Beiträge von Fiffi

    Moin Leute,


    ichn schaue hier gerade schnell mal rein, habe aber seit Tagen überhaupt keine Zeit - auch ich muß ab und an mal Geld verdienen... *ggg*


    Zu den Fragen von minimotorsport und miniloschi schreib ich noch was, sobald ich hier bei mir wieder etwas Luft habe. Miniloschi möchte ich aber sagen, daß ein Mini ein sehr wertstabiles Auto ist. Klar mußt Du immer wieder mal was reparieren. Und Geld kostet das auch. Aber Du kannst ihn fahren, fahren und fahren... und solange er halbwegs sauber dasteht, technisch ok ist, hast Du immer einen respektablen Fahrzeugwert. Andere Autos enden beim Älterwerden schnell als "300-Euro-Karre", oder es muß gar noch zur Entsorgung draufgezahlt werden.


    Daß, was beim Mini alle paar Jahre eine dieser "größeren Reparaturen" kostet, verlieren Durschnittsautofahrer jedes Jahr durch den Wertverlust ihrer langweiligen "Audiyotacedesgolfs". Die Wartungs und Reparaturkosten hammse dann noch obendrauf... (arme Schweine *ggg*)


    "A Harley never dies", sagen die Harleyfahrer. Soll heißen: Die Mühle kann noch so zerbombt, verrostet und motorkaputt sein, es lohnt sich immer, eine Harley komplett neu aufzubauen. Wird auch so gemacht. Auch die uralt WLAs. Vielleicht nicht ganz, aber ähnlich, kannst Du das auch beim Mini sehen. Und was Du selber repariert hast (oder hast lassen), da weißte wenigstens was Du hast...


    Viele Grüße
    John

    Hallo Euch allen,


    wollte mich erstmal nach einigen Tagen Abstinenz hier zurückmelden. Also der Motor ist am vergangenen Wochenende immer noch nicht rausgekommen... ja, lacht mich nur aus! ;)


    Das WE ist halt immer schnell vorbei, wir waren auf einer Party, Verwandschaftstermine usw. So blieb für Fiffi mal wieder nur ein halber Nachmittag.


    Ich hab jetzt noch die von unten verblieben letzten Verbindungen des Motors gelöst. Rechtes Motorlager unter der Kupplungsglocke und die Spannhülse in dem zylindrischen Verbindungstück zwischen Schaltstange und Schaltwelle ausgetrieben.


    Dann wollte ich noch die inneren Gelenktöpfe der Antriebswellen aus dem Differential ausdrücken, -ziehen, -hebeln. Ging aber nicht. Meine Montierhebel sind zu lang und der Mini stand nicht hoch genug auf den Böcken. So mehr von seitlich fand ich nicht die richtige Stellung. Hab dann noch mit dicken Schraubenziehren etc. zu hebeln versucht, was aber keinen Erfolg brachte. Zwischen Topf und Aufnahme des Wellendichtrings habe ich es nur gaaanz zaghaft versucht - der Aluguss ist mir einfach zu dünn an dieser Stelle. Dann hab ich es lieber gelassen.


    So kam ich aber auch nicht an die Tachowelle, die wird immer noch vom linken Gelenktopf der AnWe verdeckt. Habe dann auch dort noch mit Fingerverbiegen, allen möglichen Zangen usw. probiert, aber ging nicht. Entscheidung: Tachowelle bleibt vorerst drin, bis der Motor rausgehoben wird. Dann wird sich nach 10 oder 20 cm schon eine bequeme Gelegenheit finden, die Tachowelle abzuschließen. Gelenktöpfe werden sich auch besser demontieren lassen, wenn der Motor demnächst auf der Werkbank steht.


    Weiter ging´s mit den AnWes. Da ich bei meiner Freundin keinen geeigneten Schraubstock habe, rüber auf die andere Straßenseite. Dort ist eine türkische Autowerkstatt und die Jungs sind ganz nett... "Aber klar du könne mache kurz an die Schraubstocke..." ;) AnWe in den Schraubstock gespannt, einige gut dosierte Schläge mit Hammer auf den 10 mm Durchschlag, der innen am Kugelstern angesetzt wurde, schon kam das äußere Gelenk von der Welle runter. Andere AnWe das Gleiche. Freundin assistierte und paßte auf, daß das Gelenk nicht in den Dreck viel. Dann alle offenen Stellen mit Gefrierbeuteln und Kabelbindern gegen Schmutz abgedichtet.


