pleuellagerschalen. Nachdem er schön alles sauber gemacht hat schaut er sich die Kurbelwelle an und hält diese für noch ganz gut. Also Hauptlagerschalen eingelegt, Anlaufscheiben dabei, Lagerdeckel drauf und einen nach dem anderen fest ziehen. Immer schön dabei drehen, wie oben fürsorglich erwähnt. Alles dreht sich alles gut. Also weiter, Pleuellagerschalen in die Pleuel, viel Öl dran und rein damit, Pleuel für Pleuel angezogen, viel drehen, hilft immer, alles klar alles dreht sich.

    So ist es aber nicht richtig und wird auch nicht lange halten.

    Erst einmal vermißt man die Kurbelwelle und wird feststellen, das die Pleuellagerzapfen durch die ersten 70000Km Belastung, unrund (oval) geworden sind. Hier geht e in der Regel um 1 bis 3 Hunderstel eines Milimeters. (Also der Meßschieber hilft hier nicht wirklich) Zweitens werden die Riefen auf der Druckseite der Pleuelzapfen deutlich stärker sein als auf der anderen Seite.
    Wer jetzt die Zapfen nur poliert, macht den unrunden Zapfen kleiner und er ist immer noch oval.
    Das ist der Grund, warum man unsere Mini Kurbelwellen grundsätzlich schleifen sollte. (NATÜRLICH DIE WENIGEN AUSNAHMEN AUSGENOMMEN) (dazu empfehle ich natürlich nach dem schleifen das härten, polieren, richten und auch das wuchten)
    Bleiben wir beim Pleuelzapfen und wenden uns den neuen Lagerschalen zu. Nach dem ordentlichen reinigen des Pleuellfußes und des Lagerdeckels mit Hilfe eines Metall-Pads wird die Lagerschale in Pleuel und Lagerdeckel eingelegt, der Deckel montiert und die beiden Muttern (gerne auch neue Pleuelschrauben mit neuen Muttern) auf Drehmoment fest gezogen. Nun wird wieder gemessen, in meiner Lehre hieß das Ding "Subito", allerdings ist mir der Begriff danach nicht mehr geläufig, bleiben wir also besser beim Innentaster. Das Maß schreibt man sich auf, greift sich eine Meßuhr und mißt den entsprechenden Pleuelzapfen der Kurbelwelle. Dann zieht man vom Innenmaß des Pleuels das Maß der Zapfens ab und schon hat man das Laufspiel oder auch Ölspiel. Dies ist in der Regel bei unserem Fallbeispiel des SPI Motors dann so zwischen 8/100mm bis zu unglaublichen 12/100mm groß.
    Gewünscht wären stramm 4/100mm oder locker vielleicht 6/100mm.

    Klar dreht sich das, sogar mit dem unrunden/ovalen Pleuelzapfen. So sieht das in der Regel aus!!

    Der Profi macht das Pleuelauge kleiner: wie soll das denn gehen, ein Loch kleiner machen??
    Der Lagerdeckel wird demontiert und auf der Auflagefläche zum Pleuel geschliffen. Dadurch verringert sich der Innendurchmesser. Jetzt ist aber das "Loch" nicht mehr richtig rund, und so wird mit einem Pleuel Hongerät das Pleuel wieder aufgehont bis das gewünschte Maß da ist. Lagerschalen wieder rein, Drehmoment angezogen, gemessen, danach eingebaut oder nochmal nach gearbeitet. Bis es paßt und man das gewünschte Laufspiel hat.

    So jetzt geht's zum Bobo, alles andere

    Später...
    Faxe

    ...guten Rutsch...

    Weitere Bilder zeigen die Kurbelwelle, welche ohne zweifel mal poliert werden müßte. Mehr kann man da so icht erkennen. Aber diese "Rillen" lassen sich sicherlich kaum mit dem Fingernagel erfühlen, es sei denn es geht um die "Rillen" rechts und links der Lagerfläche. Diese müssen allerdings sein, zumindst bei A+ (CAM6232) Wellen, ist eine sogenannte "Freidrehung", bricht weniger schnell. Ältere Wellen, wie A Serie und Cooper"S" EN 40B Wellen hatten das nicht.

