Konstruktiv ist der MINI in vielen Bereichen ein 'Nachkriegsauto', auch wenn er im Jahre 2000 gebaut und zugelassen wurde.
Das schafft diverse Notwendigkeiten, denen man sich technisch beugen muß, wenn man sein Auto nicht vorsätzlich zu schanden reiten will.
Das verleiht diesem Fahrzeug auf der anderen Seite einen Charme, den ganz viele moderne Autos nie und nimmer werden erreichen können. Und das obgleich sie vieles besser können als ein MINI.
Die Motorlagerung ist Teil davon.
Es gilt zu bedenken, daß
--bei der Planung ein 34PS Motor vorgesehen und verwendet wurde.
--die ersten stärkeren Motoren einen 'Schalthals' bekamen, der die Antriebseinheit deutlich stabilisierte.
--1972/3 dieser Schalthals verschwand, jedoch keine adäquate andere zusätzliche Abstützung erdacht wurde, ausser einer weiteren Drehmomentstütze unten ('Motorknochen' umgangssprachlich, wenngleich am Getriebe montiert).
Da die höchste Belastung des Kippmomentes oben an der oberen Stütze anfaßt, sind diese Buchsen mit einem 10.000er (also nicht jährlich, sondern bei Alltags-MINIs halbjährlich)Wechselintervall ausgerüstet.
Tut man das, hat man nie ein Problem.
Tut man es nicht, dann leiden zunächst die Motorauflager, auf denen die Antriebseinheit ruht. Sind die hin und man wechselt oben erst dann und nur oben, hält's gerade 300 Kilometer und alle schimpfen auf die schlechten Buchsen, die aber nicht dafür können.
Und wenn man Pech hat, ist der Halter im Block oder an der Karosserie abgerissen.
Hinzukommt, daß das Gummi auch den oberen 'Knochen' ausarbeitet, was kaum einer realisiert, und dann hat er/sie trotz neuer Buchsen schon 'eingebautes' Spiel. Um dieses nach 80-125TKM Laufzeit wegzubekommen (je nachdem, wie lange mit zuviel Spiel in den Buchsen gefahren wurde) müßte der 'Knochen' ebenfalls erneuert werden.
Bei Fahrzeugen mit Steuergerät und Bremskraftverstärker usw. schon ein etwas ärgerliches Gewusel, da Motorraum voll. Mit Verstand angegangen aber unausweichlich.
Andreas Hohls