    Die äußeren Gelenke habe ich dann - wie hier weiter oben im Thread schon geplant - wieder eingebaut. Kugelgelenkbolzen, Spurstange, Kronmutter, Bremzange, Räder... alles nur zusammengesteckt und Schrauben nur handfest angezogen. Wir wollen damit ja nicht nach Paris fahren... noch nicht. Jedenfalls konnte ich den Fiffi danach wieder von den Böcken nehmen. Er ist jetzt wieder rollbar. Mit alles raussuchen, alles zusammenpacken, Werkzeug wieder rein, Fegen usw., waren dann schon wieder 2,5 Stunden rum.


    Beim nächsten Mal kommt der Motor dann aber wirklich raus. Das wird aber wahrscheinlich erst übernächstes WE sein. Ich berichte dann weiter. Derweil lese ich mich hier durchs Forum...



    Viele Grüße und besonderen Dank für die letzten Tipps von Olaf Lampe und biz!
    John
    (der Reparateur von Fiffi... und Fiffi ist ein 93er SPI 1300, British Open Classic)

    Nein, bei einem Minimotor habe ich es selbstverständlich noch nicht gemacht...


    Jedoch denke ich, daß das auch beim Mini gut machbar ist. Früher wurde sowas bei den ersten Golf / Sciroccos viel und gerne gemacht. Im besagten VW Zylinderköpfen ist schmierungsbedingt (gleitgelagerte Nockenwelle, Tassenstößel) sehr viel Öl im Umlauf. Beim Betrieb "stehen" die oberen Enden der Ventilführungen mit den Ventilschaftabdichtungen geradezu im Öl. Die damaligen VeSchADi verhärteten schnell und gerne, so "fraßen" die Motoren oft nur dadurch viel Öl, "blaue Fahne" etc. Mittlerweile sind diese Probleme seltener geworden und das angesprochene Reparaturverfahren ungebräuchlicher.


    Zu der Reparatur eignet sich ein Motor umso besser, je senkrechter die Ventile zum Kolbenboden stehen. Ventiltrieb wird demontiert. Es wird immer ein Zyl nach dem anderen gemacht. Zyl auf OT. Mit mit geeignetem Werkzeug oder Vorrichtung oberen Ventilteller niederdrücken. Ve-Haltekeile entfernen. Entspannen. Ve-Feder kann abgenommen werden. VeSchaAbDi entfernen. Neue mit Montagevorrichtung aufsetzen. VeFü, FeTe u HaKe wieder montieren. Die Montage kann bei Motoren schwierig werden, die im OT zu großen Abstand zwischen KoBo und Ve-Teller haben, da das Ve um dieses Maß absinkt. Dafür gibt es Druckanschlüsse mit Zündkerzengewinde, die per Druckluft die Ve in Schießzustand halten.


    Allerdings dürfte die Sache beim Mini eher witzlos sein, da im Mini ZylKo kaum Öl im Umlauf ist. Daher wird der Mini an dieser Stelle auch keinen relevanten Ölverbrauch aufweisen. Falschluftzug am EV wäre ein Argument... doch damit dadurch eine nichtvernachlässigbare Menge einströmt, muß die EV-Führung schon derart stark verschlissen sein, also dann muß der Kopf eh runter. Und zwar dringend. Weil das AV samt Führung dann bestimmt noch viel schlimmer aussieht.


    Viele Grüße
    John

    Zitat von malte

    Reviermarkierungsgehabe



    Laaach ... mich hier gerade kaputt - DEN muß ich mir merken!


    Aber k.A. warum der Schmierstoff so grün ist und so stinkt. Würd mich aber auch mal interessieren. Kannste den Geruch irgendwie beschreiben? Bei uns hier im Autoshop gab es früher mal einen Ölzusatz, "Seal Sweller", also Dichtungsschweller, hieß das. Sollte auch undichte Motoren von innen wieder abdichten, indem der Zusatz spröde, verhärtete Dichtungen wieder geschmeidig machte. Ob´s funktionierte? Weiß ich nicht. Ich hab es nie probiert.


    Aber wenn Du jetzt sogar ein spezielles Öl für sowas hast, füll es doch mal drauf und probier mal, was sich so tut. Ich (als Minineuling) hab mir hier auch schon alles über die Ölfrage reingezogen. Immerhin kommt Dein Stoff direkt aus England, wo man eher annehmen kann, daß die Ingenieure und Entwickler der Ölhersteller in der Minithematik drin sind, jedenfalls eher als in Golfland. Schlechter als irgendeine mittelmäßige hiesige Kaufhauspisse kann Dein Öl mit Sicherheit nicht sein! Denk ich einfach...