    Bis später...
    Faxe

    ...hab jetzt nur das erste Bild in der "dropbox" gesehen um mal mit zu lesen aber eins ist schon mal klar: der zweite Pleuelldeckel mit der blanken Stelle auf der Lagerfläche war definitiv falsch zusammen gebaut.
    Der Deckel wurde falsch herum auf das Pleuel gesetzt. Die ""Nasen der Lagerschalen sind immer auf einer Seite, hier sieht man noch den Abdruck der "Nase" von der Schale im Pleuel auf der gegenüberliegenden Seite.

    Bis später...
    Faxe

    Der UMC wünscht allen Mini Fahrern eine frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.
    Möget ihr alle von gesundheitlichen und technischen Pannen verschont bleiben.
    Man sieht sich,
    Gruß
    Bobo

    Morgen isses wieder soweit. Kommt mir vor als wenn es gestern war...

    Bis später....
    Faxe

    ...ach schade, leider steht kein Datum beim Zitat...aber bischen hoch scrollen und die Sache wird klar...

    Vielleicht ist das Hauptlager Getriebeausgang komplett zerbröselt. Unter Last- und Schub Betrieb bewegt sich die Hauptwelle im Getriebe hin und her.
    Vielleicht ist ein inneres Antriebswellengelenk gebrochen aber noch nicht ganz zerbröselt. Das schlägt enorm in der Antriebswelle unter den verschiedenen Lastbedingungen.
    Vielleicht sind die hinteren unteren Rahmenlager kaputt bzw. das Bodenblech rund um ein Rahmengummi gerissen.
    Vielleicht schlägt der Katalysator im Bodentunnel bei Lastwechsel an den Boden an.
    Vielleicht ist der Remote Getriebe Schalthals gebrochen.
    Vielleicht sind sind die Hardy Spicer Gelenke ausgeschlagen.
    Vielleicht ist das Knochenhalteblech an der Spritzwand abgerissen.
    Vielleicht schlägt der HiF44 Vergaser in dem umgebauten 1000er Mini gegen die Spritzwand.
    etc.

    Bis später...
    Faxe

    Motor/Getriebeeinheit ausbauen, Motor vom Getriebe trennen, Ölsaugrohr lösen und rausziehen, Tachoabtriebsdeckel entfernen, die drei Schrauben vom Lagerhalter des Getriebeausgangslagers samt Halter ausbauen, Klemmplatte der Vorgelege und Rückwärtsgangwelle entfernen, Vorgelegewelle nach der offenen Seite raus schieben, Vorgelege samt der beiden "Anlaufscheiben" raus nehmen, Ölsieb entfernen.
    Danach Vorgelege mit dem neuen XL-Saugrohr zusammen in das Getriebe "gleiten" lassen, dabei die "Anlaufscheiben" nicht vergessen. Der Rest in umgekehrter Reihenfolge.

    Das Ganze dauert je nach Können zwischen ca. 7 bis 12 Stunden.

    Hauptwelle kann übrigens drin bleiben.

    Natürlich kann man in diesem Zuge auch besser das ganze Getriebe überholen...

    Bis später...
    Faxe

    SKN in allen Ehren, aber das der Hersteller bei einem kleinen Saugmotor fast 20% (11PS)Leistung im Steuergerät liegen läßt, die der Mini-Spezialist SKN dann findet...überhaupt ist das "Chip-Tuning" für Sauger eher Bauernfängerei. Und bevor jetzt noch mehr gegoogelt wird, DGH bietet die Geschichte ja auch an, hat aber in einem mir persönlich bekannten Fall dann auch am Ende die Kosten für die nicht erbrachte Mehrleistung durch Änderung des Steuergerät voll dem Kunden zurück erstattet. (Prüfstand vorher-nachher hilft!)

    Auch auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel: Bei frühen R8 wurden unter Vollast die Drosselklappen nicht ganz so weit geöffnet wie beim mit baugleichen Motor ausgerüsteten Lamborghini.

    Bis später...
    Faxe

    Glaub nicht das du richtig liegst Olli, die Rede ist hier vom "S"-MK3 Kopf und teilweise auch Inno 1300, und die hatten Tatsächlich 12G1805 sauber oberhalb vom Thermostat eingeschlagen. Habe ein paar liegen. Sind oft zwischen den Ventilen gerissen die Dinger, gut aufpassen. Sieht man oft erst dann, wenn man die Sitze neu schneidet.

