Die zugesagte Stellungnahme:
Zunächst vorweg gesagt, daß es nicht wissen ist (war auch nicht so ausgewiesen), daß es nicht glauben ist (da 'glauben' 'Glaube' beinhaltet. Ein teils schlechter Ratgeber).
Es handelt sich um abgeleitete Annahmen.
Zur Sache
Es ging um die Frage, ob 'immer feste druff' der richtige Weg wäre, angesichts 2er Empfehlungen vom Werk, nämlich 207Nm für Kreuzbohrung und 262NM für 1-Loch Bohrung.
Und die Aussage war, daß es ratsamer sei, bei einer Kreuzbohrung der Werksempfehlung zu folgen.
Das Problem ist nämlich vorrangig, daß man als Anwender nichts prüfen kann.
Man ist auf abgeleitete Annahme angewiesen.
Es k ö n n t e sein, daß zwischen Kreuzbohrung und 1-Lochbohrung ein verbessertes Material eingeführt wurde, wo man einfach sagte:"Das verträgt mehr, und dem Lager tut's auch besser."
Die Kreuzbohrung wurde u.U. weggelassen, da 1 Arbeitsgang mehr (teurer), und das verbesserte Material verträgt das zusätzliche Anziehen bis zum Fluchten. K a n n sein, muß aber nicht, und keiner weiß es.
Die nächste Überlegung ist, daß beim Anziehen der Mutter der Zug auf der inneren Gewindeflanke nach außen ansetzt. Hinzukommt noch, daß bei Lastwechseln, Kurvenfahrt oder Wedeln, ein zusätzlicher Druck nach außen über den Flansch an die Mutter weitergegeben wird.
Die Splintbohrung/en liegen aber innerhalb des Gewindebereiches des Gelenkes, welches von der Mutter noch belastet wird.
Und da es diese 'unter Umständen' und 'eventuell' gibt, da es keiner wissen kann, der nicht mit der Entwicklung zu tun hatte, aus diesem Grunde ist bei sicherheitsrelevanten Teilen Vorsicht angesagt.
Und eine Kreuzbohrung ist eine Schwächung, ohne Frage.
Da aber besagte 10" Scheibenbrems-MINIs, die diese Kreuzbohrung mit 207NM dann hatten, da die nicht als exessive Radlagerfresser bekannt sind/waren, deshalb ist es ratsamer eine Vernunft und Vorsicht an den Tag zu legen, an Stelle der leichtfertigen Erhöhung. Und Drehmomente sind 'ab Werk' nicht ohne Grund vorgegeben.
Viel wichtiger wäre es und viel ertrag- und erfolgreicher, wenn sich die Monteure (auch Hobbymonteure) der Stärke des inneren Anpreßringes widmen würden. Ist der richtig angepaßt, läuft das Lager ohne Spiel aber deutlich, deutlich leichter. Ja, stimmt, das macht viel Arbeit, einfach kräftiger Anziehen nicht.
Das richtige Anzugsmoment aber durch 'Trial und Error' oder 'Learning by Doing' auszuprobieren und evtl. (!) herauszufinden, das scheint mir doch sehr gewagt bei einem 700 Kilogramm Gefährt, welches dann vielleicht gerade mit 110km/h oder gar mehr unterwegs ist. (Im Zweifelsfall dann mit 3 Rädern ?)
So war der Beitrag zu verstehen.
Andreas Hohls