    Viele Grüße
    John

    Ohhh... ein Leidensgenosse... *grins*
    Hallo Andre,


    ich repariere auch gerade den Mini von meiner Freundin. Euer heißt Erna? Unser ist der Fiffi. ;)


    Ich gebe Andreas Recht und würde bei den Symptomen auch testhalber mal probieren, das Gemisch ein wenig fetter zu stellen. Ansonsten mal die Musik aus (Musik ist der Motor!) und hören. Es liest sich so, als sei ein direkter Zusammenhang zwischen dem Treten der Kupplung und dem Absterben des Motors... und das besonders bei kalter Witterung, richtig?


    Was macht Erna denn, wenn sie im Stand tuckert und Du dann die Kupplung trittst? Geringfügiger Drehzahlabfall?


    Kraftstoffniveau im Vergaser (Schwimmerstand) zu niedrig, ruft die gleichen Erscheinungen hervor. Zum einen geht damit eine Abmagerung einher und zum anderen wird die lauffähige Gemischaufbereitung sensibel, was das Kurvenfahren (dem von Dir angesprochenen Abbiegen) angeht.
    edit, Nachtrag:
    Besonders eben, wenn Du mit getretener Kupplung, wie z.B. beim Abbiegen, durch eine Kuve rollst. Der Motor arbeitet dann ja nur im Leerlaufbereich. Fährst Du eine Kurve mit Teillast, oder gar Vollast, ist der von der Geschwindigkeit des Ansaugluftstroms erzeugete Unterdruck in der Mischkammer so groß, daß immer noch genügend Kraftstofftröpfchen mitgerissen werden, wenn´s auch "schwerer" geht, weil eben der Kraftstoffspiegel weiter unten ist.
    Edit Ende


    Viele Grüße
    John

    Zitat von KEK

    und ich hatte auch noch nicht die Notwendigkeit nach der Kupplung zu suchen. Deshalb weiß ich nicht wo die sich befindet.


    Ach sooooo... na dann wird das schon. Wenigstens hast Du den Zylinderkopf ja schon gefunden! ;)


    Viele Grüße
    John

    Zitat von Wild_Ant

    Fast richtig! Bei Renault fängt man an der Kraftabgebenden Seite an zu zählen und beim großen V-Motorwürde ich da auch aufpassen. Es gibt da Motoren da ist der vorderste Zylinder der zweite!


    Aber bei den hier üblichen Motoren hast Du recht!


    ALEX!!! :D



    Hallo Alex,


    na, mag sein, daß es irgendwo exotische Ausnahmen auf der Welt gibt. Wie es bei Renault nun genau ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Letztenendes bestätigen Ausnahmen aber nur die Regel.


    Es geht hier logischerweise ja auch nur um Reihenmotoren. Bei V- Boxer- oder W-motoren ist es ähnlich einfach. Man beginnt die Zählung ebenfalls an der Kraftabgabe gegenüberliegenden Seite. Nur nummeriert man dann die in Krtaftabgabe gesehen linke Zylinderbank der Reihe nach durch (z.B. Zyl.1, Zyl.2, Zyl.3, Zyl.4) und nimmt dann die nächste Zylinderbank... 5,6,7,8...


    Fetgelegt ist das im DIN-Blatt 73 021, übereinstimmend mit sämtlichen Normungen aller motorenbauenden Staaten... :D


    Viele Grüße
    John

    Zitat von KEK

    Dazu mußman nur noch wissen wo die Kupplung ist ich hab noch nich nachgeschaut.



    Zitat von KEK

    Alles klar,
    wie siehts denn mit dem Ausbau aus. Was muß ich denn noch so beachten



    Hallo KEK,


    also nichts für ungut, aber beim Ausbau des Minimotors staune ich schon manchmal nicht schlecht... und den Zylinderkopf nur allein zu demontieren, war ein gutes Stück Arbeit. Aber wenn Du noch nichtmal weißt wo bei Deinem eigenen Auto die Kupplung ist... Sorry, aber wenn ich ehrlich sein soll, bring den Mini besser in eine Werkstatt.


