Bei der Wahl der Bremsen spielen mehr Faktoren eine Rolle, als die pure Wirkung.
Als erstes möchte ich einen Satz von dir kommentieren.
Zitat: "Und rein physikalisch ist es doch Wurst was für eine Bremse ich habe. Beide Bremsen blockieren das Rad, wenn ich voll drauflatsche und damit ist die maximal mögliche Wirkung der Bremse erreicht - Rad blockiert. "
FALSCH euer Ehren ......
Um es deutlich zu machen .... wenn du auf einer Eisfläche bergan fahren willst, bewegt sich das Auto vorwärts solange die Reifen greifen ... man spricht von "Haftreibung" ...... drehen die Räder durch, geht die Fuhre rückwärts und es handelt sich um "Gleitreibung" ....... was gefällt dir besser ??
Wenn du mit blockierten Rädern über den Asphalt hobelst, hast du ebenfalls Gleitreibung .... optimales Bremsen bewegt sich an der Reifenhaftungsgrenze und das will trainiert sein .... für Otto-Normalfahrer gibt es dafür ABS.
Höchstmögliche Bremsleistung ohne rumgerutsche und erhalt der Lenkbarkeit.
Mit blockierten Rädern lenkst du nichts, da folgt die Kiste der Massenträgheit und die erreichte Verzögerung bleibt um einiges hinter dem möglichen .....
Mit einer (grenzwertigen) Haftreibung steht das Auto schneller, als wenn die Räder blockiert sind.
Wenn du also die Hochleistungs-4-Kolbenbremse so nutzen willst, das sie ihr Geld auch "verdient", solltest du das Bremsen im Grenzbereich ÜBEN !!!
Wenn du nur Plump drauflatschst, hättest du das Geld besser in eine Vollkaskoversicherung gesteckt.
Die "Kunst" des Bremsens liegt in einer Gefahrensituation unter Umständen darin, die Bremse LOSZULASSEN, damit die Räder eben NICHT blockiert sind.
Zurück zum Bremssystem:
Die Bremstrommel ist ja schon ein Quantensprung gegenüber den "Reibungsbremsen" aus dem Postkutschen-Zeitalter, hat sich aber als Wartungsintensiv (Nachstellerei / Verschmutzung) erwiesen und im Grenzbereich hapert es an der Standfestigkeit (Temperaturverhalten)
Scheibenbremsen benehmen sich da ein bisschen anders ..... zum einen sind sie leichter zu kühlen und weniger Wartungsintensiv, zum anderen sind sie (bei Verwendung des richtigen Materials) selbst bei glühenden Scheiben noch
funktionstüchtig ........
..... die Dosierbarkeit ist bei der Scheibenbremsen oft feinfühliger ......
Ich kenne es noch aus meiner "Mini-Jugend", wo die Trommelbrems-Mini´s je nach Wetterlage und Luftfeuchtigkeit beim bremsen mal nach links und mal nach rechts zogen ..... und beim nächsten versuch einfach in der Spur blieben.
Ein derart "zickiges" Verhalten habe ich mit Scheibenbremsen nie erlebt ....
... bei den "ungefederten Massen" (das ist alles was sich beim Federn bewegt) ist es nicht unbedingt ein Unterschied ..... je leichter das ungefederte Zeug, um so agiler ist das Fahrwerk ....
Max