Die Art des verwendeten Zylinderkopfes bestimmt nicht das zu wählende Ventilspiel.
Dieses wird immer korrekt gewählt, um schwerpunktmäßig die Zusammenarbeit zwischen Stößelbecher und Nockenrampe zu
unterstützen.
Natürlich auch, um dem Ventil die Möglichkeit zu geben, sich
korrekt auf seinen Sitz zu setzen, 'to settle', wie es im Englischen gut beschrieben heißt.
Wesentlich ist dabei, daß es sich eben um Stößelstangenmotoren handelt, die an diversen Stellen Variationen aufbauen können, die sich dann addieren und in der Summe ein Problem ergeben.
Und in diesem Punkt würde ich gerne dem damaligen Lehrmeister von 'Hot' widersprechen wollen.
Es könnte eher eine Std.Nockenwelle mit Hochhubwelle kombiniert mit std. Ventilspiel arbeiten, als eine geänderte Nockenwelle mit steileren Rampenwinkeln und serienmäßigem Ventilspiel.
Hauptaspekt ist, wie der Stößelbecher beschleunigt wird.
Hinzukommt, daß es einen wesentlichen Unterschied macht, ob ein Straßenmotor in der Regel in der Stadt bei 3.000 geschaltet wird, oder jemand sich eine umgangssprachlich 'Ballerbude' gebaut hat, wo der Gangwechsel bei 5.600-6.250 häufig auch stattfindet.
Von Motorenkonzepten 'schnelle Straße' mit 280/290er Steuerzeit ganz zu schweigen.
Hersteller (Nockenwellen) haben zudem auch noch die anderen Aspekte im Kopf, wie das Finden eines guten Sitzes für das Ventil, völliges Schließen überhaupt, damit keine heißen Gase durch einen schmalen Spalt gepreßt werden, die Abgabe der Hitze am Ventil zum Guß des Kopfes etc., da sie andernfalls zu Schadensersatz gezwungen wären.
Für den fraglichen Kopf bedeutet das :
--bei Std. Nockenwelle auch std. Ventilspiel
--Std. Nockenwelle und 1.5:1 Hochhubverhältnis ebenfalls 'quasi' std. Ventilspiel aber mit der Tendenz 'lockerer'
--ab Steuerzeiten von 260/270 und mehr 0,40 wenn man auf der ganz sicheren Seite sein möchte. Der Kopf indes ist für eine Steuerzeit jenseits von 260/270 von seiner Bestimmung her nicht ausgelegt.
Andreas Hohls