    Viele Grüße
    John

    Hallo Henning,


    nee... nen paar Kilo das wird wohl nix. Und offiziel :D schon gar nicht. Abgepackt ist das Mittel in so zusammengeschweißten Abschnitten eines Plastikschlauchs. Also so handliche Fettportionen. In einem sind 75 g. Die Freunde beim Bund drücken das dann immer woanders rein, weil natürlich keiner von denen irgendwo so eine Originalverpackung (russisch beschriftet!) in der Tasche haben will. ;)


    Viele Grüße
    John

    Zylinderreihenfolge:


    Mit rechts, links, vorne und hinten kannste vergessen! Bei Motoren geht es immer nach dem Kraftverlauf. Der erste Zylinder ist immer der der Kraftabgabe gegenüberliegende Zylinder.


    Oder anders gesagt: Der Zylinder der (am Anfang der Kurbelwelle) als erster seine Kraft auf die KW bringt ist der erste. Der Zyl der als letzter seine Kraft an die KW abgibt (also der am nächsten der Kraftabgabe = Kupplung liegt) ist der letzte, beim Vierzylindermotor damit der 4te. Egal wierum ein Motor gerade in welches Fahrzeug, Schiff oder sontwas eingebaut ist.


    Viele Grüße
    John

    Hallo Henning,


    also... mit diesem Hochtemparaturzeugs ist es nicht so einfach. Ein Freund von mir ist Mechaniker bei der Luftwaffe. Und der "organisiert" es mir immer. Auf Deutsch gesagt klauen (welch böses Wort *g*) die es da. Er muß den Jungens von der Triebwerksabteilung immer nen Kasten Bier oder sowas ausgeben dafür. Sonst ist da nämlich nicht ranzukommen, weil das Mittel auch beim Bund exotisch und rar ist. So bezahle ich für ein kleines abgefülltes Näpfchen 20,- Euro. Den Kilopreis darf ich dabei gar nicht ausrechnen... *g*, aber was soll´s, ist ja sehr ergiebig und sparsam in der Anwendung. Außerdem schmiert man das ja nicht fingerdick irgendwo hin, wie z.B. Abschmierfett.


    Leider ist das Mittel auf dem zivilen Markt überhaupt nicht zu bekommen. Die Herkunft ist noch aus der Sowjetunion. Damals hatte der Bund von der DDR NVA die sowjetischen MiG 29 Jäger übernommen. Unter den Ersatzteilkits, Bodengeräteausrüstung etc. fand sich auch das besagte Mittel. Luftfahrtkenner wissen auch zu berichten, daß die Mig 29 Triebwerke (ich meine mich zu erinnern, daß das Turmanski Turbinen sind) eine höhere spezifische Leistung haben, als alles was der Westen baut, weil sie mit hoheren Drücken, höheren Temparaturen und exotischeren Materialien arbeiten. Darum auch dieses besondere Schmier- und Trennmittel für heiße Teile.


    Mittlerweile fliegt die MiG nicht mehr beim Bund. Aber die Restbestände des Schmierstoffs werden jetzt beim Eurofighter eingesetzt, der nach Meinung vieler Fachleute flugtechnisch viel schlechter ist, als die Mig 29. Der Schmierstoff ist übrigens schneeweiß, ähnlich der bekannten Keramikpaste. Viele reden immer davon und viele wollen es haben, aber so richtig rankommen tut niemand. Sogesehen bin ich mit der Lösung für nen Zwanni schon ganz zufrieden. Ich hatte zuerst selber das Mittel nur bei dem Freund gesehen, dann eins bestellt und ausprobiert. Danach hatte ich dann noch ein zweites Näpfchen als Vorrat geordert. Damit komm ich jetzt erstmal eine Weile hin. :)


    Viele Grüße
    John


    P.S.: Wenn Du, oder wer anders hier, Interesse daran hat, versuche ich gerne noch was davon zu besorgen.

    Dreh mal die betroffenen Kerzen raus, mach den jeweiligen Kerzenstecker drauf und halt die Kerzen mit dem Metallkörper an Masse. Dann mal von jemand anderem den Anlasser betätigen lassen. Mal schaun, ob die Kerzen überhaupt einen Funken haben.


    Vermute mal nein. Dann machste Kerzenstecker ab und probierst das mit dem Zündkabel direkt an Masse usw. Irgendwo muß der Funke ja geblieben sein. Zumindest geht er ja bis zum Verteiler, denn 2 Zylinder haben ja einen Funken.


    Viele Grüße
    John

    Hallo Michael,


    super, VIELEN DANK!!! Dann kann ich jetzt die Welle beruhigt in den Schraubstock spannen und das äußere Gelenk heruntertreiben. Ich wollte da nämlich nicht dran rumkloppen und hinterher is da doch an versteckter Stelle noch ein "Sprengring" oder sowas. Es ist so, man macht schneller was kaputt, als man gucken kann. Hinterher "is die Kacke dann am dampfen", wie man in meiner Gegend so sagt. Darum frag ich lieber Fachleute, die das schonmal gemacht haben.



