Dieser Wink mit dem Zaunpfahl 'HTWT'-Fahrer war wohl nicht zu übersehen.
Obgleich diese Gespräche über Höchstgeschwindigkeiten sehr theoretisch und im Grunde sehr wenig nutzbringend sind.
Aus zahlreichen Gesprächen weiß ich (gesicherte Erkenntnis !), daß auch 1000er MINIs problemlos 'echte 180KM/H' bringen !!
Die (früher, heute nicht mehr) überraschte Nachfrage und stetes Bohren brachte dann zu Tage, daß es die Kasseler Berge runter war mit Rückenwind und 4 Personen (tiefliegendem MINI).
A l s o ......................
Es gibt keine Währung dieser Welt, die eine größere Inflation hat als 'PS' in Benzingesprächen und gleich danach kommen die erzielten Höchstgeschwindigkeiten.
Die Höchstgeschwindigkeit ist aber die, wo die Nadel des Drehzahlmessers erstmals anhält, bei gerader Strecke ohne Windeinfluß. Dann wird mit Übersetzung und Abrollradius des Rades gerechnet und DANN hat man die Höchstgeschwindigkeit.
Für einen HTWT-Renner bedeutete das vor ca. 10 Jahren und 120BHP in Salzburg (noch vor dem Schikaneneinbau) auf der allerdings abfallenden Start/ZielGeraden 8500U/MIN bei 3.9:1 Endübersetzung = ca. 198KM/h.
Andererseits bietet keine Rennstrecke Möglichkeiten, um überhaupt voll auszudrehen im großen Gang.
In ZANDVOORT erreicht solch ein HTWT-- MINI heutzutage 8200U/MIN am Ende der Start/Zielgeraden mit 125BHP. Die gleiche Drehzahl liegt an am Ende der Gegengeraden in ASSEN und an der VEEDOL (na gut 'NGK'-)Schikane am RING, bzw. Ende Start/Ziel dort.
Von 'Normalbürgern', ohne Beziehung zum Motorsport, nach der Höchstgeschwindigkeit gefragt, kommt immer ein enttäuschtes 'Ach so', weil das zeigt der Tacho Ihres 90PS-Golfes doch auch manchmal an.
Mit dem aber auf der Grand Prix Strecke hinterher gefahren, würde es wohl keine 10 Runden bis zum Überrunden dauern.
Die 320PS Mustangs aber überrunden einen MINI im ganzen Rennen dort nicht.
Soviel zur Größe der Lücke, die zwischen Aussagekraft der V/Max und Sportlichkeit des Vehikels klafft (und ein HTWT Auto fährt auf Holzreifen).
Andreas Hohls
Übrigens, beim Durchlesen drängen sich noch ein paar Ergänzungen auf:
--Solch ein MUSTANG hat an der Antoniusbuche nach der Geraden Döttinger Höhe ca. 240KM/h anliegen und muß vor dem Einlenken ersteinmal kurz die Bremse anticken.
Nicht weil die Biegung nicht 'voll' ginge, sondern weil mangels aerodynamischer Hilfen der MUSTANG auf einem Luftpolster vorn aufschwimmt und auf die Lenkung garnicht reagiert.
--Gleichzeitig waren in SALZBURG damals nicht die 8500U/MIN spannend.
Spannend war, daß am Ende der Bergabgeraden eine 180° Kehre folgt und man den MINI dort auch wieder runtergebremst kriegen muß(mit serienmäßiger COOPER S-Bremse ausser der Bremsklotzbelagwahl) und auch Vertrauen in die Bremse haben muß, daß die überhaupt etwas tut, weil das Kiesbett nicht breit = tief war .
--Spannend war in SALZUBURG ?1993? ein pitschnaßes Regentraining dort zu absolvieren. In der Rechtsbiegung auf der Start/Ziel gab es dann talwärts, also Richtung 'Infield', 3St. 1 Meter breite Wasserbäche. Einen eingans der Biegung einen in der Mitte und einen am Ende.
Der von hinten aufschließende Götzinger im MUSTANG sieht im letzten Moment ein, daß der MINI das besser kann und die Nase taucht bei der Bremsung ein.
Beim MINI im 3. Anlauf die Pobacken zusammenkneifen, auf dem Gas bleiben und jeweils beim Erreichen eines 'Baches' die Lenkung geradestellen und 'Dschiiit' drüber und wieder Einlenken.
Das 3-mal und der MUSTANG ist ersteinmal distanziert und die Gesamttrainingszeit nicht viel schlechter als dessen.
Das ist Motorsport und das ist eigentlich relevant für Fahrdynamik, nicht die Höchstgeschwindigkeit.
Sorry, der Ausflug ist lang geworden. Aber da kamen auch Erinnerungen wieder hoch, denn da hat man schon ein wenig Angst, die nicht vergessen wird.