Bei einem Ledersitz bzw. einer ganzen Ausstattung ist es nicht anders als mit der Blech-Karosserie. Man muss sich um die großen Beschädigungen genauso kümmern wie um die kleinen Roststellen. Bei Ledersitzen sind das die Nähte, alles was den Unterbau betrifft aber auch die kleinen Kratzer und Beschädigungen in der Lederhaut. Diese benötigen genau soviel Aufmerksamkeit wie die kleinen Roststellen am Blech. Am Ende steht und fällt das Gesamtergebnis damit, wie sorgsam man sich um jede Stelle gekümmert hat.
In der Sitzfläche sind einige tiefe Kratzer, die bis in die Unterschicht gehen. Kleine Fetzen stehen hoch, aber die Stellen sind alle noch geschlossen. Nach gründlichem Entfetten habe ich die Kratzer alle wieder mit dem vorgefärbten Flüssigleder aufgefüllt. Mit einem Minispachtel lässt sich das Material noch recht gut modellieren und mit der Umgebung angleichen. Es sind aber immer mehrere Durchgänge notwendig, da das Flüssigleder beim Trocknen einfällt.
Am Ende sind die Stellen zwar nicht unsichtbar, aber die Risse sind aufgefüllt und das Material hat seine Stabilität zurückbekommen. Vielleicht ist es mit mehr Erfahrung und Ausdauer möglich die Stellen völlig unsichtbar zu machen, in Anbetracht der Anzahl von kleinen Schäden muss man aber Abwägen wieviel Aufwand man treibt.
so long
der Doc