Dann geb ich mal meinen (ganz persönlichen) Senf dazu 
Ich gehe folgender Maßen vor:
- Geöffnete Hohlräume wie z.B. Schweller, A-Säule VOR dem Zuschweißen komplett mit "Priomat" Schweißprimer (Spraydose von "Spieß&Hecker") grundieren. Dieser Primer macht beim Schweißen keine Probleme und braucht nicht entfernt werden. Außerdem brennt er nicht so stark weg wie andere Primer. Trotzdem klebe ich im Bereich der späteren Schweißpunkte ab (Begründung später).
- Punktschweißnähte werden mit dünnflüssiger Grundierung behandelt. Mit Pinsel und/oder Spritze mit Kanüle die Farbe in den Spalt laufen lassen, bis sie an der anderen Seite austritt. Sie wird durch Kapilarwirkung bis in den tiefsten Winkel eingesogen. Ich verwende dafür 2K-Grundierung nur mit Härter angemischt, da sie bedeutend besser hält als 1K-Grundierung.
Das Ganze ist aber ein Geduldspiel, wird aber etwas erleichtert, wenn in den Punktschweißfalzen nicht noch zusätzlich Reste von verbranntem Primer sitzen, siehe oben
.
- Außenflächen bekommen folgenden 3-Schicht-Aufbau: Etchprimer, Epoxyprimer, Decklack.
Etchprimer: Enthält einen Anteil Phosforsäure, der die Metaloberfläche leicht anäzt und der Primer dadurch besser haftet. (Etch...= engl. Ätz...)
Epoxyprimer: Ist sehr kratzfest, lässt sich leicht verarbeiten, haftet hervorragend auf Etchprimer, bietet einen idealen Untergrung für den Decklack und isoliert auch gegen Feuchtigkeit. Deshalb auch grundsätzlich vor eventuellen Spachtelarbeiten erst grundieren. Nie direkt auf blankem Metall spachteln.
Decklack : 2K-Acryl Autolack, ggf. Metalliksytem mit Klarlack. Zusätzliche Klarlackschicht ist gerade für rote und gelbe Lacke empfehlenswert, da sie am schnellsten "auskreiden" = stumpf/matt werden.
- Die äußeren 4 Karosserienähte/Abdeckleisten: Die Nähte sowie die Abdeckleisten (Innenseite) werden zuerst grundiert und lackiert. Edelstahl-Klammern auf die Nähte drücken. Die Nähte mit Karosseriedichtmasse einschmieren und die Abdeckleisten innen damit etwa zur Hälfte füllen. Die Düse der Kartusche warm machen und platt drücken. So kommt man tiefer in die Abdeckleisten rein. Die Abdeckleisten montieren und vollständig aufdrücken. Herausquellende Dichtmasse entfernen und Rückstände mit Verdünnung abwaschen. Damit hat Rost unter den Abdeckleisten keine Chance mehr.
- Der Unterboden bekommt die gleiche Behandlung wie die oberen Bereiche. Lässt sich aber leicht mit Pinsel/Rolle erledigen. Steinschlaggefärdete Bereiche wie Radhäuser, Schweller und Teile des Bodenbleches bekommen einige Schichten Steinschlagschutz, für die Optik noch einmal deckend Lack drüber und eine komplette Behandlung mit transparentem Wachs. So lassen sich Schäden rechtzeitig finden und reparieren.
- Hohlräume werden mit Hohlraumversiegelung behandelt. Da gibt´s verschiedene Möglichkeiten. Mike Sander (selbst noch nicht getestet), Dinol, etc.. Ich selbst verwende ein Mittel aus dem Flugzeugbau. Heißt "DINITROL", hat aber mit Dinol nichts zu tun. Ist SAUTEUER (habe aber eine Quelle für den Eigenbedarf
), gibt´s für verschiedene Zwecke in unterschiedlichen Formen und hat bis jetzt prima funktioniert.
Zu Hohlräumen hab ich hier kürzlich einen guten Tip gelesen. Die Hohlraumsonden für Hohlraumversiegelung in Spraydosen ("Holts" im Autozubehör), sollen auf die "Priomat"- Spraydosen passen und ermöglichen so ein "Grundieren" (eher Fluten) entsprechender Hohlräume. Hab´s selbst aber noch nicht probiert.
Gruß, Diddi