Ich halte den Kauf und die Montage einer Lambdamessung für 100% verzichtbar.
Im Gegenteil hat soetwas in einem Fall, wo jemand aber unbedingt darauf bestand mit soetwas zu arbeiten, mehr Verwirrung gestiftet, als zum Erfolg beizutragen.
Das Kerzenbild ist nach wie vor die direkte Folge der Betriebs- und Abbrandbedingungen im Brennraum und somit der brauchbarste Indikator.
Auch von 'WinSU' ist abzuraten, da dort schon mehrfach --wie erwartet-- völliger Unsinn als Empfehlung dabei herauskam.
Vielleicht hilft ein wenig Logik und Betrachtung im Deitail, um voranzukommen.
Die Zündung:
-9° vor OT (vermutlich bei 1.500 mit abgezogenem Unterdruck, wie üblich) klingen recht früh.
Sind die tatsächlich so für diesen Verteiler und diese Nockenwelle vorgesehen ? Habe keine entsprechende Aussage in 5-minütiger Suche finden können.
Der Vergaser :
-Die Nadeln BFY (Vergaser Cooper) und BDL (MG Metro) enstprechen sich mit minimalen Abweichungen im Bereichen der Kraftannahme. Diese Änderungen sind sehr wahrscheinlich Reaktionen auf andere Abgasmeßverfahren oder Abgasvorschriften.
Den generellen Charakter der Nadeln verändern sie nicht.
-Die rote Feder ist Serie und korrekt. Mit gelber Feder würde der Vergaser völlig träge, würde quasi fast gar nicht mehr auf die Drosselklappe beschleunigungsseitig reagieren.
-Feder und Nadel sind für das Nockenwellenprofil der Vergaser Cooper und MG Metro Nockenwelle korrekt.
Der Auspuff :
-Ein 3:1 Krümmer, also soetwas wie Freeflow oder InnoB39 oder Cooper S ist korrekt für diese Zusammenstellung.
-Der dahinter gesetzte Auspuff ist vermutlich nicht 'der Hit', dürfte aber dieses Verhalten nicht hervorrufen(wie der verbesserungsfähige E/Krümmer ebenfalls nicht. 'Gibt besseres, verursacht aber nicht diesen Fehler')
Der Luftfilter :
-Original Vergaser Cooper LuFi läßt nicht mehr Luft hinein, als es beim Vergaser Cooper mit dieser Vergasernadel (BDL entspricht BFY) serienmäßig bei gleicher Nockenwelle auch der Fall ist.
Und wenn das dann alles so ist, dann scheint ja die Grundaustattung nicht der Fehler zu sein (Zündwerte und Kurve momentan fraglich).
Dann hilft vielleicht nochmals genaueres Lesen :
--Motor springt kalt nur mit fremder Hilfe an (Magerlauf sehr naheliegend)
--Motor reagiert beim kalten Motor, wo ihm der korrekte Lauf eh schwerer noch fällt, als wenn warm, auf den Choke, aber nicht ausreichend deutlich, nicht ausreichend stark.
Nach dem Prinzip des intelligenten Ratens klingt das so, als sei eine Gemischanreicherung bei gezogenem Choke zwar da, aber eben nicht genug, um ein Starten des Motors ausreichend stark zu unterstützen. Einmal im Lauf noch halb kalt merkt man die Unterstützung durch den Choke, aber nur schwach.
Die Historie sagt, daß am Chokemechanismus gearbeitet wurde beim Zerlegen.
Hin und wieder sind geräusschseitig Magerlaufsymptome feststellbar, hörbar.
Obiges legte nahe, zunächst den Choke in seiner Arbeitsweise zu hinterfragen.
Dazu könnte auch ein erneutes Zerlegen des Vergasers gehören, wozu es einen Dichtungssatz mindestens gebräuchte.
Zudem wäre sinnvoll, den Grad der Benzinversorgung --Schwimmerstand im Vergaser und damit Benzinfüllungsgrad im Vergaser-- in Zweifel zu ziehen und zu kontrollieren.
Wie sitzt denn die Nadel im Kolben und wie tief ist der Düsenstock tatsächlich abgesenkt ?
Die Anzahl der Einstelldrehungen sagt ja noch nichts darüber aus, wo der Düsenstock tatsächlich sitzt im Vergaser.
Ist der BiMetallkörper CUD2399...................................?
Alles Aspekte die mit der zuvorigen Zerlegung/Überholung zu tun haben.
Diese ist u.U. der näherliegende Quell der Ursache als die materiale Ausstattung des Minis
Diese Arbeiten sollten schon Einiges an Aufschluß ermöglichen.
Andreas Hohls P.S.: Natürlich empfohlen ist, einmal eine mindestens mittlere Strecke exakt bei 2,500 U/Min zu fahren, dann 3.500 U/Min und zuletzt 4.500 U/MIn und jeweils nach jedem Abschnitt das Kerzenbild kontrollieren. Achtung: Einige Benzine brennen über das Grauspektrum, bei anderen sorgen die Additive zwischen 'viel zu mager' = weiß und 'zu fett dunkelgrau/schwarz' für das von früher bekannte 'rehbraun'