jack union
Im Grunde schien es ratsamer, zu diesem Thema nicht mehr zu schreiben, da schon jetzt zuviel auf der emotionalen bzw. befindlichen Seite beigetragen wird.
Tatsächlich ist 1 1/2-000" = gerundet 4/00mm vollkommen richtig für std Motoren.
Für deutlich leistungsgesteigerte Motoren oder gar Rennaggregaten ist dieser Wert zu verdoppeln.
Da das aber nirgendwo verbindlich von authorisierter Stelle steht, da man es nicht mit dem Fieberthermometer auf richtig-falsch überprüfen kann, ist es von der Kenntnis und der Erfahrung von Mini-Motorenbauern abhängig soetwas festzuöegen und bestenfalls auch zu begründen.
Es gibt dabei allerdings eine Haupt- und diverse Unterproblematiken, Nicht eindimensional dieses Thema.
Hauptproblematik :
--Nur wenn ein knappes Radialspiel 'zu knapp' ist, bekommt man d i r e k t die Quittung für 'richtig', oder in diesem Falle dann 'falsch'.
--Wenn der im Irrtum befindliche Motorenbauer 'zu groß' wählt, dann produziert dieser Fehler Folgefehler, die der Benutzer/Kunde dann mangels Erfahrung(Ohr z.B.)gar nicht gleich bemerlt, erst wenn der Folgeschaden auftritt.
Den Folgeschaden wird er aber gar nicht mit zu hohem Radialspiel in Verbindung bringen, weil er/sie davon ja gar nichts weiß und versteht.
Nebenproblematik :
Im Grund müßte man mehrere Radialspiele angeben :
--Für gefühlvolle Bediener
--Für 'Grobschmiede
--Für Führerscheinabsolventen vor 1990
--Für solche 'ab 1990'
Warum das denn nun ?
Sehr einfach, weil es einen Unterschied macht,
-welche Öle (wieder einmal) man verwendet
-ob man einen Motor warm fährt oder sofort dreht
-ob man in der Fahrschule beigebracht bekam vor der roten Ampel den Gang herauszunehmen und die Handbremse anzuziehen, oder
-ob man den Gang drin lassen soll und die ganze Zeit den Fuß auf der getretenen Kupplung hat
Letzteres wird heute allerorten beigebracht, was für einen Mini 'mutwillige Sachbeschädigung' bedeutet.
Bei getretener Kupplung über längere Zeit leiden die Axiallager der K/Welle Qualen und die Buchsen des Primärrads auch.
Zudem ist es ein Unterschied, ob man schwerstes Rennöl a là CASTROL R fährt, oder ein modisches Leichtlauföl(wieder einmal dieses Thema !?)
Zu hohes Radialspiel produziert nicht nur unnötiges Geräusch vom Primärtrieb, es verändert zudem die Winkellage der Zähne des Primärrads relativ zu der des Zwischenrads.
Entsprechend verändern sich die Laufbedignungen dieser Zahnräder zum Nachteil. Kann man in Kauf nehmen, weil ja soviel bequemer mit höherem Laufspiel zu arbeiten, muß aber für Qualitätsanbieter nicht sein.
Warum arbeiten denn dann viele mit zu hohen Toleranzen ?
Dafür gibt es/kann es mehrere Gründe geben, ohne hiermit irgendjemand , irgendetwas zu unterstellen.
Ein zu lockeres Primärrad wird nie klemmen. Der offensichtliche Beweis einer technisch falschen Toleranz kann es damit nicht geben, die Nachteile treten erst später auf, wenn sie evtl. schon keiner mehr mit dem Primärrad in Verbindung bringt.
Der Motorenbauer ist damit fein raus, keiner bemerkt diesen Fehler direkt.
Das ist technisch-kaufmännisches Vollkaskoverhalten, mir als Bauer/Verkäufer kann erst einmal nichts paßieren.
Was riskiert denn der, der es richtig macht ?
Der riskiert, daß er einen Topmotor baut, der Kunde ihn falsch bedient, dann aber bei ihm reklamiert, daß er zum Beispiel da und da aber plötzlich nicht mehr hätte Kuppeln können, oder es zumindest geknartscht hätte, weil das Primärrad mitgeschlurt wurde, nicht stehen blieb.
Lösung A) Zuviel Spiel
ist also für den Motorenbauer/Verkäufer immer die sicherere Variante.
Lösung B) Korrektes Spiel
ist technisch viel besser, aber durch Fehlbedienung kann es in Einzelfällen zu Problemen kommen, wo der Kunde sich die Jacke der Fehlbedienung kaum wird anziehen wollen.
Das kommt aber gewiß nicht 'alle Tage' vor.
Beleg/Beispiel:
Einer der weltweit besten Motorenbauer von A/Serien Motoren/Rennmotoren baute 1991 für ein komplett ungetestetes Auto für dessen ungetesteten Ersteinsatz beim OGP am Ring einen Motor, dessen Primärrad im freien Training nach Belastung klemmte und die Kupplung knartschen ließ und zwar erheblich.
Lösung: Primärrad demontiert, Castrol Renndienst löst das Problem mit der Drehbank im Rennbus. Im anschließenden Rennen belegt dieses Auto/der Motor den 2. Platz im Gesamt noch vor den 3 Replay Mustangs, 2 Jaguaren MKII und dem Falcon Sprint von Klotz/Aaltonen. Dies nur als Beleg, daß der Motorenbauer sein Werk wohl verstand.
Von gleichem Motorenbauer wurden in den 25 Folgejahren Motoren gebaut, die 14 der 27 Meisterschaften gewannen(mit 3/000" Zoll = ca. 8/00mm Radialspiel am Primärrad.
Keiner dieser Rennmotoren und keiner der Straßentuningmotoren hatte seither in 25+ Jahren jemals ein solches Problem, wenngleich die Straßentuningmotoren ca, 2/000", also zur Serie leicht erhöhtes Spiel bekommen.
Sicher eine Historie, die die Aussage 1 1/2-000" ist korrekt mehr als absichert.