Beiträge von Dr.Mabo

    Wenn die Holzschablonen später nicht mehr brauchst, würde ich sie nehmen und mir ne Seifenkiste draus bauen.:biggrin:

    Ach was, was willst denn mit dem alten Holzkram :soupson: Das Zeugs geht anschließend auf den Sperrmüll und gut is :tongue:


    sauberle......bissl tricky wird die Seitliche Linie da wo im Bereich unter der Scheibe der "Knick" der Seitenlinie und die Regenrinne ausläuft.

    Die zu formen ist garnicht so tricky, sie muss halt nur die richtig Position und entsprechenden Verlauf haben. Da halte ich mich aber ganz ans Original :wink:

    so long

    der Doc

    Bei der Blechbearbeitung und beim Erstellen von Blechformen, habe ich mittlerweile auch sehr viel über Holzverarbeitung und andere Materialien gelernt. Das hätte ich so nicht gedacht. Aber egal, wenn das der Weg ist der zu gehen ist, dann gehe ich ihn. :wink:

    Die Form für die Verlängerung der Seitenwände hat sich quasi von selber ergeben und war daher primär eine Fleißarbeit. Bei der Form für das obere Heckblech war das schon schwieriger. Hier mussten wieder zwei gegenläufige Radien miteinander verheiratet werden. Die leichte positive Wölbung unter der Heckscheibe über die gesamte Fahrzeugbreite von links nach rechts und der negative Radius zwischen Fenster und Heckkante. Solange man aber noch in die totale Leere des Kofferraums starrt, ist das schon schwer sich vorzustellen. :scream:

    Daher habe ich erstmal mit einer hölzernen Unterkonstruktion angefangen. Dann habe ich von der Mitte her ein Brett nach dem anderen ausgesägt und mich nach links und rechts vorgearbeitet. Als dann die Form für das obere Heckblech fertig war und auch sauber in die Seitenformen überging, wusste ich bei der C-Säule nicht wirklich weiter. Mir diese dreidimensionale Form der C-Säule vorzustellen, da war ich mit meiner Fantasie am Ende, insbesondere da ich wieder nur in ein tiefes leeres Loch gekuckt habe.:mad:
    Nach reichlich Überlegung konnte ich mir aber schnitzen viel besser vorstellen als Bretter zurechtsägen. Mit 6 Dosen Bauschaum habe ich dann grob die Form hingesprüht, die ich ungefähr brauchte. Ich dachte eigentlich das PU-Zeugs quillt mehr auf, aber egal. Mit dem elektrischen Küchenmesser hab ich mir dann die C-Säule geschnitzt. Und dann konnte ich mir die Form auch wieder vorstellen.:cool:

    so long

    der Doc

    Zeitgleich mit der Dachhaut habe ich mich auch um die Heckpartie gekümmert. Dem einen oder anderen fällt vielleicht das fehlende Dach auf den Fotos auf. Als erstes musste ich die richtig Position vom Heckblech finden. Zum regelmäßigen Nachkontrollieren des Abstands habe ich an jeder B-Säule eine Strippe befestigt. Diese habe ich mit roten Farbpunkten versehen, die das exakte Maß hatten. So brauchte ich immer nur die Strippe auf Spannung zu halten und an das Heckblech zu legen, um zu überprüfen, ob die rote Markierung mit der Hinterkante übereinstimmt.


    Nachdem das Heckblech mittig und im richtigen Abstand positioniert war, brauchte ich nur noch den „Spalt“ zwischen dem Seitenteil und dem Heckblech zu füllen. Um auch hier einen sauberen Fluss der Seitenlinie weiter zu führen, habe ich wieder eine Konturenlehre verwendet. Dafür habe ich alle 5 cm eine Linie auf das Seitenteil und die Kante vom Heckblech gemalt, um alle 5 cm die jeweilige Kontur abzunehmen. Diese habe ich dann auf ein Holzbrett übertragen. Übrigens habe ich dafür die alte Deckenvertäfelung aus meiner kürzlich renovierten Küche genommen. Ich habe dann immer gleich zwei Bretter zusammen gespannt und mit der Stichsäge ausgesägt. Somit war ich sicher, dass beide Seiten wirklich die identische Form bzw. Schablone haben. Das wichtigste dabei war, die ausgesägten Bretter gleich richtig zu nummerieren. Dann habe ich nur noch die Füllstücke zugeschnitten, mit den Brettern verleimt und verschraubt, und schon waren beide Schablonen fertig.

