Eine technische Angelegenheit mit jemandem kontrovers zu diskutieren, der/die ganz offenbar ursprungliche Kenntnisse in der Stoßdämpferfertigung und deren Arbeitsweise hat, das ist nicht sehr erfolgversprechend.
Die technisch korrekte Argumentation des Spezialisten (für diesen Beitrag sei die Reduzierung auf eingeschlechtliche Schreibweise gestattet) wird immer die größere Glaubwürdigkeit genießen.
Die gezogenen Schlußfolgerungen, die bis hin zum konstatierten 'Schwachsinn'(Zitat !) reichen sind indes falsch ! Nicht 'schwachsinnig' nur einfach falsch.
Und um es vornweg zu sagen --siehe Beitragsunterschrift-- ist dies ein konstruktiv kritischer Beitrag kein diskreditierender. Er ist damit vielleicht offensiv, nie aggressiv.
Zur Sache:
--Dämpferprüfstände in technischen Labors, auch bei den Herstellern, mögen dieses oder jenes zeigen und als Schlußfolgerung nahelegen. Gefahren wird ein Auto aber nicht im Labor sondern auf der Straße/Strecke und dort sind andere Dinge zu beobachten. Und Empirie(Erfahrung aus Versuch) ist auch der Wissenschaft nicht fremd oder verdächtig.
In der Theorie ist die Verwendung einer bestimmten Dämpfung in Verbindung mit einer bestimmten Federung wünschenswert. Verändere ich das Eine (die Federung) reagiere ich mit dem Anderen (der Dämpfung).
Die hier Lesenden fahren aber MINI ! Ja, theoretisch kann man die Federn beim MINI wechseln. 3 verschiedene Typen des Gummiballons und 2 verschiedene Typen von Schraubenfedern an dessen Stelle ('coil overs' bewußt ignoriert).
Niemand im Alltag aber und auch nur in ganz bestimmten Fällen an der Rennstrecke wechselt die Federn, bzw. kann und darf das, sowohl zeitlich wie rechtlich, um das Fahrverhalten von heute auf morgen oder sogar jetzt auf gleich zu ändern.
Trotzdem zeigt das Fahrwerk in bestimmten Situationen Symptome, die dem Bediener/Fahrer nicht gefallen. Zum Beispiel 'Beinchen heben' hi.links in 180° Linkskurven.
Der, der sagt:"Nur die Feder kann das ändern" fährt so weiter und verliert (das Auto oder das Rennen). Der, der sagt:"Es muß besser werden, so oder so.", der stellt die Dämpfer vorn deutlich härter und gewinnt. Fängt es aber zur nächsten Sitzung an zu regnen und er hat garnichtmehr die Querbeschleunigungen, weil die Haftung des Reifens soweit herabgesetzt ist, daß ein Aufsteigen nicht mehr möglich ist, dann nimmt er die Dämpfer schleunigst wieder zurück.
Und das ist nur 1 Beispiel !!
Im Rennsport gäbe es 'zig ähnliche Situationen und im Alltag erst recht, da der Faktor 'Restkomfort' noch hinzukommt.
Quintessenz ist deshalb, daß es sehr wohl sinnig ist (und damit nicht unsinnig und schon garnicht schwachsinnig), die Dämpfer im Betrieb je nach Einsatzzweck und Wunsch des Fahrverhaltens zu verändern.
Theoretische (und praktische) Vorteile der Änderung der Feder bleiben von dieser Aussage unberührt.
Andreas Hohls