    Bis später...
    Faxe

    ...Gaszuganlenkung beim MG Drosselklappenteil ist komplett anders und läßt sich auch äußerst schwierig bis gar nicht anpassen. Wäre übrigens das Klappenteil vom MG ZR 160, kommt von Dellorto und hat eine 52er Klappe.

    Hab ich da, neu, € 135,- nur Abholer...

    Bis später...
    Faxe

    ...so war es möglich, einen MPI-Motor mit einem Hubraum von 1430cc und 110PS Leistung nach DIN 70020 zu bauen. Vorgabe war immer die Verwendung des original Steuergerätes.

    Das diese Art der Anpassung des Motormanagements an die Tuning Maßnahmen natürlich deutlich besser ist, als die Verwendung eines Benzindruckreglers, ist natürlich klar.
    Das nicht jeder solch einen Aufwand (1430cc etc.) betreiben will ist auch klar. Das mit geändertem Zylinderkopf, Hochhubkipphebelwelle, LCB, KN-Filter und RC40 Auspuff ich noch nie bei einem MPI über 77 PS gemessen habe, ist Fakt. Im Schnitt waren es auch eher 75 PS. Das dies mit einer kürzeren Übersetzung (3,2) schon ordentlich fährt, im Gegensatz zum serien MPI, ist aber eher der Übersetzung zu zuschreiben.

    So bleibt am Ende vielleicht die gesunde Mischung : 1380cc, Zylinderkopf 36/30mm, 1,5er HHKHW, SW5 oder auch 274i, Maniflow Fächerkrümmer, 52er Drosselklappenteil, KN Filterelement oder auch offener KN (wer mag), RC40 oder Maniflow Auspuff, Kurbeltrieb gewuchtet mit Stahlschwungrad und 3,2er EÜ. Macht min. 85 Ponys, gute Versionen, auch vielleicht mal nach ein paar Tausend Kilometern gemessen, bis zu 96 PS. Alles schon gemacht...

    Bis später...
    Faxe

    Eine Anpassung der Benzinmenge bei leistungsgesteigerten MPI Minis ist wichtig. Aufgrund ihrer Emissions-Klasse laufen diese Motoren recht mager. Teilweise magern sie unter 1% Co unter Volllast ab. Das haben wir schon oft genug auf dem Prüfstand ermittelt.
    Dazu kann man auch den Zündzeitpunkt optimieren.
    Optimal ist also eine Anpassung des Gemisches und in Kombination auch eine Anpassung der Zündung.
    Beides kann man über das serien Steuergerät machen. In Zusammenarbeit mit der Firma Rüddel habe ich in aufwendigen und teuren Prüfstandläufen diese Änderungen ermittelt und getestet.
    Das serien Steuergerät wird geöffnet, der Speicherbaustein ausgelötet und ein Sockel eingelötet. Der Baustein wird mit entsprechender Software ausgelesen. Über einen Emulator wird eine Verbindung zu dem eingelöteten Sockel hergestellt. Nun kann man mit Hilfe eines Laptop und der ausgelesenen Daten den Motor wieder starten. Man fährt quasi den Motor anstatt über das Steuergerät nun über das Laptop. Die Software gibt nun die Möglichkeit, mit dem entsprechenden Wissen um den Aufbau des original Datenstandes, entsprechende Veränderungen von Benzin und Zündung im Datenstand vorzunehmen. Mit diesem geänderten bzw. neu erstellten Datenstand wird dann wieder per Emulator auf dem Prüfstand gefahren und ggfls. nochmal Änderungen vorgenommen. Auf diesem Wege findet man auch z.B. den Drehzahlbegrenzer der beim MPI bei 6250U/min Datenstand festgelegt ist. Diesen zu ändern macht zum Beispiel bei Verwendung anderer Saugrohre oder auch anderer Nockenwellen Sinn. Abschließend wird der neue Datenstand auf einen neuen Baustein (E-Prom) „aufgespielt“ und dieser dann in den eingelöteten Sockel im Steuergerät gesteckt. Steuergerät wird wieder verschlossen und der MPI fährt mit der geänderten Software.
    So geht das.

    Geändertes Saugrohr


    Emulator im Steuergerät

    "Fahren über Laptop"

    Bis später...
    Faxe