    so long

    der Doc

    Im zweiten Durchgang habe ich dann alles durchgeschweißt. Auch hier habe ich wieder in der Mitte der Frontscheibe angefangen. Glücklicherweise war danach garnicht viel zu glätten. Und so hat dann die Schweißnaht direkt nach dem Schweißen ausgesehen. Später bin ich lediglich mit der Drahtbürste bzw. dem Negerkeks darüber gegangen, um die Schlackereste und Anlauffarben zu entfernen.


    Da es ziemlich schwierig ist drei unterschiedlich gekrümmte Bleche miteinander zu vereinen und dabei eine saubere Dachecke zu formen, habe ich die Ecke einfach ausgeschnitten. Dann habe ich ein Füllblech in der gewünschten Wölbung angefertigt und sauber eingepasst. Die habe ich dann mit Schutzgas eingeschweißt. Die Entscheidung habe ich aber schnell bereut, da ich mehrmals nachschweißen musste. Entweder habe ich die Naht durchgeschliffen, während ich versucht habe eine gleichmäßige Rundung zu erstellen, oder die Schweißpunkte saßen nicht sauber aneinander. Hätte ich das autogen geschweißt, wäre es deutlich einfacher gewesen den Bereich zu formen, zumal die Ecke von hinten viel besser zugänglich war, als vorher vermutet.

    so long

    der Doc

    Die Dachhaut ist nun fertig, um wieder an die Karosserie geschweißt zu werden. Rundherum habe ich dafür alle Kanten auf die passende Länge gekürzt, sodass das Dach am vorderen Scheibenrahmen und an den seitlichen Tür- und Fensterrahmen exakt passt. Wie bei all den anderen Schweißnähten auch, soll die Dachhaut komplett auf Stoß und ohne zusatz von Schweißdraht verschweißt werden.

    Im ersten Durchgang habe ich die Dachhaut rundherum nur geheftet. Angefangen habe ich mittig der Frontscheibe und habe mich dann Schrittweise nach links und recht vorgearbeitet, weiter über die Seiten, bis das Dach komplett mit der Karosserie verbunden war. Das hat bereits einige Stunden gedauert, da es ein ständiger Wechsel zwischen heften, richten, heften und richten war. Zwischendrin habe ich daher keine Fotos gemacht.

    so long

    der Doc

    Und auch die andere Seite will geschweißt werden. Die Dachhaut wird aber zunehmend schwieriger zu handhaben, je größer sie wird. Um eine möglichst glatte Oberfläche zu bekommen, habe ich sie aber dennoch diverse Male im English Wheel gerollt. Am Ende waren nur noch einzelne Stellen mit dem Glätthammer und Fäustel nachzubearbeiten.

    so long

    der Doc

    Kombination WIG-Heften und dann Autogen-Nähte ziehen?

    Markus

    Nee, Autogen-Heften und dann Autogen-Naht.

    Ich hab lediglich auf der Dachform vorsichtig von außen autogen geheftet, um nicht die Form anzukokeln. Dann Dach von der Form runter und von innen autogen und ohne Zusatz die Naht durchgeschweißt. Und da dabei die Naht gerne ein wenig nach unten fällt, versuche ich möglichst immer von der Rückseite zu schweißen. So kann ich von der Außenseite die Naht wieder etwas zurückdengeln und dann im günstigsten Falle sogar nahtlos glätten.

    so long

    der Doc

    Der mittlere Bereich vom original Mini Dach hat bereits seine gewünschte Form. An den Seiten musste jedoch neues Material dazu. Daher habe ich ein passendes Stück Blech ausgeschnitten mit rundherum ein bisschen Überstand. Dann gings an den Sandsack und das Blech wurde solange mit dem Hammer bearbeitet, bis es schön der Dachlinie folgt und eine gleichmäßige Rundung zur Seite hat.

