Ich hatte unterstellt, daß gewiße Grundlagenaussagen zu diesem schon so oft besprochenen Thema nicht notwendig seien.
Wie aber der Fortgang der Einstellungen zeigt, ist es vermutlich doch unabdingbar auch Vorausgesetztes anzusprechen.
Erste und wesentlichste Voraussetzung ist selbstverständlich eine Unterscheidung zwischen 1.3i Modellen und Vergaserautos.
1.3i Modelle sind über die Lambasonde deutlich feiner geregelt und befinden sich während des Betriebes in einer Permanentkontrolle und -korrektur.
Zudem sind die 'mechanischen' Einflußmöglichkeiten mit U-Scheiben(SPI) und einstellbaren Druckreglern (MPI) recht bescheiden
Da es also bei der Einstellmöglichkeit nach Kerzenbild nur um Vergaserautos geht, sind auch nur diese zu betrachten und alle anderen Überlegungen (UMS oder, oder) bleiben 'aussen vor', da völlig andere 'Baustelle'.
In der Tat aber spiegelt das Kerzenbild exakt die Betriebszustände unter Lastverhalten(viel-wenig-mittel)wider und bildet sie ab.
Und natürlich geht es in allererster Linie um Straßen-MINIs, denn dieses hier ist weder ein Rundstrecken-/Rallye-/Slalomforum, noch die Teeküche der Werkstestfahrer.
Es geht um a n g e w a n d t e s Abstimmungsverhalten eben dieser Straßen-Minis.
Das Rennauto wurde lediglich als Beleg zitiert, was eine gekonnte Kerzenbild(und Geräusch-)abstimmung alles vermag.
Ich hatte vorausgesetzt, daß Rennmotoren prüfstandentwickelt sind. Dort, auf dem Prüfstand, werden Nadelprofile entwickelt oder angepaßt. Das ist das Einmaleins und bedarf keiner Erwähnung.
Es ist aber ein himmelweiter Unterschied. ob ein Vergaserrennmini in Hockenheim eingesetzt wird, wo es viel Wald und damit Sauerstoff gibt, oder ob der Nürburgring zu befahren ist, oder Zandvoort am Meer, oder, oder
Schon 15°Celsius oder vielleicht 28 machen einen bedeutenden Unterschied.
Deshalb werden solche Rennminis zuhause bestmöglich vorbereitet und dort, zuhause, nach Gehör vorjustiert. Am Ort aber muß kontrolliert und meist nachgebessert werden, zunächst nach Gehör.
Und natürlich pröttelt man eben nicht mit Schrittempo und Stop & Go aus der Runde zum Serviceplatz, was das lesbare Bild nachhaltug beeinflußt.
Aber das hatte ich eben selbst bei unerfahreneren Lesern vorausgesetzt, lerne aber aus Vorbeiträgen, daß es nochmals erwähnt werden sollte.
Kommen wir doch aber dahin zurück, wo es wirklich wichtig ist, zum Straßenmini.
Hier kann man grob wieder 3 Typen unterscheiden:
Serienmini (hat eine vom Werk erprobte Nadelauswahl/-abstimmung)
Leicht modifizierter Mini (Anbieter sollten für so oft wiederkehrende Anwendungen die passende Nadel parat haben, weil diese leichten Modifikationen empfehlenswerter Weise in Paketen erfolgen)
Stark leistungsgesteigerte Fahrzeuge (die entweder vom Anbieter entwickelte Konzeptmotoren haben und Nadelauswahl wurde dann auf dem Prüfstand vorgenommen, oder jemand hat Freude am 'entwickeln' und bastelt sein eigenes Paket)
Serienmini
Vorgegebene Bedingungen, bereits umfänglich ausgewählte Nadel und damit nur noch zu prüfen, ob die Einstellung paßt oder nicht.
Diesen Mini kann man zur Kontrolle im Stand an den C/O-Tester halten und bekäme theoretisch eine Aussage darüber ob auch unter Last, ausgehoben okay oder nicht.
Trotzdem ist auch hier die Kerzenbildkontrolle gut, da Sie bestätigt oder in Frage stellen kann, daß die Betriebsdingungen und damit das System in Ordnung ist, weil unter Last das gleiche Ergebnis erzeilt wurde wie im Stand oder auch nicht.
Und es ist dem Serienmini soetwas von wurscht, ob sein CO bei 3.8 oder 4.3% liegt.
Leicht modifizierter Mini
Es gibt diverse Pakete, die für eine Leistungssteigerung in gewißen Grenzen je nach Motorentyp geschnürt werden können.
Diese Pakete, und ein schlauer Anwender nimmt Pakete und experimentiert nicht selbst(es sei denn der Weg wäre das Ziel), wurden so oft verkauft, verbaut, verwendet, daß erfahrene Verkäufer die grundsätzlich entweder konkret passende Nadel parat haben oder aber 2- maximal 3 nennen können, zwischen denen es sich entscheidet.
Und auch dafür ist die Kerzenbildabstimmung (zusammen mit dem Prüfstand des kleinen ´Mannes, der Stoppuhr) ein sehr gutes Instrument, mehrere hundert Euro Prüfstand zu sparen. Ein großer Vorteil der SU Vergaser, da sie eben mit variablem Venturi und nur einer Nadel arbeiten. Es gibt keine Beschleunigerpumpen, Gemischrohre etc.,etc.
Hinzukommt, daß diese Prüfstände nicht an jeder Ecke stehen und schon gar nicht welche, wo der Betreiber sich auch noch mit Minis bzw. mit SU auskennt. --Fortsetzung--