    So, jetzt erzähl ich Euch wie es weitergeht... weitergehen soll: Sind die äußeren Gelenke der Antriebswellen runter, kommt da selbstverständlich sofort auf die offenen Stellen jeweils ein sauberer Gefrierbeutel mit Kabelbindern. Dann baue ich mit den äußeren Gelenken die Vorderachse wieder komplett zusammen. Schrauben werden aber alle nur handfest draufgedreht. Anschließend nehm ich unseren Patienten wieder von den Böcken. Jetzt kann ich ihn wieder schieben und er kommt 10 m weiter in eine Garage. Da ist der Stahlträger, der den Seilzug halten wird. Und damit werde ich dann den Motor komplett herausheben.


    Alles viel Arbeit und alles viel unnütz, werdet Ihr jetzt sagen? Ja sicherlich, aber ging nicht anders. Gleich in der Garage konnt ich´s nicht machen, weil´s nicht unsere Garage ist und Fiffi deshalb da nicht dauerhaft stehen kann. Der Typ der die Garage gemietet hat, ist aber nen Netter und läßt mich da gerne mal kurz rein. Und in der überdachten Einfahrt, wo Fiffi jetzt steht, geht´s auch nicht, weil da kein Haken ist. Kann da auch nicht einfach was andübeln. Zu hoch und die Hauseigentümerin ist zu pieselig. Obendrein muß Fiffi eh wieder rollbar werden und bleiben, weil dort nächsten Monat der Hof aufgerissen wird.



    Jetzt gleich noch meine nächste Frage: Ich hab hier im Forum verschiedentlich gelesen, daß zum Motorausbau der Bremskraftverstärker auch raus muß. So wie ich das sehe, müßte ich aber ohne Probleme mit dem Motor dran vorbeikommen. Was meint Ihr dazu?



    Viele Grüße
    John
    (der Reparateur von Fiffi... und Fiffi ist ein 93er SPI 1300, British Open Classic)

    Hallo Olaf,


    ja, gute Idee! Wer schraubt denn so in oder um Gelsenkirchen an Minis?



    Wo wir einmal bei den Antriebswellen sind, brauche ich gleich noch einen Tipp von Euch. Wie ist denn eigentlich das radseitige Gelenk auf der Welle befestigt und wie geht es runter?


    Ich möchte das äußere Gelenk nur runternehemen, darum auch nicht das Fett komplett abwaschen. Im dicken Fett kann ich auf der Welle eine Verzahnung erkennen, auf der das Teil mit den inneren Laufbahnen für die Wälzkörper, also der sogenannte Kugelstern, steckt. Am Übergang dieser Teile befindet sich ein schmaler Stahlring auf der Welle. Den kann ich verdrehen, aber weder zusammen- noch auseinanderdrücken. Ist dieser Ring der Anschlag für die Aufpreßtiefe des Kugelsterns auf der Welle? Wie wird der Kugelstern auf der Welle gehalten? Mit einem federnden Drahtring der innen im Kugelstern in eine Nut einschnappt? Wie wird der Kugelstern, von der Welle demontiert? Einfach mit Messingdorn, Hammer und vorsichtigen Schlägen?


    So wäre das dann die Konstruktion und Demontageweise, wie man sie von den meisten Fahrzeugen her kennt. Ich möchte aber keinerlei größere Kraft an der Stelle anbringen, bevor ich nichts Genaueres über den Aufbau weiß.


    Viele Grüße
    John
    (der Reparateur von Fiffi... und Fiffi ist ein 93er SPI 1300, British Open Classic)

    Hallo Andy,


    aaaaaah... jaaaaa... genau! Den Blechdeckel habe ich schon gesehen. Ich wußte aber nicht, daß das ein Blechdeckel ist, sondern dachte, das ist irgenwie ein Absatz vom Drehen oder Fräsen bei der Fabrikation des Gelenktopfes. JETZT ist der Fall klar. VIELEN DANK für die Info!


    Ich hatte mir schon sowas gedacht, daß das Öl im Gelenk vom Motor kommen müsse. Schließlich füllt doch kein Mensch Motoröl in eine AnWe! So hatte ich schon noch Schlimmeres vermutet... Richtung Haarriß im Gelenktopf. Da hab ich da natürlich reingelinst. Aber ist innen alles irgendwie eine Farbe, deswegen habe ich den Blechdeckel nicht als solchen erkannt.