    Mit dem English Wheel habe ich dann alles wieder geglättet, bis man nichts mehr von den Hammerschlägen sieht und es sauber überall anliegt.

    so long

    der Doc

    Ich würde das Faltdach so positionieren, dass die Hnterkante im offenen Zustand genau über dem Kopf ist wenn man drin sitzt. Dadurch hat man das maximale Freiheitsgefühl beim Blick nach oben. Zur Vorderkante hin mind. so viel Platz lassen, dass die Sonnenblenden noch gut zu nutzen sind und ggf. nicht mit dem umklapbaren Windabweiser kollidieren.

    Damit hängt die Position also auch davon ab, wie groß Du bist und wie weit hinten Du sitzt.

    so long

    der Doc

    Die Go-Faster-Holes im HiRa hat nur der Broadspeed GTS (EOP88D). Mein Vorbild ist der "normale" Broadspeed GT (der weiße EOP89D) für den ambitionierten Straßenfahrer :tongue:

    Die original gebauten Broadspeeds hatten eigentlich genau den Ansatz aerodynamisch besser zu sein als die normale Mini Limo. Daher war die Ausrichtung oder Motivation schon auf Rennen ausgerichtet. Und Ralph Broad war ja nun mal ein erfolgreicher Tuner, der sein Können später für Fords und Jaguars eingesetzt hat.

    Bei mir ist der Aufwand so hoch, weil ich eine ursprünglich nur in GFK existierende Form möglichst originalgetreu aus Blech nachbaue. Hinzu kommt, dass es weder Maße, Zeichnungen oder sonstige Hilfsmittel gibt, die ich nutzen könnte. Also muss ich ohne ein Original vor der Nase zu haben, anhand von Bildern und Berechnungen einen Weg finden wie ich das trotzdem hinbekomme.

    Naja und letztendlich werden ja auch reichlich 1 Mio Plus Fahrzeuge mächtig ambitioniert über die Rennstrecken geprügelt. Da wird so ein Broadspeed eher aus der Portokasse gezahlt.

    so long

    der Doc

    Jepp, das ist der allererste Broadspeed Prototyp und der einzige in Europa gebaute GTS.

    Und nachdem er über viele Jahrzehnte verschollen war, wurde er 2008 in völlig desolatem Zustand in Holland wieder entdeckt. Es folgte eine siebenjährige Restauration, um dann 2016 erstmals auf dem Cooper Day in Beaulieu der Öffentlichkeit präsentiert zu werden und zu dem er nur Stunden vorher fertig wurde.

    so long

    der Doc

    Unten rum ist der Heckbereich recht simpel. Normale Mini Heckschürze und dann, wie auf vorherigen Bildern zu sehen, ein nach hinten verlängerter Kofferraumboden. That's it. Beim Original ging das Kunststoffheck unten rum bis an die Heckschürze und wurde dort verklebt und verschraubt. Daher übernehme ich die Form, nur eben in Blech und geschweißt.

    Vor 5 Jahren habe ich angefangen die Idee für das Projekt zu entwickeln und dann natürlich auch zu planen. Dazu gehörte dann aber auch die Planung für die benötigten handwerklichen Fähigkeiten, inklusive deren Umsetzung. Sehr viel Zeit ist in den ersten Jahren für die Recherchearbeit drauf gegangen. Weiter ging es mit all den Details, wie ich was umsetze, baue oder alternative Lösungen für finde.

    Nur um ein Beispiel zu nennen: Keine Kofferraumklappe - also Zugang nur über den Innenraum mit umklappbarer Rückbank. Klingt simpel, hat aber z.B, beträchtliche Auswirkung auf die Wahl und Befestigung der Vordersitze.

    Und jetzt heißt es "Prove of Concept" und lässt sich die Theorie in die Praxis umsetzten.

    so long

    der Doc