Afterburner
Ich weiss nun nicht so genau, ob Dir nach dieser Diskussion "falsch" oder "richtig" wirklich geholfen ist:
Deshalb an dieser Stelle, wie Ich es machen würde:
- Annahme: Der Kopf muss so oder so runter, aus welchem Grunde auch immer. (Sonst lieber drauflassen, bis sich die Kopfdichtung oder ein Ventil bemerkbar macht)
- Die Antwort auf die Frage: "Bringen grössere Ventile ohne die Bearbeitung der Kanäle etwas?":
Eher nein, die Ueberlegung ist folgende: Grössere Ventile baut man ein, weil man mehr Gemisch in den Brennräumen haben will. Die grösseren Ventile geben mehr Querschnitt frei, das setzt aber voraus, dass die Kanäle an die grösseren Ventile angepasst werden.
Also muss umgekehrt vorgegangen werden: Erst die Kanäle, dann die Ventile. Schon nur das "Aufmachen" der Kanäle mit den Standard-Ventilen bringt eine deutliche Verbesserung, vor allem deshalb, weil die serienmässigen Kanäle wahrlich keine "Strömungswunder" sind.
Selbermachen würde ich aber nur dann empfehlen, wenn wirklich die entsprechenden Kenntnisse und Werkzeuge vorhanden sind.
Selbstverständlich kann der Kopf bei dieser Gelegenheit auch gleich etwas runtergeplant werden. Vorheriges Auslitern der Brennräume würde ich aber empfehlen. Einfach auf "Gut Glück" runterhobeln kann ins Auge gehen, ausser man ist sich ganz sicher, das der Kopf vorher noch nie geplant wurde. (Das "wieviel" überlasse ich denen, die rechnen können)
Noch etwas zu den Kanälen: Damit ist es natürlich nicht gemacht, die Ansaugbrücke und die Auspuffanlage müssen natürlich auch mit dem geänderten Kopf harmonieren, nur dann wird sich auch ein Erfolg einstellen.
Wie übrigens oben schon gesagt wurde, ein Motor ist ein "Gesamtkunstwerk". Die gemachten Aenderungen müssen zueinander passen. Auch eine Prüfstandsession ist danach zu empfehlen, weil Vergaser, bzw. Einspritzung und Zündung ebenfalls angepasst werden sollten.
Um noch eine weitere Frage in diesem Thread zu beantworten:
Eine HHKHW (Hoch-Hub-Kipp-Hebel-Welle), langes Wort, nicht?...verlangt KEINE anderen Ventile. Bestenfalls muss man andere Ventilfedern einbauen, da diese durch den grösseren Hub u.U. zu stark zusammengedrückt werden könnten.
Bei einer 1:1.5 Welle sind es ca. 20% oder andersrum ausgedrückt; Wenn das Ventil 10mm Hub macht mit der Standard Kipphebelwelle(ca. 1:1.3), dann ist der Ventilhub mit HHKHW ca. 12mm.
Da das Ventil nun weiter vom Sitz abhebt, kann etwas mehr Gemisch in die Brennräume strömen.--> Mehr Gemisch- mehr Leistung.
Eine HH....bringt übrigen fast immer etwas mehr Leistung, ausser man hat eine Nockenwelle, die bereits entsprechend geschliffen ist, dann ist die Kipphebelwelle rausgeworfenes Geld und ev. sogar kontraproduktiv. (Man stelle es sich vor, ab einem bestimmten Punkt hat weiteres Abheben des Ventils vom Sitz keinen Einfluss mehr auf die Strömung im Bereich des Ventils.)
Die Kipphebelwelle ist aber auch für Leute gedacht, die "etwas" mehr Leistung wollen, deshalb aber nicht gleich den halben Motor zerpflücken und die Nockenwelle tauschen wollen.
Meine persönliche Meinung dazu: HHKHW an sich ist ein gutes Teil, kostet aber verhältnismässig viel, für die "PS" die man dafür erhält.
Darüber wurden aber schon ganze Bücher geschrieben die eigentlich jedem Minifahrer bekannt sein sollten. (David Vizard und andere)
So, jetzt war ich etwas lange, hoffe aber, dass die ursprüngliche Frage nun abschliessend beantwortet ist.
Maximale Mini- Grüsse
nerd