Bereits einige Tage vor dem verheerenden Erdbeben am 11. März in Japan veröffentlichte Tepco den Bericht über Mängel bei der Inspektion in mehreren Atomkraftwerken. Wie es in dem Bericht heißt, sollen 33 Geräte und Maschinen in Fukushima 1 nicht ordnungsgemäß überprüft worden sein. Dies schrieb die japanische Nachrichtenagentur Kyodo über den Bericht. Der Bericht wurde am 28. Februar veröffentlicht und war auch am Montag bei Tepco abrufbar.
Auch zwei weitere Anlagen sollen laut dem bericht Mängel bei Inspektionen aufweisen. Demnach seien außer Fukushima 1 auch das Atomkraftwerk Fukushima 2 und die Anlage Kashiwazaki-Kariwa an der Westküste Japans betroffen.
Mehr als 400 Geräte und Maschinen waren insgesamt in allen drei Anlagen nicht wie vorgeschrieben inspiziert worden, hieß es in dem Bericht an die japanische Atomsicherheitsbehörde Nisa. Die häufigsten Mängel sollen laut Kyodo im Atomkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa in der Präfektur Niigata festgestellt worden sein. Auch ein Dieselgenerator zur Notstromversorgung soll sich unter den schlecht gewarteten Geräten befunden haben.
Tepco teilte mit, dass keine Sicherheitsrisiken bestanden hätten. Doch bei dem schweren Erdbeben und dem Tsunami war die Notstromversorgung in Fukushima 1 ausgefallen und brachte die Situation zur Eskalation.
Die Nisa hatte Tepco wegen der Mängel verwarnt. Die Behörde gab dem Betreiber bis Juni Zeit, um Verbesserungen einzuleiten. Als Grund für die Mängel bei der Überprüfung nannte Tepco unter anderem Versäumnisse der Verantwortlichen. Außerdem sei die Inspektionsliste sehr umfangreich. In einer Anlage müssten einige Zehntausend Maschinen und Geräte überprüft werden. Das solle in Zukunft systematischer erfolgen, zitierte Kyodo den Betreiber.
Tepco musste sich auch schon früher gegen Vorwürfe verteidigen. So räumte die Firma ein, Berichte über Schäden jahrelang gefälscht zu haben. (abendblatt.de/dpa)