    Wär´s was anderes, würde ich einfach mit MAG einmal um den Deckel rumschweißen. Aus und Ende! Nie wieder undicht! Aber in der Nähe der Oberflächengehärteten Wälzkörperlaufbahnen ist mir das entschieden zuviel Wärme. Mal schauen, was sich an der Stelle am besten anwenden läßt. Gibt ja so allerlei an Dichtmassen. Vielleicht auch "Kaltmetall", also son Zeugs auf Epoxydharzbasis, von dem die Marktschreier auf den Automessen immer den Leuten erzählen, man könnte damit ausgerissene Gewinde für Zylinderkopfstehbolzen in Motorenblöcken reparieren... *ggg*



    Aber seht Ihr, so war´s doch ganz gut, daß ich die Wellen ausgebaut und die Gelenke geöffnet habe. Hätt ich sonst ja nie entdeckt. Von außen war am betreffenden Gelenk alles völlig trocken und normal. Aber bei der Drehmomentbelastung an der Stelle (Anfahren im Ersten z.B.), ist der Schmierfilm des dicken Fetts garantiert druck- und scherstabiler, als der von Motoröl.


    Viele Grüße
    John
    (der Reparateur von Fiffi... und Fiffi ist ein 93er SPI 1300, British Open Classic)

    Hallo Holger,


    ja, stimmt. die Kronmuttern der Antriebswellen hätten draufbleiben können. Damit auch Radflansche und Bremsscheiben. Ich habe das hinterher auch hier an anderer Stelle im Forum gefunden, so wie Du es beschrieben hast. Leider wurde es nicht vorher in diesem Thread angesprochen.


    Na egal - was man nicht im Kopf hat, muß man in den Beinen haben. Soweit ein altes Sprichwort. Direkt am Auto habe ich nur die Enge gesehen, wie die Wellen durch das Fenster im Hilfsrahmen gehen usw. Da stand der Entschluß schnell fest: Die Dinger "müssen raus".


    HAT ABER VIELLEICHT AUCH WAQS GUTES: Denn ich habe dabei was Sonderbares entdeckt. Differentialseitig habe ich erstmal nicht die Töpfe der Gelenke ausgedrückt. Ging mir unter dem Auto doch alles ein wenig schwer und ich wollte lieber nicht versehentlich etwas zerstören. Also die inneren Gelenke geöffnet. Hier fand ich auf den Manschette keine Spannschellen, Spannbänder, Kabelbinder oder ähnliches vor, sondern durchgehend in sich geschlossene Metallringe, die anscheinend sauber über die Gummiwulst der Manschette aufgepreßt worden sind. Dabei hatte sie keinerlei Beschädigungen oder Macken. Ich wollte diese beiden Ringe nicht zerstören und habe sie ganz vorsichtig von ihren Sitzen auf den Gummimanschetten herruntergeklopft und gedrückt. Dabei kamen verschiedenen Werkzeuge zum Einsatz... kleine Schraubenziehr, große Schraubenzieher, Hammer usw. Die Ringe sind jetzt runter. Heile und noch wiederverwendbar! Haben allerdings vom Klopfen, Drücken etc. einige kleine Macken und Spuren. Vieles spricht also dafür, daß die inneren Gelenke der Antriebswellen bisher noch nie geöffnet worden waren. Noch Werkszustand also. Und jetzt kommt´s: Links war Fett drin. Ganz normal, so wie man es bei einem Antriebswellengelenk erwartet (sehr, sehr gutes Fett übrigens, habe bisher noch kein besseres an derartiger Stelle gesehen). Und Rechts lief Öl heraus. Und zwar ganz normales Motoröl. Keine Spur von Fett.


    Ist das so?? Muß das so sein??



    Viele Grüße
    John
    (der Reparateur von Fiffi)

    Auch wenn ich mich sehr spät hier im Forum zurückmelde, ich lebe (und schraube) noch:).


    Vielen Herzlichen Dank erstmal für Eure hilfreichen Tipps! Einiges davon war mir schon sehr nützlich.



    Was ist in den letzten 2 Monaten passiert?


    Nun, noch nicht sehr viel, lach. Der Motor ist immer noch drin. Ich bin ja jeweils nur am Wochenende am Bett des Patienten und dann habe ich auch nicht jedesmal Zeit. Manches WE waren wir auch ganz woanders, Urlaub etc. oder ich war am WE gar nicht dort. Unser Patient steht zwar unter einer überdachten Hofeinfahrt, aber dennoch draußen. Na ja, das Wetter ist mom auch nicht immer das angenehmste und so geht es nur stundenweise peu a peu vorwärts. Zwar langsam, aber sicher...


