Hut ab, Andreas, an Dir ist ein Lehrer verlorengegangen. Jetzt setz ich aber noch eins drauf
- Ist eine echte Herausforderung...
Zur Frage wie sieht ein Getriebe aus:
Gaaaanz prinzipiell:
Dieses Zahnradgewirr ist in einem Gusskasten unter dem Motor angebracht.
Ausser den Zahnrädern sind 2 sich drehende Wellen, oder Achsen, drinne.
Diese liegen parallel zueinander.
Die eine ist mit dem Motor verbunden und nennt sich Eingangswelle.
Die andere ist mit den Rädern verbunden und nennt sich Ausgangswelle.
Auf beiden Wellen sind mehrere unterschiedliche Zahnräder montiert.
Und zwar in solchem Abstand zueinander, dass immer nur ein Zahnradpaar miteinander von Eingangswelle zu Ausgangswelle ineinandergreift. Die anderen drehen sich sinnlos frei mit.
Wenn man jetzt die Wellen längs zueinander verschiebt, verliert dieses Zahnradpaar irgendwann den 'Griff' ineinander, und der Motor heult auf und dreht ohne Widerstand ganz hoch. Gleichzeitig bleibt das Auto gleich schnell, mal vom Windwiderstand etc. abgesehen. Keine Konnekschen mehr...
Wenn man noch weiter die Wellen längs gegenseitig verschiebt treffen zwei andere Zahnräder aufeinander und fangen an zu greifen. Konnekschen wieder hergestellt.
Die Zahnräder sind aber beide von anderer Größe als das vorige Zahnradpaar, sodaß der Motor, wenn er wieder langsamer geworden ist mit einer anderen Geschwindigkeit dreht, obwohl das Auto (vereinfacht) noch gleich schnell ist.
Wenn Du schaltest, verschiebst Du die Wellen längs gegeneinander von Zahnradpaar zu Zahnradpaar.
Oder auch - gleiche Wirkung: Du lässt die Zahnräder auf den 2 Wellen hin und hergleiten, bis sich 2 treffen. In dem Fall sind die Wellen unverschieblich, aber die Zahnräder nicht. Geht ja auch...
So, und zum drum herum:
Die Kurbelwelle des Motors und die Eingangswelle des Getriebes sind 'fest' verbunden über die "Primärübersetzung". Auch 2 Zahnräder.
Die Ausgangswelle des Getriebes ist aber nicht fest mit den Rädern verbunden, weil es beim Gangwechsel sonst fürchterlich krachen würde, und Dir all die Zähne einzeln um die Ohren fliegen. Dazwischen liegt die Kupplung, die vorm Schalten die Kraftverbindung komplett trennt. (Motor heult auf, wenn Gas gegeben dabei)
Und auch dazwischen, nach der Kupplung und vor den Rädern, ist aber nochwas, nämlich die Endübersetzung. Die ist wieder fest, nur 2 Zahnräder, und bestimmt das Gesamtverhalten vom Auto. hohe Endgeschwindigkeit oder hohe Beschleunigung.
Und damit's nicht zu einfach ist ;): Im Getriebe gibt es noch was - die Synchronringe. Dass die Kupplung die Kraftübertragung vorm Schalten trennt absolut notwendig. Aber die Getriebe Eingangswelle und die -Ausgangswelle müssen ausserdem auf die richtige Geschwindigkeit gebracht werden, damit das neue Zahnradpaar greifen kann ohne dass eine Welle ganz abrupt gebremst oder beschleunigt wird. Da fliegen zwar nicht unbedingt die Zähne, aber beschädigt werden sie und es wäre ein fürchterliches Geräusch. Die Synchronringe synchrionisieren die Geschwindigkeit der beiden Wellen passend. Das ist der leichte Widerstand, den Du kurz vorm einlegen des Gangs verspürst, der aber plötzlich weg ist - und schlup! - Gang ist drinn.