    Zuerstmal habe ich oben alles abgeschraubt, was so abzuschrauben geht. Angefangen mit der Motorhaube, dann Luftfilter, SPI-Einheit, LiMa, AnLa, ÖlFi mit Flansch, Kühler, Lüfter, Schläuche, Kabel und Züge gelöst. Dann, weil mir beim Mini alles neu ist und ich des besseren Überblicks wegen gerne Platz habe, Ventildeckel und Zylinderkopf. Außerdem muß der ZylKo ja eh runter. Der ließ sich übrigens nur sehr schwer vom Block ziehen: Einige der vorderen Stehbolzen waren im ZylKo festgegammelt. Werde die beim Zusammenbau einfetten, damit das nicht wieder passiert. Obwohl, einfetten ist das falsche Wort. Verwende für sowas, genau wie für meine Bremsen auch, ein Hochtemperatur Trennmittel aus der Militärluftfahrt, wird dort auch im Mechanikerjargon "Heißschraubencompound" genannt. Wärmestabil bis 1650 °C. Das sollte reichen.


    Anschließend von oben noch Steuergerät und Motorhalterungen abgebaut, den Nehmerzylinder der Kupplungshydraulik gelöst, sowie bestimmt noch einige Teile, die ich jetzt schon wieder vergessen habe. Nun wurde der Patient auf Böcke gestellt und weiter ging`s an der Unterseite: Räder, Radflansch, Bremszange und -scheiben ab. Spurstangen und Kugelbolzen gelöst, dann die Antriebswellen raus. Für die großen Kronmuttern der AnWe`s paßte übrigens eine 34er Nuß ganz hervorragend! "Saugend und schließend" fast schon. 12,45 Euro von Hazet, Ausführung mit 1/2 Zoll Vierkantantrieb. Jedoch ist die Mutter auf den AnWe`s des Mini schon mehr als das Äußerste, was man mit so einer 1/2 Zoll Betätigung machen kann. Nie wieder! Werde als nächstes mal einen richtig fetten Steckschlüssel besorgen, bei dem man eine dicke Stange einstecken kann. Der in meine Nuß gesteckte 1/2 Zoll Knebel federte bedenklich und ohne Rohrdraufstecken zur Drehmomenterhöhung ging gar nix. Dann mit dem Fuß draufgestiegen und ordentlich gewippt. "Knack-Peng" ballerte es dann und die Mutter war los. Dumm nur, daß ich beim Lösen der rechten Seite, genau als es "knallte", abgerutscht bin und mit dem Ar... den Rückspiegel abgerissen habe. Na ok, Shit happens...


    Jetzt "hängt" der Block nur noch an 2 kleinen unteren Halteschrauben, der Spannhülse in der Schaltwelle und der Tachowelle. Insgesamt jetzt, ich hab nich so ganz genau auf die Uhr geschaut, gute 15 Stunden Arbeit. Dauert alöles, wenn man´s zum ersten Mal beim Mini macht. Auch einiges an aufgerissenen Händen war zu verzeichnen. Dennoch hat es wirklich Spaß gemacht... tolle Sache, so ein Mini... !!

    Hallo Dougie,


    schonmal vielen Dank für Deine schnelle Antwort!


    Daß die Ölpumpe einiges an mitangesaugt hat, was nicht ins Öl gehört, davon gehe ich auch aus. Und schon geht´s weiter: Hat die Ölpumpe mit dem Drucköl die im Öl befindlichen Metallteilchen in die Lagerstellen der Kurbelwelle gedrückt, oder ist der Metallabrieb komplett vom Ölfilter aufgefangen worden? Hauptstrom- oder Nebenstromfilter? Oder sitzt der Filter schon zu und der Ölstrom wird bereits ungefiltert über einen Bypass weitergeleitet? Klaro, das sind alles Fragen, die nur die Zerlegung des Motors eendgöltig beantworten kann. Ich werde Euch darüber berichten.


    Die ÖlPu möchte ich eh erneuern. Da zu sparen, scheint mir am falschen Ende zu sein. So wie das Öl aussah, werden im ganzen Motor (und Getriebe) Metallspäne zu finden sein. Muß also eh alles komplett auseinander und sorgfältigst gereinigt und gewaschen werden. Dabei wollt ich dann gleich die Haupt- und Pleuellagerschalen erneuern. Die sind ja in der Regel auch nicht soooo wahnsinnig teuer.


    Die KW selbst wird man sehen müssen. Solange die Oberflächen der Lagerzapfen sauber aussehen, keine Riefen oder gar Freßspuren aufweisen und maßhaltig sind, sehe ich da keinen Handlungsbedarf. Mikrometerschraube (korrekt: Bügelmeßschraube) habe ich, kann also auf 1/100 mm genau messen.


    Da wird´s für mich schon wieder interessant:
    Magels Unterlagen, Werkstatthandbuch etc. habe ich auch nicht die Standardwerte von Haupt- und Hubzapfen. Weiß die einer von Euch? Oder habt Ihr einen Link, wo man diese Maße im www finden kann?


    Ich wohne übrigens im Weserbergland. Kleines Kaff, so ca. mittig zwischen Minden und Hameln. Unser Patient Fiffi steht in Gelsenkirchen. Dort soll auch die Reparatur erfolgen. Zum einen ist da mehr Platz als hier bei mir und zum anderen bin ich da eh immer am WE.


    Viele Grüße
    John

    Hallo Mini Fans,


    ich brauche mal Eure Hilfe: Zum Mini bin ich gekommen, wie die Jungfrau zum Kind. Genauer gesagt habe ich seit 2 Monaten eine neue Freundin die einen fährt. Und nun hat er Motorschaden.


    Selber bin ich ein nicht völlig ungeschickter Schrauber. Was mir fehlt, sind jedoch Tipps und Tricks, sowie Erfahrungswerte von Euch Insidern, damit mir nach Möglichkeit nicht zuviele vermeidbare Mini-Anfängerfehler passieren. Bin für JEDEN Hinweis dankbar! Paralell werde ich mich selbstverständlich hier durch das Forum arbeiten. Ist ja ziemlich umfangreich. Also bin ich auch dankbar für direkte Links von Euch erfahrenen Forumsmitgliedern, die mich schneller ans Ziel führen.


    Um folgendes Fahrzeug geht es:
    Ein Mini "British Open Classic", 1300er, Single Point Injection Einspritzmotor mit G-Kat, Baujahr: Meine Freundin sagte, er ist 13j alt. Also Erstzulassung Mitte 93. Der kleine schwarze Patient hört auf den Namen "Fiffi" .


    Was ist passier?
    Nach ca. 15 km Fahrt (Öl richtig warm) brannte plötzlich bei Leerlaufdrehzahl die rote Öldrückkontrolleuchte. Werkstatt tippte auf Öldrückschalter, da sich der Motor ansonsten gesund anhörte. Neuer ÖDS rein. Das Gleiche. Ich habe dann erstmal das Motoröl abgelassen, um mir das mal anzuschauen.


    Heraus kam:
    1.) Ein von kleinsten Metallpartikelchen schimmerndes Öl.
    2.) Zwei Kleine Metallstifte, anscheinend Nadeln oder Rollen eines Wälzlagers.
    3.) Einige gelblich-bräunliche Kunstoffbröckchen
    4.) Jeden Menge Stahlspäne am Magnet der Ölablasschraube.


    Ich vermute:
    Irgendein Lager im Getriebe ist kaputtgegangen. Die Metallpartikel und Späne haben die Lagerschalen der Kurbelwellen Haupt- und Pleuellager im Zeitraffer verschleissen lassen. Dort ist jetzt das Lagerspiel so groß, daß bei warmen Öl die Ölpumpe im Stand nicht mehr den nötigen Druck zum Schließen des Öldruckschalters aufbauen kann.


    Die Pleuellager "hämmern" noch nicht. Sobald man "einen Tucken" Gas gab, ging die ÖDK-Lampe auch sofort wieder aus. Erfahrungsgemäß liegt bei sowas der Verschleiß im weichen Material der Lagerschalen und nicht im Stahl der Kurbelwelle. Mit etwas Glück, ist die KW also noch nicht beschädigt.


    Weitere Fragen:
    Hat von Euch jemand schonmal Vergleicbares erlebt?
    Ist der Schaden irgendwie "typisch"?
    Motor ist noch drin. Tipps zum Ausbau?
    Tipps zum Zerlegen des Motors?
    Wo kauf ich am besten Ersatzteile? (Lagerschalen, Dichtungen, Motorinnenleben)



    Mit herzlichen Grüßen, schwitzend und über jeden Tipp dankbar
    John (und Fiffi)